In der Nachkriegszeit der Bundesrepublik Deutschland gibt es ein Jahrzehnt, welches gerade unter Bewegungsforschern noch heute rege Diskussionen beginnen lässt: Die 1960er Jahre. Besonders die Zeit der großen Koalition und der zu dieser Regierung als Protest entstehenden Außerparlamentarischen Opposition ist auch heute noch von großem Interesse. In der Soziologie beschreibt man soziale Bewegungen innerhalb von Gesellschaften, welche jedoch eine Art „Neuanfang“ 1968 erhielten, als dass man die APO als Beginn einer neuen Epoche von Sozialen Bewegungen beschreibt. Die so genannten Neuen Sozialen Bewegungen beschreiben scheinbar eine Veränderung in der Bewegungssoziologie, welche auf der Bewegung der Studenten in den 1960er Jahren aufbaut. Generell sind die Studenten von damals in die Geschichte der Bundesrepublik eingegangen. Nur warum? Was war so besonders an den Protesten von damals? Man scheint den Eindruck zu bekommen, dass damals beinahe jeder in einer Organisation war, und gegen irgendwas protestiert hat. Nur wie viele waren eigentlich wirklich in diesen Organisationen zusammen? Es scheint heute ein Mythos entstanden zu sein, der Mythos der revolutionären Studenten von damals, diejenigen, die etwas bewirkt haben, nur was haben sie eigentlich gefordert und was haben sie bekommen? Und was ist mit der Gewalt die damals mit einherging. Scheinbar wird dieser Aspekt des „Wachrüttelns“ gerne verharmlost oder vergessen. Und warum ist die Zeit der Außerparlamentarischen Opposition ein markanter Punkt in der Geschichtsschreibung der neuen sozialen Bewegungen?
Im Folgenden sollen Antworten auf diese Fragen erörtert werden, mit Hinblick auf die heutige Geschichtsschreibung und warum denn überhaupt ein Mythos entstehen konnte, für eine Zeit, die scheinbar doch sehr grausam gewesen sein muss, wenn man besonders an den Nachkömmling der APO, die Rote Armee Fraktion RAF denkt, mit ihrem Höhepunkt der Schleyer-Entführung. Besonders vor diesem Gesichtspunkt ist es sehr fraglich, warum aus dieser Zeit ein Mythos hervorgegangen ist, welcher noch so lange Bestand hatte und immer noch hat.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Außerparlamentarische Opposition
- Die Entstehung
- Die Zeit der großen Koalition
- Der Zerfall
- Neue Soziale Bewegungen
- Der Mythos 68
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit beschäftigt sich mit der Außerparlamentarischen Opposition (APO) der 1960er Jahre in der Bundesrepublik Deutschland. Sie analysiert die Entstehung, den Aufstieg und den Zerfall der APO im Kontext der großen Koalition und untersucht, wie diese Bewegung zu einer neuen Epoche von sozialen Bewegungen geführt hat, die als "Neue Soziale Bewegungen" bezeichnet werden.
- Die Entstehung der Außerparlamentarischen Opposition
- Der Einfluss der großen Koalition auf die APO
- Die Entwicklung der "Neuen Sozialen Bewegungen" aus der APO
- Der Mythos der 68er-Bewegung
- Die Rolle der Gewalt in der APO
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt die 1960er Jahre in der Bundesrepublik Deutschland als ein Jahrzehnt dar, welches bis heute rege Diskussionen unter Bewegungsforschern auslöst. Besonders die Zeit der großen Koalition und die daraus resultierende Außerparlamentarische Opposition sind von großem Interesse. Die Entstehung der Neuen Sozialen Bewegungen wird als ein "Neuanfang" im Jahr 1968 beschrieben, wobei die APO als Beginn dieser neuen Epoche gilt. Die Hausarbeit beschäftigt sich mit der Frage, warum die Studentenproteste der 1960er Jahre so bedeutend waren und welche Rolle Gewalt und der "Mythos der 68er" spielen.
Die Außerparlamentarische Opposition, die APO
Die Entstehung
Die Entstehung der APO wird im Zusammenhang mit ersten Protestbewegungen gegen die Wiederbewaffnungspläne in den 1950er Jahren betrachtet. Bewegungen wie die "Ohne Mich" Bewegung, die Paulskirchenbewegung und die Anti-Atomwaffenbewegung werden vorgestellt. Die Ratifizierung der "Pariser Verträge" und die damit verbundene Mitgliedschaft der Bundesrepublik in der NATO führten zu einem Rückgang der Proteste. Die SPD und die Gewerkschaften spielten eine wichtige Rolle bei diesen frühen Bewegungen, wurden aber später von anderen Gruppierungen wie der "Ostermarsch" -Bewegung abgelöst. Die "Spiegel-Affäre" im Oktober 1962 markierte einen Wendepunkt, da sie erstmals zu großen politischen Straßenkundgebungen führte, die nicht automatisch als kommunistisch gesteuert angesehen wurden.
Die Zeit der großen Koalition
Der Beginn der Außerparlamentarischen Opposition wird mit der Bildung der "Großen Koalition" im Jahr 1966 in Verbindung gebracht. Die große Koalition entstand aus der gescheiterten Koalition unter Ludwig Erhardt, Bundeskanzler der CDU/CSU // FDP Koalition. Die Bildung der großen Koalition unter Kurt Georg Kiesinger führte zu neuen Machtverhältnissen, die die APO befeuerten.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter und Fokusthemen der Arbeit sind: Außerparlamentarische Opposition (APO), Studentenbewegung, Neue Soziale Bewegungen, 1968er-Bewegung, große Koalition, Gewalt, Mythos, "Spiegel-Affäre", "Ostermarsch", "Kampf dem Atomtod", "Deutsche Manifest", "Pariser Verträge".
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- Ruth Hasberg (Autor), 2006, Die Ausserparlamentarische Opposition - der Mythos der 68er, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/54991