Zum 1. Januar 2011 trat in Ungarn ein neues Medienrecht in Kraft, das bis heute international auf Kritik stößt. Bemängelt wird etwa die Kontrollfähigkeit der Medien durch die Regierungspartei Fidesz. Aufgrund der Kritik an der Gesetzgebung und des außergewöhnlichen Abstiegs Ungarns in verschiedenen Pressefreiheits-Rankings, untersucht diese Forschungsarbeit, inwiefern sich die Pressefreiheit in Ungarn seit Inkrafttreten des Mediengesetzes von 2011 entwickelt hat und gibt einen Einblick in mögliche weitere Entwicklungen sowie Empfehlungen zu weiterführenden Untersuchungen.
Eingangs wird der Begriff Pressefreiheit definiert, um die Rahmenbedingungen für eine funktionierende bzw. eine gefährdete Pressefreiheit zu identifizieren. Die Begriffe Pressefreiheit und Medienfreiheit werden überdies synonym verwendet – beide beinhalten ausdrücklich alle journalistischen Massenmedien. Der Definition folgt ein grober Überblick über die Pressefreiheit in Ungarn vor Einführung der Mediengesetze, um daran anknüpfend die aktuelle ungarische Mediengesetzgebung zu erläutern.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 1.1 Problemstellung und Forschungsfrage
- 1.2 Ziel und Aufbau der Arbeit
- 2 Theoretische Grundlagen
- 2.1 Pressefreiheit
- 2.1.1 Begriffsklärung und Relevanz der Massenmedien
- 2.1.2 Medienpolitik und Pressefreiheit in Ungarn bis 2011
- 2.2 Die staatliche ungarische Medienpolitik
- 2.2.1 Einführung der Gesetze Smtv. und Mttv
- 2.2.2 Regulierungsbehörden und deren Kompetenzen
- 2.2.2.1 Staatliche Behörde für Medien und Nachrichtenübermittlung
- 2.2.2.2 Nationaler Rat für Kommunikations- und Informationstechnologie
- 2.2.3 Öffentlich-rechtlicher Rundfunk
- 3 Methodisches Vorgehen: Entwicklung der Pressefreiheit
- 3.1 Eigentumsstruktur des Medienmarktes
- 3.1.1 Pressemarkt
- 3.1.2 Onlinemarkt
- 3.1.3 Radiomarkt
- 3.1.4 Fernsehmarkt
- 3.2 Medienpluralität
- 3.2.1 Medienpluralität 2016
- 3.2.1.1 Marktpluralität
- 3.2.1.2 Politische Unabhängigkeit
- 3.2.2 Medienpluralität ab 2018 und die KESMA
- 3.2.2.1 Die Central European Press and Media Foundation
- 3.2.2.2 Marktpluralität
- 3.2.2.3 Politische Unabhängigkeit
- 3.3 Soft Censorship
- 3.3.1 Staatliche Werbeausgaben am Beispiel von Magyar Nemzet
- 3.3.2 Frequenzvergabe 2017 am Beispiel von Rádió 1
- 3.4 Bewertung der Pressefreiheit
- 3.4.1 Bewertung der Pressefreiheit durch Medienschaffende
- 3.4.1.1 Politischer Einfluss
- 3.4.1.2 Wirtschaftlicher und rechtlicher Einfluss
- 3.4.2 Bewertung der Pressefreiheit durch Fachorganisationen
- 3.4.2.1 Politischer Einfluss
- 3.4.2.2 Wirtschaftlicher Einfluss
- 3.4.2.3 Rechtlicher Einfluss
- 3.4.2.4 Kritik und Forderungen
- 3.5 Diskussion und Bewertung der Ergebnisse
- 3.5.1 Interpretation der Forschungsergebnisse
- 3.5.2 Mögliche Folgen und Empfehlungen zu weiterführenden Untersuchungen
- Einfluss des Mediengesetzes von 2011 auf die Medienlandschaft in Ungarn
- Entwicklung der Medienpluralität und der politischen Unabhängigkeit der Medien
- Analyse der staatlichen Medienpolitik und ihrer Auswirkungen auf die Pressefreiheit
- Bewertung der Pressefreiheit durch Medienschaffende und Fachorganisationen
- Diskussion möglicher Folgen und Empfehlungen für die Zukunft der Pressefreiheit in Ungarn
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Bachelorarbeit analysiert die Entwicklung der Pressefreiheit in Ungarn seit dem Inkrafttreten des Mediengesetzes im Jahr 2011. Die Arbeit befasst sich mit den Auswirkungen des Gesetzes auf die Medienlandschaft und untersucht die Auswirkungen der staatlichen Medienpolitik auf die Pressefreiheit.
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 führt in die Problemstellung und Forschungsfrage ein. Es wird die Relevanz der Pressefreiheit in einem demokratischen Staat erläutert und die Zielsetzung der Arbeit vorgestellt. Kapitel 2 behandelt die theoretischen Grundlagen der Pressefreiheit, insbesondere in Bezug auf die ungarische Situation. Es werden die wichtigsten Gesetze, Regulierungsbehörden und die Medienpolitik Ungarns erläutert. Kapitel 3 befasst sich mit dem methodischen Vorgehen der Arbeit. Die Eigentumsstruktur des Medienmarktes, die Medienpluralität, die staatliche Medienpolitik und die Bewertung der Pressefreiheit durch verschiedene Akteure werden analysiert. Kapitel 4 fasst die Ergebnisse der Arbeit zusammen und gibt einen Ausblick auf die weitere Entwicklung der Pressefreiheit in Ungarn.
Schlüsselwörter
Pressefreiheit, Ungarn, Mediengesetz, Medienpolitik, Medienpluralität, politische Unabhängigkeit, staatliche Kontrolle, Soft Censorship, Medienschaffende, Fachorganisationen, Forschungsergebnisse, Entwicklungen.
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- Andrea Ungvari (Autor), 2020, Die Entwicklung der Pressefreiheit in Ungarn seit Inkrafttreten des Mediengesetzes von 2011, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/536315