Das Journal des Luxus und der Moden konnte ein recht interessantes Angebot an Artikeln veröffentlichen, die sich der Antike in verschiedenen Formen widmeten. Hierzu zählen Anekdoten, Zitate, Rezensionen, Bildunterschriften, Verweise und Kommentare. Diese Arbeit wird nicht die Bandbreite antiker Rezeption im JLM ausmachen können, sondern sich den Beobachtungen eines der wohl wichtigsten Beiträger altertumskundlicher Themen widmen: Carl August Böttiger (1760-1835). Der Archäologe, Schriftsteller, Publizist und Pädagoge sowie spätere Leiter der Dresdener Antikensammlung ist u.a. für sein schriftstellerisches Werk bekannt und veröffentlichte in renommierten oder –zumindest– populären Blättern der Zeit.
Seine Artikel bilden die umfangreichsten Informationsquellen bzw. Beispiele der Antikenrezeption im v.a. 18. Jahrhundert. Insbesondere seine "Morgenbesuche im Ankleidezimmer einer alten Römerin" sind populär geworden und sollten den Alltag einer reichen römischen Matrona, in diesem Fall Sabina, anschaulich illustrieren.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitende Worte
- Von der »Querelle des anciens et des modernes« zur Antikenrezeption der Klassik: Der geistesgeschichtliche Kontext hinter Böttigers Wirken
- Die »Querelle des anciens et des modernes« und deren Aufnahme in die »Griechen-Römer-Antithese«
- Das antike Ideal der Klassik und die Griechen-Römer-Antithese
- Johann Joachim Winkelmanns Transferleistung für die deutschsprachige »Querelle des anciens et des modernes« und die »Griechen-Römer-Antithese« im 18. Jahrhundert
- Carl August Böttiger im gelehrten Weimar und seine Tätigkeit für das JLM
- Die »Morgenbesuche« im JLM
- Dekadenz, Prunksucht und Sklaverei- Der sittliche Verfall der römischen Gesellschaft in den Darstellungen
- Frivolitäten und Unsittlichkeit- Der Vorwurf an Böttigers Darstellungsweisen
- Carl August Böttiger in der Winckelmannschen Denkschule- Zwischen Zweifel und Kontinuum
- Schlussbemerkungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Beiträge Carl August Böttigers zum Journal des Luxus und der Moden (JLM), insbesondere seine Serie »Morgenbesuche im Ankleidezimmer einer alten Römerin«. Ziel ist es, Böttigers Werk im Kontext der zeitgenössischen Antikenrezeption und -debatte zu analysieren und dessen Bedeutung für das Verständnis der damaligen Debattenkultur aufzuzeigen.
- Die »Querelle des anciens et des modernes« und ihre Auswirkung auf die Antikenrezeption im 18. Jahrhundert
- Die Griechen-Römer-Antithese und die Bewertung der römischen Kultur im Vergleich zur griechischen
- Der Einfluss Johann Joachim Winkelmanns auf die Antikenrezeption und Böttigers Werk
- Die Darstellung des römischen Alltags und der Moral in Böttigers »Morgenbesuchen«
- Die Rezeption Böttigers im JLM und die Rolle des Journals als kulturgeschichtliche Quelle
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitende Worte: Diese Einleitung stellt das Journal des Luxus und der Moden (JLM) vor und betont dessen wachsende Bedeutung als kulturgeschichtliche Quelle. Sie hebt die vielfältige thematische Ausrichtung des JLM hervor und fokussiert auf die Antikenrezeption als zentralen Aspekt. Die Arbeit konzentriert sich auf Carl August Böttiger als bedeutenden Beiträger altertumskundlicher Themen zum JLM, insbesondere auf seine »Morgenbesuche im Ankleidezimmer einer alten Römerin«, und kündigt die Kontextualisierung von Böttigers Werk im Rahmen der zeitgenössischen Antikenrezeption an.
Von der »Querelle des anciens et des modernes« zur Antikenrezeption der Klassik: Der geistesgeschichtliche Kontext hinter Böttigers Wirken: Dieses Kapitel beleuchtet die »Querelle des anciens et des modernes« und deren Entwicklung zur Griechen-Römer-Antithese. Es analysiert den Einfluss von Johann Joachim Winkelmann auf die deutschsprachige Debatte und zeigt, wie die aufkommende Altertumswissenschaft zu einer differenzierteren Betrachtung der antiken Kulturen führte, weg vom bisherigen Konglomerat "die Alten" hin zu einer differenzierten Betrachtung von Griechen und Römern. Der Kapitel beschreibt die Bedeutung neuer historischer Erkenntnisse und die zunehmende Erforschung der griechischen Kultur im 18. Jahrhundert.
Carl August Böttiger im gelehrten Weimar und seine Tätigkeit für das JLM: Dieses Kapitel skizziert Leben und Wirken von Carl August Böttiger im Kontext des gelehrten Weimar. Es beschreibt seine Tätigkeit für das JLM und hebt seine Bedeutung als altertumskundlicher Autor hervor. Der Fokus liegt auf Böttigers Einbettung in die intellektuelle Landschaft seiner Zeit und seiner Rolle als Vermittler antiken Wissens für ein breiteres Publikum. Es wird seine Verknüpfung mit anderen wichtigen Persönlichkeiten und Zeitschriften seiner Zeit erläutert. Es zeigt auf, warum ausgerechnet Böttiger und seine Schriften im Kontext der Studie eine besondere Rolle spielen.
Die »Morgenbesuche« im JLM: Dieses Kapitel analysiert Böttigers »Morgenbesuche im Ankleidezimmer einer alten Römerin« im Detail. Es untersucht die Darstellung des römischen Alltags, der Dekadenz und der Moral in Böttigers Texten. Die Kapitel differenziert zwischen der Präsentation und Rezeption dieser Schriften, hebt deren Unterhaltungswert hervor und betrachtet kritisch den Vorwurf der Frivolität und Unsittlichkeit, der Böttiger teilweise vorgeworfen wurde. Es wird die Bedeutung dieser Texte als Repräsentation der zeitgenössischen Auseinandersetzung mit der Antike und deren Relevanz für das Verständnis der gesellschaftlichen und kulturellen Debatten des späten 18. Jahrhunderts im Kontext des JLM untersucht.
Carl August Böttiger in der Winckelmannschen Denkschule- Zwischen Zweifel und Kontinuum: Dieses Kapitel untersucht Böttigers Position innerhalb der Winckelmannschen Denkschule. Es analysiert, inwieweit Böttiger die Ideen Winkelmanns aufnahm, weiterentwickelte oder auch kritisierte. Der Fokus liegt auf der Entwicklung von Böttigers Denken und dessen Einfluss auf seine Darstellung der römischen Antike. Das Kapitel beleuchtet den Spannungsbogen zwischen Kontinuität und kritische Auseinandersetzung mit den etablierten Ansichten.
Schlüsselwörter
Carl August Böttiger, Journal des Luxus und der Moden, Antikenrezeption, Klassik, Querelle des anciens et des modernes, Griechen-Römer-Antithese, Johann Joachim Winckelmann, römische Kultur, Moral, Dekadenz, 18. Jahrhundert, Kulturgeschichte.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Carl August Böttiger und seine Beiträge zum Journal des Luxus und der Moden
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die Beiträge von Carl August Böttiger zum Journal des Luxus und der Moden (JLM), insbesondere seine Serie „Morgenbesuche im Ankleidezimmer einer alten Römerin“. Sie untersucht Böttigers Werk im Kontext der zeitgenössischen Antikenrezeption und -debatte und beleuchtet dessen Bedeutung für das Verständnis der damaligen Debattenkultur.
Welche Themen werden im Detail behandelt?
Die Arbeit behandelt die „Querelle des anciens et des modernes“, die Griechen-Römer-Antithese, den Einfluss von Johann Joachim Winckelmann auf Böttiger und die Antikenrezeption, die Darstellung des römischen Alltags und der Moral in Böttigers „Morgenbesuchen“, sowie die Rezeption Böttigers im JLM und die Rolle des Journals als kulturgeschichtliche Quelle.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, Kapitel zur „Querelle des anciens et des modernes“ und der Antikenrezeption, zu Böttigers Leben und Wirken in Weimar, eine detaillierte Analyse der „Morgenbesuche“, ein Kapitel zu Böttigers Verhältnis zur Winckelmannschen Denkschule und abschließende Schlussbemerkungen. Ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung, eine Zusammenfassung der Kapitel und ein Stichwortverzeichnis erleichtern die Orientierung.
Welche Bedeutung hat die „Querelle des anciens et des modernes“ für die Arbeit?
Die „Querelle des anciens et des modernes“ bildet den geistesgeschichtlichen Hintergrund der Arbeit. Sie zeigt, wie die Debatte über die Überlegenheit antiker oder moderner Kunst und Kultur die Antikenrezeption des 18. Jahrhunderts prägte und sich in der Griechen-Römer-Antithese niederschlug. Böttigers Werk wird in diesem Kontext analysiert.
Welche Rolle spielt Johann Joachim Winckelmann?
Johann Joachim Winckelmann war ein bedeutender Einfluss auf die Antikenrezeption im 18. Jahrhundert. Die Arbeit untersucht, inwieweit Böttiger die Ideen Winkelmanns aufnahm, weiterentwickelte oder kritisierte und wie sich dies in seinen Darstellungen der römischen Antike zeigt.
Wie werden Böttigers „Morgenbesuche“ analysiert?
Die „Morgenbesuche“ werden im Detail analysiert, wobei die Darstellung des römischen Alltags, die Aspekte von Dekadenz und Moral, der Unterhaltungswert und die Kritik an Böttigers angeblicher Frivolität untersucht werden. Der Fokus liegt auf der Bedeutung der Texte als Repräsentation der zeitgenössischen Auseinandersetzung mit der Antike und ihrer Relevanz für das Verständnis der gesellschaftlichen und kulturellen Debatten des späten 18. Jahrhunderts.
Welche Schlussfolgerungen zieht die Arbeit?
(Die konkreten Schlussfolgerungen sind nicht explizit in den zusammenfassenden Kapiteln genannt, daher kann diese Frage nur allgemein beantwortet werden.) Die Arbeit zielt darauf ab, Böttigers Beitrag zur Antikenrezeption im 18. Jahrhundert zu bewerten, seine Rolle im JLM zu klären und die Bedeutung seiner Texte für das Verständnis der damaligen Debattenkultur aufzuzeigen.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren den Inhalt?
Schlüsselwörter sind: Carl August Böttiger, Journal des Luxus und der Moden, Antikenrezeption, Klassik, Querelle des anciens et des modernes, Griechen-Römer-Antithese, Johann Joachim Winckelmann, römische Kultur, Moral, Dekadenz, 18. Jahrhundert, Kulturgeschichte.
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- Julia Eydt (Autor), 2020, Die "Morgenbesuche im Ankleidezimmer einer alten Römerin", Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/520915