Gegenstand dieser Kurzanalyse ist das 1992 in Opladen erschienene Buch "Der verkappte Einheitsstaat" von Heidrun Abromeit.
Die Autorin ist zur Zeit Professorin für Vergleichende Analyse politischer Systeme an der TU Darmstadt. Zu ihren Forschungsschwerpunkten zählt neben politischer Ökonomie und Soziologie auch der Föderalismus, mit dem sie sich auch in "Der verkappte Einheitsstaat" eingehend befasst.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Föderalismus und Dezentralisierung
- Andere Bundesstaatsmodelle
- Geburtsfehler des deutschen Föderalismus
- Die Deutsche Wiedervereinigung im Hinblick auf den Föderalismus
- Chancen des Föderalismus im wiedervereinigten Deutschland
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Zielsetzung des Buches ist es, den deutschen Bundesstaat als „verkappten Einheitsstaat“ zu entlarven und die bestehenden Schwächen des Föderalismus aufzuzeigen. Die Autorin beleuchtet dabei die Geschichte des deutschen Föderalismus und zeigt auf, wie die Bundesrepublik in ihrer Entwicklung immer mehr zentrale Züge angenommen hat. Dabei geht sie auf verschiedene Faktoren ein, die die föderale Struktur des deutschen Staates beeinflussen.
- Entwicklung des deutschen Föderalismus
- Kritik an der „konkurrierenden Gesetzgebung“ im Grundgesetz
- Bedeutung der Länderkammer und ihrer Zustimmungsrechte
- Finanzverteilung und der Länderfinanzausgleich
- Politikverflechtung zwischen Bund und Ländern
Zusammenfassung der Kapitel
- In der Einleitung führt die Autorin die These ihres Buches ein: Der deutsche Bundesstaat ist ein „verkappter Einheitsstaat“, dessen Föderalismus eher Schein als Sein ist. Sie argumentiert, dass die Verfassungsväter den Föderalismus eher auf Drängen der Alliierten als aus eigener Überzeugung in das Grundgesetz integriert haben.
- Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit der Unterscheidung zwischen Föderalismus und Dezentralisierung. Abromeit argumentiert, dass die Bundesrepublik in Wirklichkeit kein „echter“ Bundesstaat, sondern ein dezentralisierter Staat ist, der lediglich staatliche Funktionen auf territoriale Einheiten delegiert.
- Im dritten Kapitel wird ein Vergleich mit anderen Bundesstaatsmodellen, wie der Schweiz und den USA, gezogen. Diese beiden Föderationen dienen der Autorin als Beispiel für den „Idealtyp“ des Föderalismus.
- Im vierten Kapitel werden die „Geburtsfehler des deutschen Föderalismus“ genauer betrachtet. Abromeit kritisiert die historische Entwicklung des deutschen Bundesstaates und zeigt auf, wie die Kompetenzen der Länder im Laufe der Zeit immer mehr beschnitten wurden.
- Das fünfte Kapitel befasst sich mit der Deutschen Wiedervereinigung im Hinblick auf den Föderalismus. Die Autorin diskutiert die Herausforderungen, die sich aus der Erweiterung des Bundesgebietes ergeben und kommt zu dem Schluss, dass die Bundesrepublik durch die Wiedervereinigung noch weniger föderal strukturiert ist als zuvor.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter des Textes sind: Föderalismus, Einheitsstaat, Dezentralisierung, Bundesstaatlichkeit, Grundgesetz, Länderkammer, Finanzverteilung, Politikverflechtung, Wiedervereinigung, Bundesländer, Länderfinanzausgleich, deutsche Geschichte, Vergleichende Analyse politischer Systeme.
- Citation du texte
- Till Stüber (Auteur), 2003, Heidrun Abromeit: Der verkappte Einheitsstaat - Kurzanalyse, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/53303