Die Zielsetzungen dieser Arbeit bestehen einerseits in einer Deskription und Analyse der gesundheitlichen Situation und der gesundheitlichen Versorgung wohnungsloser Menschen in Dortmund. Neben einer allgemeinen Bestandsaufnahme und einer Ist-Analyse werden andererseits zwei Konzepte gesundheitlicher Versorgung wohnungsloser Menschen in Dortmund dargestellt. Die empirischen Ergebnisse sollen mögliche Divergenzen der Fremd- und Selbsteinschätzung der Gesundheit sowie Expertensichtweisen zur Thematik veranschaulichen. Ein weiteres Ziel ist zudem, zu klären, über welches Gesundheitsbewusstsein wohnungslose Menschen verfügen. Folglich dienen die Befunde der Informationsgewinnung und als Ansatzpunkt für künftige gesundheitspolitische Projekte für wohnungslose Menschen. Mit der Herausarbeitung von Handlungsempfehlungen zur Optimierung der Konzepte zeigt sich, dass ressortübergreifende Ansätze essentiell sind.
Die gesellschaftlichen Entwicklungen der letzten Jahre haben zu größeren Differenzen zwischen armen und reichen Bevölkerungsgruppen geführt. Diese latente Bedrohung der Wohlstandsminderung spiegelt die Risiken der Risikogesellschaft wider. Aus wirtschaftlichen Umstrukturierungen und Modernisierungen folgt eine Reduzierung der Arbeitsplätze, vor allem im sekundären Sektor, so dass die Folgen besonders die Geringqualifizierten treffen. Dadurch sind immer mehr Menschen auf Transferleistungen, wie etwa Hartz IV angewiesen. Auch die Armutsquote in Deutschland nimmt seit Jahren kontinuierlich zu. Im Speziellen lässt sich eine In- fantilisierung und Familiesierung der Armut feststellen. Armut und soziale Polarisierung führen im schlimmsten Fall zum Verlust der eigenen Wohnung. Gillich und Nieslony thematisieren, dass Wohnungsnot und Wohnungslosigkeit neben Arbeitslosigkeit und Einkommensarmut eine weitere Dimension gesellschaftlicher Spaltung darstellen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretischer Hintergrund
- Grundlagen zum Thema Wohnungslosigkeit
- Gesundheit im Kontext sozialer Lage
- Forschungsergebnisse und empirische Studien
- Erklärungsansätze zur gesundheitlichen Ungleichheit
- Entwicklungstendenzen und institutionelle Rahmenbedingungen
- Wohnungslosigkeit in der Bundesrepublik Deutschland, in Nordrhein-Westfalen und in Dortmund
- Modelle gesundheitlicher Versorgung wohnungsloser Menschen
- Zentrale Anlauf- und Beratungsstelle für allein stehende Wohnungslose in besonderen sozialen Schwierigkeiten
- Ökumenische Wohnungslosen-Initiative e.V.
- Vergleichbare Projekte auf nationaler Ebene
- Forschungsrahmen
- Fragestellungen
- Thesen
- Methodik der empirischen Untersuchung
- Qualitative Erhebung
- Datenerhebung mit Experteninterviews
- Expertenauswahl
- Aufbereitung und Analyse der Daten
- Quantitative Erhebung
- Datenerhebung mit standardisierten Fragebögen
- Analyse der quantitativen Daten
- Reflexion
- Qualitative Erhebung
- Auswertung der erhobenen Daten
- Auswertung der qualitativen Daten
- Modelle gesundheitlicher Versorgung wohnungsloser Menschen in Dortmund
- Versorgungslücken und Verbesserungsvorschläge
- Gesundheitlicher Zustand
- Gesundheitsverhalten und subjektives Gesundheitsbewusstsein
- Einflussfaktoren auf den Gesundheitszustand
- Intrinsische Motivation
- Präventive Maßnahmen
- Krankheit bedingt Wohnungslosigkeit respektive Wohnungslosigkeit bedingt Krankheit
- Gründe für die Nicht-Inanspruchnahme gesundheitlicher Versorgungsangebote
- Auswertung der quantitativen Daten
- Deskription der Stichprobe
- Ernährungsverhalten
- Soziale Faktoren
- Gesundheitsbewusstsein
- Zusammenfassung der Ergebnisse
- Auswertung der qualitativen Daten
- Resümee und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Diplomarbeit befasst sich mit der gesundheitlichen Situation und der gesundheitlichen Versorgung von wohnungslosen Menschen in Dortmund. Das Ziel der Arbeit besteht in einer Deskription und Analyse anhand quantitativer und qualitativer Forschungsmethoden. Dabei sollen die zwei in Dortmund vorhandenen Modelle der gesundheitlichen Versorgung von wohnungslosen Menschen vorgestellt und verglichen werden.
- Die gesundheitliche Situation und die gesundheitlichen Risiken von Wohnungslosigkeit
- Die gesundheitliche Versorgung von Wohnungslosen in Dortmund und deren Besonderheiten
- Die Herausforderungen und Chancen der gesundheitlichen Versorgung von Wohnungslosen in Deutschland
- Der Einfluss von sozialen und strukturellen Faktoren auf die Gesundheit und das Gesundheitsverhalten von Wohnungslosen
- Das Gesundheitsbewusstsein und die Motivation zur Veränderung bei wohnungslosen Menschen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in die Themenfelder Wohnungslosigkeit und Gesundheit. Kapitel 2 erläutert wichtige theoretische Grundlagen und wissenschaftliche Erklärungsansätze zu den Zusammenhängen von sozialer Lage, Gesundheit und Krankheit. Kapitel 3 stellt Daten und Fakten zur Entwicklung der Wohnungslosigkeit in Deutschland, Nordrhein-Westfalen und Dortmund dar und beleuchtet zwei spezifische Modelle der gesundheitlichen Versorgung von Wohnungslosen in Dortmund. In Kapitel 4 werden die Forschungsfrage und die Thesen der Arbeit formuliert, die im weiteren Verlauf mit Hilfe einer qualitativen und quantitativen Erhebung untersucht werden. Kapitel 5 beschreibt das methodische Vorgehen der Arbeit, die in Kapitel 6 mit der Auswertung der qualitativen und quantitativen Daten abgeschlossen wird. Die Arbeit endet mit einem Resümee und einem Ausblick auf zukünftige Handlungsfelder.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themenfeldern Wohnungslosigkeit, Gesundheit, gesundheitliche Versorgung, soziale Ungleichheit, Gesundheitsbewusstsein, Prävention und Intervention.
- Quote paper
- Kathrin Grebe (Author), 2007, Gesundheitssituation und gesundheitliche Versorgung von wohnungslosen Menschen in Dortmund, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/588038