Im Jahre 1525 gehörten 80 bis 85 Prozent der Einwohner des noch ungeteilten Königreiches Ungarn der römisch-katholischen Kirche an; um das Jahr 1570 herum hatte sich dies bereits grundlegend geändert: Nun waren 75 Prozent der Menschen auf dem Gebiet des alten Stephansreiches Protestanten. Es stellt sich die Frage, wie diese neue Situation innerhalb von nur zwei Generationen eintreten konnte. In dieser Arbeit soll daher der Verlauf der Reformation in Ungarn von ihren spätmittelalterlichen Vorbedingungen bis etwa 1570 dargestellt werden. Für die Zeit nach 1526, dem Jahr der Schlacht von Mohács, soll dabei lediglich ein Teil des Landes, nämlich das habsburgisch beherrschte königliche Ungarn in den Blick genommen werden.
Als erstes müssen hierfür einige der Faktoren thematisiert werden, die die Reformation in Ungarn begünstigten, unter anderem der Humanismus und die Mißstände in der Kirche. Danach wird auf die Verbreitung der Reformation vor 1526 eingegangen, um im zweiten Kapitel sogleich die Bedeutung des wichtigsten Ereignisses dieses Jahres, der Schlacht von Mohács, für die Reformation hervorzuheben. Der Rest der Ausführungen widmet sich dann wichtigen Wegmarken der Reformation im königlichen Ungarn bis circa 1570, zum Beispiel der lutherischen Confessio Pentapolitana aus dem Jahre 1549 und dem Aufstieg des Calvinismus.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Hauptteil
- I. Die Verhältnisse vor 1526
- 1. Humanismus und europäische Vernetzung
- 2. Missstände innerhalb der Kirche
- 3. Die Verbreitung der Reformation vor der Schlacht von Mohács
- II. Der Verlauf der Reformation nach 1526
- 1. Die Auswirkungen der Schlacht von Mohács
- 2. Wichtige Etappen der Reformation im königlichen Ungarn
- a) Der Fortgang der ersten Phase der Reformation
- b) Die zweite Phase der Reformation und der Aufstieg des Calvinismus
- c) Die Entwicklung bis zu König Maximilian I
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht den Verlauf der Reformation in Ungarn vom späten Mittelalter bis etwa 1570. Der Schwerpunkt liegt auf dem königlichen Ungarn, einem Teil des Landes, der nach der Schlacht von Mohács 1526 unter Habsburger Herrschaft stand.
- Die Bedeutung des Humanismus und der europäischen Vernetzung für die Verbreitung der Reformation in Ungarn
- Die Rolle von Missständen innerhalb der katholischen Kirche als Katalysator für die Reformation
- Der Einfluss der Schlacht von Mohács auf die Entwicklung der Reformation im königlichen Ungarn
- Die verschiedenen Phasen der Reformation in Ungarn, insbesondere der Aufstieg des Calvinismus
- Die wichtigsten Wegmarken der Reformation im königlichen Ungarn bis circa 1570
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt den rasanten Aufstieg der Reformation in Ungarn im 16. Jahrhundert dar und führt die Thematik der Arbeit ein. Sie benennt die wichtigsten Quellen und die wichtigsten Personen, die die Reformation in Ungarn prägten.
Hauptteil
I. Die Verhältnisse vor 1526
- Der Humanismus und die europäische Vernetzung hatten einen großen Einfluss auf die Verbreitung der Reformation in Ungarn. Die Förderung des Humanismus durch König Matthias I. Corvinus führte zu einer Verweltlichung der kirchlichen und höfischen Hierarchien und zu einer kritischen Haltung gegenüber der Aristokratie und dem hohen Klerus.
- Die Missstände innerhalb der katholischen Kirche im späten Mittelalter waren ein weiterer wichtiger Faktor für die Reformation. Die missbräuchliche Nutzung von geistlichen Ämtern, die Akkumulation von Pfründen und die Vernachlässigung der pastoralen Aufgaben trugen zu einer Unzufriedenheit mit der Kirche bei.
- Die Reformation verbreitete sich in Ungarn bereits vor der Schlacht von Mohács. Die Verbreitung erfolgte durch den Einfluss von humanistisch gebildeten Personen und durch die Verbreitung von protestantischen Lehren.
II. Der Verlauf der Reformation nach 1526
- Die Schlacht von Mohács hatte einen tiefgreifenden Einfluss auf die Entwicklung der Reformation in Ungarn. Die Teilung des Landes nach der Schlacht und die anschließende Herrschaft der Habsburger trugen zur Verbreitung der Reformation im königlichen Ungarn bei.
- Die Reformation im königlichen Ungarn verlief in mehreren Phasen. Die erste Phase war geprägt von der Verbreitung lutherischer Lehren. Die zweite Phase war geprägt vom Aufstieg des Calvinismus.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter der Arbeit sind Reformation, Ungarn, Habsburger, Humanismus, katholische Kirche, Protestantismus, Calvinismus, Luthertum, Mohács, Confessio Pentapolitana.
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- Alexander Lauer (Autor), 2016, Die Reformation im königlichen Ungarn, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/535433