Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem Thema der Regulierung von OTC-Derivaten durch EU-Verordnung unter besonderer Berücksichtigung der Versicherungswirtschaft. Zu Beginn der Ausarbeitung werden die Grundlagen von derivativen Finanzinstrumenten dargelegt. Diese reichen von der Anwendung solcher Finanzinstrumente über den Handel hin zu den verschiedenen Arten von Derivaten. Hierzu zählen unbedingte und bedingte Termingeschäfte sowie strukturierte Produkte. Außerdem wird noch auf die historische Entwicklung des Derivatehandels und die aktuelle Marktsituation eingegangen.
Im weiteren Verlauf wird die Finanzkrise von 2007/2008 beleuchtet. Dabei werden die Entwicklungen im Subprime-Segment der USA, die Verbriefung und Ausbreitung dieser Kredite, die durch bestimmte Systemrisiken auf Finanzmärkten begünstigt wurden, und der Ausbruch der Finanzkrise dargelegt. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf dem Zusammenbruch von Lehman Brothers, da dieses Ereignis die Finanzkrise deutlich verschärft hat und mit ein Hauptgrund für die Regulierung von OTC-Derivaten war. Die daraus resultierenden Folgen für Finanzmärkte und Weltwirtschaft werden beschrieben.
Anschließend wird auf die EU-Verordnung zur Regulierung von OTC-Derivaten eingegangen. Sowohl das Drei-Säulen-Konzept, der Zeitplan für die Einführung und die bisherigen Vorbereitungen seitens der Versicherer werden aufgezeigt, aber auch der Zusammenhang anderer Regularien mit der EU-Verordnung. All diese Maßnahmen fließen mit ein in die Auswirkungen, die die Regulierung auf die Versicherungsbranche hat. Der wahrscheinliche Rückgang des OTC-Derivatehandels und die daraus abzuleitende Überregulierung des OTCMarktes werden abschließend im Fazit dargestellt.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Grundlagen von derivativen Finanzinstrumenten
- 2.1 Definition derivativer Finanzinstrumente
- 2.2 Anwendung von derivativen Finanzinstrumenten
- 2.2.1 Arbitrage
- 2.2.2 Hedging
- 2.2.3 Spekulation
- 2.3 Börsengehandelte und OTC-Derivate
- 2.3.1 Unterschiede zwischen Börsen- und OTC-Handel
- 2.3.2 Clearing und Margining an Terminbörsen
- 2.3.3 Collateralization im OTC-Handel
- 2.4 Unbedingte Termingeschäfte
- 2.4.1 Forwards
- 2.4.2 Futures
- 2.4.3 Swaps
- 2.4.4 Kreditderivate
- 2.5 Bedingte Termingeschäfte
- 2.5.1 Definition von Optionen
- 2.5.2 Arten von Optionen
- 2.6 Strukturierte Produkte
- 2.6.1 Definition strukturierter Produkte
- 2.6.2 Ausgestaltung strukturierter Produkte
- 2.6.3 Arten von strukturierten Produkten
- 2.7 Historische Entwicklung von derivativen Finanzinstrumenten
- 2.7.1 Die Entstehung von Derivatekontrakten und Terminbörsen
- 2.7.2 Überblick über den aktuellen Derivatemarkt
- 3 Ursachen, Verlauf und Folgen der Finanzkrise 2007/2008
- 3.1 Systemrisiken auf Finanzmärkten
- 3.1.1 Kreditrisiko
- 3.1.2 Liquiditätsrisiko
- 3.1.3 Modellrisiko
- 3.2 Die anfänglichen Entwicklungen der Subprime-Krise
- 3.2.1 Entwicklungen im Subprime-Segment
- 3.2.2 Die Verbriefung und globale Ausbreitung von Subprime-Krediten
- 3.2.3 Das Verbriefungsgeschäft von Lehman Brothers
- 3.3 Der Zusammenbruch von Lehman Brothers
- 3.3.1 Der Ausbruch der Finanzkrise
- 3.3.2 Entwicklung von Lehman Brothers in der Krise
- 3.4 Die Folgen des Zusammenbruchs von Lehman Brothers
- 3.4.1 Auswirkungen auf die Finanzmärkte
- 3.4.2 Auswirkungen auf die Realwirtschaft
- 3.1 Systemrisiken auf Finanzmärkten
- 4 European Market Infrastructure Regulation und die Auswirkungen auf die Versicherungsbranche
- 4.1 Die Regulierung von OTC-Derivaten
- 4.1.1 Gründe für die Regulierung von OTC-Derivaten
- 4.1.2 Grundlagen von EMIR
- 4.2 Die drei Säulen von EMIR
- 4.2.1 Säule 1: Clearingpflicht
- 4.2.2 Säule 2: Risikominderung
- 4.2.3 Säule 3: Meldepflicht
- 4.3 Zeitplan bei der EMIR-Einführung
- 4.4 Vorbereitung der Versicherer auf EMIR
- 4.5 Der Zusammenhang von Basel III, Solvency II und EMIR
- 4.5.1 Basel III
- 4.5.2 Solvency II
- 4.5.3 Die Verzahnung der drei Regularien
- 4.6 Auswirkungen von EMIR auf das Derivategeschäft der Versicherer
- 4.6.1 Die Problematik der Stellung von Sicherheiten
- 4.6.2 Hoher administrativer und finanzieller Aufwand
- 4.6.3 Rückzug kleinerer Versicherungsunternehmen aus dem OTC-Derivategeschäft
- 4.1 Die Regulierung von OTC-Derivaten
- 5 Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Regulierung von OTC-Derivaten durch die EU-Verordnung EMIR, insbesondere ihre Auswirkungen auf die Versicherungswirtschaft. Die Zielsetzung besteht darin, die Grundlagen von OTC-Derivaten zu erläutern, den Kontext der Finanzkrise 2007/2008 zu beleuchten und die wesentlichen Aspekte der EMIR-Verordnung zu analysieren. Die Auswirkungen der Regulierung auf die Versicherungsbranche werden im Detail untersucht.
- Grundlagen derivativer Finanzinstrumente und OTC-Handel
- Die Finanzkrise 2007/2008 und ihre Rolle bei der Regulierung
- Die EMIR-Verordnung: Drei-Säulen-Konzept und Implementierung
- Auswirkungen der EMIR-Verordnung auf die Versicherungsbranche
- Zusammenhang von EMIR mit Basel III und Solvency II
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der Regulierung von OTC-Derivaten durch die EU-Verordnung ein und skizziert den Aufbau der Arbeit. Sie betont die Bedeutung des Themas im Kontext der Finanzkrise 2007/2008 und die besondere Relevanz für die Versicherungswirtschaft.
2 Grundlagen von derivativen Finanzinstrumenten: Dieses Kapitel legt die theoretischen Grundlagen für das Verständnis von derivativen Finanzinstrumenten dar. Es definiert Derivate, beschreibt deren Anwendung (Arbitrage, Hedging, Spekulation), unterscheidet zwischen börsengehandelten und OTC-Derivaten und erläutert verschiedene Arten von Derivaten wie Forwards, Futures, Swaps, Optionen und strukturierte Produkte. Die historische Entwicklung des Derivatemarktes wird ebenfalls beleuchtet, um den aktuellen Kontext zu verstehen. Der Fokus liegt auf dem Verständnis der Funktionsweise und der verschiedenen Arten von Derivaten, welche im weiteren Verlauf der Arbeit wichtig werden.
3 Ursachen, Verlauf und Folgen der Finanzkrise 2007/2008: Dieses Kapitel analysiert die Ursachen, den Verlauf und die Folgen der Finanzkrise 2007/2008. Es untersucht Systemrisiken wie Kredit-, Liquiditäts- und Modellrisiken und beleuchtet die Rolle der Subprime-Krise in den USA. Der Zusammenbruch von Lehman Brothers wird als entscheidender Wendepunkt der Krise hervorgehoben und seine weitreichenden Folgen für Finanzmärkte und Weltwirtschaft werden detailliert beschrieben. Dieser Abschnitt stellt den wichtigen Kontext für die Notwendigkeit der Regulierung von OTC-Derivaten dar, da die Krise deutlich die Gefahren unregulierter Märkte aufgezeigt hat.
4 European Market Infrastructure Regulation und die Auswirkungen auf die Versicherungsbranche: Dieses Kapitel befasst sich ausführlich mit der EMIR-Verordnung. Es beschreibt die Gründe für die Regulierung von OTC-Derivaten, erläutert das Drei-Säulen-Konzept (Clearingpflicht, Risikominderung, Meldepflicht) und den Zeitplan für die Einführung. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Vorbereitung der Versicherer auf EMIR und dem Zusammenhang mit anderen Regularien wie Basel III und Solvency II. Die Auswirkungen der Regulierung auf das Derivategeschäft der Versicherer, insbesondere die Herausforderungen bezüglich Sicherheiten, administrativem Aufwand und dem potenziellen Rückzug kleinerer Unternehmen, werden umfassend analysiert. Der Schwerpunkt liegt auf der Darstellung der komplexen Wechselwirkungen zwischen der EMIR-Verordnung und der Versicherungsbranche.
Schlüsselwörter
OTC-Derivate, EMIR, EU-Verordnung, Finanzkrise 2007/2008, Versicherungswirtschaft, Risikomanagement, Clearingpflicht, Meldepflicht, Basel III, Solvency II, Hedging, Spekulation, Systemrisiken, Regulierung, Derivatemarkt.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Regulierung von OTC-Derivaten durch EMIR und Auswirkungen auf die Versicherungswirtschaft
Was ist der Gegenstand dieses Dokuments?
Dieses Dokument bietet einen umfassenden Überblick über die Regulierung von Over-the-Counter (OTC)-Derivaten durch die Europäische Markt-Infrastruktur-Verordnung (EMIR) und deren Auswirkungen auf die Versicherungsbranche. Es beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Zusammenfassungen der Kapitel und Schlüsselwörter.
Welche Themen werden im Dokument behandelt?
Das Dokument behandelt folgende Kernbereiche: Grundlagen derivativer Finanzinstrumente (inkl. Forwards, Futures, Swaps, Optionen, strukturierte Produkte und OTC-Handel), die Ursachen, den Verlauf und die Folgen der Finanzkrise 2007/2008, die EMIR-Verordnung mit ihren drei Säulen (Clearingpflicht, Risikominderung, Meldepflicht) und deren Auswirkungen auf die Versicherungsbranche, sowie den Zusammenhang von EMIR mit Basel III und Solvency II.
Welche Arten von derivativen Finanzinstrumenten werden erläutert?
Das Dokument erläutert verschiedene Arten von derivativen Finanzinstrumenten, darunter unbedingte Termingeschäfte wie Forwards, Futures, Swaps und Kreditderivate, sowie bedingte Termingeschäfte wie Optionen und strukturierte Produkte. Der Unterschied zwischen börsengehandelten und OTC-Derivaten wird ebenfalls detailliert dargestellt.
Welche Rolle spielte die Finanzkrise 2007/2008?
Die Finanzkrise 2007/2008 wird als wichtiger Kontext für die Notwendigkeit der Regulierung von OTC-Derivaten dargestellt. Das Dokument analysiert die Ursachen (inkl. Systemrisiken wie Kredit-, Liquiditäts- und Modellrisiken), den Verlauf und die Folgen der Krise, mit besonderem Fokus auf den Zusammenbruch von Lehman Brothers und dessen Auswirkungen auf Finanzmärkte und Realwirtschaft.
Was ist die EMIR-Verordnung und was sind ihre drei Säulen?
Die EMIR-Verordnung (European Market Infrastructure Regulation) ist eine EU-Verordnung zur Regulierung von OTC-Derivaten. Das Dokument beschreibt ihre drei Säulen: 1. Clearingpflicht (Verpflichtung, bestimmte OTC-Derivate über zentrale Gegenparteien (CCP) abzurechnen), 2. Risikominderung (Maßnahmen zur Reduzierung von Risiken im OTC-Derivatehandel), und 3. Meldepflicht (Pflicht zur Meldung von OTC-Derivategeschäften an zuständige Behörden).
Wie wirkt sich EMIR auf die Versicherungsbranche aus?
Das Dokument analysiert detailliert die Auswirkungen der EMIR-Verordnung auf die Versicherungsbranche. Es behandelt die Herausforderungen für Versicherer bei der Umsetzung der Verordnung, insbesondere die Problematik der Stellung von Sicherheiten, den hohen administrativen und finanziellen Aufwand und das potenzielle Ausscheiden kleinerer Versicherungsunternehmen aus dem OTC-Derivategeschäft.
Welchen Zusammenhang hat EMIR mit Basel III und Solvency II?
Das Dokument beleuchtet den Zusammenhang zwischen EMIR, Basel III (Regulierung für Banken) und Solvency II (Regulierung für Versicherungsunternehmen). Es erklärt die Verzahnung dieser drei Regularien und deren Auswirkungen auf das Risikomanagement von Finanzinstituten.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt des Dokuments?
Schlüsselwörter sind: OTC-Derivate, EMIR, EU-Verordnung, Finanzkrise 2007/2008, Versicherungswirtschaft, Risikomanagement, Clearingpflicht, Meldepflicht, Basel III, Solvency II, Hedging, Spekulation, Systemrisiken, Regulierung, Derivatemarkt.
- Citation du texte
- Anna Dey (Auteur), 2014, Die Regulierung von OTC-Derivaten unter besonderer Berücksichtigung der Versicherungswirtschaft, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/539294