Im Rahmen der vorliegenden Projektarbeit soll (soweit wie möglich und anhand der gefassten Daten von Dritten) die Wirtschaftlichkeit eines ausgewählten Beispiel-Wasserkraftwerkes untersucht und der aktuellen Stimmlage (und somit der Expertenmeinung) gegenübergestellt werden um danach, Rückschlüsse auf die vom Volk genehmigte Marktprämie für bestehende Großwasserkraft zu ziehen.
Als positiver Nebeneffekt und möglicher Ausblick für die Zukunft könnten ebenfalls Rückschlüsse auf mögliche Reaktionen von Wasserkraftwerks-Betreiber auf diese Maßnahme gezogen werden oder Erkenntnisse über die aktuellen Problemverursacher erlangt werden.
Die Wasserkraft ist eine der bedeutendsten Errungenschaften der Schweizer Bevölkerung und der Schweiz insgesamt. Ökonomisch, sozial-politisch wie auch technisch leistet die Wasserkraft seit vielen Jahren Ihren Beitrag als solider Arbeitgeber, Dienstleister wie auch als zuverlässiger Stromlieferant aus erneuerbarer Quelle. Nach guten wie auch finanzstarken Jahren plagt nun der volatile Strommarkt inkl. der tiefen Preise die hiesige Wasserkraft und stellt diese vor großen Herausforderungen.
Die aktuellen Entwicklungen rund um die erneuerbaren Energien sowie die tiefen Strompreise der letzten Jahre verschlechtern mehr und mehr die Rolle der Wasserkraft als eine der wichtigsten Stützpfeiler der Energiewende in der Schweiz. Unrentabel und nicht überlebensfähig scheint die Wasserkraft zum heutigen Zeitpunkt für viele zu sein. Die Gründe für eine solche Aussage basieren auf den sogenannten Gestehungskosten, also die Kosten, welche für die Stromerzeugung benötigt werden. Werden die Kosten für die Produktion nicht gedeckt, droht der Wasserkraft das Ende.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Management Summary
1 Einleitung
1.1 Ausgangslage
1.2 Probl emanalyse
1.3 Zi elsetzung, Forschungsziel
1.3.1 Abgrenzungen zur Zielsetzung
1.4 Forschungsfrage
1.4.1 Hypothese
1.5 Inhaltliche Abgrenzung
1.5.1 Geografische Bedingungen
1.5.2 Regulatorische und technische Bedingungen
1.5.3 Ökonomische Rahmenbedingungen
1.5.4 Datenrel evante sowie zeitliche Bedingungen
1.5.5 Allgemei ne Bedi ngungen
2 Theoretisches Grundgerüst
2.1 Allgemei nes
2.2 Elektrotechnische Kenngrössen
2.3 Wasserkraft und deren Klassifizierung
2.3.1 Wasserkraft
2.3.2 Klassifizierung Wasserkraftwerkstypen
2.4 Wasserkraft werkstypen
2.4.1 Laufkraft werke
2.4.2 Speicherkraftwerke
2.4.3 Pumpspeicherkraftwerke
2.5 Wirtschaftlichkeit
2.6 Gestehungskosten
2.7 Stromproduktion
2.8 Produktionsprofil
2.9 Europäische Strom börse EPE X SPOT
2.10 Strompreise & Liberalisierung des Strommarktes
2.10.1 Liberalisierung des Stromm arktes
2.11 Marktprämie für bestehende Grosswasserkraft
3 Empiri sche Un ter suchung
3.1 Strukturierte Vorgehens weise
3.2 Beschreibung und Begründung der Stichprobenauswahl
3.2.1 Kriterienfestlegung - Stichprobenauswahl Wasserkraft werke
3.2.2 Kriterienfestlegung - Stichprobenauswahl Experten
3.2.3 Übersicht Stichprobenauswahl – Laufwasserkraft werk Wildegg Brugg .
3.2.4 Übersicht Strichpro benauswahl – Experten
3.3 Aufbau des Interview & Herl eitung der Interviewfragen
3.3.1 Operationalisierung
3.4 Qualitati ve Datenerhebung
3.5 Kalkulatorische Überprüfung (Stichprobenauswahl)
3.5.1 Allgemeines
3.5.2 Einleitung
3.5.3 Strompreise (Tagesspotpreise)
3.5.4 Produktionsprofil - „Brutto-Erzeugung“
3.5.5 Investitionskosten
3.5.6 Abschreibungen
3.5.7 Jahreskosten
3.5.8 Wasserzinsen und Steuern
3.5.9 Vergl eich Spotpreise gegenüber Gestehungskosten
3.5.10 Vergl eich Spotpreise gegenüber Gestehungskosteninkl. Martkprämie
3.5.11 Erträge – Gegenüberstellung Produktion/Strompreise
3.5.12 Break-E ven Analyse
4 Dar stellung der Ergebnisse
4.1 Allgemeines
4.2 Dem ografische Dat en (Expertenbefragung)
4.3 Ergebnisse qualitati ver Datenerhebung (Experteni nterviews)
4.3.1 Ergebnisse Gruppe A – Qualitative Daten mit Bezug auf die Forschungsfrage
4.3.1.1 Merkmal e Int erviewfrage Nr. 3
4.3.1.2 Merkmal e Int erviewfrage Nr. 4
4.3.1.3 Merkmal e Int erviewfragen Nr. 6 &
4.3.1.4 Merkmal e Int erviewfrage Nr. 8
4.3.1.5 Merkmal e Int erviewfrage Nr. 9 & 10
4.3.1.6 Merkmal e Int erviewfrage Nr. 11 .
4.3.1.7 Merkmal e Int erviewfrage Nr. 12 .
4.3.1.8 Merkmal e Int erviewfrage Nr. 13 .
4.3.1.9 Merkmal e Int erviewfrage Nr. 15 .
4.3.2 Ergebnisse Gruppe B – Qualitative Daten ohne Bezug auf die Forschungsfrage ..
4.3.2.1 Merkmal e Int erviewfrage Nr. 1
4.3.2.2 Merkmal e Int erviewfrage Nr. 2
4.3.2.3 Merkmal e Int erviewfrage Nr. 5
4.3.2.4 Merkmal e Int erviewfrage Nr. 14
4.4 Gegenüberstellung Expertenbefragung – kalkulatorische Überprüfung
4.4.1 Gegenüberstellung - Gestehungskosten
4.4.1.1 Daten Experteninterviews
4.4.1.2 Daten kalkulatorische Überprüfung
4.4.1.3 Konklusion - Gestehungskosten
4.4.2 Gegenüberstellung - Abhängigkeit Marktprämie
4.4.2.1 Daten Experteninterviews
4.4.2.2 Daten kalkulatorische Überprüfung
4.4.2.3 Konklusion Abhängigkeit Marktprämie
4.4.3 Gegenüberstellung – Höhe der M arktprämie
4.4.3.1 Konklusion – Höhe der Marktprämie
4.5 Konklusion
4.6 Erkenntnisse
4.6.1 Grenzen der Aussagekraft
5 Schluss
5.1 Fazit
5.2 Ausblick
5.2.1 Kalkulatorische Überprüfung mit validierten Daten
5.2.2 Stichprobe erweitern
6 Anhang
6.1 Literaturverz eichnis
6.2 Abbildungs verzeichnis
6.3 Tabell enverzeichnis
6.4 Abkürzungs verzeichnis
6.4.1 Technische Daten Kraftwerk Wildegg -Brugg
6.5 Qualitati ve Expertenbefragung - Interview
6.5.1 Qualitati ve Expertenbefragung - Intervi ewfragen
6.5.2 Qualitati ve Expertenbefragung – Transkri biert e Int erviews
6.5.2.1 Intervi ew Experte Nr. 1
6.5.2.2 Intervi ew Experte Nr. 2
6.5.2.3 Intervi ew Experte Nr. 3
6.5.2.4 Intervi ew Experte Nr. 4
6.5.2.5 Intervi ew Experte Nr. 5
6.5.2.6 Intervi ew Experte Nr. 6
6.5.2.7 Intervi ew Experte Nr. 7
6.5.2.8 Intervi ew Experte Nr. 8
6.5.2.9 Intervi ew Experte Nr. 9
6.5.2.10 Intervi ew Experte Nr
6.5.3 Qualitative Expertenbefragung – Zusammenstellung qualitative Antworten Experten 1-5
6.5.4 Qualitative Expertenbefragung – Zusammenstellung qualitative Antworten Experten 6-10
6.5.5 Qualitati ve Expertenbefragung – Zusammenfassung A ntwortanalyse
6.5.5.1 Intervi ewfrage Nr. 1
6.5.5.2 Intervi ewfrage Nr. 2
6.5.5.3 Intervi ewfrage Nr. 3 & 3.1
6.5.5.4 Intervi ewfrage Nr. 4
6.5.5.5 Intervi ewfrage Nr. 5
6.5.5.6 Intervi ewfrage Nr. 6
6.5.5.7 Intervi ewfrage Nr. 7
6.5.5.8 Intervi ewfrage Nr. 8
6.5.5.9 Intervi ewfrage Nr. 8
6.5.5.10 Intervi ewfrage Nr. 9
6.5.5.11 Intervi ewfrage Nr. 10
6.5.5.12 Intervi ewfrage Nr. 11
6.5.5.13 Intervi ewfrage Nr. 12
6.5.5.14 Intervi ewfrage Nr. 13
6.5.5.15 Intervi ewfrage Nr. 14
6.5.5.16 Intervi ewfrage Nr. 15
6.6 Tagesspotpreise, stündlich (Quelle WWZ AG)
6.7 Break-E ven Analyse, nicht vali diert (Datenbasis Jahr 2016)
Vorwort
Die Wasserkraft, auch Hydroenergie genannt, ist eine saubere, regenerative und sehr kom- plexe Technologie, welche auf eine lange historische Entwicklung zurückblickt und dabei diverse Disziplinen miteinander vereint.
Bereits sehr früh wusste man die grosse kinetische Energie des Wassers mit Hilfe von Was- serrädern zu nutzen. Landwirtschaftliche Betriebe wie auch Mehlwerke wurden in Flussnähe gebaut um sich der potentiellen Energie zu bedienen oder die Produktionen zu verbessern.
Heutzutage wird dank der Wasserkraft fast ausschliesslich elektrischer Strom produziert; dies hatte seinen grössten Aufschwung in der Schweiz ca. Mitte des 20. Jahrhunderts. Um das Jahr 1955, begann in der Schweiz die sogenannte Renaissance der Wasserkraft welche dazu führte, dass die Produktionsleistung innerhalb von ca. 30 Jahren von ca. 4000MW (1955) auf ca. 11‘000MW (1980) anstieg. Bis heute versucht man immer wieder weitere P o- tenziale in der Schweiz zu erschliessen und mittels besserer Ausnutzung höhere Produkt i- onsleistungen zu erzielen.
Noch heute ist die hiesige Wasserkraft, mit einem A nteil von ca. 56% an der Gesamtproduk- tion, eine der wichtigsten Stützpfeiler der Schweizer Energieversorgung. Gegenwärtig steck t die Schweizerische Wasserkraft allerdings tief in der Krise. Sinkende Strompreise führen dazu, dass der produzierte Strom teilweise unter den Gestehungskosten am Markt verkauft wird. Langfristig gesehen ist dies ein untragbarerer Zustand für Betreiber, welche sich mit der Frage auseinander setzen müssen wie sie weiterfahren wollen. Um diesem Effekt ent- gegenzuwirken, soll gemäss Energiestrategie 2050, die Wasserkraft weiter ausgebaut und wenn nötig unterstützt werden. Dies mit der sogenannten Marktprämie für die Grosswasse r- kraft, finanziert durch den Netzzuschlag.
Im Rahmen der vorliegenden Studie ist es ein Anliegen, der Frage nach dem Bedarf einer solchen Marktprämie auf den Grund zu gehen und gegebenenfalls herauszufinden, ob diese gerechtfertigt ist oder nicht.
Management Summary
Die Schweiz ist und bleibt gespalten wenn es um das Thema Energie und deren Subventi o- nierung geht. Mit der jüngsten Annahme der Energiestrategie 2050 und der in Kraft treten- den Massnahmen ab dem 1. Januar 2018, wurde auch die Marktprämie für die Grosswas- serkraft eingeführt. Diese Marktprämie sieht vor, dass Grosswasserkraftwerke, welche Ihren Strom unter den Gestehungskosten verkaufen müssen, mit maximal 1 Rappen pro Kilowat t- stunden finanziell unterstützt werden.
Betreiber von Grosswasserkraftwerken begrüssen diese Massnahmen und argumentieren zudem damit, dass die Grosswasserkraft für die Schweiz s ystemrelevant sei. Sie werde von tiefen CO2- sowie tiefen Kohlepreisen bedrängt und würde daher aufgrund der tiefen Strom- preise nicht rentabel betrieben werden können.
Die vorliegende Studie versucht dem Argument der Wasserkraftwerksbetreiber mittels qual i- tativen Expertenbefragungen auf den Grund zu gehen. Zudem wird dem Wort der ausgewi e- senen Fachexperten eine kalkulatorische Überprüfung der Gestehungskosten gegenüberg e- stellt um der Frage nachzugehen, ob die definierte Marktprämie unerlässlich für das Weiterbestehen der Grosswasserkraftwerke ist.
Die Zielsetzungen der neuen Energiestrategie sind durchaus ambitiös und doch stiessen sie bei den befragten Experten auf eine hohe Zustimmung. Darunter auch die Massnahme „Marktprämie für die Grosswasserkraft“, welc he in Punkto Notwendigkeit und Höhe auf eine hohe Resonanz der Befragten stiess. Fast 80% der Experten waren der Meinung, dass die Marktprämie für die Betreiber unabdingbar sei und, mit maximal einem Rappen pro Kilowat t- stunde, eher zu tief angesetzt. Daher erstaunt es umso mehr, dass bei der rechnerischen Überprüfung (auch wenn nicht auf 100% validierten Daten basierend), die Notwendigkeit einer solchen Förderung nicht nachgewiesen werden konnte - zumindest bei der ausgewähl- ten Stichprobenauswahl, dem Kraftwerk Wildegg-Brugg. Die erwirtschafteten Erträge sollten in aller Regel reichen, um die Rentabilität des Kraftwerkes zu sichern. Insbesondere wenn man bedenkt, dass Strompreise bis vor kurzem viel höher waren als Sie es heute noch sind.
Die Forschungsfrage – Sind die Betreiber von Schweizer Grosswasserkraftwerken auf die Marktprämie von maximal 1 Rappen angewiesen - lässt sich somit leider nicht zu 100% be- antworten. Die Erkenntnisse der vorliegenden Studie bestätigen allerdings den Fakt, dass eine rechnerische Überprüfung mit validierten Daten unabdingbar für eine konkrete Bean t- wortung der Forschungsfrage ist. Ferner bleibt zu beachten, dass der Erhalt solcher Daten ein schwieriges Unterfangen bleibt.
Auch wenn die leitende Forschungsfrage nicht zweifelsfrei hat beantwortet werden können, kann diese Untersuchung dennoch als Erfolg betrachtet werden. Ein Beispiel dafür ist der Fakt, dass die Energiestrategie 2050 inkl. deren Massnahmen bei allen involvierten Pers o- nen einen hohen Stellenwert besitzt. Zudem beschäftigen sich viele der involvierten Pers o- nen mit dieser Thematik und haben konkrete Ideen, welche grundsätzlich zu Lösungen von bestehenden Problemen führen könnten. Zum Beispiel die Lockerung der Wasserzinsen, die Senkung von Steuerabgaben oder die Erschaffung eines Kapazitätsmarktes , welches eigens der Versorgungssicherheit dienen soll und wirtschaftliche Anreize zweitrangig behandelt.
Es bleibt abzuwarten welche Entwicklung die Grosswasserkraft in Zukunft noch durchläuft und welche Massnahmen die Betreiber ergreifen werden. Die Marktprämien werden, rüc k- wirkend für das Jahr 2017, erstmals im Jahr 2018 ausbezahlt werden. ,Wirmussen derWandel sein, denwirin derWeltzu sehen wunschen."
Mahatma Gandhi
1 Einleitung
1.1 Ausgangslage
Die Wasserkraft ist eine der bedeutendsten Errungenschaften der Schweizer Bevölkerung und der Schweiz insgesamt. Ökonomisch, sozial-politisch wie auch technisch leistet die Wasserkraft seit vielen Jahren Ihren Beitrag als solider Arbeitgeber, Dienstleister wie auch als zuverlässiger Stromlieferant aus erneuerbarer Quelle. Nach guten wie auch finanzstarken Jahren plagt nun der volatile Strommarkt inkl. der tiefen Preisen die hiesige Wasserkraft und stellt diese vor grossen Herausforderungen.
Die aktuellen Entwicklungen rund um die erneuerbaren Energien sowie die tiefen Strompreise der letzten Jahren verschlechtern mehr und mehr die Rolle der Wasserkraft als eine der wichtigsten Stützpfeiler der Energiewende in der Schweiz. Unrentabel und nicht überlebensfähig scheint die Wasserkraft zum heutigen Zeitpunkt für viele zu sein. Die Gründe für eine solche Aussage basieren auf den sogenannten Gestehungs- kosten, also die Kosten, welche für die Stromerzeugung benötigt werden. Werden die Kosten für die Produk- tion nicht gedeckt, droht der Wasserkraft das Ende.
1.2 Problemanalyse
Den Gestehungskosten werden die volatilen Strom -Marktpreise gegenübergestellt. Steigen die Strompreise, erwirtschaften Wasserkraftwerke Gewinne, sinken jedoch die Strompreise (teilweise unterhalb der Geste- hungskosten) sind die Kraftwerke unwirtschaftlich.
Würde dies bei allen Wasserkraftwerken gleichermassen ablaufen, so könnten Betreiber entscheiden die Wasserkraftwerke abzustossen oder gar stillzulegen, da nur Verluste eingefahren werden. Dies hätte für die Schweiz, aus der beinahe 60% der Stromproduktion aus Wasserkraftwerken stammt, folgenschwere Auswir- kungen.
Um diesem Szenario entgegenzuwirken, hat die Schweiz mit der Energiestrategie 2050 einen Förderbeitrag für die Grosswasserkraft geschaffen, welchen der Wasserkraft finanziell unter die Arme greifen soll. Aller- dings ist diese Massnahme, wie die Kommunikation des Bundes zeigt , lediglich auf maximal fünf Jahre, bis Ende 2022, befristet.
„Bereits bestehende Grosswasserkraftanlagen können für ihre Stromproduktion, die sie am Markt unter den Gestehungskosten verkaufen müssen und nicht in der Grundversorgung absetzen können, eine Marktprämie beantragen. Die Marktprämien betragen maximal 1 Rp./kWh. Die Gesuchsteller müssen auch Angaben zu Massnahmen für eine Verbesserung der Kostensituation vorlegen. “ (Der Bundesrat - Das Portal der Schweizer Regierung, 2017)
1.3 Zielsetzung, Forschungsziel
Im Rahmen der vorliegenden Projektarbeit soll (soweit wie möglich und anhand der gefassten Daten von Dritten) die Wirtschaftlichkeit eines ausgewählten Beispiel-Wasserkraftwerke untersucht und der aktuellen Stimmlage (und somit der Expertenmeinung) gegenübergestellt werden um danach, Rückschlüsse auf die vom Volk genehmigte Marktprämie für bestehende Grosswasserkraft zu ziehen.
Als positiver Nebeneffekt und möglicher Ausblick für die Zukunft, könnten ebenfalls Rückschlüsse auf mögli- chen Reaktionen von Wasserkraftwerks -Betreiber auf diese Massnahme gezogen werden oder Erkenntnisse über die aktuellen Problemverursacher erlangt werden.
1.3.1 Abgrenzungen zur Zielsetzung
Als Basis für die wirtschaftliche Überprüfung sind sogenannte Rohdaten, also detaillierte Kostendaten der Kraftwerksbetreiber zwingend notwendig.
Ohne solche differenzierten Kostenangaben ist die Grundlage für eine wahrheitsgetreue Aussage nicht ge- geben und demnach nur als sogenannte „Tendenz“ zu verstehen.
Wo keine „reellen“ Kostendaten von Kraftwerks-Betreiber erhalten werden können, werden marktübliche Mittelwerte, gemäss anerkannten Studien, angenommen und als solche ausgewiesen. Somit ist eine klare Differenzierung jederzeit möglich und die Möglichkeit geschaffen, die kalkulatorische Überprüfung zu einem späteren Zeitpunkt, mit korrekten Daten zu wiederholen.
1.4 Forschungsfrage
Aufgrund der vorgängig erläuterten Problemanalyse sowie der vorausgesetzten Zielsetzung wird diese Ar- beit von der folgenden Forschungsfrage geleitet:
Sind die Betreiber von Schweizer Grosswasserkraftwerken auf die Marktprämie von maximal 1 Rappen an- gewiesen?
1.4.1 Hypothese
Betreiber von Wasserkraftwerke bleiben trotz allfälliger Markprämie unwirtschaftlich und sind deshalb auf höhere Markprämien angewiesen.
1.5 Inhaltliche Abgrenzung
Im Folgenden werden die inhaltlichen Abgrenzungen beschrieben, welche die Untersuchung der unter Kapi- tel 1.4 erwähnten Forschungsfrage erlauben. Geleitet wird die Abgrenzung durch folgende Rahmenbedin- gungen und Clusters:
- Geografische Bedingungen
- Regulatorische & technische Bedingungen
- Ökonomische Bedingungen
- Periodische Bedingungen
1.5.1 Geografische Bedingungen
Das Umdenken im Bereich der globalen Erwärmung, der Energienutzung und deren verbindlichen langfristi- gen Ressourcenbedarf wurden zwar weltweit mit dem Pariser Abkommen angestossen, allerdings wurden nur grobe Ziele sowie Routen definiert. Dedizierte, messbare Ziele sowie Umsetzungsmassnahmen zu be- nennen ist jedoch Aufgabe eines jeden einzelnen Landes, so wie auch der Schweiz.
Demzufolge wird sich diese Untersuchung einzig auf die Schweizerische Energiestrategie 2050 und deren definierten Umsetzungsmassnahmen stützen. Des Weiteren wird sich die Untersuchung aufgrund der benö- tigten Informationsquellen auf den ansässigen Kanton Aargau beschränken.
Wie im Kapitel 3.2 detailliert beschrieben, soll grundsätzlich aufgrund der Vorsondierung - aus einer Grund- gesamtheit aller Schweizerischen Grosswasserkraftwerke - eine Stichprobe entnommen werden, welche als Grundlage für diese Untersuchung dienen soll. Des Weiteren besteht die Möglichkeit, anhand der erzielten Untersuchungsergebnisse dieser Studie, sowohl Rückschlüsse auf weitere, baugleiche Kraftwerke der Schweiz zu ziehen, wie auch auf die gesamte Stromproduktionsfrage in naher Zukunft.
1.5.2 Regulatorische und technische Bedingungen
Subjekt für eine potentielle Markprämie sind gemäss Bestimmungen, einzig Grosswasseranlagen, also die Anlagen welche eine Leistung von 10 MW überschreiten. Alle weiteren Wasserkraftanlagen, anderer Grös- senordnung sind automatisch von dieser Möglichkeit ausgeschlossen.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Tabelle 1 - Abgrenzung: Regulatoris che & technis che Bedingungen
Grosswasserkraftanlagen werden in Nieder-, Mittel- oder Hochdruckwasseranlagen unterteilt, wobei Nieder- und Mitteldruckanlagen typischerweise Flusskraftwerke darstellen und Hochdruckwasseranlage n Speicher- oder Pump-Speicher-Kraft werk e sind.
In der vorliegenden Arbeit wird daher nebst den regulatorischen Bedingungen auch die technische Kompo- nente hinzugezogen um die Untersuchung auf Niederdruckanlagen (primär Laufwasserkraftwerke) zu be- schränken. Ferner bleibt zu erwähnen, dass allfällige Kosten im Rahmen von Erneuerungen, Sanierungen oder Ersatzmassnahmen bei der ausgewählten Stichprobenauswahl nicht berücksichtigt werden, denn diese würden einen Einfluss auf die Betriebskosten haben.
1.5.3 Ökonomische Rahmenbe dingungen
Zudenökonomischen Rahmenbedingungen, werden folgendefür die vorliegende Arbeit gezählt:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Tabelle 2 - Abgrenzung: Ökonom is che Bedingungen
Finanzielle Zuschüsse in Form von Regelenergie (also Zuschüsse für die Bereitschaft eines Kraftwerkes kurzfristig Strom zu produzieren und somit das Netz zu regeln), welche von der Swissgrid kontrolliert und zugesprochen werden, sind und werden in dieser Untersuchung nicht berücksichtigt.
Der Ausschluss der Regelenergie ist damit zu begründen, dass Laufwasserkraftwerke grundsätzlich auf- grund von eher kleinen Produktionsschwankungen, keine oder nur bedingt Regelenergie leisten können und damit auch nicht entschädigt werden. Somit sind keine grösseren Beträge vorhanden, welche die finanzielle Lage stark verändern könnten.
Finanztechnische Kraftwerksdaten wie Investitionskosten, jährliche Betriebskosten, Abschreibungen, Gest e- hungskosten etc. sind für die vorliegende Untersuchung von eminenter Wichtigkeit. Werden keine oder nur Teile aller benötigten Kraftwerksdaten zur Verfügung gestellt werden, wird versucht mittels Annahmen, H y- pothesen und recherchierten Daten die Untersuchung weiterzuziehen. Dabei bleibt zu erwähnen, dass die Untersuchung dann nicht validiert ist und somit als reiner Richtwert dient.
1.5.4 Datenrelevante sowie zeitliche Bedingungen
Die geplante Untersuchung ist stark abhängig von den zur Verfügung gestellten Daten von Betreibern, denn ohne solche Auskünfte liesse sich lediglich eine Tendenz errechnen. Eine korrekte, wahrheitsgetreue wirt- schaftliche Analyse würde zudem nebst den laufenden Kosten, auch diejenigen benötigen, welche bereits bei der Erstinvestition ausgegeben wurden sowie diejenigen, welche vom ersten Betriebsjahr an bis heute aufgelaufen sind (inkl. Steuern, Zinse etc.). Es bleibt, offen ob alle benötigten Daten zur Verfügung gestellt werden. Wenn nicht, werden marktübliche Daten gemäss anerkannten Studien angenommen und als solche ausgewiesen. Die Periode für eine solche Untersuchung kann grundsätzlich beliebig gewählt werden, dabei ist allerdings zu beachten, dass für den gewählten zeitlichen Abschnitt alle benötigten Dat en (wie in den vorangehenden Kapiteln erwähnt), wie Produktionsaufwand, Tages- oder Spotpreise etc. vollständig vor- handen sind.
1.5.5 Allgemeine Bedingungen
In der vorliegenden Studie wird davon ausgegangen, dass die qualitativen Daten, welche während Befra- gungen oder Besprechungen aufgenommen wurden, der heute herrschenden Situation entspringen und wahrheitsgetreu der Sachlage dienen.
2 T heoretisches Grundgerüst
2.1 Allgemeines
Das in diesem Kapitel beschriebene theoretische Grundgerüst soll dem Leser grobe Einsichten in die viel- schichtige und sehr komplexe Thematik der Wasserkraft geben, sowie die wichtigsten Kennwörter dieser Untersuchung erläutern. Ferner enthält dieser Theorieteil die wichtigsten Grundlagen zum Thema Wirtschaft- lichkeit eines Wasserkraftwerkes, dazugehöriges Hintergrundwissen um zu verstehen wie eine solche Wirt- schaftlichkeit bewertet werden kann sowie die Erklärung der wichtigsten Parameter, welche die Wirtschaft- lichkeit negativ wie auch positiv beeinflussen können.
2.2 Elektrotechnische Kenngrössen
Um die Veranschaulichung der Daten sowie deren Inhalt richtig deuten zu können, ist es zwingend notwen- dig die wichtigsten elektrotechnischen Kenngrössen zu kennen. Nachstehend sind diese detailliert zusam- mengefasst:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Tabelle 3 – Wichtigs te, elektrotechnis che Kenngrössen
2.3 Wasserkraft und deren Klassifizierung
2.3.1 Wasserkraft
„Die Gewinnung von Energie in seiner primitivsten Form, mit Hilfe der Wasserkraft, ist eine der ältesten Pr o- duktionsformen überhaupt und reicht bis tief in die Geschichte der Menschheit. Verschiedene Zivilisationen nutzten kinetische Energie von kleinen Flüssen oder Bächen, aufgefangen durch Wasserräder, um durch mechanische Energie sich ihre tägliche Arbeit zu erleichtern. Heute wird die kinetische Energie, welc he in Form von fliessendem Wasser dargeboten wird, primär dazu verwendet, elektrischen Strom zu gewinnen.
Das Funktionsprinzip bleibt dabei das Gleiche. Angestautes Wasser - aus Seen, Flüssen, Bäche, Stauseen etc. - fliesst ungebremst und meist mit einem hohen Druck auf eine Wasserturbine, welche durch den Druck des Wassers in Bewegung gesetzt wird. Diese Rotation der Wasserturbine wird mechanisch (mittels einer Welle, Kupplung) auf einen elektrischen Generator weitergeleitet, welcher durch die Rotationsbewegung Strom erzeugt.“ (Esposito, 2014, S. 8)
2.3.2 Klassifizierung Wasserkraftwerkstypen
Aus technischer Sicht können, wie die untenstehende Tabelle aufzeigt, alle bekannten Wasserkraftwerkst y- pen auf zwei unterschiedliche Arten klassifiziert werden. Zum einen aufgrund ihrer Nutzfallhöhe (Unterschied zwischen Oberwasser und Unterwasser) zum anderen nach der eigentlichen Grösse des Kraftwerkes d.h nach deren effektiven, installierten Leistung. Folgende Zusammenstellung ergibt sich nach Anwendung die- ser beiden Unterscheidungskriterien:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Tabelle 4 - Klassifizierung von Wasserkraftwerkstypen
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1 - Ans ichts s chema bezüglich Fallhöhe (Unters chied Oberwasser - Unterwas s er), (Stadtwerke München, 2010-2018)
2.4 Wasserkraftwerkstypen
Aus technischer Sicht und wie bereits unter „Beispiele / Bemerkungen“ der oberen Tabelle 4 - Klassifizierung von Wasserkraftwerkstypen aufgezeigt, werden folgende Kraftwerkstypen unterschieden:
- Laufkraftwerke (Niederdruck und Hochdruck)
- Speicherkraftwerke
- Pumpspeicherwerke (inkl. Umwälzkraftwerke)
Darauf aufbauend, wird in den nächsten Kapiteln versucht, mit Hilfe von weiteren Informationen, ein besse- res Verständnis bezüglich der einzelnen Kraftwerkstypen zu vermitteln.
2.4.1 Laufkraftwerke
"Ein Laufwasserkraftwerk, Laufkraftwerk oder auch Flusskraftwerk ist ein Wasserkraftwerk ohne Speiche r- möglichkeit für das Betriebswasser. Das für die Energieproduktion nutzbare Gefälle beträgt meist nicht mehr als 50 Meter. Laufkraftwerke erzeugen permanent Strom und werden daher zur Abdeckung der Grundlast verwendet. Die Energieerzeugung erfolgt kontinuierlich aufgrund des Wasserdargebots und weist dement- sprechend einen saisonalen Charakter auf. Im Winter ist die Stromproduktion, bedingt durch die geringere Wasserführung der Flüsse, geringer als im Sommer. Die Laufkraftwerke gelten somit als Lieferanten von Bandenergie." (Häusermann, 2010, S. 10)
2.4.2 Speicherkraftwerke
„Mit Hilfe von Speicherkraftwerken kann die energetische Verarbeitung entlang der Zeitachse etwas ver- schoben werden. Abhängig vom Füll- und Entleerungsrhythmus werden Speicherkraftwerke in Tages -, Wo- chen-, Monats- und Jahresspeicher gegliedert. Besonders im alpinen Raum werden Speicherkraftwerke häufig als Jahresspeicher eingesetzt. Das Wasser wird dabei im Sommerhalbjahr gespeichert, um schwer- punktmäß ig im Winterhalbjahr Strom zu produzieren. “ (Esposito, 2014, S. 10)
"Bei den Speicherkraftwerken wird zwischen reinen Speicherwerken und Speicherwerken mit Zubringe r- pumpen unterschieden. Die reinen Speicherwerke nutzen das Wasser aus Speicherseen, welche au s- schliesslich durch natürliche Zuflüsse gespeist werden (Einzugsgebiet). Bei Speicherwerken mit Zubringe r- pumpen wird auch Wasser aus topographisch tiefer liegenden Einzugsgebieten den Speicherseen zugeführt. Die Zuflüsse sind naturgemäss in den Sommermonaten während der Schnee- und Gletscherschmelze am grössten. Das gespeicherte Wasser kann je nach Bedarf für die Stromproduktion abgerufen werden: Über ein grosses Gefälle wird dann jeweils das Wasser mittels Druckleitungen und Druck -schächten den Turbinen zugeführt. Da Elektrizität nicht auf Vorrat gehalten werden kann, bilden die Speicherseen eine wichtige Energiereserve, die vor allem zur Deckung des Spitzenbedarfs im Winter dient. Ferner können Speicherwe r- ke bei Betriebsstörungen in anderen Produktionsanlagen innert kurzer Zeit in Betrieb genommen werden und so die fehlende Energie im Netz ausgleichen. Die Speicherkraftwerke stellen den Bedarf nach elektr i- scher Energie zeitgerecht zur Verfügung und werden als sogenannte Lieferanten von Spitzenenergie defi- niert." (Häusermann, 2010, S. 10)
2.4.3 Pumpspeicherkraftwerke
„Ein Pumpspeicherkraftwerk ist eine besondere Form eines Speicherkraftwerkes. Pumpspeicherwerke zeichnen sich dadurch aus, dass sie entweder für die Stromproduktion oder für den Pumpbetrieb eingesetzt werden können. Gepumpt und turbiniert wird über die gleiche Höhendifferenz. In Zeiten geringer Energi e- nachfrage werden bei den Pumpspeicherwerken Grundlastenergie aus anderen inländischen Kraftwerken und Stromimporte dazu verwendet, Wasser aus einem tieferliegenden in ein höher liegendes Speicherb e- cken hinauf zu pumpen. Die für die Pumpen benötigte Energiemenge ist grösser als die daraus erzeugte Spitzenenergie. Bei diesem Prozess wird also keine zusätzliche Energie erzeugt, sondern nur die zeitliche Verfügbarkeit der Energie verschoben. “ (Esposito, 2014, S. 10)
"Man unterscheidet zwischen zwei Typen von Pumpspeicherwerken. Bei reinen Pumpspeicherwerken, den sogenannten Umwälzwerken, fliessen keine natürliche Zuflüsse ins Oberbecken. Sie nutzen also keine Fliessgewässer und produzieren im Endeffekt auch keine Energie. Neben diesen reinen Pumpspeicherwe r- ken gibt es solche, die auch natürliche Zuflüsse in das Oberbecken nutzen oder solche, die mittels Pumpen noch zusätzlich Wasser aus anderen Einzugsgebieten ins Oberbecken befördern. Der Einsatz der Pum p- speicherwerke ist im Verbund mit Grundlast -Kraftwerken sinnvoll, weil sie überschüssigen Nacht - und Wo- chenendstrom in gefragten Werktag-Tagesstrom und insbesondere in Spitzenenergie umwandeln können. Immer bedeutender wird ihr Einsatz als Netzregler aufgrund der zukünftig stark zunehmenden, zufällig anfa l- lenden Netzbelastung aus den neuen erneuerbaren Energiequellen (Windenergie, Photovoltaik ) und bei unplanmässigen Ausfällen anderer Kraftwerke." (Häusermann, 2010, S. 11)
2.5 Wirtschaftlichkeit
Wie jüngst Thomas Geissmann (2016) in den ETH News schrieb, ist die Wirtschaftlichkeit dann gegeben, wenn die Marktpreise es den Firmen erlauben, einen Erlös zu erzielen, der die variablen und fixen Kosten deckt.
Für ein Wasserkraftwerk sind folglich die nachstehenden Hauptpositionen zu berücksichtigen, wenn die Wirtschaftlichkeit analysiert werden soll (nicht abschliessend):
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Tabelle 5 - Tabelle Hauptpos itionen Wirts chaftli chkeit LWKW, eigene Dars tellung in Anlehnung an (Schweizeris cher Was s erwirtschaftsverband, 2016 / rev. 2017, S. 1)
2.6 Gestehungskosten
Wenn man von Gestehungskosten spricht, dann sind die Kosten gemeint, welche aufgewendet werden müssen um eine einzelne Kilowattstunde (kWh) elektrischen Stromes zu produzieren. Diese sogenannten Gestehungskosten sind bei allen Kraftwerken gleich aufgebaut und lassen, wenn berechnet, einen eindeuti- ge Grenzwert erkennen zu welchen Preisen (im Minimum) das entsprechende Kraftwerk seinen Strom ver- kaufen muss, um zumindest die Kosten zu decken.
Wie kürzlich in einem Faktenblatt des Schweizerischen Wasserwirtschaftsverbandes publi ziert wurde (2016 / rev. 2017, S. 1) , werden durchschnittliche Kosten in aktuellen Studien je nach Anrechnung von Kapitalrendi- te, Kraftwerkeinsatzplanung und Vertrieb auf 4.5 bis 6.4 Rappen pro Kilowattstunde für Laufkraftwerke bezi f- fert.
Wird der aus der Wasserkraft produzierte Strom, welcher stark vom Strommarkt beeinflusst wird, u nter den sogenannten Gestehungskosten verkauft ist ein Kraftwerk unrentabel, wird jedoch der produzierte Strom zu einem höheren Preis als die eigentlichen Gestehungskosten verkauft, werden dabei Gewinne erzielt. Dieser Vorgang wird durch die nachstehenden Berechnungs-Beispiele vereinfacht dargestellt:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Tabelle 6 - Beis piel einer pos itiven wie auch negativen Aus wirkungen der Ges tehungsko sten auf ein Kraftwerk
Herrschen allerdings Strompreise pro Kilowattstunde welche tiefer sind als die zu deckenden Kosten, stellen sich zu Recht die Fragen: Soll der Betrieb gleichwohl aufrechterhalten werden? Sollen Förder- oder Unter- stützungsgelder beantragt werden oder soll der Betrieb gänzlich eingestellt werden?
2.7 Stromproduktion
Kraftwerke werden primär dazu gebaut um Strom zu erzeugen und um eine hohe Versorgungssicherheit zu garantieren. Dabei spielt die Versorgungssicherheit eine zentrale Rolle. Nicht nur im Umfang der Energie- strategie 2050, sondern seit vielen Jahren für die sichere, lokale Versorgung der umliegenden Gemeinden. Die Stromerzeugung ist abhängig von der Anzahl der installierten technischen Komponenten wie Turbinen und Generatoren, sowie deren effektiver Grösse. Dabei wird die kinetische Energie des Wassers, welche auf die Turbinen und dementsprechend auf die Generatoren wirkt, in elektrischen Strom umgewandelt. Dieser Prozess bezeichnet man als Stromproduktion.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 2 - Beis pielschema Strom produktion (Wikim edia, 2018)
2.8 Produktionsprofil
Ein Produktionsprofil eines Kraftwerkes ist eine Zusammenstellung, welche die produzierte Strommenge über einen gewissen Zeitraum grafisch zusammenfasst. Siehe dazu das Produktionsprofil welches für die vorliegende Studie verwendet wurde (Kapitel 3.5.4 / Abbildung 12 - Produktionsprofil KWWB Jahr 2016). Das Produktionsprofil bezeichnet den Betrieb eines Kraftwerkes sowie deren erzielten Stromproduktion. Bei einem Kraftwerk bedeutet dies, dass anhand eines Wasserdargebots die Turbinen und somit auch die Gen e- ratoren durch die kinetische Energie angetrieben werden, um elektrischen Strom zu erzeugen. Aufsummiert auf ein Jahr ergibt sich dann eine Produktionskurve, auch Produktionsprofil genannt. Das Produktionsprofil ist abhängig von diversen Parametern wie beispielsweise das zufliessende Wass er, welches die Turbinen antreibt, aber auch von den Betriebszeiten. Wird beispielsweise der Betrieb wegen Wartungsarbeiten tempo- rär eingestellt, lässt sich dieser Unterbruch auf dem Produktionsprofil („Delle“ in der Produktionskurve) er- kennen.
2.9 Europäische Strombörse EPEX SPOT
Die Europäische Strombörse EPEX ist im Grundsatz das Pendant zur eigentlichen Wertpapierbörse an wel- cher Wertpapiere, Anleihen und Weiteres gehandelt werden. Einziger Unterschied dabei ist, dass die Strom- börse einzig Stromgrosshandel betreibt. Die Strombörse kann zudem als ein streng organisierter Markt an- gesehen werden, an welchem standardisierte Produkte nach exakter, zeitlicher Abgrenzung, gemäss Angebot und Nachfrage gehandelt werden.
In Europa gibt es diverse Strombörsen, hier eine Auflistung inkl. deren entsprechender Märkte:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Tabelle 7 - Übers icht Europäische Strom börsen
Für die Schweiz wie auch für Deutschland, Frankreich und auch Österreich ist überwiegend die EPEX SPOT von Wichtigkeit. Die an der EPEX Spot gehandelten Produkte (unter anderem Strom) werden in Euro pro Megawattstunde [EUR/MWh], also ein 1000-faches der Kilowattstunde, bepreist, gehandelt und abgerech- net. Nebst den eigenen Börsen, können zertifizierte und autorisierte Händler aus anderen Ländern, auch auf alle weiteren Strombörsen zugreifen, Angebote platzieren oder Produkte kaufen. Nachfolgend ein Screens- hot über eine Stromauktion sowie den dazugehörigen Preise pro Land.
Abbildung 3 - Beis piel Strom preise, EPEX, 23.12.2017, (Europäis che Strom börse EEX, 2018)
2.10 Strompre ise & Liberalisierung des Strommarktes
Strompreise sind diejenigen Preise welche dem eigentlichen produzierten elektrischen Strom seinen Wert geben. Die Preise unterscheiden sich im An- wie auch im Verkauf und können als Stunden-, Tages- wie auch Wochen-, Monats- oder sogar Jahresbundle gekauft oder verkauft werden. Auf die spezielle Unter- scheidung bezüglich der verschiedenen Produkte sowie deren Verfügbarkeit, An- und Verkauf wird in dieser Arbeit bewusst verzichtet.
Nachstehend eine grafische Ans icht der Strompreisentwicklung der letzten zehn Jahren, die in erster Linie die starken Schwankungen verdeutlicht und gleichzeitig eine gewisse Periodizität enthüllt.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 4 - Strom preis kurve 2007-2017, EEX, 23.12.2017 (Preis e in EUR/MWh), (Europäis che Strom börse EEX, 2018)
In der Vergangenheit versuchte man anhand von Strompreisentwicklungskurven sowie historischen Daten der Vorjahre Trends zu ermitteln, welche zum Ziel hatten, Preisbereiche für die Zukunft zu definieren. Heute wird dieses Unterfangen, aufgrund noch stärkerer Schwankungen sowie Ungewissheiten im Spotmarkt, noch komplexer und somit viel schwieriger für die Aufstellung allfälliger Preisprognosen. Ein unwiderlegbarer Fakt, welcher viele Betreiber von Grosswasserkraftwerken vor grossen Herausforderungen stellt. Die Strompreise erholen sich im Moment zwar etwas vom Tief der letzten Jahre, sind und bleiben voraussichtlich auf einem eher tiefen Preis-Niveau, welches für Betreiber von Kraftwerken schwerwiegende Folgen in Punkto Rentabi- lität bedeutet.
2.10.1 Liberalisierung des Strommarktes
Bevor ein konkreter Stromhandel überhaupt erfolgen kann, muss zunächst unterschieden werden wer be- rechtigt ist, Strom auf dem freien Markt zu kaufen und wer nicht. Dies unterliegt dem Schweizerischen Regu- latorium der Strommarktliberalisierung, man unterscheidet dabei folgende zwei Gruppen:
- Gruppe „Grossverbrauc her“: > 100’00 kWh pro Jahr
- Gruppe „Kleinverbraucher“ oder „Endkunden“: < 100’00 kWh pro Jahr
Grossverbraucher, welche jährlich über 100‘000 kWh Strom benötigen, können dies en auf dem freien Markt (Strombörse) frei nach Angebot und Nachfrage beschaffen.
Kleinverbraucher oder auch Endkunden (dazu gehören auch Privathaushalte) die weniger als 100‘000 kWh pro Jahr an Strom benötigen, sind noch immer an den lokalen/regionalen Energieversorger gebunden.
„Bereits seit 2009 können die Grossverbraucher (ab 100 000 kWh pro Jahr) ihren Lieferanten selber au s- wählen. In Zukunft sollen alle Endkunden in der Schweiz diese Möglichkeit erhalten. Konkret bedeutet dies: Sobald die Energieversorgungs unternehmen jeweils im Sommer ihre Tarife für das kommende Jahr bekannt geben, können die Kleinverbraucher unter Wahrung einer zweimonatigen Kündigungsfrist ihren Stromver- sorger frei wählen.“ (UVEK, 2017, S. -)
2.11 Marktprämie für bestehende Grosswasserkraft
Wie bereits Christian Bühlmann (2018) anmerkte, anspruchsberechtig ist, wer das Risiko nicht gedeckter Gestehungskosten tragen muss .
Das heisst im Klartext, dass gemäss der Energiestrategie 2050, alle Betreiber von bestehenden Grosswas- serkraftanlagen mit einer Leistung über 10 MW, Anspruch auf die definierte Marktprämie von max. 1 Rp./kWh erheben können, sofern Ihre Gestehungskosten nicht gedeckt werden können.
„Gemäss den Artikeln 30 und 31 des Energiegesetzes vom 30. September 2016 haben Betreiber von Grosswasserkraftanlagen mit einer Leistung von mehr als 10 MW Anspruch auf eine Marktp rämie, sofern sie die Elektrizität aus diesen Anlagen am Markt zu Preisen unterhalb der Gestehungskosten verkaufen mü s- sen. Dieses Förderinstrument ist auf fünf Jahre befristet und aus dem Netzzuschlagsfonds sind dafür 0.2 Rappen pro kWh reserviert. Die Marktprämie wird das erste Mal im Jahr 2018 auf Basis der Geschäftszahlen 2017 und ein letztes Mal im Jahr 2022 auf Basis der Geschäftszahlen 2021 ausbezahlt.“ (Bühlmann, 2018, S. -)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 5 - Neues Energiegesetz Gros s wasserkraft (Bundes amt für Energie, 2018)
3 Empirische Untersuchung
3.1 Strukturierte Vorgehensweise
Im Fokus des dritten Kapitels steht die strukturierte Vorgehensweise um die unter Kapitel 1.4 aufgestellte Forschungsfrage respektive disponierte Hypothese anzugehen. Dazu wurde folgende Verfahrensweise z u- sammengestellt:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 6 - Übers icht allgemeine Vorgehensweise
Die Initiierungsphase wurde bereits mit der Aufstellung der Forschungsfrage wie auch der Hypothese abg e- schlossen was folglich der Start der zweiten Phase anstiess, namentlich die Methodenauswahl.
Basierend auf Peter Atteslanders These sowie um die formulierte Fragestellung sowie deren eingehenden Überprüfungen zu ermöglichen, zeichnete sich ab, dass die aussichtsreichste Erfolgs -Option für diese Un- tersuchung die der Experteninterviews ist.
Wie es bereits Atteslander (2010) bemerkte, sprechen wir bei Experteninterviews mit Menschen, die entwe- der im Umgang mit unseren Probanden Erfahrung haben: z.B. Lehrer, Sozialarbeiter, Sportfunktionäre, oder die über unseren Forschungsgegenstand besondere und umfassende Erfahrung haben.
Experteninterviews können relativ einfach zus ammengestellt, organisiert und durchgeführt werden. Zudem bietet diese Methodik die Option kontrollierend lenkende Massnahmen gezielt während des Interviews ei n- zusetzen um den Experten nicht ausschweifen zu lassen und gezielt auf die Beantwortung der gestellten Fragen zu führen. Des Weiteren können die mündlich erfahrenen Daten einfacher erhoben, kategorisiert und ausgewertet werden. Potenzielle subjektive Verzerrungen können bereits während oder am Ende des G e- spräches nochmals geklärt und somit fast komplett ausgeschlossen werden.
Diese Untersuchungsmethodik erfordert allerdings , wie bereits im Zitat von Peter Atteslander erwähnt, eine zuvor gut abgeklärte Stichprobenauswahl was die Experten angeht, um das zur Verfügung stehende Exper- tenwissen abzurufen.
Im Zentrum der folgenden Kapitel stehen die Phasen Methodenauswahl bis und Konklusion an, welche de- tailliert beschrieben und zusammengestellt werden.
3.2 Beschreibung und Begründung der Stichprobenauswahl
Wie es bereits Bortz & Döring (2006) treffend formulierten, leitet sich der Wert einer Stichprobenunters u- chung daraus ab, wie gut die zu einer Stichprobe zusammengefassten Untersuchungsobjekte die Populat i- on, die es zu beschreiben gibt, repräsentieren.
Aufgrund der Empfehlungen von Bortz und Döring, wurde bei der Zusammenstellung der Stichprobenaus- wahl speziell darauf geachtet, dass die zu treffende Stichprobenauswahl in Bezug auf Experten wie auch auf das zu untersuchende Wasserkraftwerk, einen möglichst hohen Repräsentationsgrad besitzt.
3.2.1 Kriterienfestlegung - Stichprobenauswahl Wasserkraftwerke
Um die Untersuchung gezielt auf eine Kraftwerksgruppe respektive auf ein Beispielkraftwerk zu konzentrie- ren, wurden spezifische Auswahlkriterien definiert und angewendet:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Tabelle 8 - Kriterienfes tlegung Stichprobenauswahl – Was s erkraftwerke
Kriterium A & B:
Aus einer Grundgesamtheit von ca. 512 bestehenden Laufwasserkraftwerken in der Schweiz , konnten 29 Laufwasserkraftwerke im Kanton Aargau eruiert werden.
Kriterium C:
Wendet man bei den 29 bestehenden Laufkraftwerken das Kriterium „>10MW“, welches die Grundlage für eine potentielle Marktprämie ist, bleiben noch folgende Kraftwerke übrig:
Rheinfelden, Beznau, Augst, Laufenburg, Ryburg-Schwörstadt, Wettingen, Albbruck, Klingnau, Reckingen, Rupperswil, Wildegg-Brugg, Säckingen & Bremgarten
Kriterium D:
Nach Ausschluss aller vorhergehenden Kriterien bleibt aus der Grundgesamtheit aller Laufwasserkraftwerke lediglich das Kraftwerk Wildegg-Brugg, welches für die vorliegende Studie verwendet wird. Grund dafür ist die grösstmögliche Zugänglichkeit der benötigten Informationen für die aktuelle Untersuchung.
Ergebnis:
Das Kraftwerk Wildegg Brugg wird als Basis für die nachstehende Untersuchung dienen!
3.2.2 Kriterienfestlegung - Stichprobenauswahl Experten
Um die eingangs aufgestellte Forschungsfrage zu beantworten, bot sich an, ausgewiesene Fachexperten beizuziehen. Mit gezielten Fragen zu bestimmten Themen, sollte das Wissen in diesem komplexen Wirt- schaftssektor den Experten entlockt werden.
Um eine geeignete Expertengruppe zusammenzustellen, war eine spezifische Definition von Kriterien unab- dingbar. Nachfolgend eine Zusammenstellung der wichtigsten Grundkriterien für die Definition der Stichpro- benauswahl:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Tabelle 9 - Kriterienfes tlegung Stichprobenauswahl – Experten
Mit den hier erläuterten, spezifischen Kriterien konnte gewährleistet werden, dass die während des Inter- views erfahrenen, qualitativen Daten auf einem entsprechenden Erfahrungsschatz beruhten und die Exper- ten die erforderlichen Kompetenzen besassen, wahrheitsgetreue und aussagekräftige Antworten in der dazu vorgesehen Zeit zu liefern.
3.2.3 Übersicht Stichprobenauswahl – Laufwasserkraftwerk Wildegg Brugg
Das folgende Kapitel beschreibt im Detail die unter Kapitel 3.2.1 vordefiniert e Stichprobenauswahl, nament- lich das Laufwasserkraftwerk Wildegg-Brugg.
„Mit einer Leistung von 50 MW nutzt das Kraftwerk Wildegg-Brugg das Gefälle der Aare auf einer Flusslänge von 9,35 km. Die Anlage wurde zwischen 1949 und 1953 durch die Axpo Power AG, vormals NOK, erbaut. Die mittlere jährliche Stromproduktion beträgt rund 300 Mio. kWh. Das Konzessionsgebiet umfasst naturn a- he Auenwälder mit Naturschutzzonen und bildet ein beliebtes Wander- und Erholungsgebiet.“ (Axpo Holding AG - KWWB, 2013, S. n/a)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 7 - Übers icht über die Anlagen des KWWB (Axpo AG, 2007, S. 15)
Technische Fakten:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Tabelle 10 - Technische Daten KWWB
Erstmals 1952 ging beim Kraftwerk Wildegg-Brugg die erste Maschinengruppe mit einer Leistung von 23 MW ans Netz. Bereits ein Jahr später, 1953, konnte die Erstellung des gesamten Kraftwerkes fertiggestellt und die zweite Maschinengruppe ebenfalls ans Netz genommen werden. Seither blieb das Kraftwerk, ohne grossen Unterbrüchen oder Zwischenfällen, in Betrieb. Als nächster wichtiger Meilensteilen in der Geschich- te des Kraftwerkes, folgte 2010 die nach ISO 14025 zertifizierte Umweltdeklaration, welche eine ausge- zeichnete Ökobilanz des gesamten Kraftwerkes auswies.
3.2.4 Übersicht Strichprobenauswahl – Experten
Im Zentrum dieses Kapitels stehen nach Anwendung der unter Kapitel 3.2.2 beschriebenen Kriterien, die resultierenden Experten, welche für ein potenzielles Interview kontaktiert wurden:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Tabelle 11 – Übersicht Experten inkl. Details
Auf ausdrücklichem Wunsch (fast) aller Experten, werden die befragten Interviewpartner in der vorliegenden Studie namentlich nicht erwähnt und Ihre Antworten daher anonym ausgewertet.
3.3 Aufbau des Interview & Herleitung der Interviewfragen
Bortz und Dörig (2006) stellten fest dass, ein wichtiger Bestandteil der Interviewplanung neben der inhaltl i- chen Strukturierung befragungstechnische Überlegungen, die der Motivation bzw. die Aufmerksamkeit des Befragten betreffen. Infolgedessen wurde der Ablauf des Interviews nach den nachstehenden formul ierten Bedingungen strukturiert.
Allgemeines
Die einzelnen Interviews bestanden aus gesamthaft fünfzehn Fragen, zuzüglich zwei Folgefragen zu einer bereits gestellten Frage. Hintergrund für die geringe Anzahl von nur 15 (+2) Fragen, war der Gedanke, ein Interview zusammenzustellen, welches den Experten in einer möglichst kompakten Ze it, soviel Informationen zum vorliegendem Thema entlocken sollte wie nur möglich, allerdings ohne – in Anlehnung an Bortz und Dörig - die Experten zu demotivieren.
Das Interview sollte sich ergänzend nicht nur auf Frage und Antwort beschränken, sondern eher in Richtung einer offenen Diskussion entwickeln. Zudem wurde darauf geachtet, den Zeitrahmen von max. 60 Minuten nicht zu überschreiten und sicherzustellen, dass während des Interviews keine Störfaktoren (z.B. Handy) auftraten.
Der Interview Leitfaden, welches als Basis für ein jedes Interview angefertigt wird, wurde folgendermassen gegliedert:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Tabelle 12 - Gliederung und Herleitung der Interviewfragen
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