Die Entstehungslinie der Bundespartei „DIE GRÜNEN“ bis zu ihrem Gründungskongreß in Karlsruhe wird verfolgt und ergründet. Hierbei gilt es zunächst, die Vorläufer der Ökologie- und Alternativbewegung zu untersuchen, um den weiteren Lauf der Bewegung deuten zu können. Dabei werden schemenhaft einzelne Beispiele von Initiativen, Gruppierungen oder ähnliches vorgeführt, die jeweils beispielhaft für weitere stehen. Aufgrund des begrenzten Raumes wird auf diese Weise in der gesamten Niederschrift vorgegangen. Im ersten Teil wird also erläutert, inwiefern die Wurzeln der Grünen bereits in ihrer Vorgeschichte liegen. Im folgenden Abschnitt steht der unmittelbare Beginn der Ökologie- und Alternativbewegung im Vordergrund. Dabei wird unterschieden zwischen Bürgerinitiativen, alternativer Bewegung und Kleinstparteien. Welche Rolle spielte die Entstehung der Bürgerinitiativen? Mit welchen thematischen Schwerpunkten befaßten sie sich? Wo lagen die Gemeinsamkeiten, wo die Unterschiede zwischen der bürgerlich-ökologischen und der alternativen Programmatik? Inwieweit reichte der Einfluß der alternativen Organisationen? Welche Funktion nahmen die Kleinstparteien ein?
Des weiteren wird die Phase der landesweiten Zusammenschlüsse der verschiedensten Initiativen dargelegt. Wurden hier bereits die ersten Marksteine für eine künftige Parteigründung gelegt? Wo vereinigten sich, wo konkurrierten grüne und alternative Listen? Den Abschluß bildet die Entstehung der „Sonstigen Politischen Vereinigung (SPV) / Die Grünen“ vor der Europawahl, die schließlich in die Gründung einer grünen Bundespartei im Sinne des Parteiengesetzes mündete. Was waren die Ursachen für einen bundesweiten Zusammenschluß? Wie hießen die führenden Persönlichkeiten während des Gründungsprozesses? Wer vermittelte zwischen Ökologen und Alternativen? Was wurde auf dem Gründungskongreß in Karlsruhe erreicht?
Der Darstellung zugrunde liegende Literatur sind die Werke von Gerd Langguth, „Der grüne Faktor. Von der Bewegung zur Partei“,2 und Hubert Kleinert, „Vom Protest zur Regierungspartei. Die Geschichte der Grünen“3. Das Ziel ist, einen Gesamtüberblick über die Anfänge der Protestbewegung bis hin zur Gründung der Partei „DIE GRÜNEN“ zu bieten, die politischen Strömungen zu entfalten, den Weg der Formierung nachzuvollziehen. Dabei soll eine, soweit im Rahmen der Hausarbeit möglich, umfassende Beantwortung der genannten Fragen erreicht werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Vorläufer der Ökologie- und Alternativbewegung
- Beginn der Ökologie- und Alternativbewegung
- Bürgerinitiativen
- Alternative Bewegung
- Kleinstparteien
- Landesweite Zusammenschlüsse
- SPV und Europawahl
- Parteigründung
- Der Entstehungsprozeß in seiner Bedeutung: Eine Partei wider Willen? (Schlußbetrachtung)
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Entstehungsgeschichte der Partei „DIE GRÜNEN“ bis zu ihrem Gründungskongreß in Karlsruhe. Sie beleuchtet die Vorläufer der Ökologie- und Alternativbewegung, analysiert den Beginn der Bewegung und die Phase der landesweiten Zusammenschlüsse, und beschreibt den Prozess der Parteigründung.
- Die Entwicklung von Bürgerinitiativen, alternativen Bewegungen und Kleinstparteien als Vorläufer der Grünen
- Die Rolle der Anti-Atomkraft-Bewegung, der Studentenbewegung und anderer gesellschaftlicher Protestbewegungen
- Die Herausforderungen und Spannungen zwischen bürgerlichen Ökologen und Bunt-Alternativen im Entstehungsprozess
- Die Entstehung der „Sonstigen Politischen Vereinigung (SPV) / Die Grünen“ vor der Europawahl
- Die Gründe für einen bundesweiten Zusammenschluss und die Rolle der führenden Persönlichkeiten im Gründungsprozess
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung
Dieses Kapitel führt in das Thema „Bündnis 90/Die Grünen vor der Bundestagswahl 2002“ ein und stellt die Ziele und den Aufbau der Arbeit vor. Der Entstehungsprozess der Grünen wird als ein Weg voller Herausforderungen und innerer Widersprüche dargestellt, der von starken Differenzen zwischen bürgerlichen Ökologen und Bunt-Alternativen geprägt war.
2. Vorläufer der Ökologie- und Alternativbewegung
Dieses Kapitel befasst sich mit den Vorläufern der Ökologie- und Alternativbewegung, die als Ausgangspunkt für die Entstehung der Grünen betrachtet werden. Es werden die „Ohne-mich-Bewegung“ von 1950, die „Paulskirchen-Bewegung“ gegen die Militärverträge von 1955 und die Anti-Atomkraft-Bewegung als wichtige Vorläufer erwähnt.
3. Beginn der Ökologie- und Alternativbewegung
Dieses Kapitel analysiert die Entstehung der Ökologie- und Alternativbewegung, die sich in Bürgerinitiativen, der alternativen Bewegung und Kleinstparteien manifestierte. Es werden die Themenschwerpunkte der verschiedenen Gruppierungen beleuchtet und die Unterschiede zwischen der bürgerlich-ökologischen und der alternativen Programmatik herausgestellt.
4. Landesweite Zusammenschlüsse
Dieses Kapitel beschreibt die Phase der landesweiten Zusammenschlüsse der verschiedenen Initiativen. Es wird untersucht, inwieweit in dieser Phase bereits die ersten Marksteine für eine künftige Parteigründung gelegt wurden und wo grüne und alternative Listen sich vereinigten oder konkurrierten.
5. SPV und Europawahl
Dieses Kapitel befasst sich mit der Entstehung der „Sonstigen Politischen Vereinigung (SPV) / Die Grünen“ vor der Europawahl. Es werden die Ursachen für einen bundesweiten Zusammenschluss untersucht und die Rolle der führenden Persönlichkeiten im Gründungsprozess beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die zentralen Begriffe und Themen der vorliegenden Arbeit sind: Ökologiebewegung, Alternativbewegung, Bürgerinitiativen, Anti-Atomkraft-Bewegung, Studentenbewegung, Parteiengründung, Grüne, bürgerliche Ökologie, Bunt-Alternative, SPV, Europawahl, Karlsruhe.
- Quote paper
- Andrea Gebhardt (Author), 2002, Entstehung und Geschichte der Grünen - Politische Strömungen, Formierung und Parteigründung in Karlsruhe 1980, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/56422