Im Februar 2004 veröffentlichte die Bundesvereinigung der Arbeitgeberverbände ihre Stellungnahme zum Rentenversicherungs-Nachhaltigkeitsgesetz, das die Bundesregierung im Juli dieses Jahres verabschiedet hat. Darin drückt sie eine Befürchtung aus, die sie mit der Mehrheit der Bevölkerung besonders seit der Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage in den letzten Jahren teilt: dass die Finanzierung der Rentenversicherung in Form von erhöhten Beitragssätzen allein auf die Erwerbstätigen abgewälzt wird. Was genau beinhaltet dieses Nachhaltigkeitsgesetz, und warum ist es verabschiedet worden? Um die Notwendigkeit des Gesetzes zu verstehen, hilft es, sich mit der Vergangenheit der Rentenversicherung zu befassen. Dann lässt sich auch erkennen, dass die Problematik, aus der es entstand, schon seit einigen Jahrzehnten besteht und bereits verstanden wurde, und dass es noch weitere problematische Aspekte gibt, die die Rentenversicherung in Deutschland betreffen.
Diese Arbeit befasst sich mit der Rentenversicherung als einem der wichtigsten Teilbereiche der deutschen Sozialordnung. Außer der Geschichte der Rentenversicherung müssen dabei auch die Herausforderungen betrachtet werden, die durch gesellschaftsstrukturelle und vor allem demografische Veränderungen auf die Sozialpolitik in Deutschland zukamen und noch heute zukommen. Deshalb ist die Geschichte der Rentenversicherung in dieser Arbeit zwar auf den Zeitraum vom Ende des zweiten Weltkrieges bis kurz vor der deutschen Wende beschränkt, die Relevanz der Geschehnisse zu heute wird dabei jedoch nicht außer acht gelassen, und ebenso wird ein Ausblick auf zukünftige Entwicklungen gegeben, um ein vollständigeres Bild zu schaffen.
Des weiteren soll in dieser Arbeit erörtert werden, welcher Strukturwandel in der bundesrepublikanischen Gesellschaft vonstatten ging, wie die Regierung bisher versucht hat, das Rentensystem an diese Entwicklungen anzupassen, welche Probleme es dabei gab und immer noch gibt. Zum Schluss werden verschiedene Lösungsansätze betrachtet. In den beiden letzten Kapiteln ist aus den oben genannten Gründen je ein Abschnitt „Ausblick“ enthalten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Wichtige Daten für die Rentengesetzgebung
- Reformbedarf: Normalarbeiter, Werte- und Strukturwandel, Demografie
- Die „Normalarbeiterbiographie" in der Realität
- Wandel der Gesellschaftsstruktur
- Demografische Veränderungen
- Ausblick
- Beurteilung verschiedener Lösungsansätze
- Steuerfinanzierte Grundrente, Mindestrente, modifizierte Bruttolohnanpassung
- Wechsel des Finanzierungsverfahrens
- Ausblick
- Schluss
- Quellenverzeichnis
- Literaturverzeichnis
- Anhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert die Entwicklung der Rentenversicherung in der Bundesrepublik Deutschland von 1949 bis 1989. Sie untersucht die Rentenpolitik als einen zentralen Bestandteil der deutschen Sozialordnung und beleuchtet die Herausforderungen, die durch gesellschaftliche Veränderungen und demografische Entwicklungen entstanden sind. Ziel ist es, die historische Entwicklung der Rentenversicherung im Kontext von Strukturwandel und Demografie zu beleuchten und verschiedene Reformansätze zu beurteilen.
- Die historische Entwicklung der Rentenversicherung in der BRD
- Der Wandel der Gesellschaftsstruktur und die Erosion der „Normalarbeiterbiographie"
- Die Auswirkungen der demografischen Entwicklung auf die Rentenversicherung
- Die Beurteilung verschiedener Reformansätze, insbesondere hinsichtlich der Finanzierung und der Anpassung der Renten an die wirtschaftliche Entwicklung
- Die Herausforderungen und Perspektiven der Rentenversicherung im Kontext der „Agenda 2010"
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Relevanz der Rentenversicherung als Teilbereich der deutschen Sozialordnung dar und erläutert die Forschungsfrage der Arbeit. Sie beleuchtet die Problematik der Finanzierung der Rentenversicherung im Kontext der aktuellen Debatte um das Rentenversicherungs-Nachhaltigkeitsgesetz.
Das zweite Kapitel beleuchtet wichtige Daten und Ereignisse in der Geschichte der deutschen Rentengesetzgebung von 1889 bis 1989. Es zeigt die Entwicklung des Rentensystems und die Einführung des Umlageverfahrens im Jahr 1957 auf.
Das dritte Kapitel analysiert die Ursachen für den Reformbedarf der Rentenversicherung, insbesondere im Kontext des Strukturwandels in der Bundesrepublik Deutschland. Es beleuchtet den Wandel der Gesellschaftsstruktur, die Erosion der „Normalarbeiterbiographie" und die demografischen Veränderungen, die sich auf die Finanzierung der Rentenversicherung auswirken.
Im vierten Kapitel werden verschiedene Lösungsansätze für die Probleme der Rentenversicherung diskutiert. Es werden sowohl historische Reformvorschläge als auch aktuelle Ansätze der „Agenda 2010" beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Rentenversicherung, die Sozialordnung, die „Normalarbeiterbiographie", den Strukturwandel, die Demografie, das Umlageverfahren, das Kapitaldeckungsverfahren, die Rentenreform, die „Agenda 2010" und die Finanzierung der Rentenversicherung.
- Quote paper
- Antje Lehmann (Author), 2004, Die Sozialordnung der BRD 1949-1989 am Beispiel der Rentenpolitik, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/52156
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