Basel II und die Anforderungen an die Managementkompetenz in KMU


Term Paper, 2005

23 Pages, Grade: 1,7


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Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

1 Hintergrund und Problemstellung

2 Definition thementragender Begriffe
2.1 Das zukünftige Regelwerk – Basel II
2.2 Management-Kompetenz

3 Klein- und mittelere Unternehmen
3.1 Quantitative Abgrenzung
3.2 Qualitative Abgrenzung

4 Rating als Instrument der Risikoeinschätzung
4.1 Aufbau eines Ratings am Beispiel der Sparkassen
4.2 Auswirkungen des Ratings

5 Möglichkeiten der Einflussnahme des Managements
5.1 Die Management-Kompetenz als kritischer Erfolgsfaktor
5.2 Vorbereitung der Unternehmernachfolge
5.3 Planung und Steuerung des Unternehmens
5.4 Informationspolitik zu den Kreditinstituten

6 Fazit

Literaturverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Definition KMU

Abbildung 2: Die Ratingklassen im DSGV Standardrating

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1 Hintergrund und Problemstellung

In den vergangen Jahren wurde in der Wirtschaftspresse immer wieder Basel II oder der Baseler Accord und die damit verbunden Auswirkungen diskutiert. Dabei steht sehr häufig der deutsche Mittelstand im Fokus der Diskussion. Die Standpunkte divergieren hierbei von „Einer längst überfälligen und notwendigen Anpassung“ bis hin zu „Einem Todesstoß ins Herz der deutschen Wirtschaft“. Bezogen wird dies meist auf die Finanzierung und auf die schlechte Eigenkapitalausstattung des deutschen Mittelstandes. Dabei ist das nur ein Teilaspekt der aktuellen Situation in Deutschland und die immer schneller zunehmende Internationalisierung der Märkte. Die Anpassung der weltweiten Rechnungslegung, die Globalisierung, die EU-Osterweiterung und letztendlich auch Basel II stellen die Unternehmen immer wieder vor neue Herausforderungen.

Diesen Entwicklungen kann sich kein Unternehmen entziehen, sondern es gilt auf immer wieder neue, veränderte Rahmenbedingungen zu reagieren. Hier sind nun die Manager in den Unternehmen gefragt, die letztendlich dafür verantwortlich sind, dass die Unternehmen weiterhin konkurrenzfähig bleiben. Die Kompetenz der Manager rückt somit mehr in den Fokus der Betrachtung. Hier setzt nun diese Arbeit an, die vor dem Hintergrund der Anforderungen aus Basel II nicht die Möglichkeiten der Finanzierung in den Vordergrund stellt, sondern sich mit den Anforderungen an die Managementkompetenz kritisch auseinandersetzt. Über den Hintergrund von Basel II soll die Notwendigkeit des Einsatzes der Ratings in den Banken dargestellt werden. Im Anschluss wird über die Auswirkungen dieser Entwicklung, die damit verbundenen Anforderungen an die Manager in den mittelständischen Unternehmen beleuchtet und Möglichkeiten aufgezeigt, wie sich hierdurch Chancen für die Unternehmen erarbeiten lassen.

2 Definition thementragender Begriffe

2.1 Das zukünftige Regelwerk – Basel II

Seit dem Jahre 1974 existiert der Baseler Ausschuss für Bankenaufsicht mit Sitz bei der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich in Basel. Die Mitglieder sind Vertreter der Bankaufsichtsbehörden aus 13 Industrieländern.[1] Ziel des Ausschusses ist, die Stabilität des weltweiten Banken- und Finanzsystems zu fördern und zu unterstützen, indem er aufsichtsrechtliche Standards und Richtlinien herausgibt und Empfehlungen ausspricht[2]. Um diesem Ziel gerecht zu werden wurden 1988 allgemeingültige Minimalanforderungen für Risikobewertungen und Eigenkapitalausstattungen der Banken veröffentlicht – auch Basel I genannt. Diese noch bis Ende 2006 gültigen Regeln sahen unter anderem vor, dass für die Abdeckung des Kreditrisikos bei Banken ausreichend Eigenkapital hinterlegt werden muss.[3] Allerdings gab es an diesen eine Reihe von Kritikpunkten, die dazu führten, dass der Baseler Ausschuss im Jahr 1999 begann, eine Verbesserung der bisherigen Regelungen anzustreben[4].

Dieses überarbeitete Regelwerk, welches unter dem Namen Basel II bekannt ist, wurde am 26. Juni 2004 verabschiedet. Die inhaltlichen Themenschwerpunkte sind auf drei Säulen fixiert: Die erste Säule befasst sich mit den Kapitalanforderungen an die Banken, wobei sich nun stärker als bisher am Risikomanagement der Institute, an den Entwicklungen der Finanzmärkte und an dem eingegangen Risiko orientiert wird; die zweite Säule regelt die Grundprinzipien der qualitativen Bankenaufsicht und die dritte Säule, mit dem Ziel die Marktdisziplin zu stärken, schreibt die Erweiterung der Offenlegungspflichten vor.[5] Im Rahmen dieser Facharbeit liegt der Fokus der weiteren Betrachtung, auf Grund der Relevanz für die Themenstellung, auf der ersten Säule und hier ausschließlich auf dem Teilaspekt der Kreditrisiken.

Für die Berechung des zu hinterlegenden Eigenkapitals für Kredite, gibt der neue Baseler Accord drei Möglichkeiten vor. Bei der ersten – dem so genannten Standardansatz – wird das notwendige Eigenkapital, ähnlich wie in Basel I, durch ein Produkt aus Solvabilitätskoeffizient (eine fixe Vorgabe in Höhe von 8%), Kreditbetrag und Risikogewicht ermittelt. Der wesentliche Unterschied besteht darin, dass das Risikogewicht nun von einem externen Rating und nicht mehr pauschal von der zugehörigen Kreditnehmergruppe bestimmt wird.[6] Da in Deutschland jedoch nur wenige Unternehmen über ein externes Rating verfügen, zusätzlich die Ratingagenturen kurz oder mittelfristig den Markt nicht ausreichend bedienen können und dies nur bedingt eine betriebswirtschaftlich sinnvolle und risikogerechte Unterscheidung stattfindet, ist die Attraktivität diese Ansatzes eher gering[7].

Weit aus mehr Relevanz werden die beiden Möglichkeiten des auf internen Ratings basierenden Ansatzes zur Messung von Kreditrisiken (IRB-Ansatz) bekommen. Die hier zu Verfügung stehenden Ansätze, der Basis-IRB oder fortgestrittenen IRB unterscheiden sich nur dadurch, dass die Eingangsparameter teilweise vorgeben oder alternativ von den Banken selbständig ermittelt werden können. Diese Parameter zur Ermittlung der notwendigen Eigenkapitalhinterlegung sind in der Risikogewichtsfunktion zu finden. Diese und der weiterhin fix vorgegebene Solvabilitätskoeffizient, sowie der Forderungshöhe bezogen auf den Zeitpunkt eines möglichen Ausfalls (EAD) ergeben dann die Eigenkapitalhinterlegung. Die Gewichtungsfunktion besteht aus den Risikoparametern der Ausfallwahrscheinlichkeit (PD), der Verlustquote (LGD) – also der trotz Besicherung des Kredites nicht einbringbare Teil – und der effektiven Restlaufzeit der Forderung (M). Im IRB-Basisansatz werden LGD und EAD durch die Bankenaufsicht vorgegeben und nur die PD kann eigenständig ermittelt werden, im fortgeschritten Ansatz werden alle Parameter eigenständig ermittelt.[8] Diese PD, welche durch ein von der Bank selbst erstelltes Rating ermittelt wird (siehe hierzu Kapitel 4.1), ist auch der wesentlich Faktor den ein kreditnehmendes Unternehmen beeinflussen kann und indem die Auswirkungen der Basler Vorschriften am ehesten mit in Verbindung gebracht werden können – deswegen wird häufig hier der Begriff Basel II genannt, obwohl sich noch viel umfangreichere Vorschriften dahinter verbergen.

[...]


[1] Vgl. Buchmann 2003, S. 20.

[2] Vgl. Böcker/ Hartung/ Hinxlage/ Ficker/ Fischer 2004, S. 6.

[3] Vgl. Jonen/ Lingnau 2003, S. 3 f.

[4] Vgl . Schmidbauer 2004, S. 7.

[5] Vgl. Deutsche Bundesbank 2004, S. 75.

[6] Vgl. Brezsk/ Kinnet 2004, S. 4.

[7] Vgl. Lübbering/ Neubacher/ Niestrath/ Schmitter 2003, S. 10.

[8] Vgl. Deutsche Bundesbank 2004, S. 78 ff.

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Details

Title
Basel II und die Anforderungen an die Managementkompetenz in KMU
College
University of Applied Sciences Essen
Course
Unternehmensführung im Mittelstand
Grade
1,7
Author
Year
2005
Pages
23
Catalog Number
V57175
ISBN (eBook)
9783638516945
ISBN (Book)
9783638684842
File size
480 KB
Language
German
Keywords
Basel, Anforderungen, Managementkompetenz, Unternehmensführung, Mittelstand
Quote paper
Dipl. Kaufmann (FH) Malte Kemp (Author), 2005, Basel II und die Anforderungen an die Managementkompetenz in KMU, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/57175

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Title: Basel II und die Anforderungen an die Managementkompetenz in KMU



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