F. A. von Hayek und Walter Eucken: Ein Vergleich ihrer Vorstellungen zur Rolle der Wirtschaftspolitik


Mémoire (de fin d'études), 2001

45 Pages, Note: 1,3


Extrait


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung

2 Die beiden Autoren
2.1 Walter Eucken
2.1.1 Biographie
2.1.2 Sozialphilosophie
2.2 Friedrich August von Hayek
2.2.1 Biographie
2.2.2 Sozialphilosophie
2.3 Verhältnis der beiden zueinander
2.4 Vergleich der beiden Sozialphilosophien

3 Vergleich
3.1 Grundsätzliches zum Vergleich
3.2 Vorstellungen zur Rolle von Wirtschaftspolitik
3.2.1 Vorstellungen Euckens
3.2.1.1 Vorstellungen zur Ordnungspolitik
3.2.1.2 Vorstellungen zur Wettbewerbspolitik
3.2.1.3 Vorstellungen zur sozialen Frage
3.2.2 Vorstellungen Hayeks
3.2.2.1 Vorstellungen zur Ordnungspolitik
3.2.2.2 Vorstellungen zur Wettbewerbspolitik
3.2.2.3 Vorstellungen zur sozialen Frage
3.3 Gemeinsamkeiten und Unterschiede
3.3.1 Vergleich zur Ordnungspolitik
3.3.2 Vergleich zur Wettbewerbspolitik
3.3.3 Vergleich zur sozialen Frage

4 Schlußbemerkungen

5 Literaturverzeichnis

1 Einleitung

Die vorliegende Arbeit entstand als Diplomarbeit an der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im August und September 2001 für den Lehrstuhl für Allgemeine Wirtschaftspolitik unter Leitung von Herrn Prof. Dr. Viktor Vanberg.

Friedrich August von Hayek und Walter Eucken wirkten beide an der wirtschaftswis- senschaftlichen Fakultät der Universität Freiburg und erlangten jeweils internationale Anerkennung auch über ihre Lebens- und Schaffenszeit hinaus. Beiden gemeinsam ist auch die nachhaltige Ausstrahlung ihrer Arbeiten auf Wirtschafts- und andere Sozialwis- senschaften sowie auf Wirtschaft und Politik. Die Aktualität ihrer Argumente bei Fragen der anstehenden Globalisierung, der europäischen Integration, bei der Modernisierung volkswirtschaftlicher Ordnungen sowie in der Steuer- und Wettbewerbspolitik im wissen- schaftlichen sowie im politischen Diskurs legitimieren auch heute noch eine Auseinander- setzung mit den beid en Persönlichkeiten.

Diese Arbeit stellt keinen Vergleich der Gesamtwerke bzw. der Anschauungen der beiden Wissenschaftler dar, vielmehr soll, ausgehend von einer Untersuchung ihrer allgemeineren Anschauungen die Vorstellungen der beiden Denker zur Rolle von Wirtschaftspolitik verglichen werden.

2 Die beiden Autoren

Einleitend sollen, um dem folgenden Vergleich einen Bezug zu geben, die beiden Autoren einschließlich ihrer Werke kurz vorgestellt werden. Danach folgen ein einige Worte zum persönlichen Verhältnis der beiden zueinander sowie eine Gegenüberstellung der allgemeineren sozialphilosophischen Vorstellungen beider Wissenschaftler, bevor in Abschnitt 3 zu einem Vergleich übergegangen wird.

2.1 Walter Eucken

Walter Eucken übte durch seine Ideen von der Ordnung der Wirtschaft starken Einfluß auf maßgebliche Gestalter Nachkriegsdeutschlands aus. Die Ideen der Sozialen Marktwir- schaft werden der von ihm beeinflußten Freiburger Schule1 zugerechnet, als deren theoreti- scher Kopf er angesehen werden kann. Dieses Konzept wurde durch deren Anhänger, wie z. B. dem damaligen Bundeswirtschaftsminister Ludwig Erhard, Alfred Müller- Armack aufgegriffen und teilweise verwirklicht2, die Arbeit Euckens wird darüber hinaus durch das von ihm zusammen mit Franz Böhm begründeten 'ORDO - Jahrbuch für Wirtschaft und Gesellschaft' weitergeführt.

2.1.1 Biographie

Er wurde am 17. Januar 1891 als Sohn des Literaturnobelpreisträgers Rudolf Eucken geboren, studierte in Kiel, Bonn und Jena und promovierte in Bonn. Als Frontoffizier nahm er am ersten Weltkrieg teil und heiratete 1920 Edith Erdsiek. Dann habilitierte er 1921 in Berlin um danach für den Reichsverband der Deutschen Industrie zu arbeiten. Seinen ersten Lehrstuhl nahm er an der Universität Tübingen im Jahre 1925 an, welchen er bis zu seiner Berufung 1927 nach Freiburg innehatte. Hier lehrte er bis zu seinem Tod, der ihn auf einer Vortragsreise nach London am 20. März 1950 ereilte, zu welcher er von Fried- rich A. von Hayek eingeladen wurde.

2.1.2 Sozialphilosophie

Walter Eucken orientiert sich schon früh an der intellektuellen Autorität seines Vaters, Rudolf Eucken, welcher aufgrund seiner kulturreformatorischen Schriften im Jahre 1908 den Nobelpreis für Literatur erhielt:

"Wir wissen als Schüler Rudolf Euckens, daß eine geistige Reformation der gesamten Menschheit notwendig ist, kommen muß und wird." [Eucken, W. (1925), S. 16]

Dessen ethische Grundhaltung, die Betonung der Wichtigkeit der Tat prägt schon den jungen Eucken und hebt ihn ab vom verbreiteten Geschichtsdeterminismus bzw. dem historischen Materialismus seiner Zeit. Den Vorwurf der ideologischen Abhängigkeit Euckens von den philosophischen bzw. den christlich-protestantischen Wertevorstellun- gen seines Vaters oder gar die Interpretation des Ordoliberalismus als "Schulterschluß von Theologie und Nationalökonomie"3 wird jedoch dem wissenschaftlichen Gesamt- werk Euckens und dessen Auseinandersetzung mit dem Werturteilsfreiheitspostulat Max Webers nicht gerecht. Relevant für den Bezug der normativen Ziele Euckens zu dessen wirtschaftspolitischen Implikationen ist letztlich jedoch dessen Forderung nach Freiheit, in seinem Sinne Freiheit des Menschen dazu, seine besten und fruchtbarsten Eigenschaf- ten zu offenbaren, Freiheit jedes Einzelnen, an der Gesellschaft innerhalb einer Rahmen- ordnung teilzuhaben und diese somit zu unterstützen. Eine Ordnung also, innerhalb de- rer ein selbstverantwortliches Leben möglich sein soll.4

Schon in seinem ersten großen Werk, den Grundlagen der Nationalökonomie betont Eu- cken die Rolle der Wirtschaftsordnung5 und wendet sich vom Begriffsrationalismus6 und vom damals populären Historismus ab. In seiner Arbeit stellt er die Beantwortung der Frage

"Wie erfolgt die Lenkung dieses gewaltigen arbeitsteiligen Gesamtzusammenhanges, von dem die Versorgung jedes Menschen mit Gütern, also jedes Menschen Existenz abhängt?" [Eucken, W. (1939), S. 2]

in den Mittelpunkt seiner Betrachtungen. Der klassischen Ökonomie billigte er in diesem Zusammenhang zwar Erklärungseigenschaften7 zu, sprach ihr jedoch die Fähigkeit ab dieses große Problem lösen zu können, da sie durch die Konzentration auf den Ideal- fall der Vollkommenen Konkurrenz an der Realität vorbeisehe8 Die Hauptaufgabe der Nationalökonomie sieht er darin, "die konkreten Wirtschaftsordnungen in ihrem Gefüge [zu] erkennen" [Eucken, W. (1939), S. 58]. Sie hat sich zu diesem Zwecke dem Verfahren der pointierend-hervorhebenden Abstraktion zu bedienen, ohne diese Erkenntnis könne man nichts sinnvolles über das Zusammenspiel der Wirtschaftssubjekte sagen.

In Euckens posthum durch seine Frau veröffentlichten Grundsätzen der Wirtschaftspolitik stellt er sich die Frage nach einer funktionsfähigen und menschenwürdigen9 Ordnung für eine industrialisierte Gesellschaft10 und weist der Wissenschaft mit der bewußten Gestaltung der Ordnung11 eine neue Aufgabe zu, da diese Aufgabe ansonsten anarchische politische und wirt- schaftliche Machtgruppen übernehmen würden12. Er unterscheidet bei seinen Betrachtungen zwischen zwei Grundformen, der Zentralverwaltungswirtschaft sowie der Verkehrswirtschaft sowie 25 mögliche Kombinationen von Märkten13. Er wendet sich ebenso gegen eine Wirtschaftspolitik der Experimente, wie sie in der Weimarer Republik betrieben wurde, wie auch gegen eine Wirtschaft des Laissez-faire, wie sie am Ende des 19. Jahrhunderts prakti- ziert wurde. Sein Ideal einer Wirtschaftsordnung, die eine wettbewerbliche Ordnung sein soll, will "die Kräfte, die aus dem Eigeninteresse entstehen, in solche Bahnen lenken, daß hierdurch das Gesamtinteresse gefördert wird" [Eucken, W. (1952), S. 360] und so die Einzelinteressen sinnvoll koordinieren. Er stellt die konstituierenden Prinzipien auf, die bei der Gestaltung einen Anhalt geben und darüber hinaus regulierende Prinzipien, welche die Ordnung funktionsfähig erhalten sollen14. Notfalls solle der Staat Bedingungen herstellen, als ob Wettbewerb vorliegen würde15.

2.2 Friedrich August von Hayek

"Wie können Menschen ihr Zusammenleben in einer für alle Beteiligten möglichst wünschenswerten Weise ordnen, angesichts der unvermeidlichen Begrenztheit des Wis- sens, auf das sie sich bei ihren diesbezüglichen Bemühungen stützen können?"16 - so läßt sich die zentrale Problemstellung der 60-jährigen wissenschaftlichen Schaffensperiode Friedrich A. von Hayeks sicher treffend beschreiben. Sein direkter Beitrag zur Lösung dieses Problems ist ebenso wichtig wie die Inspiration, die er auf moderne wissenschaftli- che Disziplinen ausübt. Richtungsweisend waren nicht zuletzt auch seine mahnenden Hinweise bezüglich der Defragmentierung der Sozialwissenschaften17.

2.2.1 Biographie

F. A. von Hayek wurde am 8. Mai 1899 in Wien geboren. Dort begann er unmittelbar nach seinem Kriegseinsatz als Artillerieoffizier im Jahr 1918 das Studium der Rechtswis- senschaft und beendete dieses 1921 mit einer Promotion, woran er noch ein Studium der Staatswissenschaften anschloss. In diesem Fach promovierte er ebenfalls, und zwar be- reits im Jahre 1923. Noch während seines Studiums arbeitete Hayek im Österreichischen Abrechnungsamt und lernte dort dessen Direktor, Ludwig von Mises kennen. Mit diesem gründete er, nach einem kürzeren Studienaufenthalt an der Columbia University, im Jahre 1927 das Österreichische Konjunkturforschungsinstitut. Er habilitierte 1929 an der Universität Wien, folgte jedoch 1932 einem Ruf an die London School of Economics als erster Ausländer, um dort 18 Jahre lang zu wirken. Im Jahre 1950, nach seiner überaus erfolgreichen Publi- kation The road to serfdom, nahm er eine Berufung an die University of Chicago an. Hier arbei- tete er u. a. mit Milton Friedman und George Stigler zusammen. Nach zwölf Jahren in Chica- go übernahm er dann im Jahre 1962, bis zu seiner Emeritierung sieben Jahre später, den traditionsreichen Lehrstuhl Walter Euckens an der Universität Freiburg, 12 Jahre nach dessen Tod. Ab 1968 arbeitete er als Gastprofessor in seiner Heimat Österreich an der Universität Salzburg, kehrte jedoch 1977 wieder nach Freiburg zurück. Dort starb er am 23. März 1992, nachdem er 1974 den Nobelpreis empfangen hatte.

2.2.2 Sozialphilosophie

Im Zentrum des Hayekschen Gedankengebäudes steht das Wissensproblem, welches sich aus der unvermeidbaren Beschränkung des menschlichen Wissens für die Gesellschaft, insbesondere für die Gestaltung der Gesellschaftsordnung18 ergibt. Viele seiner Arbeiten kreisen um dieses Problem, dessen tiefere Bedeutung aus seiner sehr theoretischen, kog- nitionswissenschaftlichen Arbeit The Sensory Order ersichtlich wird. Nicht die Seele in ihrer Tiefe, nicht metaphysische Spekulation, sondern die Reaktionen und das Verhalten, ins- besondere seine Anpassung sowie Interaktion innerhalb sozialer Zustände des Systems Mensch stehen bei ihm im Zentrum der Betrachtung. Er nimmt dabei an, daß der Mensch nicht auf objektive Realität, sondern daß er auf die ihm subjektiv vorliegenden Modelle reagiert. Aus dieser Sichtweise heraus entfaltet er seine Sozialphilosophie mit all ihren wirtschafts- und sozialpolitischen Implikationen, den Philosophical Consequences19, z. B. die Limits of Explanation20.

Die Wichtigkeit von Regeln sieht Hayek auf individueller Ebene in der Hilfestellung, welche Regeln dem Menschen bei der Orientierung innerhalb komplexer sozialen Phänomene bzw. bei der Lösung darin auftretender Probleme bietet:

"The only manner in which we can in fact give our lives some order is to adopt certain abstract rules or prin ciples for guidance, and then strictly adhere to the rules we have adopted in our dealings with the new situations as they arise" [Hayek, F. A. (1967), zitiert aus Vanberg, V. (1989).]

Diese Sichtweise der Regelrationalität, der rules as tools21, ergibt sich aus Hayeks kognitionswissenschaftlichen Arbeiten, in welchen er zeigt, wie der Mensch seine Umwelt anhand von persönlichen oder kollektiven Modellen bzw. Regeln erkennt und seine Interaktion mit ihr daraus ableitet. Die Wahrnehmung wird dabei ebenso wie die resultierenden Handlungen von genetischen, persönlichen oder sozialen Regeln geleitet. Dies ermöglicht den Menschen ihr Wissen und ihre Handlungen effektiver zu koordinieren als bei regelloser, fallweiser Wahrnehmung und Handlung.

Für von Hayek entwickeln sich Gesellschaften22 historisch innerhalb eines Evolutions- prozesses unter Wettbewerbsbedingungen, wobei die Fähigkeit der Gesellschaft zur Wis- sensverarbeitung 23, und damit deren Komplexitätspotential den maßgebliche Selektions- parameter darstellt. Er unterscheidet zur Analyse zwei gesellschaftliche Ordnungsfor- men24: Taxis, welche durch willentliche Anordnung zustandekommt und Kosmos, das Er- gebnis spontaner, natürlicher Anordnung. Beiden Ordnungsformen sind hierbei spezifi- sche Arten von Regeln zugeordnet25, die Kosmos bedient sich allgemeiner und abstrakter Regeln gerechten Verhaltens, den Nomos - die Taxis hingegen nur auf bestimmte Personen anwendbare Regeln, der Thesis. Die Taxis - also die geplante Ordnung - ist bezüglich ihres Komplexitätsgrades auf die willentlich planende Instanz begrenzt, wohingegen die spon- tanen Ordnung (Kosmos) beliebige Komplexitätsgrade erreichen kann, da sich hier die einzelnen Individuen unter optimaler Ausnutzung ihres individuellen Wissens und Orien- tierung an den Nomos ihren spezifischen Platz in der Gesellschaft suchen. Hayek ordnet den sich per Orientierung an den Nomos spontan und dezentral organisierten Gesell- schaftsordnungen aufgrund ihrer höheren Funktionalität in Bezug auf die Nutzung zer- streuten Wissens in der Gesellschaft sowie den Akkumulationsmöglichkeiten intertempo- ralen Wissens in Form der Nomos einen klaren Selektionsvorteil26 im Evolutionsprozeß zu. In der Katallaxie27 fungiert der Wettbewerb als Entdeckungsverfahren für neues Wissen, und analog der Wettbewerb zwischen Ordnungen als Entdeckungsverfahren für veränderte Regeln und institutionelle Änderungen auf der Regelebene. Aus diesem Gedanken heraus kommt Hayek zur Theorie der kulturellen Evolution sowie zu Betrachtungen institutionellen Wandels.

Eine Konsequenz aus dieser Abhandlung des Wissensproblems ist für Hayek die strikte Einschränkung staatlicher Macht durch den Einsatz abstrakter Regeln, so daß niemand die Macht hat, unter Unwissenheit spezifische Markt- bzw. soziale Ergebnisse zu erzwin- gen. Hayek war daher ein starker Kritiker des Sozialismus, wobei er seine Kritik nicht an Wertprämissen, sondern an den dargestellten sachlichen Annahmen über soziale Wir- kungszusammenhänge, ausgehend von der Wissensproblematik festmacht.28

Die vergleichende Analyse der Funktionseigenschaften verschiedener Ordnungen sieht Hayek als Aufgabengebiet der Wirtschaftswissenschaften an, und eine solche konstitutionelle Ökonomie könnte dann ein kompetenter Ratgeber für eine sich an den Bedürfnissen der Menschen orientierte Wirtschaftspolitik sein.29

2.3 Verhältnis der beiden zueinander

Hayek lernte Eucken schon früh auf Vermittlung von Willhelm Röpke kennen, wel- cher ebenfalls Vertreter der Freiburger Schule war und den Hayek schon seit 1926 per- sönlich. Bereits in den 30er Jahren, während seiner Lehrtätigkeit an der London School of Economics besuchte von Hayek Eucken regelmäßig, wenn er von London aus nach Öster- reich reiste.30

Vom 1. bis zum 10. April 1947 fand in der Nähe des Genfer Sees in der Ortschaft Mont Pélèrin die erste Zusammenkunft einer Gesellschaft liberaler Wissenschaftler statt, deren Ziel es war, über die Zukunft Nachkriegsdeutschlands zu diskutieren. Teilnehmer waren unter anderem der Vorsitzende und Mitinitiator der Gesellschaft Friedrich August von Hayek, Ludwig von Mises, Karl Popper, Milton Friedman, Frank H. Knight, George J. Stigler, Michael Polanyi, und, auch auf die Initiative Hayeks hin und als einziger Teilneh- mer aus Deutschland, Walter Eucken. Die Teilnahme Euckens ist sicher als Vertrauens- beweis zu werten und kann darauf zurückzuführen sein, daß dieser sich bereits vorab mit Hayek in Briefen über die Zukunft Deutschlands austauschte und beide bereits relativ lang miteinander bekannt waren.31

Die beiden Autoren beziehen sich in Ihren größeren Werken nicht explizit aufeina nder, auch ansonsten sind meines Wissens nach lediglich Randbemerkungen zu finden.32 Je- doch kannten beide Autoren sehr wohl die Schriften des jeweils anderen, so nimmt z. B. Eucken mehrmals in den Grundsätzen der Wirtschaftspolitik bezug auf Hayeks The Road to Serfdom.33 Daß sich in diesem Werk Hayeks keine Verweise auf Eucken finden, kann auch mit Hayeks eigenem Verweis auf die Rücksichtnahme gegenüber italienischen und deut- schen Autoren, vermutlich wegen der dort angespannten politischen Situation, erklärt werden.34

Hayek bezog sich in seiner Antrittsrede an der Universität Freiburg bei der Begründung, die Stelle anzunehmen, explizit auf Eucken, indem er sich auf seine völlige Übereinstimmung und auf seine Freundschaft mit ihm berief:

"Weitaus am wichtigsten für mich war aber meine langjährige Freundschaft, gegründet auf völlige Übereinstimmung in theoretischen wie in politischen Fragen, mit dem unvergeßlichen Walter Eucken. Während der letzten vier Jahre seines Lebens war aus dieser Freundschaft eine enge Zusammenarbeit entstanden [...]." [Hayek, F. A. (1962), S. 2]

An der Ehrlichkeit dieser Aussage ist, so denke ich, nicht zu zweifeln, allenfalls kann über Höflichkeit gegenüber den Anhängern der Freiburger Schule spekuliert werden. Jedoch sind die Einladung Euckens durch von Hayek an die London School of Economics im Jahre 1950 sowie die spätere Mitarbeit Hayeks im Walter Eucken Institut weitere Anhalts- punkte dafür, daß in diesem Bereich von echter Sympathie auszugehen ist. Auch gibt es einige darauf hindeutende Bemerkungen, so schätzte Hayek an Eucken ausdrücklich des- sen bewusste Anwendung des Wettbewerbs als Ordnungsprinzip sowie die Aufgabenset- zung für die Wirtschaftspolitik zur wohltätigen und störungsfreien Wettbewerbsgewähr- leistung als 'wichtige Tat' 35. An anderer Stelle sagte Hayek von Eucken, dieser sei wahr- scheinlich "der ernsteste Denker auf sozialphilosophischem Gebiet, den Deutschland in den letzten hundert Jahren hervorgebracht hat." [Holzwarth, F. (1988), S. 13]. Wie groß jedoch die tatsächliche Übereinstimmung der Werke im theoretischen und noch beson- ders im politischen Bereich ist, das wird auch Untersuchungsgegenstand dieser Arbeit sein.

2.4 Vergleich der beiden Sozialphilosophien

Eucken geht in seiner Arbeit, geleitet von den Wertvorstellungen seines Vaters und ausgehend von den Bedingungen seiner Zeit, jedoch streng wissenschaftlich, besonders auf die Probleme privater und staatlicher Macht in der Gesellschaft ein und stellt das menschliche Wohlergehen in den Mittelpunkt der Betrachtung. Hayek geht bei seinen Arbeiten von den Unzulänglichkeiten der menschlichen Wissensverarbeitung aus und konzentriert sich tendenziell eher auf die damit zusammenhängenden Probleme staatli- cher Macht. Die Lösungsansätze zu den Problemen beider verweisen dabei übereinstim- mend auf eine freiheitliche Gesellschaft, in welcher privatautonome Bürger in wettbe- werblichem miteinander zusammenleben.

Beide unterscheiden bei Ihren Überlegungen zwischen zwei Ebenen des poltischen Prozesses. Um auch die häufig gebrauchte Spielanalogie aufzugreifen, einer Ebene der Spielregeln, der Ordnungsebene, und einer Ebene der Spielzüge, also des marktlichen Ver- haltens. Eucken und Hayek sind dabei überzeugt davon, daß die Plankoordination durch die Art der Regeln bestimmt wird, sehen also die Interdependenz von Ordnungen36.

Sie kritisieren beide, obwohl sie beide ausgebildete Ökonomen waren, die klassische Art der ökonomischen Theoriebildung. Während von Hayek Märkte in evolutorischer Sichtweise und in der österreichischen Tradition stehend als Prozeß, und nicht als statische Gleichgewichtssituation betrachtet, vermag die Vorstellung der Vollkommenen Konkurrenz für Walter Eucken die Probleme der Zeit alleine nicht zu lösen37.

Beide betrachten Ordnungsökonomik bzw. Wirtschaftspolitik auch als Moralphiloso- phie, setzen sich dabei aber ausführlich mit dem weberschen Werturteilsfreiheitspostulat auseinander38 und treten für eine normative Sozialwissenschaften auf wissenschaftlicher Basis ein, ohne dabei Unklarheit über die ihren Urteilen zugrundeliegenden letzten Werte und Ziele aufkommen zu lassen. Dabei entwickelt sich Eucken, ausgehend von der philo- sophischen Autorität seines Vaters intellektuell in Richtung der Ökonomie während Hay- ek als Konjunkturforscher beginnt, später jedoch eine eigene, auf kognitiven Theorien basierende Psychologie entwickelt und die daraus resultierende Erkenntnisse dann gesell- schafts- bzw. staatspolitisch verwertet. Für beide sind ihre Vorstellungen zur Rolle von Wirtschaftspolitik, also der Wirtschaftsordnungspolitik der Extrakt ihrer gesellschaftspoli- tischen Vorstellungen, welche sie aus ihren philosophischen Grundhaltungen heraus ent- wickeln. Für beide spielt also Wirtschaftspolitik eine ganz besondere und wichtige Rolle, da diese für sie das Lösungsinstrument der jeweils von ihnen erkannten gesellschaftlichen Probleme darstellt.39 Daher ist die Frage nach den unterschiedlichen Ansichten der bei- den zur Rolle von Wirtschaftspolitik, und das sei schon in diesem Zusammenhang ange- merkt, im Grunde genommen sehr verwandt mit der Frage nach dem Vergleich der Sozi- alphilosophien der beiden. Denn es ging ihnen in der Zielsetzung nicht nur um Fragen der Wirtschaftspolitik, sondern auch um die anderen Aspekte des gesellschaftlichen Zu- sammenlebens, der Kunst, der Wissenschaft, Religion der Rechte des Einzelnen usw.40 Sie treten in diesem Zusammenhang beide für eine freiheitliche Gesellschaftsordnung ein und sehen in der individuellen Handlungsfreiheit eine notwendige Bedingung sowohl für sozialen Fortschritt als auch für moralisches Handeln,41 wobei argumentiert werden kann, daß Hayek, evtl. aufgrund seines klaren Bezugs zur schottischen Moralphilosophie42 die individuelle Freiheit wichtiger war, zumindest aber, daß er mehr in sie vertraute als Eu- cken.

Beide Autoren wollen mit wissenschaftlichen Orientierungshilfen zur Lösung der Probleme der modernen, komplexen Gesellschaftsordnungen beitragen ohne den Fluchtweg der Übertragung weitreichender Macht auf den Staat zu gehen. Dabei treten beide Autoren, Hayek und Eucken, nicht für einen Minimalstaat ein, welcher dann nur auf Ordnungsaufgaben begrenzt wäre43. Ihre Vorstellungen von Wirtschaftspolitik sind weitaus weitreichender und langfristiger angelegt.

Die Tatsache, daß die Ideen Hayeks international größere Bekanntheit erlangt haben als diejenigen Euckens kann zwei wesentliche Ursachen haben. Zum ersten wirkte Hayek wesentlich länger und war während seiner gesamten Schaffenszeit nicht nur sehr produk- tiv sondern auch in der Öffentlichkeit sehr aktiv. Desweiteren betätigte er sich sehr früh im angelsächsischen Sprachraum, was zur schnellen Verbreitung seiner Ideen beitrug.

3 Vergleich

Im nun folgenden Hauptteil sollen nach ein paar grundsätzlichen Worten zur Vorge- hensweise (Unterpunkt 3.1) die Vorstellungen der beiden Autoren zur Rolle von Wirt- schaftspolitik dargestellt werden (Unterpunkt 3.2). In Punkt 3.3 werden darauf aufbauend wesentliche bzw. in der Literatur häufig aufgegriffene Gemeinsamkeiten und Unterschie- de der vorher dargestellten jeweiligen Vorstellungen zur Rolle von Wirtschaftspolitik aufgezeigt.

3.1 Grundsätzliches zum Vergleich

Um den Betrachtungsgegenstand dieser Arbeit darzulegen, will ich zuerst den Begriff der Wirtschaftspolitik genauer spezifizieren. Eine Aufspaltung des Komplexes Wirtschaftspolitik kann hierzu hilfreich sein, jedoch kann dies auf viele unterschiedliche Weisen erfolgen44. Um eine herauszugreifen die mir bezüglich der gestellten Aufgabe nicht nur hilfreich, sondern auch einleuchtend erscheint, bediene ich mich an dieser Stelle einer Einteilung von Dieter Cassel45 welche ich vereinfacht grafisch darstellen will:

Ordnungspolitik Prozeßpolitik

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1: Einteilung der Wirtschaftspolitik

Diese Einteilung ist für mich bezüglich der Relevanz der rein staatsordnungs- bzw. de- mokratiepolitischer Überlegungen der beiden Autoren für diese Arbeit wichtig, denn diese werden dieser Einteilung folgend nicht explizit behandelt. Die hier gewählte Eintei- lung wird darüber hinaus beiden Wissenschaftlern insofern gerecht, als daß sie die Unter- teilung der Wirtschaftspolitik in Wirtschaftsordnungs und Wirtschaftsprozesspolitik in den Vordergrund der Betrachtung stellt - eine Betrachtungsweise, die nicht zuletzt aufgrund der Lebenswerke eben dieser beiden Autoren an Akzeptanz gewonnen hat.

Das Verständnis von Problemen ändert sich im Laufe der Zeit, ebenso die Sichtweise und die Herangehensweise an wissenschaftlicher Problemfelder. Eine Sichtweise der Ver- gangenheit muß notwendigerweise mit den jeweils gegenwärtig gebräuchlichen Denkmo- dellen, Begriffen und Termini verstanden und kommuniziert werden. Daher ist es meines Erachtens nicht nur legitim, sondern notwendig für das Verständnis Euckens und Hay- eks, deren Lebenswerke aus den heute diskutierten Modellwelten heraus zu beschreiben und zu vergleichen. Dadurch werden die alten Ideen nicht hinfällig, vielmehr wird das Verständnis für die Relevanz der entwicklungsgeschichtlich zugrundeliegenden Theorien geschärft, die Relevanz der Theorien in aktueller Terminologie verdeutlicht.46 Die alten Ideen werden in die heutige Zeit übersetzt um sie so der angewandten Ordnungsökono- mik zugänglich zu machen damit diese dann in dieser Form zur Lösung aktueller Proble- me beitragen zu können.

Vergleicht man zwei Theorien vom Standpunkt der zur einen Theorie gehörenden Begrifflichkeit aus, besteht die Gefahr, daß wesentliche Aspekte der jeweils anderen Theorie nicht berücksichtig werden47, da diese evtl. nicht Gegenstand der zu dieser Theorie gehörenden Begrifflichkeit sind. Die Verwendung eines anderen, eines dritten Referenzmodellrahmens kann daher der Objektivierung des Vergleichs förderlich sein.

Aus den genannten Gründen erscheint es mir sinnvoll, die Vorstellungen der beiden Wissenschaftler zu Rolle von Wirtschaftspolitik an besonderer Stelle mit Worten der Konstitutionenökomik zu vergleichen, falls dies für die Untersuchung von Nutzen zu sein scheint.

Selbstverständlich bin ich mir der Tatsache bewußt, daß man gerade durch geschicktes oder unbedachtes zitieren von Primärliteratur, gewollt oder ungewollt, dem Leser einen falschen Eindruck vermitteln kann. Dennoch werde ich an geeigneter Stelle die Autoren selbst zu Wort kommen lassen und dabei versuchen, in ihrem Sinne zu handeln und die gesagten Worte im richtigen Zusammenhang anzubringen, da ich es selbst als guten und aufrichtigen Stil empfinde und dies darüber hinaus, mehr als die reine Quellenangabe, zum nachlesen anhält.

3.2 Vorstellungen zur Rolle von Wirtschaftspolitik

In diesem Abschnitt möchte ich die Ansichten der beiden Autoren zur Rolle von Wirt- schaftspolitik darstellen, um anschließend in Punkt 3.3 bestimmte Gemeinsamkeiten und Unterschiede aufzuzeigen. Bei der Darstellung möchte ich mich dabei auf die in der Lite- ratur relativ häufig aufgegriffenen und die mir als zentralen erscheinenden Aspekte ihrer Vorstellungen von Wirtschaftspolitik beschränken. Im einzelnen werden dies ihre Vor- stellungen zur Ordnungsgestaltung, ihre Ansichten zur Wettbewerbspolitik und ihre Vor- stellungen zur sozialen Frage sein.

3.2.1 Vorstellungen Euckens

Eucken erkennt als zentrales Problem seiner Zeit die wirtschaftlichen und machtpolitischen Umwälzungen der Ordnung der Wirtschaft und folgert daraus:

"Deshalb besteht eine große Aufgabe darin, dieser neuen industrialisierten Wirtschaft mit ihrer weitgreifenden Arbeitsteilung eine funktionsfähige und menschenwürdige Ordnung zu geben, die dauerhaft ist." [Eucken, W. (1939), S. 240]

wobei funktionsfähig und menschenwürdig anhand des Wohlergehens und den Wünschen der Konsumenten zu erklären ist, da er diese Forderung mit der Überwindung der Güter- knappheit in den Haushalten präzisiert48. Gefordert wird von ihm also eine Ordnung im Interesse der Konsumenten, also gewissermaßen Konsumentensouveränität. Er leitet daraus seinen Anspruch an die Rolle der Wirtschaftspolitik ab: "Denkende Gestaltung der Ordnung ist nötig." [Eucken, W. (1939), S. 240], und zwar mit dem Ziel, die soziale Frage zu beantworten49. Walter Eucken sieht also die zentrale Rolle der Wirtschaftspolitik in der Gestaltung einer Wirtschaftsordnung, welche die schädigende Ausübung sowohl privater als auch staatlicher Macht gegenüber einzelnen Bürgern verhindert, sieht also die Haupt- aufgabe der Wirtschaftspolitik in ihrer Rolle als Ordnungspolitik. Die dabei angestrebte Lösung des Problems besteht für ihn dabei in der Verwirklichung einer Wettbewerbsord- nung.

[...]


1 Die auch verwendeten Ausdrücke Neoliberalismus und Ordoliberalismus sind nicht genau gleichzusetzen, vgl. z. B. Bönker, F./Wagener, H. (2000), S. 184.

2 Vgl. Oberender, F. (1989).

3 Manow, Ph. (2001), S. 5.

4 Eucken, W. (1939), S. 240.

5 Eucken, W. (1939), S. 50.

6 Der Versuch der Begriffsnationalökonomie, durch Begriffsanalysen zum Wesen der Wirtschaft vorzudrin- gen.

7 Eucken, W. (1952), S. 245 und Eucken, W. (1939), S. 24 ff.

8 Er bezeichnet diesen Sachverhalt als die Grosse Antinomie. Gleichwohl stellt die Vollkommene Konkurrenz einen Referenzpunkt für seine Vorstellung des Vollständigen Wettbewerbs dar.

9 Eucken, W. (1939), S. 240.

10 Eucken, W. (1952), S. 14.

11 Eucken, W. (1939), S. 240.

12 Eucken, W. (1952), S. 341 ff.

13 Eucken, W. (1952), S. 21 ff.

14 Eucken, W. (1952), S. 253.

15 Eucken, W. (1952), S. 295.

16 Vanberg, V. (2000), S. 11, im Vorwort zu Freiheit, Wettbewerb und Wirtschaftsordnung - Homage zum 100. Geburtstag von Friedrich A. von Hayek.

17 z. B. Hayek, F. A. (1969), S. 17, Hayek, F. A. (1973), S. 4.

18 Beachtlich ist meiner Erachtens die aktuelle Behandlung betriebswirtschaftlicher Probleme unter Ver- wendung der gleichen epistemologischen Wurzeln unter dem Begriff Wissensmanagement. Vgl. Nona- ka, I./Takeuchi, H. (1997): Die Organisation des Wissens unter Bezugnahme auf Polanyi, M. (1966): The Tacit Dimension.

19 Hayek, F. A. (1952), S. 165 ff.

20 Hayek, F. A. (1952), S. 184 ff.

21 z. B. Hayek, F. A. (1939), S. 10.

22 Als eine Gesellschaft bezeichnet Hayek eine Gruppe von Menschen, "wenn ihre Handlungen wechselsei- tig aufeinander abgestimmt sind", vgl. Hayek (1969), S. 32.

23 Vgl. Hayek, F. A. (1969), S. 169.

24 Unter Bezugname auf die griechischen Denker, vgl. Hayek, F. A. (1969), S. 108.

25 Auch hier bedient sich Hayek differenzierteren griechischen Denkart, vgl. Hayek, F. A. (1969), S. 212.

26 Unter Vorteilhaftigkeit versteht Hayek im Übertragenen Sinne das, was der Biologe als fitness bezeichnen mag - ohne damit einen Organismus oder eine Spezies werten zu wollen, also eine Aussage in Relati- on zu dem nicht umgehbaren Evolutionsprozeß.

27 "Marktordnung [...] die sich spontan von selbst formt", Hayek (1969), S. 225, abgeleitet vom griechi- schen Verb katallein - "tauschen", "in die Gemeinde aufnehmen" oder "vom Freund zum Feind werden". Dieser Begriff soll eindeutig abgrenzen von Wirtschaft im Sinne von Taxis, etwa einer Hauswirtschaft.

28 Vgl. Vanberg, V. (1999a).

29 Vgl. Hayek, F. A. (1973), S. 17.

30 Vgl. Pies, I. (2001), S. 134.

31 Watrin, Ch. (2000b), Hartwell, R. M. (1995).

32 z. B. Eucken, W. (1952), S. 100, S. 128, S. 153, S. 261, S. 273, S. 334, Hayek, F. A. (1962), S. 13, Hayek, F. A. (1953), S. 4.

33 Eucken, W. (1952), S. 128, S. 273, S. 334.

34 Vgl. Pies, I. (2001), S. 134 mit Bezug auf die Bemerkung in der Literaturliste von Hayek, F. A. (1944) auf S. 265: "There are also important German and Italian works of a similar character which, in consideration for their authors, it would be unwise at present to mention by name."

35 Vgl. Hayek, F. A. (1953), S. 4.

36 Eucken, W. (1939), S. 180 ff, S. 332 ff.

37 Vgl. Eucken, F. A. (1952), S. 245, Eucken, W. (1939), S. 24 ff.

38 Eucken, W. (1952), S. 340, Hayek, F. A. (1969), S. 3 ff. Beide Autoren wenden sich gegen die zu ihrer Zeit vorherrschende Interpretation des Werturteilsfreiheitspostulats, nach welcher sich die Sozial- wissenschaften gänzlich normativer Urteile zu enthalten hätte und vertreten die Ansicht, daß Wert- urteile im Aussagenbereich möglich seien, falls die Konklusionskette die zugrundeliegenden Werte erkennen läßt, es sich also nicht um krypto-normtive Argumentationen handelt. Vgl. Streit, M./Wohlgemuth, M. (2000), S. 476.

39 Vgl. Pies, I. (2001), S. 134, dort findet sich z. B. folgende Aussage: "Deshalb ist ihre Ordnungstheorie im Endeffekt nichts Geringeres als eine Gesellschaftstheorie, und deshalb sind ihre ordnungspoli i- schen Vorschläge letztlich gesellschaftspolitischer Natur."

40 Vgl. Watrin, Ch. (2000), Hayek, F. A. (1944).

41 Vgl. Streit, M./Wohlgemuth, M. (2000), S. 474.

42 z. B. Hayek, F. A. (1944), S. 265 ff.

43 Vgl. Watrin, Ch. (2000).

44 Vgl. Külp, B./Bertold, N. (1992).

45 Cassel, D. (1988), S. 315.

46 Vgl. Pies, I. (2001), S. 5.

47 Vgl. Pies, I. (2001), S. 132.

48 Eucken, W. (1939), S. 240.

49 Eucken, W. (1948), S. 131, Eucken, W. (1951), S. 40, Eucken, W. (1952), S. 314 ff.

Fin de l'extrait de 45 pages

Résumé des informations

Titre
F. A. von Hayek und Walter Eucken: Ein Vergleich ihrer Vorstellungen zur Rolle der Wirtschaftspolitik
Université
University of Freiburg  (Abteilung Wirtschaftspolitik)
Cours
Ordnungspolitik
Note
1,3
Auteur
Année
2001
Pages
45
N° de catalogue
V5663
ISBN (ebook)
9783638134736
ISBN (Livre)
9783638639033
Taille d'un fichier
639 KB
Langue
allemand
Annotations
Friedrich August von Hayek und Walter Eucken wirkten beide an der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Freiburg und erlangten jeweils internationale Anerkennung auch über ihre Lebens- und Schaffenszeit hinaus. Beiden gemeinsam ist auch die nachhaltige Ausstrahlung ihrer Arbeiten auf Wirtschafts- und andere Sozialwis-senschaften sowie auf Wirtschaft und Politik. Die Aktualität ihrer Argumente bei Fragen der anstehenden Globalisierung, der europäischen Integration, bei der Modernisierung volkswirtschaftlicher Ordnungen sowie in der Steuer- und Wettbewerbspolitik im wissen-schaftlichen sowie im politischen Diskurs legitimieren auch heute noch eine Auseinander-setzung mit den beiden Persönlichkeiten. Diese Arbeit stellt keinen Vergleich der Gesamtwerke bzw. der Anschauungen der beiden Wissenschaftler dar, vielmehr soll, ausgehend von einer Untersuchung ihrer allgemeineren Anschauungen die Vorstellungen der beiden Denker zur Rolle von Wirtschaftspolitik verglichen werden.
Mots clés
Hayek Eucken Ordnungspolitik liberal Wirtschaft Politik Freiburg
Citation du texte
Dr. rer. pol. Christoph Sprich (Auteur), 2001, F. A. von Hayek und Walter Eucken: Ein Vergleich ihrer Vorstellungen zur Rolle der Wirtschaftspolitik, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/5663

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