Am 3. November 1956 wurde das Fernsehen als Werbeträger in Deutschland entdeckt. Der erste Spot wurde vom Bayerischen Rundfunk ausgestrahlt und warb für „Persil“. Von diesem Tag an, wurde das Programm immer häufiger für Werbung unterbrochen. Mittlerweile buhlen im deut-schen Fernsehen täglich knapp 3000 Werbespots um die Aufmerksamkeit der Zuschauer. Hinzu kommen die kaum zählbaren Zeitungs-, Plakat-, Zeitschriften-, Hörfunk- und Internetwerbungen. Für die Werbeindustrie wird es immer schwieriger, die Aufmerksamkeit der Rezipienten auf ein bestimmtes Produkt oder einen bestimmten Spot zu lenken. Die Zuschauer sind übersättigt von zuviel Werbung, die Fernbedienung ist für sie das ideale Mittel, um unliebsame Werbeunterbrechungen einfach weg zu zappen. Auch wird die Anzahl an Programmen immer größer, die Auswahlmöglichkeiten steigen. Die Folge: Die Aufmerksamkeit der Zuschauer bündelt sich nicht mehr, wie zu Beginn des Fernsehens, nur auf ein oder zwei Kanäle. Diesem Schwund an Aufmerksamkeit versuchen die Werbetreibenden entgegenzuwirken. Das scheinbar zufällige Auftreten eines Produktes in der Spielhandlung im Fernsehen ist schon lange nicht mehr nur durch puren Zufall oder den Geschmack des Ausstatters bedingt. Hinter den (Marken-)Produkten, die dem Zuschauer täglich außerhalb der Werbeblöcke begegnen, steht immer häufiger eine werbliche Absicht des Produktherstellers: Es handelt sich um gezielte Produktplatzierungen, um so genanntes „Product Placement“. Dabei wird versucht, die Werbung in das Programm einzubinden, so dass sie für den Zuschauer nicht mehr direkt als lästige Unterbrechung erscheint, sondern wie ein Teil des Programms wirkt. Aufgrund der Gesetzeslage ein sehr schmaler Grat zwischen erlaubtem Product Placement und verbotener Schleichwerbung.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Abhängigkeit der Medien von der Werbung
- Entwicklung und Bedeutung der Fernsehwerbung
- Product Placement als Sonderwerbeform
- Die historische Entwicklung des Product Placement
- Definition von Product Placement
- Rechtliche Aspekte von Product Placement
- Die Abgrenzung von der Schleichwerbung
- Erscheinungsformen des Product Placement
- Grundformen des Product Placement
- Differenzierung nach dem platzierten Objekt
- Der „Marienhof“-Skandal
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit untersucht die Entwicklung der Werbung im deutschen Fernsehen und die Herausforderungen, die sich durch das Phänomen des Product Placement ergeben. Sie beleuchtet die historische Entwicklung des Product Placement, die rechtlichen Rahmenbedingungen und die Abgrenzung zur Schleichwerbung. Außerdem wird der Missbrauch von Product Placement anhand des „Marienhof“-Skandals analysiert.
- Entwicklung der Fernsehwerbung in Deutschland
- Rechtliche Aspekte und Definition von Product Placement
- Abgrenzung von Product Placement und Schleichwerbung
- Missbrauchspotenzial von Product Placement
- Bedeutung des Product Placement als Finanzierungsquelle
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung beleuchtet die Bedeutung der Werbung im Fernsehen und stellt das Phänomen des Product Placement in den Kontext der Entwicklung der Werbeindustrie. Es wird auf die wachsende Sättigung der Rezipienten mit Werbung und die Notwendigkeit für werbliche Innovationen hingewiesen.
- Abhängigkeit der Medien von der Werbung: Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der historischen Entwicklung der Werbung und deren Einfluss auf die Medienlandschaft. Es werden die Entstehung und Bedeutung der ersten Werbeanzeigen sowie die zunehmende finanzielle Abhängigkeit von Massenmedien von Werbeaufträgen beleuchtet.
- Entwicklung und Bedeutung der Fernsehwerbung: In diesem Kapitel wird die Einführung der Fernsehwerbung in Deutschland im Jahr 1956 sowie deren rasante Entwicklung und Bedeutung als zusätzliche Einnahmequelle für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk dargestellt.
- Product Placement als Sonderwerbeform: Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der Definition von Product Placement und seiner historischen Entwicklung. Die rechtlichen Aspekte von Product Placement sowie die Abgrenzung zur Schleichwerbung werden erläutert. Es werden verschiedene Erscheinungsformen und Grundformen des Product Placement vorgestellt.
- Missbrauch von Product Placement: Dieses Kapitel analysiert die problematische Seite des Product Placement und widmet sich dem „Marienhof“-Skandal. Es wird gezeigt, wie die Grenzen zwischen zulässigem Product Placement und verbotener Schleichwerbung überschritten werden können.
Schlüsselwörter
Product Placement, Fernsehwerbung, Schleichwerbung, Werbeindustrie, öffentlich-rechtlicher Rundfunk, „Marienhof“-Skandal, Finanzierungsquelle, Medienlandschaft, Abhängigkeit, Rezipienten, Markenhersteller.
- Citation du texte
- Alexander Göbel (Auteur), 2005, Product Placement im öffentlich-rechtlichen Fernsehen. Grauzone zwischen unlauterem Wettbewerb und denkbarer Finanzierungsquelle, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/52459