Dieser Aufsatz liefert eine wissenschaftstheoretische Beschreibung modellhaften Denkens an sich sowie eine Anwendung der gewonnenen Erkenntnisse auf die Wirtschaftswissenschaft. Ein Modell ist eine vereinfachte, gedankliche Hilfskonstruktion, welche die wesentlichsten Merkmale eines Ausschnittes der Wirklichkeit wiedergibt und der Losung quantitativer und qualitativer Probleme dient. Die Qualität der Aussagen, die ein Modell erlaubt, hängt hierbei von der Qualität des zugrundeliegenden Modells ab. Modellhaftes Denken eröffnet die Möglichkeit, komplexe Wirtschaftswissenschaftliche Zusammenhange denkbar und kommunizierbar zu machen. Doch nicht nur in den Wirtschaftswissenschaften werden Modelle verwendet, die Beschäftigung mit der Modellbildung und Modellanalyse begegnet uns in allen Wissenschaften und greift auch in wissenschaftstheoretische und philosophische Wissensgebiete hinein. Um die Rolle des Modells in den Wirtschaftswissenschaften zu durchleuchten, wird in diesem Aufsatz zunächst auf die Rolle des Modells in der Wissenschaftstheorie eingehen, um so eine Informationsgrundlage fuhr die anschließende Betrachtung der Rolle des Modells in den Wirtschaftswissenschaften zu haben. Dann wird die geschichtliche Entwicklung der Rolle des Modells in den Wirtschaftswissenschaften und den Konkurrenzkampf der Modell- Sichtweise mit der empirisch-historischen Sichtweise dargestellt.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Das Denken in Modellen
- Modell und Wissenschaftstheorie
- Modelltheorie
- Begriffsdefinitionen
- Modellaufbau
- Arten von Modellen in der Wissenschaftstheorie
- Ideelle und materielle Modelle
- Interne und externe Modelle
- Art der Darstellung
- Modellbildung
- Modellogik
- Modellphysik
- Der Modellgedanke in den Formal- und in den Realwissenschaften
- Sprachregelungen beim Modellbau
- Nominaldefinitionen
- Bedeutungsanalyse
- Begriffsexplikation
- Modelle in der Wirtschaftswissenschaft
- Besonderheiten des wirtschaftswissenschaftlichen Modells
- Unterschiedliche Ansichten
- Die historische Entwicklung
- Beispiele für Modelle in den Wirtschaftswissenschaften
- Homo oeconomicus
- Ein einfacher Biermarkt
- Denken in Modellen als Leitidee der Wirtschaftswissenschaften
- Max Weber und die Werturteilsfreiheit
- Das Denken in Modellen als Möglichkeit, kulturwissenschaftliche Zusammenhänge zu erfassen
- Modellkritik
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Rolle des Modelldenkens in den Wirtschaftswissenschaften. Ziel ist es, die Bedeutung von Modellen für die Analyse und das Verständnis wirtschaftswissenschaftlicher Zusammenhänge aufzuzeigen. Die Arbeit beleuchtet sowohl die wissenschaftstheoretischen Grundlagen des Modelldenkens als auch dessen spezifische Anwendung in der Wirtschaftswissenschaft.
- Wissenschaftstheoretische Grundlagen des Modelldenkens
- Spezifische Eigenschaften wirtschaftswissenschaftlicher Modelle
- Historische Entwicklung des Modelldenkens in der Wirtschaftswissenschaft
- Beispiele für Modelle in der Wirtschaftswissenschaft
- Kritik an der Modellorientierung in der Wirtschaftswissenschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Einführung: Die Einführung definiert den Begriff "Modell" als eine vereinfachte, gedankliche Hilfskonstruktion zur Wiedergabe wesentlicher Merkmale der Wirklichkeit und zur Lösung von Problemen. Sie betont die Bedeutung modellhaften Denkens in den Wirtschaftswissenschaften und kündigt den weiteren Verlauf der Arbeit an, der die wissenschaftstheoretischen Grundlagen des Modelldenkens beleuchtet, um anschließend dessen Rolle in der Wirtschaftswissenschaft zu untersuchen. Die Arbeit verzichtet bewusst auf eine detaillierte Betrachtung von Modellen in der Betriebswirtschaftslehre.
Das Denken in Modellen: Dieses Kapitel widmet sich der wissenschaftstheoretischen Betrachtung von Modellen. Es umfasst Begriffsdefinitionen, Modellaufbau, verschiedene Arten von Modellen (ideell/materiell, intern/extern), die Art der Darstellung und die Modellbildung selbst. Es werden Aspekte der Modellogik und -physik erörtert, sowie die Rolle von Modellen in den Formal- und Realwissenschaften. Der Abschnitt zu Sprachregelungen beim Modellbau beleuchtet Nominaldefinitionen, Bedeutungsanalysen und Begriffsexplikationen als wichtige Instrumente der Modellbildung.
Modelle in der Wirtschaftswissenschaft: Dieses Kapitel untersucht die Besonderheiten des Modelldenkens in der Wirtschaftswissenschaft. Es beleuchtet unterschiedliche Ansichten zum Thema, die historische Entwicklung der Modellnutzung und präsentiert konkrete Beispiele, darunter den "Homo oeconomicus" und ein vereinfachtes Modell eines Biermarktes. Ein wichtiger Aspekt ist die Diskussion der Rolle des Modelldenkens als Leitidee der Wirtschaftswissenschaften, einschließlich der Betrachtung von Max Webers Werturteilsfreiheit und der Möglichkeit, kulturwissenschaftliche Zusammenhänge mit Modellen zu erfassen.
Schlüsselwörter
Modell, Modelldenken, Wirtschaftswissenschaften, Wissenschaftstheorie, Modellbildung, Homo oeconomicus, Werturteilsfreiheit, Modellkritik, Wirtschaftsmodelle, empirische Forschung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Hausarbeit: "Das Denken in Modellen in der Wirtschaftswissenschaft"
Was ist der Gegenstand dieser Hausarbeit?
Diese Hausarbeit analysiert die Rolle des Modelldenkens in den Wirtschaftswissenschaften. Sie untersucht die Bedeutung von Modellen für das Verständnis und die Analyse wirtschaftswissenschaftlicher Zusammenhänge, beleuchtet die wissenschaftstheoretischen Grundlagen und deren spezifische Anwendung in der Wirtschaftswissenschaft.
Welche Themen werden in der Hausarbeit behandelt?
Die Arbeit umfasst die wissenschaftstheoretischen Grundlagen des Modelldenkens, die spezifischen Eigenschaften wirtschaftswissenschaftlicher Modelle, die historische Entwicklung des Modelldenkens in der Wirtschaftswissenschaft, konkrete Beispiele für Modelle (inkl. Homo oeconomicus und ein Biermarktmodell) und abschließend eine kritische Auseinandersetzung mit der Modellorientierung in der Wirtschaftswissenschaft.
Wie ist die Hausarbeit strukturiert?
Die Hausarbeit ist in Kapitel unterteilt, beginnend mit einer Einführung, die den Begriff "Modell" definiert und den Aufbau der Arbeit beschreibt. Es folgt ein Kapitel zur wissenschaftstheoretischen Betrachtung von Modellen (Begriffsdefinitionen, Modellaufbau, Modellarten, Modellbildung). Ein weiteres Kapitel konzentriert sich auf Modelle in der Wirtschaftswissenschaft, einschließlich der Besonderheiten, unterschiedlicher Ansichten, historischer Entwicklung und konkreter Beispiele. Die Arbeit schließt mit einem Kapitel zur Modellkritik.
Welche Arten von Modellen werden behandelt?
Die Arbeit unterscheidet zwischen ideellen und materiellen Modellen sowie internen und externen Modellen. Es werden auch die verschiedenen Darstellungsformen von Modellen diskutiert.
Welche Rolle spielt der "Homo oeconomicus" in der Hausarbeit?
Der "Homo oeconomicus" dient als ein konkretes Beispiel für ein Modell in den Wirtschaftswissenschaften. Seine Eigenschaften und seine Bedeutung im Kontext des Modelldenkens werden erläutert.
Wie wird die Modellbildung in der Hausarbeit betrachtet?
Die Modellbildung wird aus wissenschaftstheoretischer Perspektive analysiert, wobei Aspekte der Modellogik und -physik sowie die Bedeutung von Sprachregelungen (Nominaldefinitionen, Bedeutungsanalysen, Begriffsexplikationen) für den Modellbau behandelt werden.
Welche Kritikpunkte an der Modellorientierung in der Wirtschaftswissenschaft werden angesprochen?
Die Hausarbeit widmet ein eigenes Kapitel der Modellkritik. Die genauen Kritikpunkte werden im Detail im entsprechenden Kapitel der Hausarbeit dargelegt.
Welche Schlüsselbegriffe sind zentral für die Hausarbeit?
Zentrale Schlüsselbegriffe sind: Modell, Modelldenken, Wirtschaftswissenschaften, Wissenschaftstheorie, Modellbildung, Homo oeconomicus, Werturteilsfreiheit, Modellkritik, Wirtschaftsmodelle und empirische Forschung.
Was ist die Zielsetzung der Hausarbeit?
Die Zielsetzung ist es, die Bedeutung des Modelldenkens für die Analyse und das Verständnis wirtschaftswissenschaftlicher Zusammenhänge aufzuzeigen und die wissenschaftstheoretischen Grundlagen sowie die spezifische Anwendung in der Wirtschaftswissenschaft zu beleuchten.
Werden Modelle in der Betriebswirtschaftslehre behandelt?
Nein, die Arbeit verzichtet bewusst auf eine detaillierte Betrachtung von Modellen in der Betriebswirtschaftslehre.
Welche Bedeutung hat Max Weber für die Hausarbeit?
Max Webers Konzept der Werturteilsfreiheit wird im Kontext des Modelldenkens in den Wirtschaftswissenschaften diskutiert.
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- Dr. rer. pol. Christoph Sprich (Author), 1998, Das Denken in theoretischen Modellen als Leitidee der Wirtschaftswissenschaften, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/5666