In dieser Arbeit soll die Thematik Diagnostik und Fördern anhand eines konkreten Fallbeispiels beschrieben und diskutiert werden. Die Schülerin besucht die zweite Klassenstufe einer Flexklasse. Aufgrund "mangelnder Leistungen" verweilte sie bereits ein zweites Jahr in der erste Klassenstufe, rückte zum aktuellen Schuljahr jedoch in die zweite Klasse auf. Regulär wäre sie bereits im dritten Schuljahr zu verorten. Von Seiten der Schule wurde eine Sonderpädagogin mit der Durchführung eines Intelligenztests (CFT1-R) beauftragt. Dieser ergab einen IQ von 70.
Zur genaueren Standortbestimmung für den Bereich der mathematischen Fähigkeiten beziehungsweise zur lösungsprozessanalystischen Erfassung des individuellen zahlenmathematischen Lernstandes wurde mit der Schülerin der Jenaer Rechentest durchgeführt.
Im Folgenden findet daher unter Punkt 2 eine genauere Betrachtung des Teile-Ganzes-Konzepts und dessen Verortung innerhalb des Zahlenbegriffserwerbs statt. Anschließend wird unter Punkt 3 eine Lernumgebung entwickelt, die mittels gezielter und aufeinander aufbauender Übungen die Schülerin fördern soll, ein umfängliches kardinales Zahlenverständnis aufzubauen beziehungsweise das Teile-Ganzes-Konzept zu verstehen. Abschließend soll unter Punkt 4 ein Ausblick auf die zu erwartende Entwicklung der Schülerin vorgenommen, aber auch reellen Gegebenheit und Herausforderung der Praxis kritisch betrachtet werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung / Beschreibung Fallkind
- 2. Das Teile-Ganzes-Konzept als Teilaspekt des Zahlenbegriffserwerbs
- 2.1 Begriffsbestimmung
- 2.2 Verortung innerhalb des Erwerbs des Zahlenbegriffs
- 2.3 Vorwissen, zu verknüpfendes Wissen und Wissensaufbau
- 3. Entwicklung der Lernumgebung
- 3.1 Standpunktbestimmung, Prämissen und Ziele
- 3.2 Der Ansatz: Zahlen zerlegen
- 3.2.1 Zahlen zerlegen mit der Kugelketten (Basisübung zum Einstieg)
- 3.2.2 Zahlen zerlegen mit der Wendeplättchen (Aufbauübung)
- 3.2.3 Zahlen zerlegen mit Fingerbildern (Variante)
- 3.3.4 Automatisieren der Zahlzerlegung
- 3.5 Anwendung auf Rechenoperationen
- 3.6 Ergänzungen
- 3.7 Organisatorische Aspekte der Lernumgebung
- 4. Entwicklung des Fallkindes (Prognose und Kritik)
- 5. Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert die Diagnose und Förderung mathematischer Kompetenzen anhand des Fallbeispiels der Schülerin Julia, die in der 2. Klasse einer Flexklasse eingeschult ist. Ziel ist es, die Lernentwicklung der Schülerin im Bereich des Zahlenbegriffserwerbs zu beschreiben und eine individuelle Lernumgebung zu entwickeln, die auf ihre spezifischen Bedürfnisse und Defizite im Bereich des Teile-Ganzes-Konzepts abgestimmt ist.
- Analyse des Lernstandes der Schülerin Julia im Bereich der Zahlenmathematischen Kompetenzen
- Beschreibung des Teile-Ganzes-Konzepts als zentralen Aspekt des Zahlenbegriffserwerbs
- Entwicklung einer individuellen Lernumgebung für Julia, die auf die Förderung des Teile-Ganzes-Konzepts fokussiert
- Bewertung der Wirksamkeit der Lernumgebung und Prognose der Lernentwicklung Julias
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Die Einleitung beschreibt den Fall der Schülerin Julia, die aufgrund mangelnder Leistungen in der 1. Klasse verbleibt und erst im zweiten Jahr in die 2. Klasse aufrückt. Der Jenaer Rechentest (JRT1/2013) wird als Instrument zur Diagnose des mathematischen Lernstandes eingesetzt, wobei festgestellt wird, dass Julia im Bereich des kardinalen Zahlenbegriffs und der Subtraktion deutliche Defizite aufweist.
- Kapitel 2: Das Kapitel beleuchtet das Teile-Ganzes-Konzept als zentralen Bestandteil des Zahlenbegriffserwerbs. Es wird erläutert, dass das Verständnis für die Zerlegbarkeit und Zusammensetzbarkeit von Zahlen die Grundlage für das arithmetische Rechnen bildet.
- Kapitel 3: Dieses Kapitel widmet sich der Entwicklung einer individuellen Lernumgebung für Julia. Die Lernumgebung beinhaltet verschiedene Übungen, die auf unterschiedlichen Ebenen das Teile-Ganzes-Konzept vermitteln und die Schülerin zum Aufbau eines umfassenden kardinalen Zahlenverständnisses führen sollen.
Schlüsselwörter
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit den Themen Diagnose und Förderung mathematischer Kompetenzen im Kontext des Zahlenbegriffserwerbs. Schwerpunkte liegen auf dem Teile-Ganzes-Konzept als Teilaspekt des Zahlenverständnisses, der individuellen Lernentwicklung und der Konstruktion einer förderlichen Lernumgebung. Die Arbeit befasst sich mit dem Jenaer Rechentest (JRT1/2013) als Instrument der Diagnostik und der Bedeutung des kardinalen Zahlenbegriffs für den Aufbau tragfähiger Zahlvorstellungen.
- Arbeit zitieren
- Stefan Dannheiser (Autor:in), 2019, Das Teile-Ganzes-Konzept als Teilaspekt des Zahlenbegriffserwerbs. Entwicklung der Lernumgebung zur Förderung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/536535