Die heutige Arbeitswelt ist durch posttayloristische Unternehmens- und Arbeitskonzepte gekennzeichnet: An der Schwelle von der klassischen Industriegesellschaft zur Dienstleistungs-, Wissens- oder Informationsgesellschaft bilden sich neue Lern- und Arbeitsformen heraus, um den komplexen Anforderungen dieser Entwicklung gerecht zu werden. Dabei ist das konstruktivistische Paradigma gegenwärtig die lernende Organisation, die sich als soziales System durch flache Hierarchien und Dezentralisierung kennzeichnet. In ihr werden Unternehmensziele und Visionen gemeinsam verfolgt; jeder Mitarbeiter versteht sich als Lehrender und Lernender zugleich.
Einher mit diesen Öffnungsprozessen geht auch ein neues Führungsverständnis der Unternehmensführung. Das Handeln der Spitzen wird zunehmend sichtbar und transparent. Der dadurch entstehende Legitimationsdruck kann als Erklärung für die hohe Aktualität von Coaching, Mentoring oder Supervision von Führungskräften in den letzten Jahren dienen. Weiterhin haben sich im Rahmen der Unternehmensöffnungen neue Feedback-Kulturen entwickelt, durch die die Kommunikation aller Ebenen miteinander erleichtert und gewährleistet wird. An der Spitze dieser Entwicklungen stehen heute Multi Source Feedback Systeme wie das 360 Grad Feedback, das in dieser Arbeit analysiert werden soll.
Nach einer einführenden Vorstellung der Grundgedanken des 360 Grad Feedbacks soll der Schwerpunkt auf die Vorgehensweise bei der Implementierung des Verfahrens in Unternehmen gelegt werden. Bei diesen Betrachtungen steht der Berater im Mittelpunkt: Es wird der Frage nachgegangen, wie sich sein Aufgabenbereich darstellt und welcher Tools er sich bedienen kann, um trotz zahlreicher möglicher Schwierigkeiten eine erfolgreiche Einführung des Verfahrens zu gewährleisten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 360 Grad Feedback
- Begriffsdefinition
- Ziele und Anwendungsbereiche des Verfahrens
- 360 Grad Feedback in Unternehmen
- Rolle des Beraters
- Vorgehensweise bei der Implementierung
- Vertrauensbildung
- Zielbestimmung
- Konzeption des Instruments
- Einführung des Instruments
- Tools des Beraters
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit untersucht die Implementierung des 360 Grad Feedbacks in Unternehmen. Sie analysiert die Rolle des Beraters bei der Einführung des Verfahrens und die Herausforderungen, die bei der Umsetzung auftreten können. Der Schwerpunkt liegt auf der Frage, wie der Berater seine Aufgaben im Prozess der Implementierung erfolgreich bewältigen kann.
- Definition und Konzept des 360 Grad Feedbacks
- Anwendungsbereiche und Ziele des Verfahrens in Unternehmen
- Rolle des Beraters bei der Implementierung des 360 Grad Feedbacks
- Herausforderungen und mögliche Schwierigkeiten bei der Einführung
- Tools und Strategien, die der Berater einsetzen kann, um eine erfolgreiche Implementierung zu gewährleisten
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel stellt die Grundgedanken des 360 Grad Feedbacks vor und erläutert die Bedeutung dieses Instruments im Kontext der heutigen Arbeitswelt. Es wird die Entwicklung von Feedback-Kulturen in Unternehmen beschrieben, die zur Entstehung des 360 Grad Feedbacks geführt hat.
Kapitel 2 widmet sich der Definition des Begriffs "360 Grad Feedback" und erläutert die verschiedenen Anwendungsbereiche des Verfahrens. Es wird die Bedeutung der Mehrfachbewertung durch verschiedene Personenkreise hervorgehoben, um ein umfassendes Bild der Zielperson zu erhalten.
In Kapitel 3 wird die Rolle des Beraters bei der Implementierung des 360 Grad Feedbacks im Detail beleuchtet. Es werden die wichtigsten Aufgaben des Beraters im Prozess der Einführung beschrieben, von der Vertrauensbildung über die Zielbestimmung bis hin zur Auswahl geeigneter Tools.
Schlüsselwörter
Die Arbeit behandelt die Themen 360 Grad Feedback, Implementierung, Unternehmensberatung, Führungskräfteentwicklung, Mitarbeiterfeedback, Feedbacksysteme, Multi Source Feedback, Kommunikation, Motivation, Personalentwicklung, Beurteilungsverfahren, Rollenverständnis des Beraters, Tools und Strategien.
- Quote paper
- Marcel Bohnert (Author), 2006, Zur Implementierung des 360-Grad-Feedbacks in Unternehmen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/52081