Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Daseinsberechtigung der Geographie
3. Dimensionen der nachhaltigen Entwicklung / Nachhaltigkeit
3.1 Weltweite Ziele nachhaltiger Entwicklung – die SGDs
3.2 Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE)
3.3 „Was hat Bildung damit zutun?“
4. Kompetenzbereiche
4.1 Relevanz der Methodenvielfalt
4.2 Einstiege in den Erdkundeunterricht
4.3 Negativ und Positivbeipsiele von Unterrichtseinstiegen
4.4 Beispiel: Experimente
5. Fazit
Literaturverzeichnis
Internetquellenverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Teilbereiche der Nachhaltigkeit
Abbildung 2: Idealtypischer Verlauf einer Unterrichtseinheit
1 Einleitung
Nachhaltige Entwicklung ist ein Thema, welches mittlerweile immer häufiger sowohl im Alltag, als auch in der Schule diskutiert und thematisiert wird. Doch welche Rolle spielt der Erdkundeunterricht und ich als zukünftige Erdkundelehrkraft hinsichtlich der Vermittlung nachhaltiger Aspekte? Und welche Methoden stehen mir dabei zur Verfügung? In diesem Portfolio werde ich mich deshalb mit der Fragestellung „Bildung für nachhaltige Entwicklung – welche Relevanz besitzt der Erdkundeunterricht um für eine nachhaltig(er)e Gesellschaft beizutragen? - Welche Bedeutung nimmt dabei die methodische Vielfalt ein? - “ auseinandersetzen.
Anfänglich beschäftige ich mich mit der Daseinsberechtigung der Geographie. Im Zuge dessen werde ich auf die aktuelle Situation in Deutschland, den Einfluss und die Bedeutung des Geographieunterrichts eingehen.
Darauffolgend werden die Dimensionen der nachhaltigen Entwicklung, anhand einer selbst erstellten Abbildung, veranschaulicht und einige der weltweiten Ziele nachhaltiger Entwicklung genannt. Im weiteren Verlauf beschäftige ich mich mit der Bildung für nachhaltige Entwicklung. Was ist BNE überhaupt? Und in welche Bereiche nimmt BNE Einfluss? Um dann genauer auf den Aspekt Schule einzugehen, beschäftige ich mit der Frage „Was hat Bildung damit zu tun?“ (vgl. BNE o.J.a). Wieso stellt die Schule einen geeigneten Ort für die Vermittlung nachhaltiger Entwicklung dar und wir, als zukünftige Erdkundelehrer, geeignete Vermittler für das Thema Nachhaltigkeit?
Des Weiteren werden die Kompetenzbereiche kurz erläutert und dargestellt, bevor ich im Anschluss zu der Relevanz der Methodenvielfalt übergehe. Dabei ist vor allem Interesse ein entscheidender und bedeutsamer Faktor. Um die Methodenvielfalt an einem Beispiel erklären und verdeutlichen zu können, beschäftige ich mit möglichen Einstiegen in den Erdkundeunterricht. Dabei gehe ich darauf ein, welche Einstiegsmöglichkeiten bestehen, welche Bedeutung den Einstiegen zugeordnet wird und welche unterschiedlichen Einstiegsformen und Einstiegsebenen existieren. Hinzukommen negative und positive Bespiele von Unterrichtseinstiegen. Da diese Methode ebenfalls eine Möglichkeit des Unterrichtseinstieges darstellt, beschäftige ich mich anschließend mit den Experimenten. Erläutere diese kurz, gehe auf Beispiele ein und wäge sowohl Vor, als auch Nachteile ab.
Schlussendlich gehe ich im Fazit auf meine anfängliche Fragestellung ein, reflektieren die verschiedenen genannten Aspekte und werde anhand dieser meine Leitfrage beantworten.
2 Daseinsberechtigung der Geographie
Bereits in der zweiten Vorlesung haben wir uns mit der aktuellen Situation des Geographieunterrichts und der Geographiedidaktik beschäftigt, welche mir im Vorhinein nicht bewusst war. Dabei ist mir deutlich geworden, dass momentan schlechte Gegebenheiten für den Geographieunttericht in Deutschland vorliegen. Dazu tragen sowohl Kürzungen der Stundenanzahl, als auch die Tatsache, dass Geographie teilweise nicht mehr als Leistungsfach wählbar ist, bei. Trotz dessen wird der Geographieunterricht durch Verlage in Form von aktuellen Lehrwerken, neu konzipierte Atlas-Werke, sowie kompetenzenorientierte Schulbücher und Medien unterstützt (vgl. Meyer 2018, Vorlesung 2, S. 5). Dabei ist gerade das Fach Geographie oder Erdkunde eines der vielfältigsten Fächer mit einem breiten Themenspektrum und Phänomen. Gerade aufgrund dessen, dass diese Phänomene, „[...]wie z.B. Globalisierung, Klimawandel, Erdbeben, Hochwasser und Stürme, aber auch Bevölkerungsentwicklung, Migration, Disparitäten und Ressourcenkonflikte[...]“ (DGfG, 2017, S.5) zum Alltag der Menschheit dazu gehören, ist es in meinen Augen wichtig, dass den Schülerinnen und Schüler bereits früh ein Verständnis für solche Strukturen und Prozesse ermöglicht wird. „Raum ist neben Zeit eine existenzielle Kategorie unseres Lebens und die Beschäftigung mit ihm daher zwingend.“ (DGfG, 2017, S.6). Wir sollten den außerordentlich facettenreichen Planeten, auf dem wir leben, die Räume, die wir in einer gewissen Art und Weise beanspruchen, verstehen könne. Zumal ein starker Realitätsbezug der Themen im Geographieunterricht besteht, spielen Medien und Methoden in diesem Unterrichtsfach eine profunde Bedeutung. Relevant ist ebenso der damit verbundene Perspektivwechsel, um Phänomene und Prozesse auf der gesamten Welt verstehen zu können. Ein weiterer wichtiger Aspekt des Geographieunterrichts ist die Wechselbeziehung von Gesellschaft- und Naturwissenschaften. Auch im Studium ist mir deutlich geworden, dass sich die beiden Vertiefungsbereiche der Geographie, die Physische Geographie und Landschaftsökologie und die Humangeographie indes stark unterscheiden. Wenngleich eine Verknüpfung der beiden Teilbereiche vorliegt. Was bei mir zum besseren Verständnis der Wechselwirkung beider Teilbereiche geführt hat.
3 Die Dimensionen der nachhaltigen Entwicklung / Nachhaltigkeit
Zu den verschiedenen Dimensionen der nachhaltigen Entwicklung zählen, wie in Abbildung 1 zu sehen, sechs Teilbereiche. Neben der Politik, der Ökologie, und der Ökonomie werden die Kultur, Soziales und das Individuum als Einheit erfasst (vgl. Meyer, C. et al., 2017, S.8). Dabei ist mir aufgefallen, dass sowohl der Erdkundeunterricht, als auch die nachhaltige Entwicklung bzw. Nachhaltigkeit viele verschiedene Dimensionen beleuchten bzw. beeinflussen.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1: Teilbereiche der Nachhaltigkeit eigene Darstellung, verändert nach Meyer, C., et al., 2017, S. 8
3.1 Weltweite Ziele nachhaltiger Entwicklung – die SDGs
Im Herbst 2015 wurden 17 Ziele, die sogenannten Sutainable Development Goals (SDGs), durch die Vereinten Nationen verabschiedet. Sie gelten gleichermaßen und verbindlich für alle Staaten mit dem Ziel der nachhaltigeren Entwicklung (vgl. BNE, o.J.a). Zu den Zielen zählen unter anderem keine Armut, kein Hunger, hochwertige Bildung, sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen, weniger Ungleichheuten, Gesundheit und Wohlergehen, Geschlechtergleichheit, Nachhaltiger Konsum und Produktion und mehr, welche bis zum Jahr 2030 umgesetzt werden sollen (vgl. Meyer, et al., 2017, S.9). Meiner Auffassung nach sollten jede die Ziele der nachhaltigen Entwicklung kennen, auch Schüler. Da sie früher oder später, direkt oder indirekten Einfluss auf die Ziele nehmen.
3.2 Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE)
Das UNESCO-Weltaktionsprogramm Bildung für nachhaltige Entwicklung, kurz gefasst BNE, umfasst die Bildung des Menschen zu einem umweltbewussten Verhalten und der Einstellung mit Hinsicht auf die Zukunft. Was kann getan, was sollte lieber vermieden werden, um Generationen nach mir und der Erde nicht zu schaden. Damit verbunden sind das Wissen bzw. Einschätzen der Auswirkung des individuelle (Konsum-)Verhaltens auf die Erde (vgl. BNE, o.J.a).
Zu den verschiedenen Bereichen der Bildung für nachhaltige Entwicklung zählen frühkindliche Bildung, Schule, Berufliche Bildung, Hochschule und Non-formale, informelle Bildung (vgl. BNE, o.J.b).
Nachhaltige Entwicklung beschreibt eine Entwicklung der Menschen und Länder mit gewissen vorgegebenen Grenzen (vgl. BMU, o.J.). Für mich wichtig bezüglich der Erklärung nachhaltiger Entwicklung, ist vor allem der Blick auf die Zukunft. Ressourcen zu nutzen, ohne sie auszubeuten. Zu wachsen, aber mit Grenzen und Regeln. Es muss Rahmenbedingungen geben, um eine faire und gleichgerechte Entwicklung zu gewährleisten (vgl. BNE, o.J.a). Denn letztendlich haben wir nur diesen einen Planeten, unsere Erde.
3.3 „Was hat Bildung damit zu tun?“
Jutebeutel anstatt Plastiktüte, Thermobecher anstatt Coffee to go, Brotdose anstatt Plastikverpackung, so ist der neue Trend. Das Nachhaltigkeit wichtig ist wurde mir in letzter Zeit immer deutlicher, vor allem bezogen auf das Individuum durch unsere individuellen Entscheidungen. Doch der Gedanken, dass wir als zukünftige Erdkundekräfte ebenso für eine nachhaltige Gesellschaft beitragen können, kam mir erst im Zuge der Vorlesung und des Seminars.
Allerdings stellte sich mir dabei die Frage, wie kann ich das am besten in meinem späteren Berufsalltag den Schülerinnen und Schülern vermitteln? Wieso ist die Schule ein prädestinierter Ort zu der Vermittlung nachhaltiger Entwicklung? Gerade hinsichtlich jüngerer Schüler, welche in ihrem Verhalten nicht selten noch von ihren Eltern beeinflusst sind und somit nicht eigenständig handeln. Denn für Kinder ist gerade die Schulzeit ein sehr wichtiger Abschnitt, eine Phase, in der sie sich noch entwickeln.
Eine große Bedeutung bei der Vermittlung nachhaltiger Entwicklung, wird dabei der Verknüpfung der nachhaltigen Entwicklung mit behandelnden Themen und dem fachlichen lernen zugeordnet (vgl. BNE, o.J.c). Wie bereits in dem Abschnitt über die Daseinsberechtigung der Geographie beschrieben, ist das Fach Geographie ein sehr alltagsbezogenes Fach, welches sich mit Phänomen, Strukturen und Raumen beschäftig, die unser Leben größtenteils beeinflussen. Genauso wie das Thema Nachhaltigkeit in der heutigen Zeit. Wieso haben gibt es verschiedene Jahreszeiten? Wie entstehen Wolken? Woher kommt meine Kleidung? Und genauso sollte Nachhaltigkeit oder alleine der Gedanke daran zum Alltag aller gehören und früh behandelt werden.
4 Kompetenzbereiche
Da die Vorlesung und das Seminar meine ersten Module im Bereich Didaktik sind, war ich am Anfang noch sehr unwissend. Ein wenig Wissen hinsichtlich verschiedene Methoden, wie Einstiege in den Erdkundeunterricht, Experimente und lebendige Diagramme, war noch von der Schule vorhanden. Jedoch welche Methoden welche Kompetenzbereiche abdecken bzw. welche Kompetenzbereiche es überhaupt gibt, war mir in diesem Sinne noch nicht klar. Was sind Kompetenzen überhaupt? „Kompetenzen und Standards beschreiben also hier anzustrebende Lernergebnisse der Schüler bis zum Erwerb des Mittleren Schulabschlusses.“ (DGfG, 2017, S. 8).
Zu den Kompetenzbereichen zählen das Fachwissen (F), die räumliche Orientierung (O), Erkenntnissgewinnung/ Methoden (M), Kommunikation (K), Beurteilung/ Bewertung (B), Handlung (H) (vgl. DGfG, 2017, S.9). Da Geographie sowohl natur-, als auch gesellschaftswissenschaftliche Bereiche abdeckt und miteinander verbindet, hat dies Auswirkungen auf die Kompetenzbereiche. Somit schließen sich den Kompetenzbereichen Fachwissen, Methoden, Kommunikation und Beurteilung/Bewertung, welche sich reiner naturwissenschaftlicher Fächer wie Physik, Chemie und Mathe zuordnen lassen, ebenso Kommunikation und Räumliche Orientierung an. Eine Überschneidung der verschiedenen Kompetenzbereiche ist dabei nicht zu vermeiden (vgl. DGfG, 2017, S.8).
4.1 Relevanz der Methodenvielfalt
Im Laufe des Moduls, vor allem im Seminar, wurde mir bewusst, wie wichtig verschiedene Vermittlungsmöglichkeiten und Methoden in der Geographiedidaktik sein können. Sie unterstützen den Weg des Lehrers und der Lehrerin, um an das geplante Ziel zu gelangen. Als zukünftige Lehrer und zukünftige Lehrerinnen sollte es uns bewusst sein, welchen Einfluss wir auf die Schülerinnen und Schüler nehmen können. Wie kann ich Schüler zum selbstständigen problemorientierten und vor allem lösenden Denken und Handeln anregen? Bei reinem Frontalunterricht werden vielleicht viele Informationen in kürzester Zeit vermittelt, doch was nützt das, wenn kein Interesse der Schülerinnen und Schüler besteht zuzuhören. Doch was ist Interesse überhaupt? Damit haben wir uns in der zweiten Sitzung des Seminars beschäftigt. Für mich stehen vor allem Motivation, Hobbys und Spaß in Verbindung mit Interesse. Etwas ausüben, sich mit etwas beschäftigen, was man gerne macht und einen in gewisser Art und Weise weiterbringt. Dabei kann Motivation und Neugier zu Interesse führen. Somit spielt Interesse eine entscheiden Rolle im Leben und auch in der Schule. Interessiert mich ein Fach, bin ich meistens motiviert dazu mich am Unterricht zu beteiligen und etwas zu lernen.
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