Kein anderes Medium hat in den vergangenen Jahrzehnten Geschichte für ein so großes Publikum aufbereitet wie das Fernsehen und damit die historische Vorstellung von Millionen von Menschen geprägt. Geschichte ist im Fernsehen in vielfacher Weise präsent, nicht nur in den historischen Dokumentationen, bei denen die Verbindung am auffälligsten ist, sondern auch in historischen Spielfilmen, Nachrichten oder auch Quiz-Shows. Dennoch soll der Schwerpunkt dieser Arbeit auf der historischen Dokumentation liegen Die am Ende der 90er Jahre des 20. Jahrhunderts eine wahre Boomphase durchgemacht hat. Durch die starke Präsenz der Geschichte im Fernsehen kommt es zu einem nicht zu unterschätzenden Einfluss auf das Geschichtsbild in der Bevölkerung.
Aufgrund dieser Überlegungen möchte sich diese Arbeit mit dem Phänomen Geschichte im Fernsehen befassen. Dazu sollen im ersten Teil der Arbeit grundlegende Bedingungen der Geschichtspräsentation im Fernsehen und Entwicklungen der vergangenen Jahrzehnte dargestellt werden. Anschließend soll an einem Beispiel die Machart einer historischen Dokumentation untersucht werden und daran anschließend die Frage gestellt werden, ob es sinnvoll ist, diese Art von Film im Schulunterricht einzusetzen.
Als Beispiel dient die 1995 erstmals ausgestrahlte ZDF-Serie „Hitler - eine Bilanz“ von Guido Knopp. Mit einer Analyse der verwendeten Materialien und Mittel und ihrer Zusammenstellung, also der Gestaltung des Themas, soll herausgefunden werden, ob die Serie ihr Thema in angemessener Weise darstellt, insbesondere im Hinblick auf den Einsatz der Filme in der Schule. Dazu wird auch ein Blick auf das Konzept der Serie und ihre Macher geworfen sowie kurz ihre Rezeption angesprochen.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- 1. Hinführung zum Thema
- 2. Forschungsstand
- II. Geschichte im Fernsehen - Rahmenbedingungen und Entwicklungen
- 1. Formen und Gattungen - Probleme der Klassifizierung
- 2. Entwicklung des Geschichtsfernsehens in der BRD
- 3. Rahmenbedingungen für historische Fernsehsendungen
- 3.1 Publikumsgerechtigkeit
- 3.2 Sachgerechtigkeit
- 3.3 Mediengerechtigkeit
- III. Die Serie „Hitler - eine Bilanz“
- 1. Redaktionelle Bedingungen - die Macher
- 2. Konzeption und Inhalt der Serie
- 2.1 Konzeption
- 2.2 Inhalte der Serie
- 2.2.1 Folge 1: Der Privatmann
- 2.2.2 Folge 2: Der Verführer
- 2.2.3 Folge 3: Der Erpresser
- 2.2.4 Folge 4: Der Diktator
- 2.2.5 Folge 5: Der Kriegsherr
- 2.2.6 Folge 6: Der Verbrecher
- 3. Gestaltungselemente historischer Dokumentationen und ihre Verwendung in der Serie
- 3.1 Bildmaterial
- 3.1.1 historisches Filmmaterial
- 3.1.2 modernes Filmmaterial
- 3.1.3 Standbilder
- 3.1.3.1 Fotos
- 3.1.3.2 Dokumente
- 3.1.3.3 Texttafeln
- 3.2 Ton
- 3.3 Zeitzeugen
- 3.4 Montage
- 3.1 Bildmaterial
- 4. Bewertung der Serie
- 4.1 Rezeption
- 4.2 Fazit
- IV. „Hitler - eine Bilanz“ in der Schule
- 1. Grundsätzliche Überlegungen zum Filmeinsatz im Geschichtsunterricht
- 2. Einsatzmöglichkeiten für „Hitler - eine Bilanz“ im Schulunterricht
- V. Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Rolle des Fernsehens als Medium zur Vermittlung von Geschichte und untersucht die Gestaltung einer historischen Dokumentation am Beispiel der ZDF-Serie „Hitler - eine Bilanz“. Ziel ist es, die Rahmenbedingungen der Geschichtspräsentation im Fernsehen zu beleuchten, die Gestaltungselemente der Serie zu analysieren und deren potenziellen Einsatz im Schulunterricht zu bewerten.
- Entwicklung des Geschichtsfernsehens in der BRD
- Rahmenbedingungen für historische Fernsehsendungen: Publikumsgerechtigkeit, Sachgerechtigkeit und Mediengerechtigkeit
- Gestaltungselemente historischer Dokumentationen und ihre Verwendung in der Serie „Hitler - eine Bilanz“
- Rezeption der Serie und deren Bewertung im Hinblick auf die historische und didaktische Angemessenheit
- Potenzial für den Einsatz der Serie im Geschichtsunterricht
Zusammenfassung der Kapitel
Im ersten Kapitel werden die Rahmenbedingungen für die Vermittlung von Geschichte im Fernsehen dargestellt. Die Einleitung beleuchtet die Bedeutung des Fernsehens als Medium der Geschichtsvermittlung und die wachsende Präsenz historischer Dokumentationen. Das zweite Kapitel thematisiert die Entwicklung des Geschichtsfernsehens in der Bundesrepublik Deutschland und beleuchtet die Herausforderungen bei der Einordnung und Klassifizierung verschiedener Fernsehformate. Außerdem werden die drei wichtigen Rahmenbedingungen für historische Fernsehsendungen, nämlich die Publikumsgerechtigkeit, die Sachgerechtigkeit und die Mediengerechtigkeit, vorgestellt. Das dritte Kapitel analysiert die ZDF-Serie „Hitler - eine Bilanz“ hinsichtlich ihrer Konzeption, ihrer Inhalte und ihrer Gestaltungselemente. Hier werden die einzelnen Folgen der Serie zusammengefasst und die Verwendung von Bildmaterial, Ton, Zeitzeugen und Montage beleuchtet. Das vierte Kapitel befasst sich mit der Rezeption der Serie und ihrer Bewertung im Hinblick auf die historische und didaktische Angemessenheit. Schließlich geht es im fünften Kapitel um die Frage, ob und wie die Serie „Hitler - eine Bilanz“ im Geschichtsunterricht eingesetzt werden kann.
Schlüsselwörter
Geschichtsfernsehen, historische Dokumentation, Hitler-Serie, Guido Knopp, ZDF, Publikumsgerechtigkeit, Sachgerechtigkeit, Mediengerechtigkeit, Bildmaterial, Ton, Zeitzeugen, Montage, Rezeption, Geschichtsdidaktik, Schulunterricht.
- Quote paper
- Sascha Schmitt (Author), 2005, Die Fernsehreihe 'Hitler - eine Bilanz' - eine fachdidaktische Analyse, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/53920