Schutzgebiete und deren Funktion für die Regionalentwicklung - ein Vergleich zwischen Österreich und Neuseeland


Tesis, 2005

149 Páginas, Calificación: 1


Extracto


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung
1.1. Themenstellung
1.2. Zielsetzung und Forschungsfrage
1.3. Aufbau der Arbeit

2. Untersuchungsmethodik
2.1. Literaturrecherche
2.2. Experteninterviews
2.3. Vergleichende Analyse anhand von Kriterien

3. Begriffsbestimmungen und Literaturausblick
3.1. Der Begriff Region
3.2. Der Begriff Schutzgebiet
3.3. Die Begriffe Regionalentwicklung und Regionalpolitik
3.4. Literaturausblick zur Funktion der Schutzgebiete in der Entwicklung ländlicher Regionen

4. Das Verwaltungssystem Neuseelands
4.1. Allgemeine Informationen zu Neuseeland
4.2. Die Verfassung und Jurisdiktion Neuseelands
4.3. Die Verwaltungsgliederung und die Regionen Neuseelands

5. Allgemeine Einführung zu den Schutzgebieten und zur Regionalentwicklung in Neuseeland
5.1. Die Organisation sowie Funktion der Schutzgebiete in Neuseeland
5.1.1. Die Geschichte der Schutzgebiete in Neuseeland
5.1.2. Organisation und Management der Neuseeländischen Schutzgebiete
5.1.2.1. Der Conservation Act 1987 und das Department of Conservation (DoC)
5.1.2.2. Der National Parks Act 1980
5.1.2.3. Die Ausdehnung der Schutzgebietsflächen Neuseelands
5.1.2.4. Soziale Akzeptanz der Schutzgebiete
5.2. Regionalentwicklungspolitik in Neuseeland
5.2.1. Die Probleme der Neuseeländischen ländlichen Regionen
5.2.2. Die Neuerungen in der Regionalentwicklungspolitik
5.2.3. Der „Whole of Government Approach“
5.2.4. Die Instrumente der Regionalentwicklung in Neuseeland
5.2.4.1. Das Regionalpartnerschaftsprogramm („Regional Partnership Programme“, RPP)
5.2.4.2. Regional Initiative Fund (RIF)
5.2.4.3. Regionen in akuter Notlage (Regions with Acute Needs)
5.2.5. Rechtliche Verankerung der Regionalentwicklung und deren Programme

6. Beispielschutzgebiete in Neuseeland
6.1. Arthur´s Pass National Park und die Canterbury Region
6.1.1. Die Region Canterbury
6.1.1.1. Wirtschaftliche Hintergrundinformationen über die Region Canterbury
6.1.1.2. Der Selwyn District
6.1.1.3. Die Regionalentwicklung in der Region Canterbury
6.1.2. Der Arthur´s Pass National Park
6.1.2.1. Lage und Geschichte des Nationalparks
6.1.2.2. Die natürlichen Gegebenheiten des Parks
6.1.2.3. Die Bedeutung des Arthur´s Pass National Park
6.2. Fiordland National Park und die Region Southland
6.2.1. Die Region Southland
6.2.2. Wirtschaftliche Hintergrundinformationen über die Southland Region
6.2.3. Venture Southland
6.2.4. Der Fiordland National Park
6.2.4.1. Lage und Geschichte des Nationalparks
6.2.4.2. Die natürlichen Gegebenheiten des Parks
6.2.4.3. Die Bedeutung des Fiordland National Park
6.2.4.4. Die Region um Tuatapere und der Hump Ridge Track

7. Allgemeine Einführung zu den Schutzgebieten und zur Regionalentwicklung in Österreich
7.1. Die Organisation sowie die Funktion der Schutzgebiete in Österreich
7.1.1. Die Geschichte der Schutzgebiete in Österreich
7.1.2. Organisation und Management der österreichischen Schutzgebiete
7.1.2.1. Der Nationalpark
7.1.2.2. Der Naturpark
7.1.3. Die Ausdehnung der Schutzgebietsflächen Österreichs
7.1.4. Soziale Akzeptanz der Schutzgebiete
7.2. Regionalentwicklungspolitik in Österreich
7.2.1. Die Probleme der ländlichen Regionen in Österreich
7.2.2. Geschichte der Regionalentwicklung in Österreich
7.2.3. Die Instrumente der Regionalentwicklung in Österreich
7.2.3.1. Die Strukturfonds der EU und die durch diesen geförderten Programme
7.2.4. Die Auswirkungen der EU-Regionalpolitik auf Österreich
7.2.5. Ausblick auf die Programmplanungsperiode 2007-2013

8. Beispielschutzgebiete in Österreich
8.1. Der Nationalpark Kalkalpen und die Region Steyr-Kirchdorf
8.1.1. Die Region Steyr-Kirchdorf
8.1.1.1. Wirtschaftliche Hintergrundinformationen über die Region Steyr-Kirchdorf
8.1.1.2. Regionalentwicklung in der Region Steyr-Kirchdorf
8.1.2. Der Nationalpark Kalkalpen
8.1.2.1. Lage und Geschichte des Nationalparks
8.1.2.2. Die natürlichen Gegebenheiten des Parks
8.1.2.3. Die Bedeutung des Nationalparks Kalkalpen
8.2. Der Naturpark Grebenzen und der Bezirk Murau
8.2.1. Der Bezirk Murau und die Naturparkgemeinden
8.2.1.1. Wirtschaftliche Hintergrundinformationen über die Region
8.2.1.2. Regionalentwicklung im Bezirk Murau
8.2.2. Der Naturpark Grebenzen
8.2.2.1. Lage und Geschichte des Naturparks
8.2.2.2. Die natürlichen Gegebenheiten des Parks
8.2.2.3. Die Bedeutung des Naturparks für die Region

9. Vergleich der Bedeutung der Schutzgebiete für die Regionalentwicklung
9.1. Allgemeiner Vergleich der neuseeländischen und österreichischen Regionalentwicklungspolitik
9.1.1. Politischer Stellenwert der Regionalentwicklung
9.1.2. Rechtliche Verankerung und Gebundenheit der Regionalentwicklung
9.1.3. Die Umsetzung der Regionalentwicklungsprogramme in Neuseeland und Österreich
9.1.4. Die Entscheidungsträger und Initiatoren der Regionalentwicklung
9.2. Vergleich der Funktion der Schutzgebiete für die Regionalentwicklung
9.2.1. Die politische und wirtschaftliche Stellung der Schutzgebiete
9.2.2. Soziale Wahrnehmung und Akzeptanz der Schutzgebiete
9.2.3. Der Stellenwert des Naturschutzes
9.2.4. Der touristische Stellenwert der Schutzgebiete in den Regionen
9.2.5. Die Landwirtschaft und die Schutzgebiete
9.2.6. Chancennutzung und Nutzungskonflikte
9.3. Ausblick und weiterführende Fragen
9.4. Tabellarischer Überblick über die vier Beispielschutzgebiete und deren Beitrag zur Entwicklung der Regionen
9.4.1. Der Arthur´s Pass National Park und die Region Selwyn
9.4.2. Der Fiordland Nationalpark und die Region Southland
9.4.3. Der Naturpark Grebenzen und die Region Murau
9.4.4. Der Nationalpark Kalkalpen und die Region Steyr-Kirchdorf

10. Zusammenfassung

11. Quellenverzeichnis
11.1. Literaturverzeichnis
11.2. Internetquellen

12. Tabellenverzeichnis

13. Abbildungsverzeichnis

14. Abkürzungsverzeichnis

15. Anhang

1. Einleitung

1.1. Themenstellung

Der Mensch[1] ist ein Teil der Natur und nicht etwas, das zu ihr im Widerspruch steht.

[Bertrand Russell (1872-1970), brit. Philosoph u. Mathematiker]

Der Gebietsschutz dient in erster Linie dem Schutz sensibler Lebensräume und der darin vorhandenen Fauna und Flora. Diese oberste Priorität der Schutzgebiete ist unbestreitbar als deren wesentlicher Inhalt zu betrachten. Dennoch ist der Mensch, wie das Zitat oben zeigt, Teil der Natur und als solcher nicht einfach aus dem Schutzgebiet auszuklammern. Ein Schutzgebiet kann - ganz im Gegensatz zu einer Ausklammerung des Menschen - eine Reihe an Möglichkeiten für den Menschen in dessen unmittelbarer Umgebung bieten. Die Entwicklung der Region rund um das Schutzgebiet kann durch eine sinnvolle Integration des Schutzgebietes in die Regionalpolitik stark vorangetrieben werden. Durch das Schutzgebiet können Impulse in der Region gesetzt werden, die wesentlicher Bestandteil der Entwicklung touristischer, wirtschaftlicher, landwirtschaftlicher und sozialer Strukturen sind. Diese Entwicklungen sind wiederum von einer Reihe von Faktoren innerhalb eines Landes abhängig. Der politische Stellenwert des Schutzgebietes, der Region und auch die Regionalentwicklung an sich sind hier als bedeutende Komponenten zu nennen.

Die Anfänge der österreichischen Regionalentwicklung in den 1950er Jahren konzentrierten sich auf den wirtschaftlichen Aufbau der ehemaligen sowjetischen Besatzungszonen. Seither gab es viele Veränderungen in der österreichischen Regionalpolitik. Durch den Beitritt Österreichs zur Europäischen Union im Jahr 1995 wurde die österreichische Regionalpolitik in die Programme und Förderelemente der EU-Regionalpolitik eingegliedert. Im Gegensatz dazu steht die sehr junge Regionalpolitik Neuseelands. Hier wird Regionalentwicklung erst seit 1999 thematisiert und die Regionalentwicklungsprogramme befinden sich noch in ihrer Initialphase. In beiden Ländern werden Schutzgebiete in der Umsetzung der Regionalentwicklungsprogramme als Impulsgeber mehr oder weniger miteinbezogen. Die Erkenntnis erlangt immer mehr Bedeutung, dass das Schutzgebiet ein bedeutendes Glied der regionalen Wertschöpfungskette ist, das verbunden ist mit den anderen wichtigen Wirtschaftsfaktoren der Region. Diese Chancen, die das Schutzgebiet der Region bietet, sind zu nützen und in die Vermarktung der Region einzugliedern. Jedoch ist dies nur durch vielschichtige Kooperationen und ein sorgfältiges und behutsames Schutzgebietsmanagement möglich. Die Regionalpolitik kann als Plattform für diese Vernetzung der Aktivitäten herangezogen werden und als Basis für Kooperationen dienen.

1.2. Zielsetzung und Forschungsfrage

Die vorliegende Arbeit soll einen Einblick in die Regionalpolitik der Europäischen Union und Neuseelands geben. Die Frage nach der Funktion der Schutzgebiete für die Regionalentwicklung und deren politisch-administrative Rahmenbedingungen stehen hierbei im Vordergrund. Um diese Fragen beantworten zu können, wurden die beiden Länder Österreich und Neuseeland im Hinblick auf deren Regional- und Schutzgebietspolitik beleuchtet und Kriterien aufgestellt, anhand derer ein Vergleich stattfinden kann. Um die Untersuchung einzugrenzen, erschien es sinnvoll, in den beiden Ländern jeweils zwei Beispielschutzgebiete und die Regionen, die diese umschließen, auszuwählen und anhand dieser eine Analyse zur Fragestellung anzustellen.

Die Auswahl der Schutzgebiete und der dazugehörigen Regionen erfolgte nach den Gesichtspunkten der Vergleichbarkeit: alle Regionen sollten sich im alpinen oder zumindest subalpinen Bereich befinden und klimatisch und geomorphologisch ähnliche Voraussetzungen erfüllen. Da die Neuseeländischen Alpen diese Voraussetzungen erfüllen und es zahlreiche Schutzgebiete in denselben gibt, fiel nach eingehender Literaturrecherche und unter Mithilfe von Senior Lecturer der Lincoln University, Kay Booth, die Wahl auf den im Herzen der Neuseeländischen Alpen liegenden Nationalpark Arthur´s Pass sowie den im Süden der Südinsel gelegenen Nationalpark Fiordland. Diese beiden Nationalparks werden dem Naturpark Grebenzen in der Steiermark und dem Nationalpark Kalkalpen in Oberösterreich gegenübergestellt und nach verschiedenen Kriterien verglichen (siehe Kapitel 2.3.).

Eine Dokumenten- und Literaturrecherche, sowie eine eingehende Internetrecherche wurden zum besseren Verständnis der rechtlichen Vorgaben der Regionalpolitik durchgeführt. Schnell zeigte sich, dass Regionalentwicklung in Neuseeland, ganz im Gegensatz zu Österreich und der Europäischen Union, ein sehr junges Thema ist und erst seit einem Wechsel der Regierungsparteien im Jahr 1999 thematisiert wird. Diese unterschiedlichen Voraussetzungen stellten eine besonders interessante Basis für einen Vergleich der beiden Länder dar. Um die zuvor gewonnen Informationen bewerten und überprüfen zu können, wurden Experteninterviews durchgeführt. Diese problemzentrierten Leitfadeninterviews (siehe Kapitel 2.2.) wurden einerseits mit Vertretern der Schutzgebiete (Area-Managern des Department of Conservation für den Neuseeländischen Teil, Obmann und Geschäftsführer des Naturparks Grebenzen, Tourismusverbandsgeschäftsführer Naturpark Grebenzen, Pressesprecher Nationalpark Kalkalpen), andererseits mit Vertretern der für die Umsetzung von Regionalentwicklung zuständigen Behörden und Organisationen (Regionalmanager der District Councils, ILE-Projektberater Murtal, LEADER+ -Koordinator der ANNE Nationalpark-Naturregion Eisenwurzen). Durch Experteninterviews gewonnene Informationen ergänzen die Literaturrecherche und ermöglichen eine tiefer gehende Analyse der Beiträge der gewählten Schutzgebiete zur Entwicklung der jeweiligen Regionen.

1.3. Aufbau der Arbeit

Nach einer anfänglichen Darstellung der Themenstellung und Zielsetzung dieser Arbeit in Kapitel 1.1. und 1.2., stellt das Kapitel 1.3. die zur Durchführung notwendigen Vergleichskriterien vor. Die Darstellung der in dieser Arbeit gewählten Methodik erfolgt anschließend in Kapitel 2. Um die in Kapitel 1.2. gestellt Forschungsfrage beantworten zu können, ist es wichtig, der Analyse eine Begriffsdefinition voranzustellen. So werden im Kapitel 3. die Begriffe Region, Schutzgebiet, Regionalentwicklung und Regionalpolitik umrissen und definiert. Weiters gibt dieses Kapitel einen Literaturausblick zur Funktion der Schutzgebiete in der Entwicklung ländlicher Regionen.

Das Kapitel 4. leitet den neuseeländischen Teil dieser Arbeit ein und gibt einige Basisdaten zu Neuseeland und dessen Verwaltungssystem. An Kapitel 5. schließt direkt an dieses Kapitel mit einer Klärung der Organisation und Funktion der Schutzgebiete in Neuseeland, sowie einer Übersicht über die neuseeländische Regionalentwicklungspolitik an. Darauf folgend werden in Kapitel 6. die neuseeländischen Schutzgebiete vorgestellt. Kapitel 6.1.1. widmet sich dem Arthur´s Pass Nationalpark und der Regionalentwicklung in der Region Canterbury, Kapitel 6.1.2. stellt den Fiordland National Park und die Region Southland vor. Diesem Informationsteil zur Regionalentwicklung und den Schutzgebieten Neuseelands wird in Kapitel 7. und 8. die österreichische Schutzgebiets- und Regionalentwicklungspolitik gegenübergestellt. In Kapitel 8.1.1. wird der Naturpark Grebenzen und die Naturparkregion, in Kapitel 8.1.2. der Nationalpark Kalkalpen und die Nationalparkregion vorgestellt. Die Gegenüberstellung der beiden Länder wird im Kapitel 9. zusammengeführt und gipfelt in einer Analyse anhand der zuvor aufgestellten Vergleichskriterien. Kapitel 10. gibt im Anschluss daran einen Ausblick und Zusammenfassung der Ergebnisse.

2. Untersuchungsmethodik

Die Bearbeitung der Frage nach der Funktion der Schutzgebiete für die Regionalentwicklung in Österreich und Neuseeland steht in enger Korrelation mit der Akzeptanz der Schutzgebiete in der Bevölkerung der angrenzenden Regionen, sowie der allgemeinen Bedeutung und Wertigkeit, die den Schutzgebieten in den beiden Ländern beigemessen wird. Folglich sind die Leitfragen für die Bearbeitung des Themas sozialwissenschaftlich zu stellen, die methodische Herangehensweise an die Problemstellung basiert auf sozialwissenschaftlicher Forschung. Um eine qualitative Analyse der Problematik durchführen zu können, wurden Experteninterviews als Methode der qualitativen Sozialforschung angewandt.

2.1. Literaturrecherche

Die Literaturrecherche per se kann nicht als Forschungsmethode betrachtet werden. Trotzdem stellt sie eine wertvolle Vorgehensweise zur Einarbeitung in das Thema und zur Vorbereitung der Analyse dar. Der Schwerpunkt der Literaturrecherche lag auf themenspezifischer, wissenschaftlicher Fachliteratur. Weiters wurden aktuelle Zeitungsberichte, Dokumente und Online-Quellen als Informationsquellen herangezogen. Letztere eigneten sich besonders für die Bearbeitung des neuseeländischen Zugangs zur Regionalentwicklung. Die Internetrecherche diente auch zur endgültigen Auswahl der österreichischen und neuseeländischen Untersuchungsregionen. Die Informationen aus der Literaturrecherche wurden besonders als Basis für die Ausarbeitung des analytischen Teils der Arbeit verwendet.

2.2. Experteninterviews

Als weitere Untersuchungsmethode zur Beantwortung der in Kapitel 1.2. genannten Forschungsfrage wurde das problemzentrierte Experteninterview gewählt. Diese Methodik erlaubt eine Offenheit, aber auch Flexibilität und Prozesshaftigkeit des Interviews (vgl. LAMNEK, 1995), die besonders für die Untersuchung der Fragestellung zur Bedeutung der Schutzgebiete für Bevölkerung und Region wichtig ist. Die Interviews wurden durchgeführt, um die zuvor recherchierte Information bewerten und überprüfen zu können. Weiters konnte so aktuelle Information „aus erster Hand“ in die Analyse inkludiert werden.

Die Interviews für den neuseeländischen Teil wurden vor allem mit Vertretern des Department of Conservation (DoC) und Regionalmanagern der relevanten Regionen durchgeführt. Die österreichischen Interviewpartner sind Vertreter der Verwaltungen der beiden gewählten Schutzgebiete und Vertreter der für diese Arbeit relevanten Projekte in den Untersuchungsregionen. Anhand flexibler Interviewleitfäden (siehe Anhang) wurden für die Problemstellung interessante Aspekte im Interview behandelt.

2.3. Vergleichende Analyse anhand von Kriterien

Die durch oben angeführte Methoden gewonnenen Daten stellen die Basis für die in Kapitel 9. dargestellte Analyse dar. Die Analyse erfolgt durch eine systematische Untersuchung nach zuvor aufgestellten Kriterien, die unten angeführt sind. Diese Untersuchungskriterien werden einzeln bewertet und dienen zur Interpretation der Bedeutung der exemplarischen Schutzgebiete für die Regionalentwicklung. Das für die Analyse verwendete Kriterienset wird im Folgenden dargestellt.

Vergleichskriterien

Zur Durchführung eines Vergleichs und einer Analyse des zuvor genannten Problems ist es notwenig, Kriterien aufzustellen, die dessen Einzelheiten systematisch untersuchen. Die Kriterien zur Ausführung des Vergleichs österreichischer und neuseeländischer Schutzgebiete und deren Funktion für die ländliche Entwicklung werden in zwei Teile eingeteilt:

a. Allgemeiner Vergleich der neuseeländischen und österreichischen Regionalentwicklungspolitik;

b. Vergleich der Funktionen der Schutzgebiete für die ländliche Entwicklung.

Ad a.

Um einen allgemeinen Vergleich der neuseeländischen und österreichischen Regionalentwicklungspolitik durchführen zu können, werden folgende Gesichtspunkte beleuchtet:

- Politischer Stellenwert der Regionalentwicklung
- Rechtliche Verankerung der Regionalentwicklung
- Umsetzung der Regionalentwicklungsprogramme in Neuseeland und Österreich
- Gebundenheit der Programme
- Frage nach den Entscheidungsträgern /Initiatoren der Regionalentwicklung
- top-down- oder bottom-up- Ansatz
- Grad der Partizipation

Ad b.

Der Vergleich der Funktion der Schutzgebiete für die Ländliche Entwicklung erfolgt anhand nachstehender Kriterien:

- Politische und wirtschaftliche Stellung und soziale Wahrnehmung, Akzeptanz und Bedeutung des jeweiligen Schutzgebietes;
- Touristischer Stellenwert der Schutzgebiete in den Regionen, d.h. wie geht die umliegende Region mit dem Schutzgebiet um, nützt sie die Chancen die das Schutzgebiet liefert usw.
- Chancennutzung, d.h. wie stark werden die Chancen (touristische, wirtschaftliche), die ein Schutzgebiet für die Region bringen kann, von der zentralen Regierung propagiert
- Wer propagiert
- Wie stark wird propagiert
- Nutzungskonflikte rund um Nationalparks
- Naturpark im Unterschied zu Nationalpark
- Naturschutzstellenwert: d.h., sind Schutzgebiete reine Naturschutzgebiete oder eher Regionalentwicklungsgebiete.

3. Begriffsbestimmungen und Literaturausblick

Die Definitionen der Begriffe Region, Regionalentwicklung, Schutzgebiet und Regionalpolitik können in unterschiedlichem politischen, sozialen und auch natürlichen Umfeld variieren. Da diese Begriffe in den Ländern Neuseeland und Österreich teilweise unterschiedlich definiert werden, soll in diesem Kapitel eine kurze Erläuterung zu denselben gegeben werden.

3.1. Der Begriff Region

Der Begriff Region ist ein gebräuchlicher Begriff, der in verschiedenen Zusammenhängen verwendet wird. Eine allgemein gültige Definition erscheint dementsprechend schwierig. Je nach Standpunkt des Betrachters werden räumlich zusammenhängende Gebiete von sehr unterschiedlicher Größe und Struktur als Region bezeichnet (vgl. HOLTZMANN, 1997). Weiters sind Regionen durch eine „enge kulturelle, wirtschaftliche und/oder landschaftliche Bindung“ (vgl. http://de. wikipedia.org/wiki/Region) innerhalb der Region gekennzeichnet und können als „geographisch bestimmter Teil eines Gesamtraumes mittlerer Größenordnung, der als zusammengehörig angesehen wird“ (SPITZER, 1991) betrachtet werden. Die Region steht im engen Zusammenhang mit der Größenordnung des Bezugsgebietes, da sie ein Teilraum eines Gebietes darstellt. Die Region kann nach verschiedenen Funktionstypen eingeteilt werden (vgl. WEBER et al. 1996):

- Homogene Regionen: sind Regionen, die innerhalb ihrer Grenzen ähnliche Merkmale aufweisen, ein weiteres Kennzeichen ist ein so genanntes „Regionalbewusstsein“;
- Funktionale Regionen: weisen Komplementaritätsbeziehungen auf, innerhalb der funktionalen Regionen bestehen enge Verknüpfungen (z.B.: Beziehungsgefüge Kernstadt/ Stadtumland usw.).
- Planungs- und Verwaltungsregionen: kennzeichnen sich durch eine normative Festlegung für die verwaltungsmäßige Untergliederung eines Landesgebietes.

Neuseeland beschränkt sich in der Definition der Regionen auf den Funktionstypus der Verwaltungsregion, die Bezeichnung Region wird für eine föderale Verwaltungseinheit mit eigenen Gesetzgebungsorganen verwendet. Die Verwaltung setzt sich in Neuseeland aus zwölf Regionen im eigentlichen Sinne zusammen, den Regional Councils, und fünf Unitary Authorities, die entfernt mit Stadtstaaten verglichen werden können. Diese Regional Councils vereinen Landes- und Gemeindeverwaltung. Die 17 regionalen Körperschaften in den Regionen nehmen die regionalen und lokalen Aufgaben wahr (siehe Kapitel 4.3.).

Der Begriff Region wird in Österreich nicht nach Verwaltungsregionen definiert, hier stellt die Region eher eine funktionale oder homogene Einheit dar. Die Region stellt einen intermediären Begriff dar, der nicht auf formaler/ administrativ-politischer Ebene definiert wird.

3.2. Der Begriff Schutzgebiet

Die Definition des Begriffes Schutzgebiet gestaltet sich, wie auch schon der oben genannte Begriff der Region, als sehr schwierig. Im Wesentlichen handelt es sich bei einem Schutzgebiet um ein territoriales Gebiet, für das ein Schutzanspruch gestellt wird, der dergestalt ist, dass „ihm innewohnende schützenswerte Gebietsmerkmale vor Einwirkungen von außen durch geeignete Vorsorge- und Schutzmaßnahmen“ geschützt werden sollen (vgl. http:// de.wikipdia.org). Die Schwierigkeit in der Definition ergibt sich nun daraus, dass im Hinblick auf diese Definition jedes Gebiet als schützenswert betrachtet werden kann.

Der Ernennung eines Schutzgebietes geht eine politisch-administrative Entscheidung voraus, die den Inhalt und das Ausmaß des Schutzgebietes festlegt. Die Entscheidung für den Schutzanspruch eines Schutzgebietes kann unterschiedlich motiviert sein, es kann sich um Schutzgebiete aus dem Natur- und Landschaftsschutz, Wasserschutzgebiete oder anderwärtig motivierte Schutzgebiete handeln. Im Rahmen dieser Arbeit wird der Begriff Schutzgebiet ausschließlich auf Schutzgebiete im Natur- und Landschaftsschutz bezogen.

Wegen der schwierigen Begriffsabgrenzung und eine Vielzahl an Definitionen für den Begriff Schutzgebiet im Natur- und Landschaftsschutz -allein in Europa existieren über 90 verschiedene Kategorien- wurde durch die internationale Organisation IUCN (International Union for the Conservation of Nature and Natural Ressources) ein System für die Einteilung von Schutzgebieten mit weltweit vergleichbaren Kriterien entwickelt (vgl. www.wwf.de). Ein Schutzgebiet ist, laut Definition der IUCN „ein Areal von Land und/ oder Meer, das vor allem dem Schutz und Erhalt der biologischen Diversität gewidmet ist, sowie natürlicher und damit verbundener kultureller Ressourcen, und das durch gesetzliche oder andere effektive Maßnahmen verwaltet wird“ (vgl. http://www.iucn. org/). Die Schutzgebiete nach IUCN-Definition werden in sechs Kategorien nach primären Management-Zielen eingestuft.

3.3. Die Begriffe Regionalentwicklung und Regionalpolitik

Der Begriff Regionalentwicklung stellt eine Kombination aus den Begriffen Region und Entwicklung dar. Unter Entwicklung versteht man im Allgemeinen einen Prozess der Entstehung oder der Veränderung (http://de.wikipedia.org). Regionalentwicklung bedeutet somit eine Veränderung der Regionen. Diese kann durch den Staat geschehen, der als Privatwirtschaftsträger in die Entwicklung von wirtschaftlich benachteiligten Regionen eingreift und somit Regionalpolitik betreibt.

Die Regionalpolitik kann als „Gesamtheit von Gesetzen, Strategien und Maßnahmen zur Beeinflussung von Rahmenbedingungen und Prozessen in Teilräumen eines Staates durch die öffentliche Hand“ betrachtet werden (BALSIGER, 2005). Sie stellt eine Querschnittsaufgabe dar, „mit dem Ziel hoheitliche (z.B. Raumplanung, Verkehrsplanung) mit privatwirtschaftlichen Aktivitäten (z.B. Investitionen, Subventionen) der öffentlichen Hand für ein bestimmtes Gebiet (Region) bestmöglich aufeinander abzustimmen, um eine positive und integrierte Entwicklung zu fördern“ (WEBER et al., 2005). „Anliegen der Regionalpolitik ist die Erhaltung und Stärkung der ökonomischen Leistungsfähigkeit sowie der sozialen und kulturellen Eigenständigkeit strukturschwacher Problemgebiete, um möglichst ausgewogene Lebensbedingungen zwischen den verschiedenen Regionen zu erreichen“ (WEBER et al., 2005)

Innerhalb der Europäischen Union wird der Begriff Regionalpolitik als „Ausdruck der Solidarität“ betrachtet (vgl. http://europa.eu.int/comm/regional_policy/intro/working1_de.htm). Ein wirtschaftlicher, sozialer und territorialer Zusammenhalt (Kohäsion) innerhalb der Europäischen Union steht im Vordergrund. Entwicklungsunterschiede der Mitgliedstaaten und zwischen den europäischen Regionen sollen durch finanzielle Mittel der Union ausgeglichen werden. Rund ein Drittel des Haushaltes der Europäischen Union wird für die Strukturpolitik aufgewendet und nimmt nach der Gemeinsamen Agrarpolitik die zweitgrößte Position des EU-Budgets ein (vgl. http://europa.eu.int/ comm/regional_policy/intro/working1_de.htm , siehe auch Kapitel 7.2.). Zur Umsetzung der Ziele der Regionalpolitik dienen unterschiedliche Fonds. Zu diesen Fonds zählen die vier Strukturfonds (siehe Kapitel 7.2.3.1), sowie der Kohäsionsfonds. Ein Großteil der Fördermittel dient der Finanzierung mehrjähriger Programme, die von den Dienststellen der Kommission, den Mitgliedstaaten und den regionalen Behörden gemeinsam entwickelt werden.

In der Regionalentwicklungsstrategie Neuseelands bedeutet der Begriff der Regionalentwicklung eine Anwendung nachhaltiger Entwicklung in regionalem Maßstab. Das allgemeine Ziel der Regionalentwicklung Neuseelands ist es, Individuen, Firmen, der Industrie und anderen Gemeinschaften in einer Region die Möglichkeiten zu bieten, Chancen zu erkennen und auf diese zu reagieren (MINISTRY OF ECONOMIC DEVELOPMENT, 2000, eigene Übersetzung). Die Entwicklung und Förderung lokaler Wirtschaft steht hier im Vordergrund.

3.4. Literaturausblick zur Funktion der Schutzgebiete in der Entwicklung ländlicher Regionen

Reagierend auf den strukturellen Wandel, den viele ländliche Regionen in den letzten Jahrzehnten durchlaufen haben - bedingt durch Modernisierung und Extensivierung der Landwirtschaft, sowie einem demographischen und wirtschaftlichen Wandel in den Regionen - wird der Einfluss der Schutzgebiete auf die Entwicklung ländlicher Regionen als wesentlicher Faktor erkannt. Dieser Einfluss wird in vielerlei Hinsicht auch in der Fachliteratur diskutiert und bewertet. Theoretische und empirische Fragen nach der Realisierbarkeit einer parallelen Entwicklung ökologischer und ökonomischer Systeme und der Erfassung der regionalwirtschaftlichen Auswirkungen der Einrichtung von Schutzgebieten (vgl. GETZNER et al., 2002) stehen hier im Vordergrund. Die positiven Effekte der Schutzgebietsausweisung für die Regionen sind in vielen Veröffentlichungen hervorgehoben worden. Besonders der touristische Mehrwert von Schutzgebieten wird hier immer wieder betont: „Schutzgebiete, wie z.B. Nationalparks, sind im Tourismusbereich besonders attraktiv. Regionale Naturparks als Brücke von ökonomischen und ökologischen Bestrebungen haben eine arbeitsmarktbelebende Wirkung“ (BROGGI et al., 1999). Jedoch soll hier nicht unbeachtet bleiben, dass Wirtschafts- und Tourismusanliegen in Schutzgebieten oft mit den Schutzzielen in denselben in Konflikt geraten und daher gut aufeinander abgestimmt werden müssen. Um eine nachhaltige regionale Entwicklung gewährleisten zu können, müssen die „Entwicklung von Natur und Landschaft, der „sanfte“ Tourismus und die daraus folgenden ökonomischen Nutzeffekte parallel stattfinden (vgl. GETZNER et al. 2002). Die Schutzgebietseinrichtung kann als „Initialzündung“ und als „Unterstützung der regionalwirtschaftlichen Entwicklung“ gesehen werden (vgl. GETZNER et al. 2002).

Eine von Getzner durchgeführte Studie zu den quantitativen und qualitativen regionalwirtschaftlichen Auswirkungen der Errichtung von Natura-2000-Gebieten in vier ausgewählten österreichischen Modellregionen zeigte, dass durch die Einrichtung derartiger Schutzgebiete durchaus positive regionale Wertschöpfungs- und Beschäftigungseffekte zu erwarten sind. Die positiven Effekte sind jedoch von unterschiedlichen Faktoren abhängig. Hier sind die rechtlichen und politischen Rahmenbedingungen zur Errichtung des Schutzgebietes zu nennen, die Akzeptanz des Schutzgebietes durch die Bevölkerung und die zusätzlichen regionalentwicklungspolitischen Anstrengungen, die in der Region getroffen werden (vgl. GETZNER et al., 2002). Partizipation schon bei Projektstart und eine verstärkte Einbindung der betroffenen Bevölkerung werden hier als Erfolgsfaktoren genannt (vgl. INTERNATIONALE ALPENSCHUTZKOMMISSION, 2002). Weiters spielt „gerade der Aspekt der Regionalentwicklung bei der Akzeptanz großflächiger Natur(gebiets)-schutzvorhaben zunehmend eine entscheidende Rolle, da die entsprechenden (projektierten) Schutzgebiete oft in Gebieten mit geringerer wirtschaftlicher Entwicklung liegen“ (vgl. DORNINGER et al., 1993).

Immer wieder werden Ausblicke auf die Gebietsschutzpolitik und deren Zusammenhang mit der Regionalentwicklung in anderen Ländern gegeben. So wird im Mitteilungsheft des Arbeitskreises für Regionalforschung 1993 unter anderem das Beispiel der britischen und irischen Nationalparks angeführt, die als „working landscapes“ konzipiert werden und in denen die wirtschaftlichen Aktivitäten den Naturschutzfunktionen gleichgestellt, teilweise sogar übergeordnet werden. Daraus resultiert eine Vielzahl an negativen Auswirkungen auf die Naturschutzfunktion der Parks (vgl. WEIXLBAUMER, 1993). Im selben Heft werden auch Untersuchungen zu den Schweizer Nationalparks veröffentlicht, die zeigen, dass „der Nationalpark nicht primär der Erhaltung der Arten und Lebensräume dienen soll, sondern die vom Menschen so wenig als möglich beeinflusste, natürliche Dynamik ermöglichen sollte“ (vgl. WEIXLBAUMER, 1993).

Schutzgebietsmanagement muss als integrierter Bestandteil der Regionalentwicklung im Schutzgebiet betrachtet werden, um ein optimales Wirkungsgefüge erreichen zu können. Dies wird in einem Beitrag der Arbeitsgruppe Raumplanung zur OeAV-Fachtagung im Jahr 1997 deutlich gemacht: „Schutzgebiete allein sind kein Garant für die Landschaftsqualität im Gesamtraum. Regionalplanung und Regionalwirtschaft müssen im Einklang mit dem Image des Schutzgebietes gestaltet werden. Hohe Glaubwürdigkeit könnte durch das konsequent eingesetzte Prinzip der abgestuften Nutzungsintensität erreicht werden“ (HASSLACHER, 1997).

4. Das Verwaltungssystem Neuseelands

Zum besseren Verständnis der nachfolgenden Ausführungen über die Schutzgebiete und die Regionalentwicklungspolitik Neuseelands, sowie der Funktion der Schutzgebiete für die Entwicklung des neuseeländischen ländlichen Raumes, gibt dieses Kapitel eine kurze Einführung in das Land Neuseeland und dessen Verwaltungssystem.

4.1. Allgemeine Informationen zu Neuseeland

Der Inselstaat Neuseeland liegt im Pazifischen Ozean und umfasst neben den beiden Hauptinseln, der Nord- und Südinsel, zahlreiche kleinere Inseln. Mit einer Fläche von 268.680 km² ist Neuseeland etwa dreimal so groß wie Österreich, die Einwohnerzahl beträgt jedoch nur 4.035.461 (Stand Juni 2005). 80% der Einwohner sind Nachkommen europäischer und vor allem britischer Einwanderer, 15% der Einwohner sind indigene Maori. Die Einwohnerdichte Neuseelands beträgt 15 Einwohner pro Quadratkilometer, im Vergleich dazu leben in Österreich 97 Einwohner pro Quadratkilometer.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb.1.: Der Inselstaat Neuseeland, Quelle: http://de.wiki pedia.org

Die heutige Staatsform Neuseelands ist eine unabhängige parlamentarische Monarchie nach dem britischen Vorbild. Das heißt Königin Elizabeth II ist Neuseelands Staatsoberhaupt und wird durch den Generalgouverneur vertreten. Es gibt nur eine Kammer und kein Oberhaus, wie es in Großbritannien der Fall ist. Das Parlament besteht aus 120 Sitzen und es wird nach dem Verhältniswahlrecht gewählt. Die Exekutive wird in Form eines zwanzigköpfigen Kabinetts vom Premierminister geführt (vgl. http://de.wikipedia.org). Seit Beginn der europäischen Besiedelung im 18. Jhdt. stellt die Landwirtschaft, insbesondere die Schafzucht, einen wesentlichen Wirtschaftsfaktor für die neuseeländische Gesellschaft dar. Bis heute stellt die Landwirtschaft in Neuseeland einen wichtigen Wirtschaftsfaktor dar. Die bedeutendsten Hauptexportindustrien sind derzeit die Agrarwirtschaft (Wolle, Fleisch, Molkereiprodukte), Gartenbau, Fischerei und Forstwirtschaft. Weiterhin besitzt Neuseeland nennenswerte produzierende Tourismus- und Dienstleistungsindustrien, die stark im Wachstum begriffen sind. Neuseeland stellt heute nach neoliberalen Vorstellungen ein modernes, industrialisiertes Land dar, das zu den am stärksten deregulierten und privatisierten Volkswirtschaften der Welt zählt. Subventionen seitens des Staates wurden gestrichen und das Sozialsystem stark rückgebaut, was zu einem starken Anstieg der Arbeitslosenrate führte. Ende 2004 betrug die Arbeitslosenquote jedoch nur noch 3,6%, eine der niedrigsten der OECD-Staaten (vgl. http://de.wikipedia.org, http://www.teara.govt.nz/NewZealandInBrief/Economy/1/en).

4.2. Die Verfassung und Jurisdiktion Neuseelands

Neuseeland verfügt über keine schriftliche Verfassung. Den verfassungsrechtlichen Rahmen bilden unterschiedliche offizielle Dokumente und verfassungsrechtliche Vereinbarungen, die hauptsächlich im Constitution Act 1986 vereinigt sind. Die Judikative Neuseelands besteht aus dem Supreme Court, dem Court of Appeal, dem High Court, mehreren District Courts und kleineren Gerichten. Das neuseeländische Recht basiert auf drei Säulen. Hier ist einerseits das Common Law nach dem britischen Vorbild zu nennen. Dies bedeutet, die Rechtsprechung erfolgt nicht nach Gesetzen, sondern hauptsächlich nach Präzendenzfällen. Andererseits stellen Statuten aus dem englischen Parlament vor 1947, zu dem die Bill of Rights zählt, und Statuten des neuseeländischen Parlaments die weiteren Säulen des neuseeländischen Rechts dar (vgl. http://de.wikipedia.org).

4.3. Die Verwaltungsgliederung und die Regionen Neuseelands

Unterhalb der nationalen Ebene wird Neuseeland in siebzehn regionalen Körperschaften verwaltet. Diese setzen sich aus zwölf Regionen, den regional councils, und fünf so genannten unitary authorities, welche die Aufgaben der regionalen und lokalen Ebenen vereinen, zusammen. Die meisten der neuseeländischen Außengebiete (vorwiegend kleinere Inseln) stehen außerhalb dieser regionalen Gliederung. Neuseeland ist eher unitär als föderal organisiert. Das bedeutet, dass die Regionen durch die Autorität der zentralen Regierung ernannt wurden. Die lokale Ebene des neuseeländischen Staatsaufbaus stellen sechzehn Stadtverwaltungen und 57 Bezirksverwaltungen dar, sowie die fünf oben genannten unitary authorities (vgl. http://de.wikipedia.org).

5. Allgemeine Einführung zu den Schutzgebieten und zur Regionalentwicklung in Neuseeland

Die Regionalentwicklung stellt in Neuseeland ein relativ junges Thema dar und wird hauptsächlich als Entwicklung der ökonomischen Situation der ländlichen Regionen gesehen. Um analysieren zu können, ob jedoch auch Schutzgebiete einen Beitrag zur Entwicklung der ländlichen Regionen leisten können, beziehungsweise welchen sozialen und politischen Stellenwert die neuseeländische Schutzgebiete einnehmen, soll in diesem Kapitel eine Einführung in die Regionalenwicklung und in die Schutzgebietspolitik Neuseelands gegeben werden.

5.1. Die Organisation sowie Funktion der Schutzgebiete in Neuseeland

Neuseeland beheimatet eine weltweit einzigartige Fauna und Flora, die auf etwa einem Drittel der Gesamtfläche Neuseelands geschützt wird. Diese Schutzgebiete umfassen vierzehn Nationalparks, zahlreiche Reservate, „Forest Parks“, einen Großteil der Flüsse, einige Küstengebiete und viele kleinere Inseln vor den beiden Hauptinseln. Die Verwaltung und das Management der Schutzgebiete Neuseelands stellt für die dafür zuständige Regierungsbehörde, das Department of Conservation (DoC) eine große Herausforderung dar.

Um jedoch die Funktion, aber auch die politische und ökonomische Organisation der Schutzgebiete in Neuseeland besser zu verstehen, ist es notwendig, einen kurzen Blick auf die Geschichte der Entstehung der neuseeländischen Schutzgebiete zu werfen.

5.1.1. Die Geschichte der Schutzgebiete in Neuseeland

Neuseelands Fauna und Flora stellt, bedingt durch die abgeschiedene Lage dieses Inselstaates und durch seine lange Isolation von menschlichen Einflüssen, eine Besonderheit dar. Über Jahrhunderte konnten sich Arten, die es in dieser Form kein weiteres Mal auf der Erde gibt, aber auch Biotope entwickeln, die gegenüber Störfaktoren sehr sensibel reagieren.

Mit der Einwanderung der Europäer ab der Mitte des 18. Jahrhunderts änderte sich diese Situation radikal. Urwälder wurden abgeholzt, europäische Arten wurden eingeführt, was sich fatal auf die Fauna Neuseelands auswirkte (und noch immer auswirkt) und der Mensch begann im Zuge der Besiedelung des Landes dieses auch zu verändern. Relativ schnell erkannten die Neuseeländer, dass die Natur Neuseelands einzigartig und somit auch schützenswert ist und der Gedanke der Festlegung von Gebieten zum Schutz der beeindruckenden Landschaft begann sich in den Köpfen der Neuseeländer zu manifestieren.

Viele der Einwanderer, die großteils aus Großbritannien abstammten, sahen eine Notwenigkeit darin, besonders reizvolle und schöne Landschaften vor der sich ausbreitenden Besiedelung und der expandierenden Landwirtschaft, aber auch vor der verstärkten Abholzung großer Wälder zu bewahren. So wurde in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, vor allem in den Jahren 1890 bis 1920, der Grundstein für das Neuseeländische Schutzgebietsnetzwerk gelegt, das sich vorerst hauptsächlich auf die Erhaltung des Landschaftsbildes („Scenery Protection“) konzentrierte.

Grundsätzlich kann die Entwicklung des neuseeländischen Netzwerks an Schutzgebieten in drei Phasen eingeteilt werden (vgl. DINGWALL 1994):

- die Entstehungsphase
- die Erhaltungsphase
- die Managementphase

Die Entstehungsphase:

Die Entstehungsphase ist jene Phase des 18./19.Jahrhunderts, in der die ersten Naturschutzgebiete festgelegt wurden. In dieser Zeit wurden auch die Grundsteine für das heutige Netz an Schutzgebieten in Neuseeland durch die Verabschiedung eines ersten Forstgesetzes (NZ Forests Bill 1874) gelegt, das die ausbeuterische Nutzung der Wälder unterbindet (RYAN, 1993).

Die Ausweisung der ersten Nationalparke erfolgte ebenfalls in dieser Phase, ganz nach dem Vorbild der ersten amerikanischen Nationalparks. Der im Jahr 1987 zum Weltkulturerbe ernannte Tongariro National Park ist der erste Nationalpark Neuseelands. Auch so genanntes „Ödland“ in den Alpen der Südinsel wurde wenige Jahre darauf zum Schutzgebiet ernannt. Die Ernennung dieser Gebiete zu Schutzgebieten reflektiert das zu dieser Zeit aufkeimende Interesse, Gebiete zu schützen, die einen hohen landschaftlichen oder auch touristischen Wert haben. Im Jahr 1903 wurde der „ Scenery Preservation Act “ erlassen, das erste neuseeländische Gesetz zum Schutz von landschaftlich schönen und für den Tourismus wertvollen Gebieten. So begannen sich die Schutzgebiete Neuseelands entlang von Straßen und Eisenbahnstrecken auszudehnen, auch die geothermisch aktiven Gebiete der Nordinsel wurden so zu einem Hauptaugenmerk des beginnenden Landschaftsschutzes.

Eine Weiterentwicklung der Wissenschaft, angekurbelt durch namhafte Botaniker wie Leonard Cockayne, bewirkte darauf folgend die Errichtung von Gebieten zum Schutz von Flora und Fauna und sicherte somit heute wichtige Schutzgebiete, wie die vor den Küsten der Hauptinseln Neuseelands liegenden kleineren Inseln.

Die Erhaltungsphase

Die Erhaltungsphase, die sich über die 1930er bis1940er Jahre erstreckt, kann als eine Phase der Verwaltung der zuvor errichteten Schutzgebiete charakterisiert werden. Im Jahr 1952 wurde der „ National Park Act “ erlassen, der zur Schaffung sechs weiterer Nationalparks führte. Dieses Gesetz drückte auch erstmals die zwei Hauptaufgaben der neuseeländischen Nationalparks aus, nämlich den Anforderungen der Natur und des Menschen zugleich gerecht zu werden.

Die Managementphase

Die Managementphase, beginnend in den späten 1960er Jahren, kennzeichnet eine Professionalisierung des Park- und Reservatmanagements. Dieses wurde durch einen zunehmenden Nutzungsdruck auf Land und Ressourcen notwendig.

Ein Wechsel von einer reinen Erhaltungsaufgabe hin zu einer dynamischen Schutzgebietsplanung und einer Evaluierung der Ressourcen sind für die Managementphase wesentlich. (ROCHE, 1981)

5.1.2. Organisation und Management der Neuseeländischen Schutzgebiete

Der Naturschutz in Neuseeland wird durch verschiedene so genannte „Acts“ festgehalten, sie bilden die legislative Basis des Schutzgebietsmanagements. Die hierbei wichtigsten zu nennenden Acts sind der Conservation Act 1987, der National Park Act 1990 und der Reserves Act 1977. Die Hauptbehörde für den Naturschutz stellt das Department of Conservation (DoC) dar, dessen Leiter der Minister of Conservation ist. Das DoC betreut die unter Schutz stehenden Gebiete Neuseelands, die etwa ein Drittel der Gesamtfläche der Inselgruppe ausmachen, und wurde gemeinsam mit dem Conservation Act im Jahr 1987 ins Leben gerufen.

5.1.2.1. Der Conservation Act 1987 und das Department of Conservation (DoC)

Der Conservation Act 1987 stellt die rechtliche Grundlage dar, die den Schutz der natürlichen Ressourcen Neuseelands, aber auch historisch wichtiger Stätten sicherstellen soll. Dieses Gesetz dient also dem Schutz des Natur- und Kulturerbes Neuseelands.

Der im Conservation Act verwendete Begriff Schutzgebiet bezeichnet Land oder Uferbereiche, die dem Zweck des Naturschutzes dienen. Um die Schutzgebiete noch genauer klassifizieren zu können, werden sie im Conservation Act 1987 in folgende Unterkategorien eingeteilt:

- besonders geschützte Gebiete (Part IV, Section 18-23)

Hierzu gehören Conservation Parks, Wilderness Areas, Ecological Areas, Sanctuary Areas und Watercourse Areas.

- Marginal Strips (Part IVA, Sections 24-24L)

Die Marginal Strips sind Landstreifen, die an Seen, das Meer oder Flüsse angrenzen und eine bestimmte Mindestgröße haben müssen. Diese werden von jeglicher nicht naturschutzfachlicher Nützung freigehalten und sollen einen öffentlichen Zugang zu jedem Gewässer ermöglichen.

- Stewardship Areas (Part V, Section 25)

Diese Gebiete fallen nicht in die oben genannten Kategorien, werden aber hinsichtlich ihres natürlichen oder historischen Wertes als Schutzgebiete verwaltet.

- Land, das im Sinne des Naturschutzes verwendet wird

Unter dieser Kategorie sind Gebiete zu verstehen, die hohen naturschutzfachlichen Wert besitzen, aber gepachtet und bis zu einem gewissen Grad bewirtschaftet werden können. Hiezu gehören unter anderem Wälder, die sich ehemals in Staatsbesitz befanden. Diese Kategorie ermöglicht die Verwaltung und den Schutz von privatem oder Maori-Land.

(vgl.: http://www.doc.govt.nz/About-DOC/002~Legislation/001~Conservation-Act-1987.asp )

Um ein gutes Management der Schutzgebiete gewährleisten zu können, wurde zeitgleich zur Erlassung des Conservation Acts im Jahre 1987 das Department of Conservation (DoC) errichtet. Das DoC ist eine Regierungsbehörde, deren Hauptaufgabe das Management der neuseeländischen Schutzgebiete ist. Vor allem der Conservation Act 1987 gibt die Rolle und Verantwortlichkeit des DoC vor und vereint die Aufgaben von vormals fünf verschiedenen Regierungsbehörden in einer Behörde. Das DoC arbeitet dezentralisiert und besteht aus einem über Neuseeland verstreuten Büronetz, das einen lokal abgestimmten Naturschutz gewährleistet. Dreizehn so genannte „Conservancies“, deren Hauptfunktion ein qualitatives Naturschutzmanagement ist, sind in ganz Neuseeland verstreut zu finden; jedes dieser Conservancies beinhaltet „Area Offices“, welche die Funktion der direkten Ausführung des Naturschutzmanagements haben.

5.1.2.1.1. Die Aufgaben des Department of Conservation

Das DoC ist verantwortlich für das Management der neuseeländischen Nationalparks sowie für Reservate, marine Schutzgebiete, geschützte Urwälder, historisch wichtige Stätten und so genanntes „Conservation Land“. Weiters ist das DoC zuständig für den Schutz unbe­rührter Flüsse, der einzigartigen neuseeländischen Fauna und Flora, sowie der marinen Säugetiere und beaufsichtigt auch die private Süßwasserfischerei. Das DoC soll die Bewahrung der natürlichen Ressourcen Neuseelands sicherstellen und durch verstärkte Bildungsarbeit die Anliegen des Naturschutzes den jüngeren Generationen weitergeben.

Eine weitere wichtige Aufgabe des DOC stellt die Tourismus- und Erholungsplanung in den Schutzgebieten dar, weiters auch die Schädlings-, Unkraut- und Wildtierkontrolle, die gerade Neuseelands störanfällige native Flora und Fauna bedrohen. Das DoC trägt unter anderem auch zum Schutz und zum nachhaltigen Management von Gebieten bei, für die es nicht direkt verantwortlich ist. Dies wird durch die folgenden Gesetze ermöglicht: der Resource Management Act 1991, der Fisheries Act 1983 und 1996, der Biosecurity Act 1993, der Forest and Rural Fires Act 1977 und der Crown Pastoral Land Act 1998.

5.1.2.2. Der National Parks Act 1980

Eine weitere wichtige legislative Basis des neuseeländischen Naturschutzes bildet der National Parks Act 1980. Durch die Erschaffung dieses Gesetzes wurde ein umfassender Schutz der Nationalparks erreicht, als dies durch den Conservation Act zuvor erreicht wurde. Der Status Nationalpark kann nur durch einen Erlass des Parlaments als ungültig erklärt werden. Der National Parks Act sorgt für die Fortdauer der Existenz der Nationalparks, die Ernennung und Schaffung neuer Parks und beinhaltet auch die Grundvoraussetzungen für das Management der National Parks; der National Park Act 1980 konsolidiert und ergänzt den vorhergehende Conservation Act im Bezug auf Nationalparks.

5.1.2.3. Die Ausdehnung der Schutzgebietsflächen Neuseelands

Das DoC verfasste am 31. März 2004 einen Bericht mit statistischen Angaben der von ihnen verwalteten Schutzgebiete. Dieser Bericht umfasst vierzehn Nationalparks, Reservate, Conservation Areas, Wildlife Areas, Schutzgebiete für Meeressäugetiere und privates Schutzgebiet.

Die Grafik links zeigt die durch das Department of Conservation (DoC) administrierten Schutzgebiete Neusee-lands.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 2.: Schutzgebiete Neuseelands, Quelle: http://www.doc.govt. nz /

Die Angaben zu den Größen der durch das DoC verwalteten Schutzgebiete werden in der folgenden Tabelle dargestellt.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tab. 1.: Schutzgebiete in Neuseeland, Quelle: http://www.doc.govt.nz und eigene Bearbeitung

5.1.2.4. Soziale Akzeptanz der Schutzgebiete

Das Schutzgebietsmanagement durch das DoC basiert in Neuseeland auf der Unterstützung durch die Bevölkerung, auch bedingt dadurch, dass Schutzgebiete als „common heritage“ bezeichnet werden und somit frei zugänglich sein müssen für die Öffentlichkeit. Eine starke Einflussnahme der Öffentlichkeit in die Arbeit des DoC, die sich auch in der Gesetzgebung widerspiegelt, resultiert daraus.

Die Schutzgebiete Neuseelands stellen für einen Großteil der Neuseeländer ein wertvolles Gut dar, eine Studie im Jahr 1991 zeigt, dass 82% der Neuseeländer zumindest ein Schutzgebiet pro Jahr besuchen. Die Hauptmotivation dafür ist, laut Studie, die Natur aus emotionalen und ästhetischen Gründen zu genießen (SHULTIS, 1991). Die Erholung vom Alltag in der Natur spielt hier eine wesentliche Rolle. Diese Studie belegte die hohe Wertschätzung, welche die Bewohner Neuseelands ihren Schutzgebieten entgegenbringen.

Einen besonderen Status bekommen Schutzgebiete für abgelegene Orte und Gemeinden, deren Areale direkt an Schutzgebiete grenzen. Für diese Gemeinden ist der Tourismus, der durch die Schutzgebiete entsteht, wesentlich, in manchen Regionen sogar entscheidend für die Überlebensfähigkeit der Gemeinde. Die wirtschaftliche Basis vieler solcher Orte verlagert sich immer mehr von der Gewinnung natürlicher Ressourcen (Forstwirtschaft, Landwirtschaft, Kohle, Gold…) auf den Tourismus und auf das damit verbundene Dienstleistungsgewerbe (SHULTIS, 1991).

Nach einem Überblick über die Organisation des Schutzgebietsmanagements in Neuseeland und einen Einblick in die Geschichte der Schutzgebiete kann erahnt werden, wie wichtig ein gutes Management der äußerst sensiblen Fauna und Flora Neuseelands ist. Wie dieses Kapitel auch gezeigt hat, sind die Schutzgebiete nicht nur flächenmäßig bedeutend, deren Wert beeinflusst auch viele andere Bereiche, besonders den Tourismus und damit auch die wirtschaftliche Entwicklung einer Region. Da es in Neuseeland viele strukturschwache ländliche Regionen gibt, würde die Koordination des Schutzgebietsmanagements mit Tourismus eine zukunftsfähige Entwicklung der Regionen mit sich bringen.

Was jedoch Regionalentwicklung in Neuseeland bedeutet und wie diese umgesetzt wird, wird im folgenden Kapitel behandelt.

5.2. Regionalentwicklungspolitik in Neuseeland

Die Entwicklung des ländlichen Raumes ist eine Aufgabe, welche die neuseeländische Regierung erst seit relativ kurzer Zeit politisch thematisiert und umsetzt. Man erkannte die Defizite und Trends in den ländlichen Regionen Neuseelands bereits zuvor, jedoch kam es erst im Jahr 1999 durch einen Wechsel der Regierung zu einer umfassenden Reform der Regionalentwicklungspolitik.

Die neue Regierung, eine Koalition zwischen Labour und Alliance Partei, sah die Defizite und Probleme in den neuseeländischen ländlichen Regionen und Regionalentwicklung wurde als eine neue politische Aufgabe wahrgenommen. Eine neue Instanz („Crown Entity“) der zentralen Regierung, die so genannte Industry NZ, wurde eingerichtet, deren Hauptaufgabe die Entwicklung von Umsetzungsstrategien für die Regionalentwicklung ist.

Durch die geographisch relativ weit verstreute Population Neuseelands spielt diese Instanz eine wesentliche Rolle in der Koordination der unterschiedlichen Regionalentwicklungsprozesse und –aktivitäten (vgl. RPP Cabinet Paper, 2003).

Um verstehen zu können, welchen Stellenwert die Regionalentwicklung in Neuseeland hat, müssen vorerst die Probleme in den ländlichen Regionen beleuchtet werden.

5.2.1. Die Probleme der Neuseeländischen ländlichen Regionen

Die ländlichen Regionen Neuseelands stehen vor einer Reihe von Problemen, die sich teilweise über viele Jahre hinweg bilden konnten, da sie bisher durch die Regierung nicht thematisiert wurden und somit auch bisher keine ganzheitlichen Lösungen für die Regionen gefunden werden konnten.

Die Probleme, die sich in den Regionen Neuseelands teilweise recht deutlich ausgeprägt haben, resultieren großteils aus einer schlechten oder sogar negativen Wirtschaftsentwicklung. Gründe dafür sind sowohl die Überlappungen und damit Konkurrenz von Wirtschaftszweigen in den Regionen, als auch viele kleine Unternehmen, die nicht kooperieren. Auch das Fehlen von Fachkräften und teilweise ungenützte Kapazitäten stellen ein großes Problem dar. Profitbringende Projekte existieren zwar, werden aber nicht umgesetzt, da die Firmen untereinander zu wenig kooperieren und auch die Infrastruktur (Straßennetz, Internet…) in den ländlichen Gebieten zu schwach ausgebaut ist. Somit üben die ländlichen Regionen keinen Anreiz für Unternehmer aus, sich dort anzusiedeln. Durch die mangelnde Kooperation zwischen verschiedenen Betrieben kommt es auch zu einer eingeschränkten Entwicklung im Unternehmerbereich, da für den einzelnen Unternehmer die Umsetzung größerer Projekte nicht möglich wird, weil es zu kostenintensiv wäre.

Die Wirtschaftsleistungen in den unterschiedlichen Regionen Neuseelands variieren sehr stark. Dies liegt daran, dass ein verstärktes Wachstum der urbanen Gebiete verzeichnet werden kann und gleichzeitig ländliche Regionen immer weniger zur nationalen Wirtschaft beitragen können. Indikatoren des regionalen Bruttoinlandproduktes (z.B: Nettoumsatzsteuer) zeigen eine große Pro-Kopf-Streuung und auch das Einkommensniveau variiert sehr stark zwischen den Regionen Neuseelands. Ziel der Regierung ist es, eine ausgewogene Wirtschaftsentwicklung in der Region zu erreichen (vgl. http://www.med.govt.nz/).

Eine weitere zentrale Problematik der ländlichen Regionen Neuseelands stellt die Abwanderung aus den Regionen dar. Durch die Umstrukturierung und industrielle Rationalisierung der Landwirtschaft, der Abschaffung der Agrarsubventionen, aber auch durch ein erhöhtes Bildungsangebot in den Städten sind viele Menschen gezwungen, aus dem Land in die Städte abzuwandern. Diese Abwanderung führt zur Auflassung weiterer Betriebe und in der Folge zum Verlust von weiteren Arbeitsplätzen. Die Abwanderung in die Städte verursacht in den urbanen Gebieten Druck auf die Infrastrukturen und führt auch zur Bildung von „low-income-areas“, in denen hauptsächlich die indigene Bevölkerung Neuseelands, die Maori, übermäßig vertreten ist ( DALZIEL, SCHÖLLMANN 2003).

Problematisch ist auch, dass technologische Innovationen und Spezialisierungen in den Betrieben gut geschultes Personal verlangen, welches es auf dem Land durch ein mangelndes Bildungsangebot oftmals nicht gibt. Betriebe werden so dazu veranlasst, sich hauptsächlich in Städten anzusiedeln, da es hier das gesuchte qualifizierte Personal gibt.

Ein weiteres Problem in den ländlichen Regionen stellt die mangelnde oder schlecht ausgebaute und dem technologischen Fortschritt nicht entsprechende Infrastruktur dar. Die Ursachen dafür liegen oft darin, dass in den ländlichen Regionen der Markt einfach zu klein ist, um einen Ausbau von Infrastrukturen (wie z.B. Internet) rentabel zu machen (http:// www .stats .govt.nz, 2004). Für eine nachhaltige Entwicklung sind Innovationen und Wissen wichtige Faktoren, die wesentlich zu einer Produktivitätssteigerung beitragen, da die Ideenfindung und die Umsetzung und Kommerzialisierung der Ideen eine fundamentale Quelle für steigende Wirtschaftseinnahmen sind. Ein Netzwerk für diese Innovationen auszubauen, ist eine weitere wichtige Aufgabe der neuseeländischen Regionalentwicklung.

Da in Neuseeland bisher diese Probleme nicht wirklich angesprochen wurden, versuchte man mit einer neuen Regionalentwicklungspolitik auf diese Anforderungen und Probleme zu reagieren. Diese neue Regionalentwicklungspolitik baut auf internationalen Erfahrungen auf, da Neuseeland zuvor keine Forschung in diese Richtung betrieb. Bis zur Veröffentlichung der Regionalentwicklungsstrategie Neuseelands wurde Regionalentwicklung nicht als eigenständige Thematik gesehen, sondern durch verschiedenste Ansätze in der Politik als „Nebenprodukt“ mitbehandelt. Meist waren aber diese Ansätze wenig bis gar nicht miteinander koordiniert, weder zwischen öffentlichem und privatem Sektor in den Regionen, noch zwischen den verschiedenen Regierungsbüros und verlief dementsprechend ineffektiv (MINISTRY OF ECONOMIC DEVELOPMENT NZ 2000).

5.2.2. Die Neuerungen in der Regionalentwicklungspolitik

Das ehemalige „Ministry of Commerce“ (Handelsministerium) wurde im Zuge der neuen Regierung 2000 vergrößert und zum „Ministry of Economic Development“ (Ministerium für Wirtschaftsentwicklung, MED) umbenannt. Dieses neue Ministerium erhielt die Aufgabe, eine Regionalentwicklungsstrategie für Neuseeland zu erarbeiten, die am 15. Mai 2000 dem Kabinettkomitee präsentiert wurde. Die Regionalentwicklungsstrategie setzt sich zum Ziel, eine nachhaltige Entwicklung auf regionalem Maßstab umzusetzen. Dies sollte geschehen, indem die zentrale Regierung der Bevölkerung, der Wirtschaft und den Gemeinden helfen will, lokale Möglichkeiten zu erkennen und die Fähigkeit zu entwickeln, auf diese Möglichkeiten zu reagieren (DALZIEL, SCHÖLLMANN 2003).

Drei Grundprinzipien bilden die Basis der neuen Regionalentwicklungspolitik:

- ein Ansatz zum Ausbau der Stärken der Regionen,
- eine verstärkte Einbindung der Gemeinden in die Entwicklung von lokalen Strategien, die auf die lokalen Möglichkeiten abgestimmt sind,
- die Integration der zentralen Regierung in die Erstellung regionaler Strategien, die gemeinsam mit lokalen Akteuren erarbeitet werden sollen („Whole of Government Approach“).

Durch diese drei Grundprinzipen soll einerseits eine reine Umschichtung von Geldern und Wirtschaftsstandorten von ökonomisch reicheren Regionen zu ökonomisch ärmeren vermieden und andererseits auch die Zusammenarbeit aller involvierten Ebenen deutlich hervorgehoben werden.

Im Februar des Jahres 2002 stellte Premierministerin Helen Clark das Programm „Growing an Innovative New Zealand“ vor. Dieses stellt den neuen Zugang der neuseeländischen Regierung zur Wirtschaftsentwicklung des Landes dar und wird gemeinhin als „Growth and Innovation Framework“, oder kurz GIF, bezeichnet. Dieser GIF ist eines der Instrumente des Ministeriums für Wirtschaftsentwicklung (MED) zur Umsetzung der Regionalentwicklung in Neuseeland.

5.2.3. Der „Whole of Government Approach“

Die Regionalentwicklungsstrategie Neuseelands hält fest, dass die zentrale Regierung eine Schlüsselrolle für die Regionalentwicklung spielen soll. Dies wird in der Folge als „Whole of Government Approach“ bezeichnet und meint den ganzheitlichen Einsatz der Regierung für die Regionalentwicklung. Die Umsetzung der Aufgabe der Regionalentwicklung unterliegt also nicht nur dem für die Erstellung der Strategien zuständigen Ministerium (MED), sondern auch andere Regierungsabteilungen und Ministerien sollen hier mitwirken.

Dieser ganzheitliche Einsatz der Regierung für die Regionalentwicklung bedeutet weiters, dass die Aktivitäten der Regierung in Regionalentwicklungsstrategien integriert werden und mit lokalen Akteuren abgestimmt werden sollen. Dies stellt auch einen wesentlichen Erfolgsfaktor für die Kooperation und Koordination der Regierungstätigkeiten auf regionaler Ebene dar. Der Whole of Government Approach ist auch notwendig, um auf Regionalentwicklungsmöglichkeiten eingehen zu können, die oft sehr umfassend sind und teilweise nicht ausreichend durch eines der Regionalentwicklungsprogramme (siehe Kapitel 5.2.4.) gefördert werden können. Daher müssen hier verschiedenste Ministerien zusammenarbeiten, um die verschiedenen Aspekte der Regionalentwicklung ansprechen zu können. Diese Zusammenarbeit wurde im Local Government Act 2002 festgelegt (MINISTRY OF ECONOMIC DEVELOPMENT NZ, 2003)

Bisher kam es jedoch immer wieder zu Überschneidungen beziehungsweise zu Lücken in der Zuständigkeit für die Regionalentwicklung.

5.2.4. Die Instrumente der Regionalentwicklung in Neuseeland

Drei Programme bzw. Fonds wurden seit 2000 entwickelt, welche die Entwicklung der Regionen in Neuseeland ankurbeln sollen:

- das Regionalpartnerschaftsprogramm („Regional Partnership Programme“, RPP),
- der Regionale Initiativen Fonds („Regional Initiatives Fund“, RIF) und
- Regionen in akuter Notlage („Regions with Acute Needs“).

Diese drei Programme unterscheiden sich wesentlich von den früheren Programmen, wie zum Beispiel vom Regional Polytechnic Development Fund, CDP und dem Incubator Support Programme. Diese früheren Programme waren darauf fokussiert, Ressourcen von ökonomisch profitablen zu weniger gut wirtschaftenden Regionen umzuschichten. Die neuen Programme zielen auf eine „endogene Wirtschaftsentwicklung“ (DALZIEL, SAUNDERS, 2004) in der Region ab, wo sich Schlüsselindividuen und Organisationen zu Partnerschaften für diesen Zweck zusammenschließen. Bisher wurde ein Rahmengerüst für stabile makroökonomische Wirtschaftsbedingungen und einen wettbewerbsfähigen Markt geschaffen, der die lokalen und regionalen Unterschiede wenig berücksichtigt.

5.2.4.1. Das Regionalpartnerschaftsprogramm („Regional Partnership Programme“, RPP)

Das Regionalpartnerschaftsprogramm ist das Vorzeigeprogramm für die Regionalentwicklung in Neuseeland und somit auch das wichtigste der Programme für die Entwicklung der ländlichen Regionen. Es dient als Anleitung für Regionen, nachhaltige Wirtschaftsentwicklungsstrategien zu entwickeln und diese auch umzusetzen. Durch dieses Programm werden Fonds zur Unterstützung der Umsetzung von Partnerschaftsprojekten bereitgestellt.

5.2.4.1.1. Die Aufgaben des Regionalpartnerschaftsprogramms

Das Regionalpartnerschaftsprogramm wird von der New Zealand Trade and Enterprise (Handels- und Wirtschaftsentwicklungsbehörde der Neuseeländischen Regierung, NZTE) verwaltet und wurde geschaffen, um Probleme in den Autoritätssystemen und Zuständigkeiten in Neuseelands Regionen zu lösen, die mit der lokalen Wirtschaftsentwicklung verbunden sind. Ein derartiges Problem stellt zum Beispiel der Wettbewerb zwischen benachbarten Gemeinden bei größeren Investitionen dar. Durch die vielen kleinen Bezirke und Gemeinden und fehlende Kooperation zwischen diesen kommt es immer wieder zu Schwierigkeiten in der Durchführung und Finanzierung größerer Projekte. Viele Projekte sind zum Scheitern verurteilt, da die Gemeinden nicht miteinander arbeiten wollen. Das Regionalentwicklungsprogramm soll für eine Entwicklung der Wirtschaftssituation einer Region durch die Verbesserung der Kooperation zwischen den regionalen Autoritäten sorgen.

Die Hauptziele des Regionalpartnerschaftsprogramms sind:

- die Ermöglichung und Förderung von nachhaltiger Entwicklung in den Regionen durch die Wahrnehmung lokaler Chancen und Möglichkeiten;
- die Förderung von Kooperation zwischen regionalen Gruppen und
- ein Verständnis dafür aufzubauen, warum die Erstellung einer lokalen Entwicklungsstrategie durch lokale Akteure in der Region selbst wichtig ist.

Um eine verstärkte Kooperation des privaten und öffentlichen Sektors zu erreichen, arbeitet Industry NZ mit regionalen Interessenvertretern der lokalen Autoritäten, aber auch Maoris, der regionalen Wirtschaft, den Gemeinschaften und den regionalen Institutionen zusammen. Industry NZ unterstützt diese Zusammenarbeit folgendermaßen:

- durch die Bereitstellung von finanziellen Mitteln für die Entwicklung lokaler und regionaler Wirtschaftsentwicklungsstrategien und für die Durchführung von strategischen Prüfungen, sowie durch die Unterstützung für die Bildung lokaler Partnerschaften;
- durch Hilfe bei der Entwicklung und Umsetzung der Strategien (zum Beispiel durch die Unterstützung bei der Bildung von Fachleuten und Menschen mit Führungsqualitäten);
- durch die Bereitstellung von Beihilfen zur Umsetzung von Regionalentwicklungsinitiativen, die im Einklang mit den zuvor entwickelten Strategien und der nachhaltigen Entwicklungsstrategie der neuseeländischen Regierung stehen.

Das Regionalentwicklungsprogramm wird in drei Komponenten bzw. Phasen unterteilt:

a. Strategieerstellung („Strategy Development“)
b. Ausbau der Kapazitäten und Bildung von Fachkräften („Capability Building“)
c. Große Regionale Initiativen („Major Regional Initiative“, MRI)

ad a. Strategieerstellung

In dieser Phase soll eine Lokale oder Regionale Strategie erstellt werden, die soziale, umweltrelevante und wirtschaftliche Themen miteinander verbindet und die lokale Koordination und Kooperation verstärkt.

Eine Schlüsselrolle bei dieser Strategieerstellung spielt die Zentrale Regierung, welche die Regionen bei ihrer Aufgabe führen soll und diese auch finanziell unterstützt. Weiters soll sie als Katalysator dienen, der die einzelnen Beteiligten zum Regionalentwicklungsprozess zusammenführt.

Neuseeland wurde zur Erstellung dieser Strategien in 26 Regionen (neunzehn davon auf der Nordinsel und sechs auf der Südinsel, die Chatham Islands bilden eine eigene Region) unterteilt, jede dieser Region soll eine eigene Regionalstrategie erstellen.

ad b. Ausbau der Kapazitäten und Bildung von Fachkräften

Durch den Ausbau der Kapazitäten und die Ausbildung von Fachkräften in den Regionen und auch durch die Entwicklung der regionalen Infrastruktur soll eine Nachhaltige Entwicklung gefördert werden.

ad c. Große regionale Initiativen

Eine große regionale Initiative ist ein umfangreiches Projekt, dessen Schwerpunkt die Unterstützung von Schlüsselinitiativen zur Umsetzung von Regionalentwicklung ist. Umgesetzte Beispiele existieren bereits: der Waikato Innovation Park in Hamilton, das National Centre of Excellence in Wood Processing Education and Training in Rotorua und das Wine Research Centre of Excellence in Marlborough.

5.2.4.1.2. Finanzierung der Regionalpartnerschaftsprogramme

Dem Regionalpartnerschaftsprogramm stehen 16,85 Millionen NZ Dollar (8,42 Millionen Euro) für laufende Beihilfen zur Verfügung. Es ist das größte Einzelprogramm der Industry NZ und in den unterschiedlichen Komponenten bzw. Phasen werden unterschiedliche Höhen von Beihilfen zur Verfügung gestellt. Für die erste Phase, die Strategieerstellung, werden bis zu 100.000 NZ Dollar (50.000 Euro) pro Region geboten. Für den zweiten Schritt, den Wirtschaftskapazitätenausbau, stehen Beihilfen von bis zu 100.000 NZ Dollar (50.000 Euro) pro Region für einen Zeitraum von drei Jahren zur Verfügung. Die dritte und letzte Komponente, die großen Regionalen Initiativen, werden mit Beihilfen von bis zu 2 Millionen NZ Dollar (1 Million Euro) unterstützt.

Diese drei Komponenten und die damit verbundenen Beihilfen zielen auf die Ermutigung zur Formation von Wirtschaftsentwicklungspartnerschaften ab und forcieren auch die Entwicklung und die Durchführung einer Wirtschaftsentwicklungsstrategie in den Regionen (DALZIEL; SAUNDERS 2003).

5.2.4.1.3. Die erste Revision des Regionalpartnerschaftsprogramms (Regional Partnership Programme Review)

In den Jahren 2002/03 wurde eine Revision des Regionalpartnerschaftsprogramms durch das Ministerium für Wirtschaftsentwicklung (Ministry of Economic Development, MED) vorgenommen. Diese Revision umfasste eine Überarbeitung und Bewertung der Grundprinzipien und Ziele der neuseeländischen Regionalentwicklungspolitik und eine Bewertung der Durchführung des Regionalpartnerschaftsprogramms. Diese Bewertung erfolgte nach folgenden Gesichtspunkten:

- eine Evaluierung des Regionalpartnerschaftsprogramms in ausgewählten Beispielregionen;
- eine Revision der Regionalentwicklungsstrategien aller 26 Regionen, aller Beihilfen für die Kapazitätenbildung und der Beihilfen für MRI;
- die Erstellung von vier Forschungsberichten über die Schwerpunkte des Programms und
- eine Analyse der Hauptdokumente der Regionalentwicklungspolitik der zentralen Regierung.

Die Revision des Regionalpartnerschaftsprogramms ergab, dass dieses Programm seinen Aufgaben sehr gut nachkommt, es aber Bereiche gibt, die noch überarbeitet und weiter entwickelt werden müssen. Die Schwachstellen des Programms liegen vor allem darin, dass es sich oft mit anderen Programmen überschneidet und Projekte somit oft doppelt finanziert werden. Als Beispiel dafür ist die Cluster-Entwicklung zu nennen, die einerseits durch die Kapazitätenbildungskomponente des Regionalpartnerschaftsprogramms finanziert wurde, andererseits auch durch das NZTE (New Zealand Trade and Enterprise Agency) Cluster Development Programme (CDP) eine finanzielle Unterstützung erhielt. Um diesen Doppelfinanzierungen entgegenzuwirken, erarbeitet das Ministerium für Wirtschaftsentwicklung (MED) zusammen mit NZTE und anderen Interessenvertretern ein Projekt, das „Regional Integration Project“, das sich auf die Verbindung und Integration der unterschiedlichen Wirtschaftsentwicklungsprogramme konzentriert. Weiters gibt es Überschneidungen mit regionalen und lokalen Programmen, die ebenfalls durch die Erarbeitung des Regional Integration Projects vermieden werden sollen.

Ein weiterer Schwachpunkt des RPP ist die schlechte Involvierung der Maori in Regionalentwicklungsprojekte und der fehlende Fokus auf eine verstärkte soziale Entwicklung der Maori, die in der neuseeländischen Regionalentwicklungsstrategie ebenfalls einen wesentlichen Punkt darstellt, bisher aber nur mangelhaft umgesetzt wird.

Erfolge des Programms können vor allem in den folgenden Punkten verzeichnet werden:

- die Regionen erkennen ihre Stärken besser und entwickeln Projekte in Verbindung mit diesen;
- gestärkte und ausgedehnte Wirtschaftsentwicklungsprojekte und ein gemeinschaftlicher Zugang zu diesen Projekten;
- bessere Kooperation und auch Vertrauen zwischen den Gruppen und ein besseres Verständnis der Vorstellungen und Ziele unterschiedlicher Interessensvertreter;
- eine bessere Koordination der Ressourcen, die von der Regierung und von den Gemeinden/Regionen bereitgestellt werden.

5.2.4.2. Regional Initiative Fund (RIF)

Im Jahr 2001 wurde ein Fond für unvorhergesehene Ausgaben gegründet, zur Unterstützung regionale Projekte, die durch keinen der anderen existierenden Programme gedeckt werden. Dieser Regional Initiative Fund, kurz RIF, fördert spezifische regionale Inititativen, die auf die regionalen Entwicklungsziele ausgerichtet sind, aber nicht im Rahmen anderer Regierungsprogramme gefördert werden. Das jährliche Fördervolumen dieses Fonds liegt bei 2 Millionen NZ Dollar (etwa 1 Million Euro). Dieses Förderungsprogramm soll dazu dienen, den Regionen zu helfen, Fähigkeiten zu entwickeln um Möglichkeiten, welche die Region bietet wahrzunehmen und auch zu nutzen und somit eine endogene Regionalentwicklung zu erreichen. Themen der wirtschaftlichen Entwicklung der Maori sollen hierbei besonders berücksichtigt werden.

5.2.4.3. Regionen in akuter Notlage (Regions with Acute Needs)

Im Rahmen der neuen Regionalentwicklungsstrategie für Neuseeland wurde festgestellt, dass sich einige Regionen Neuseelands in einer außerordentlichen wirtschaftlichen Notlage befinden. Diese Regionen in akuter Notlage (Regions with Acute Needs) bedürfen im Hinblick auf Regionalentwicklung besonderer Unterstützung. In diesen Regionen kam es durch eine anhaltende „Unternutzung“ von Ressourcen und eine zu langsame Anpassung an sich verändernde Marktsituationen, bedingt durch wenig mobile Arbeitskräfte, durch hohe Abhängigkeit vom der nationalen Wohlfahrt und unzureichende Bildung, zu einer stagnierenden oder sogar negativen Wirtschaftsentwicklung.

Das Programm „Regionen in akuter Notlage“ setzt eine intensive Arbeit der zentralen Regierung in ausgewählten Regionen voraus. Die durch dieses Programm zu unterstützenden Regionen wurden anhand sozioökonomischer Statistiken, die auf ein hohes Maß an Defiziten und Einschränkungen hinweisen, ausgesucht. Die zentrale Regierung will diesen Regionen durch Ratschläge beiseite stehen, um eine verbesserte Ressourcennutzung zu erreichen und regionale Kapazitäten für die Wirtschaftsentwicklung aufzubauen. Auch andere Regierungsbehörden wurden in einem höheren Maße miteinbezogen, um den ganzheitlichen Regierungsansatz zu gewährleisten (Whole of Government Approach) und auch breite Lösungen zu finden, um die Regionalentwicklung zu ermöglichen. Das Programm wurde bereits in einigen Regionen umgesetzt. Zu den Regionen in akuter Notlage im Jahr 2000 in Neuseeland zählen Tairawhiti, Eastern Bay of Plenty, Northland und South Waikato. Das Programm in diesen Regionen wurde in seiner Initialphase vom Ministerium für Wirtschaftsentwicklung (MED) getragen, ist nun aber schon in die nächste Phase übergegangen, wo die Projekte durch das RPP (Regional Partnership Programme) gefördert werden und wird in nächster Folge durch Industry NZ gefördert werden (SCHÖLLMANN, DALZIEL, 2003).

5.2.5. Rechtliche Verankerung der Regionalentwicklung und deren Programme

Neuseeland ist Mitglied des Commonwealths of Nations und verfügt über keine vollständig niedergeschriebene Verfassung. Jedoch ist im „Constitution Act“ von 1986 die Verfassung betreffende Gesetzgebung zusammengefasst. Dieser gibt somit die Rahmenbedingungen für die verfassungsmäßige Ordnung in der Form von Regierungsdokumenten und Gerichtsurteilen wieder. Als ehemalige Kolonie Großbritanniens ist das neuseeländische Rechtssystem durch sein im Vordergrund stehendes Case Law sehr stark am britischen Rechtssystem orientiert. Die vordergründige Rechtsgrundlage für die Regionalentwicklung in Neuseeland bildet vor allem der Local Government Act 2002.

Local Government Act 2002

Der Local Government Act wurde im Jahr 2002 speziell bezüglich Themen der Regionalentwicklung überarbeitet. Er liefert eine Definition darüber, wozu eine Gemeinde befugt ist und legt die Verantwortlichkeit der Gemeinden dar. Weiters werden die lokalen Autoritäten Neuseelands durch den Local Government Act dazu ermutigt, gemeinsam mit den Gemeinden und weiteren InteressenvertreterInnen soziale, ökonomische, umweltrelevante und kulturelle Lösungsansätze für das Wohlergehen der gesamten Gemeinschaft in der Region zu finden. Dies soll geschehen durch den so genannten Community Outcomes Process (COP). Im Rahmen dieser Prozesse soll erarbeitet werden, wohin sich die Gemeinden entwickeln wollen. Sie beinhalten folgende Punkte:

- die Ermittlung der Interessensvertreter (inklusive der Zentralen Regierung)
- die Sicherstellung der Übereinstimmung der Interessen im Verlauf der Projekte
- die Sammlung von Informationen und Daten und
- die Identifizierung der Ergebnisse und Ziele der Gemeinde.

Vor der Überarbeitung des Local Government Acts im Jahr 2002 waren sich viele Regierungsbehörden nicht klar über die Zuständigkeiten für die verschiedenen Regionalentwicklungsprogramme, besonders das RPP (Regional Partnership Programme) und darüber, wer welche Rolle für die Umsetzung der Programme spielt. Der bereits erwähnte Whole of Government Approach wurde in der Regionalentwicklungsstrategie erwünscht, dessen Umsetzung war jedoch noch nicht klar. Erst die Überarbeitung des Acts geht auf dieses Problem ein und soll die Zusammenarbeit und Koordination der Behörden auf lokaler und regionaler Basis verbessern. Das Innenministerium (Department of Internal Affairs, DIA) und das Ministerium des Premierministers und das Kabinett (DPMC) leiten diese Zusammenarbeit für eine bessere Integration und Koordination der Projekte und Regionalentwicklungsprozesse und auch deren Finanzierung. So sollen weitere Ministerien wie das Sozialministerium (Ministry for Social Development, MSD) und auch das Umweltministerium (Ministry for the Environment, MfE) mit Belangen der Regionalentwicklung betraut werden.

Spätestens bis Mitte des Jahres 2005 sollen die lokalen Autoritäten Neuseelands mit der Erstellung der so genannten „Long Term Council Community Plans“ (kurz LTCCPs) beginnen. Dies sind Pläne, welche die langfristige Entwicklung der Gemeinden darstellen sollen und bis Juli 2006 fertig gestellt werden müssen. Sie sollen zeigen, wie die lokale Autorität zu positiven Entwicklungsergebnissen der Gemeinden beiträgt, aber auch wie sie zu künftigen positiven Ergebnissen gelangen will und wie sie den Prozess der Regionalentwicklung überwachen und messen will, um zu den gewünschten Zielen zu kommen (www.dia.govt.nz).

Die Regionalentwicklung ist, wie dieses Kapitel gezeigt hat, eine sehr junge Thematik in Neuseeland. Bisher herrschten große Schwierigkeiten in der Koordination des Umgangs mit der Problematik der wirtschaftlich schlecht entwickelten ländlichen Räume. Erst die oben genannten Neuerungen und Programme ermöglichten einen neuen Ansatz in der Regionalentwicklungspolitik Neuseelands.

Dass in Neuseeland Regionalentwicklung hauptsächlich als Wirtschaftsentwicklung und Entwicklung und Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen gesehen wird und soziale Komponenten wenig im Vordergrund stehen, geht aus Kapitel 5.2. klar hervor. Jedoch zeigt sich in den letzten Jahren durch die neue Regionalentwicklungspolitik eine verstärkte Kooperation von Institutionen, die zuvor wenig bis gar nicht zusammenarbeiteten. Als Beispiel hierfür kann das Department of Conservation genannt werden. Potentiale, die Schutzgebiete auch für die Regionalentwicklung bieten können, rücken immer mehr in den Vordergrund.

Im Folgenden Kapitel werden zwei Schutzgebiete (Arthur´s Pass National Park und Fiordland National Park) in Neuseeland vorgestellt und auch unter dem Gesichtspunkt ihres potentiellen und aktuellen Beitrages zur Regionalentwicklung betrachtet.

6. Beispielschutzgebiete in Neuseeland

Im folgenden Kapitel werden zwei Regionen Neuseelands vorgestellt, die einen Nationalpark beheimaten. Die Region Canterbury mit dem Arthur´s Pass National Park und die Region Southland, die den Fiordland National Park beheimatet, werden kurz charakterisiert. Anhand der beiden neuseeländischen Nationalparks soll gezeigt werden, dass bereits Regionalentwicklungsprogramme im Zusammenhang mit Schutzgebieten existieren beziehungsweise in Planung sind.

6.1. Arthur´s Pass National Park und die Canterbury Region

Inmitten der Südinsel Neuseelands liegt die Canterbury Region, die den Arthur´s Pass National Park, einen berühmten neuseeländischen Nationalpark beheimatet. Dieser Nationalpark liegt im Herzen der Neuseeländischen Alpen und stellt, wie der Name schon verrät, einen der wichtigsten Pässe und somit die Verbindungen zwischen der West- und Ostküste der Südinsel Neuseelands dar. Er verbindet somit die Region Canterbury mit der Region West Coast und liegt zu einem Großteil in der Region Canterbury, im Selwyn District.

Im Folgenden werden die Region Canterbury, der Bezirk Selwyn und der Arthur´s Pass genauer vorgestellt.

6.1.1. Die Region Canterbury

Die Region Canterbury liegt auf der Südinsel Neuseelands und erstreckt sich vom Clarence River im Norden über die Canterbury Plains bis zum Waitaki River im Süden, mit den Alpen als westliche Grenze und dem Pazifischen Ozean als östliche Abgrenzung.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb.3.: Die Region Canterbury,

Quelle: http://de.wikipedia .org

Die Region Canterbury umfasst eine Fläche von 4.553.681 ha und ist somit die größte Region Neuseelands ( http://www.mfe.govt.nz/publications/ser/eco-footprint-sep03/eco-footprint -chapter17. pdf ). Die Canterbury Region wird in elf unterschiedliche Bezirke unterteilt, der für die Betrachtung des Arthur´s Pass Nationalpark wesentliche Bezirk ist der direkt an den Nationalpark angrenzende Selwyn District.

Die Region Canterbury beheimatet etwa 503.800 Menschen (www.stats.govt.nz, Juni 2002), das ist über die Hälfte (52 Prozent) der Bevölkerung der Südinsel Neuseelands. Ein überwiegender Anteil der Bevölkerung Canterburys lebt in Christchurch, der Hauptstadt der Region. In der letzten Volkszählungsperiode (von 1991 bis 2001) konnte ein kontinuierlicher Bevölkerungszuwachs von +2,9 Prozent seit 1996 festgestellt werden. Im Vergleich dazu hat sich der Bevölkerungszuwachs ganz Neuseelands um +3,3 Prozent seit 1996 verändert. Die Bevölkerungsdichte der Region beträgt 10,75 Menschen pro Quadratkilometer, was nahe am neuseeländischen Durchschnitt liegt und somit den urban-ländlichen Charakter der Region widerspiegelt (MCDONALD 2003). Dies wird deutlich durch eine relativ hohe Bevölkerungsdichte im unmittelbaren Stadtumland, weiter entfernte Gebiete weisen eine geringe Bevölkerungsdichte auf. Das regionale Arbeitskräftepotential beträgt 206.789 VbE (Vollzeitbeschäftigteneinheit, 2002), 12,9 Prozent der neuseeländischen Gesamtzahl; das Bruttosozialprodukt (GRP) der Region Canterbury beträgt 14,3 Milliarden NZ Dollar (7,15 Milliarden Euro) ( http://www.trcnz.govt.nz/).

Geologisch ist die Region gekennzeichnet durch vier unterschiedliche Landschaften: die Neuseeländischen Alpen oder Southern Alps bilden die westliche Grenze der Region, davor liegen sanft geschwungene Hügel, im Süden liegt die Banks Peninsula mit vulkanischem Ursprung und den Hauptanteil der Region bildet die Ebene oder die so genannten „Canterbury Plains“, die sich auf einem von vielen größeren und kleineren Flüssen angeschwemmten Sedimentkegel ausbreitet. Diese Landschaften bilden die Grundlage für die wirtschaftliche Aktivität in der Region Canterbury, die sich über die teilweise intensive Landwirtschaft bis hin zu nachgelagerter Produktion (downstream manufacturing) und auf die Natur bezogenen Tourismus erstreckt.

6.1.1.1. Wirtschaftliche Hintergrundinformationen über die Region Canterbury

Die Agrarwirtschaft stellt in der Region Canterbury einen besonders wichtigen Faktor dar. Gegeben durch die große Ebene, die einen Grossteil der Fläche der Region ausmacht, sind in dieser Region besonders Schaf- und Rinderfarmen zu finden, aber auch andere Agrarzweige wie Ackerbau, Hirsch- und Schweinezucht und andere Tierproduktion sind hier anzutreffen. Die Region beheimatet die anteilsmäßig größte Schafpopulation aller Regionen Neuseelands. Die Vorherrschaft der Schweinezucht basiert auf der Tatsache, dass Canterbury auch die größte getreideproduzierende Region Neuseelands ist.

Die Region Canterbury stellt auch einen starken und weit gefächerten Produktionsstandort dar, die meisten Unternehmungen sind jedoch im urbanen Gebiet rund um Christchurch angesiedelt (70 Prozent). Die Hauptproduktionszweige stellen die Weiterverarbeitung von Rohstoffen aus dem primären Wirtschaftssektor dar, wie Fleischverwertung und –verarbeitung, Lebensmittelproduktion, Textilien- und Bekleidungsherstellung aber auch Holzverarbeitung und Fertigungsindustrie mit technologischem Fokus, wie Maschinen- und Anlagenbau, Transportanlagen und die Produktion von chemischen Produkten sind in der Region zu finden. Weiters werden in Canterbury 24 Prozent der neuseeländischen Elektrizität in Wasserkraftwerken produziert (http://www.localeye.info/pages?catId=113).

Der Tourismus stellt in der Region Canterbury einen wesentlichen Wirtschaftsfaktor dar. Christchurch ist als Hauptstadt der Südinsel eines der Hauptanflugsziele internationaler Touristen und auch die Nationalparks Mt. Cook und Arthur´s Pass sind touristische Anziehungspunkte in der Region. Im Jahr 2003 wurden in Canterbury 1,2 Millionen internationale Besucher gezählt, mit einem Umsatz von 937 Millionen NZ Dollar (468 Millionen Euro) .Insgesamt zog die Region im Jahr 2003 5,1 Million Besucher an, die 2 Milliarden NZ Dollar (eine Milliarde Euro) in der Region ausgaben ( http://www.trcnz.govt.nz). Canterbury Region ist somit die zweitwichtigste Touristendestination Neuseelands.

Der Arthur´s Pass National Park, der im Rahmen der Arbeit genauer untersucht werden soll, liegt zum Grossteil in der Region Canterbury. Der direkt an den Park angrenzende Bezirk ist der Selwyn District, der im Folgenden kurz charakterisiert wird.

[...]


[1] Anmerkung zur Schreibweise in der Arbeit: Bei der ausschließlichen Verwendung der männlichen Schreibweise ist selbstverständlich bei Entsprechung die weibliche Form immer inkludiert. Auf eine durchgehend geschlechtsneutrale Schreibweise wurde lediglich zu Gunsten der Lesbarkeit des Textes verzichtet.

Final del extracto de 149 páginas

Detalles

Título
Schutzgebiete und deren Funktion für die Regionalentwicklung - ein Vergleich zwischen Österreich und Neuseeland
Universidad
University of Natural Resources and Applied Life Sciences, Vienna  (Institut für Raumplanung und Ländliche Neuordnung)
Calificación
1
Autor
Año
2005
Páginas
149
No. de catálogo
V55267
ISBN (Ebook)
9783638502665
ISBN (Libro)
9783656788348
Tamaño de fichero
1197 KB
Idioma
Alemán
Palabras clave
Schutzgebiete, Funktion, Regionalentwicklung, Vergleich, Neuseeland
Citar trabajo
Dipl.-Ing. Monika Krammer (Autor), 2005, Schutzgebiete und deren Funktion für die Regionalentwicklung - ein Vergleich zwischen Österreich und Neuseeland, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/55267

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Título: Schutzgebiete und deren Funktion für die Regionalentwicklung - ein Vergleich zwischen Österreich und Neuseeland



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