Berichte zu Aggression und Gewalt von Jugendlichen an Schulen, in der Öffentlichkeit oder zwischen rivalisierenden Banden, finden sich in den Medien in extremer Häufigkeit. Man bekommt den Eindruck als sei dies das einzige Thema über das im Zusammenhang mir Heranwachsenden berichtet wird. Doch meist fehlt es diesen Berichten in Fernsehen, Internet oder Zeitungen nicht nur an der theoretischen Fundierung, viel gravierender ist, dass vergessen wird, Möglichkeiten darzustellen wie mit Aggression umgegangen werden kann und welche Chancen der Prävention und Intervention vorhanden sind. Mit den genannten Aspekten möchte ich mich im Folgenden auseinandersetzen. Welche Theorien zur Aggression gibt es und welche Auswirkungen können deren spezifische Annahmen auf Intervention und Prävention speziell bei Jugendlichen haben. Zu diesem Zwecke werde ich zunächst die drei populärsten Theorieansätze zur Aggression versuchen darzustellen. Danach werde ich kurz umreißen wie aggressives Verhalten richtig diagnostiziert und wie auf Basis einer solchen Diagnose interveniert werden kann. Auch Möglichkeiten der Prävention sollen hier dargestellt werden. Zum Schluss werde ich dann versuchen ein kleines Fazit zu ziehen. Bevor ich jedoch beginne, möchte ich nicht den häufig (auch von renommierten Wissenschaftlern) begangenen Fehler machen, zentrale Begriffe, die immer wieder auftauchen werden, nicht zu definieren. Ich werde zu diesem Zweck, soweit es mir möglich ist, auf Definitionen aus bekannten Werken zurückgreifen.
Inhaltsverzeichnis
- Definition zentraler Begriffe
- Die Triebtheorie Freuds
- Aggressions - Frustrations - Hypothese
- Aggression als erlerntes Verhalten
- Die Diagnostik aggressiven Verhaltens
- Möglichkeiten der Intervention
- Prävention bei Heranwachsenden
- Auswirkungen der Theorien
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die psychologischen Theorien zu aggressivem Verhalten bei Heranwachsenden und analysiert deren Implikationen für die Prävention und Intervention. Der Fokus liegt dabei auf den drei wichtigsten Theorieansätzen, um ein tiefergehendes Verständnis für die Entstehung und Ausprägung von Aggression bei Jugendlichen zu entwickeln.
- Die Triebtheorie Freuds
- Die Aggressions-Frustrations-Hypothese
- Die Theorie des sozialen Lernens von aggressivem Verhalten
- Die Diagnostik aggressiven Verhaltens
- Möglichkeiten der Prävention und Intervention
Zusammenfassung der Kapitel
Definition zentraler Begriffe
Dieser Abschnitt definiert die zentralen Begriffe Aggression, Prävention und Intervention. Dabei wird auf Definitionen aus renommierten wissenschaftlichen Werken zurückgegriffen. Es wird der Versuch unternommen, die komplexen Konzepte klar und prägnant zu erläutern, um ein gemeinsames Verständnis für die weiteren Ausführungen zu schaffen.
Die Triebtheorie Freuds
Dieser Teil der Arbeit erläutert die Triebtheorie Freuds, insbesondere die Rolle des Todestriebes (Thanatos) für die Erklärung von Aggression. Es wird diskutiert, wie die Energie des Todestriebes sich entlädt und welche Rolle die Katharsis in diesem Zusammenhang spielt. Schließlich wird auf die Kritik an der Katharsis-Theorie und Freuds späteren Distanzierung vom Todestrieb eingegangen.
Aggressions - Frustrations - Hypothese
Die Aggressions-Frustrations-Hypothese wird vorgestellt, die im Gegensatz zu Freuds Annahme, dass Aggression ein angeborener Trieb ist, postuliert, dass sie durch Frustration entsteht. Es wird diskutiert, wie die Hypothese überarbeitet wurde, um die nicht immer direkte Verbindung zwischen Frustration und Aggression zu erklären. Schließlich wird auf die Kritik an der Hypothese und ihre begrenzte Aussagekraft hingewiesen.
- Citation du texte
- Florian Rößle (Auteur), 2006, Betrachtung psychologischer Theorien zu aggressivem Verhalten bezüglich Möglichkeiten der Prävention und Intervention bei Heranwachsenden, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/57963