In ihrem Werk "Die Zwänge kollektiven Handelns: Über Macht und Organisation" versuchen die Autoren Crozier und Friedberg) nicht, eine neue Theorie über Organisationen zu entwickeln. Es stellt vielmehr einzig und allein den Versuch dar, eine neue Sichtweise aufzuzeigen, bei der nicht die Organisation im Mittelpunkt steht, sondern das organisierte Handeln der Menschen an sich. Letztlich soll man dieses verstehen als eine "Reflexion über die Beziehungen zwischen sozialem Akteur und System").
Die zentrale Frage des Buches ist, "unter welchen Bedingungen und verbunden mit welchen Zwängen (..) kollektives, das heißt organisiertes Handeln der Menschen möglich") ist. Dafür ist es unbedingt notwendig, auf die von Crozier und Friedberg behandelten Konzepte Strategie, Macht und Spiel näher einzugehen und diese in ihrem Zusammenhang zu analysieren.
Die Autoren entwerfen hier eine Bürokratiekritik, mit der sie sich sowohl "gegen die Fiktion des (quasi) rationalen Entscheiders, wie auch gegen die totale Determination durch das System") wenden. Aufgrund dessen wird von ihnen der Begriff des Spiels als regulierendes Instrument kollektiven Handelns eingeführt.
Crozier und Friedberg betonen in ihrem Buch vor allem die Dialektik von Freiheit und Zwang innerhalb sozialer Konstrukte. Das bedeutet für sie, dass Freiheit nur in und gegen Zwänge und Strukturen bestehen kann, da Strukturen die individuelle Autonomie des einzelnen zwar beschränken, jedoch auch eine zwingende Voraussetzung für deren Existenz darstellen. Somit können sozialer Akteur und System nicht getrennt voneinander untersucht werden, da sie einander bedingen.
Die nun folgenden Ausführungen stützen sich vordringlich auf den ersten Teil des oben genannten Buches und versuchen, die darin angeführten strukturellen Zusammenhänge organisatorischen Handelns aufzuzeigen.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Kollektives Handeln als soziales Konstrukt.
- Die strategischen Konzepte
- Strategie.
- Der Freiraum des Akteurs
- Das strategische Vorgehen
- Macht.
- Die Macht des Akteurs
- Macht und Organisation.
- Spiel.
- Die Rolle der Formalstruktur.
- Das Spiel als Instrument organisierten Handelns
- Strategie.
- Schlußbemerkung...
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
In ihrem Werk "Die Zwänge kollektiven Handelns: Über Macht und Organisation" untersuchen Crozier und Friedberg die Funktionsweise von Organisationen, wobei sie eine neue Perspektive einnehmen. Im Mittelpunkt steht nicht die Organisation selbst, sondern das organisierte Handeln der Menschen innerhalb dieser. Der Fokus liegt dabei auf den Beziehungen zwischen dem sozialen Akteur und dem System. Die Autoren hinterfragen, unter welchen Bedingungen und mit welchen Zwängen kollektives Handeln ermöglicht wird.
- Die Rolle des strategischen Handelns und dessen Einfluss auf die Organisation
- Das Konzept der Macht in Organisationen und deren Auswirkungen auf individuelles und kollektives Verhalten
- Die Bedeutung von Spiel als regulierendes Instrument im Kontext des organisierten Handelns
- Die Dialektik zwischen Freiheit und Zwang innerhalb sozialer Konstrukte
- Die Notwendigkeit, soziale Akteure und System als untrennbar miteinander verbunden zu betrachten
Zusammenfassung der Kapitel
- Vorwort: Crozier und Friedberg kritisieren die gängigen Theorien über Organisationen und plädieren für eine neue Perspektive, die sich auf das Handeln der Akteure innerhalb des Systems konzentriert. Sie betonen die Dialektik zwischen Freiheit und Zwang und die zentrale Rolle von Machtbeziehungen im organisationalen Kontext.
- Kollektives Handeln als soziales Konstrukt: Kollektives Handeln wird als ein gesellschaftlich konstruiertes Phänomen betrachtet, das nicht auf natürliche Gegebenheiten zurückzuführen ist. Die Autoren erklären, dass es die Folge von willkürlichen, aber gleichzeitig zwingenden Lösungen ist, die Akteure finden, um die notwendige Zusammenarbeit zu gewährleisten, ohne ihre eigenen Interessen zu vernachlässigen. Strukturen und Machtbeziehungen prägen die Handlungsfelder und schränken die individuelle Autonomie ein.
Schlüsselwörter
Die zentralen Begriffe, die in der Arbeit von Crozier und Friedberg behandelt werden, sind: kollektives Handeln, strategisches Handeln, Macht, Spiel, Organisation, soziales Konstrukt, Freiheit, Zwang, Struktur, Akteur, System, Dialektik. Diese Konzepte liefern den Rahmen für die Analyse der Funktionsweise von Organisationen und dem Verhalten der Akteure innerhalb dieser.
- Citar trabajo
- Dipl.-Soz. Susanne Dera (Autor), 1998, Organisation und Macht - Der Ansatz von Crozier und Friedberg, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/52257