Keines von Franz Kafkas Werken lässt sich hinsichtlich des Entstehungszeitraums so genau datieren wie die Novelle "Das Urteil". Den Kern der Geschichte bildet "eine Darstellung und Kritik hierarchischer Familienverhältnisse mit einem Vater-Sohn Konflikt im Zentrum". Dieser Konflikt kann durchaus als Machtkampf bezeichnet werden, da die sich im Wandel befindende Machtkonfiguration innerhalb der Familie Bendemann die Grundlage bildet. Allerdings existieren unterschiedliche Theorien darüber, was als Ursache für diesen Wandel definiert werden kann. Es scheint ein Konsens darüber zu bestehen, dass sich der Protagonist Georg Bendemann an einem Punkt in seinem Leben befindet, an dem er sich von seinem Vater abwendet. Die möglichen Gründe dafür sollen in dieser Arbeit untersucht und dargelegt werden.
Zunächst wird die Exposition der Geschichte beschrieben sowie eine einführende Beschreibung der drei hauptsächlichen Protagonisten - Georg Bendemann, des Vaters sowie des Freundes - dargelegt. Diese Beschreibung hält die zu Beginn der Erzählung gegebenen Machtverhältnisse fest. Im weiteren Verlauf der Arbeit wird der familiäre Machtkampf analysiert, der letztendlich nach dem Wendepunkt zur Verurteilung und Exekution Georgs führt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Figurenexposition: gegebene Machtverhältnisse
- Georg Bendemann
- Der Vater
- Der Freund
- Machtkonfiguration im Wandel
- Der familiäre Machtkampf zwischen Vater und Sohn
- Der Freund als Konfliktursprung (These von David Pan)
- Die Hochzeit als Konfliktursprung (These von Oliver Jahraus)
- Die Thesen im Vergleich
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert Franz Kafkas Novelle „Das Urteil“ mit dem Ziel, die sich wandelnde Machtkonfiguration innerhalb der Familie Bendemann und den damit verbundenen Machtkampf zwischen Vater und Sohn zu untersuchen.
- Exposition der Figuren und der zu Beginn gegebenen Machtverhältnisse
- Der familiäre Machtkampf als zentraler Konflikt der Erzählung
- Verschiedene Theorien über die Ursachen des Machtwandels
- Die Rolle des Freundes und der Hochzeit in der Entwicklung des Konflikts
- Vergleich und Analyse verschiedener Interpretationen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beschreibt die Entstehungsgeschichte der Novelle und stellt die zentrale Thematik des Vater-Sohn-Konflikts als Machtkampf vor. Das zweite Kapitel widmet sich der Figuren-Exposition und analysiert die zu Beginn gegebenen Machtverhältnisse. Es wird dabei auf Georg Bendemanns Position als erfolgreicher junger Kaufmann, die Darstellung des Vaters als alter und dominanter Figur sowie auf die Rolle des Freundes als untergeordneter und bedauernswerter Person eingegangen.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter des Textes sind Macht, Konfiguration, Familie, Vater-Sohn-Konflikt, Georg Bendemann, Identität, Hochzeit, Freund, These von David Pan, These von Oliver Jahraus.
- Citation du texte
- Katharina Spreier (Auteur), 2020, Machtkonfiguration in Franz Kafkas Novelle "Das Urteil", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/538555