Jane Addams - Eine Frau, berufen zur Gemeinwesenarbeit


Trabajo de Seminario, 2006

14 Páginas, Calificación: 2,5


Extracto


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Gemeinwesenarbeit als Methode
2.1. Definition von Gemeinwesenarbeit
2.2. Ziele der Gemeinwesenarbeit

3. Historische Ursprünge
3.1. Toynbee Hall, London
3.2. Hull House, Chicago

4. Jane Addams
4.1. Kindheit
4.2. Jugend und Ausbildung
4.3. Suche nach einer Daseinsberechtigung
4.4. Selbstverwirklichung durch Hull House
4.5. Hull House - ein Segen für Chicago
4.6. Verknüpfungen zur Methode Gemeinwesenarbeit

5. Schlussgedanken

6. Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Bildung ist eine Eintrittskarte in die Gesellschaft. Wir alle wissen, dass Par­tizipation, sprich das Eingebundensein in ein Gemeinwesen nicht selbstver­ständlich ist. Fakt ist, wer die Eintrittskarte Bildung nicht vorweisen kann, dem wird eine Teilhabe an der Gesellschaft verwehrt. Was kennzeichnet Menschen, denen diese Teilhabe nicht möglich ist?

Generell kann man sagen, dass sich diese Menschen in ihrer Nachbarschaft nicht richtig wohl fühlen können, denn ihnen fehlt das Gefühl des Schutzes und der Sicherheit ihres Lebensumfeldes. Gleichzeitig verhindert die aus­bleibende Anregung und Aktivität eine Identifikation und Identität. So wis­sen die Menschen oft nicht wer sie sind und was sie können, sie ahnen nicht, dass sie Sinnvolles leisten und somit ein wertvolles Mitglied für die Gemeinschaft sein könnten. Sie sind nicht die Akteure ihres Lebens, son­dern werden fremdbestimmt, das alles ist ein Freibrief für Probleme und Notlagen.

Damit diese Menschen Zugehörigkeit, Bedürfnisbefriedigung und ein Stück weit Selbstverwirklichung erleben können, benötigen sie die bereits erwähnte Eintrittskarte in die Gesellschaft. Wieso ist Bildung so wichtig? Tatsache ist, dass gute Umgangsformen und ausreichend Allgemeinbildung in unserem Kulturkreis zu einem normkonformen Handeln gehört, beides befähigt den Menschen sich sozial erwünscht zu verhalten. Letztendlich will jeder dazugehören und sein ihm zustehendes Stück vom Kuchen des Lebens abbekommen.

Eine Teilhabe an der Gesellschaft kann man durch Gemeinwesenarbeit er­reichen. Gemeinwesenarbeit ist eine klassische Methode der Sozialarbeit, wie sie sich definieren lässt und welche Ziele sie verfolgt, dies werde ich in dieser Arbeit darlegen.

Jane Addams, eine junge Frau aus gutem Hause, war persönlich auf der Suche nach einer sinnvollen beruflichen Betätigung. Inspiriert durch Toyn­bee Hall wurde Jane auf die Not der Armen aufmerksam, sie erkannte schon damals, dass Bildung die Eintrittskarte in die Gesellschaft darstellt. Mittels Bildung und Kultur kann man Menschen in die Gesellschaft integrieren und einbeziehen. Dies praktizierte Jane Addams mit ihrem Hull House.

Man kann behaupten, dass Toynbee Hall und Hull House Wurzeln der Ge­meinwesenarbeit darstellen. Was das besondere an der Settlement Bewegung war, werde ich in dieser Arbeit aufzeigen. Jane Addams war eine bemer­kenswert zielstrebige und erfolgreiche Frau. Ihr Leben und ihre Motivation sich für andere einzusetzen, möchte ich hier ebenso gerne thematisieren. Dabei sollen das Leben und das Werk Jane Addams in dieser Seminararbeit im Vordergrund stehen.

2. Gemeinwesenarbeit als Methode

Die Sozialarbeit hat drei klassische, primäre Methoden und zwar die Einzel­fallhilfe, die Gruppenarbeit und die Gemeinwesenarbeit. Allgemein be­zeichnet man als Methode eine sach-, personen- und planmäßige Vorge­hensweise, mit dem Ziel etwas Bestimmtes zu erreichen. Das Handeln voll­zieht sich nach Arbeitsschritten und Prinzipien, die standardisiert sind (vgl. Galuske, M.; 1998, S.19-29, 92).

Neben den bereits genannten primären Methoden, gibt es auch sekundäre Methoden, dies wären Forschung, Organisation, Administration, Supervision und Praxisberatung (vgl. Schwendtke, A.; 1991, S. 207).

2.1. Definition von Gemeinwesenarbeit

Man spricht von Gemeinwesenarbeit, wenn sich

- eine Gruppe von Bürgern, z. B. in einem Stadtteil organisiert
- um ihre Ziele und Bedürfnisse festzustellen
- diese in eine Rangfolge bringt
- dann eigene Kräfte entwickelt
- um diese Ziele zu erreichen und die Bedürfnisse zu befriedigen
- und letztendlich dieser Prozess unter fachkundiger Begleitung ge­schieht, z. B. einem Sozialarbeiter (vgl. Schwendtke, A.; 1991, S. 107)

Die Gemeinwesenarbeit setzt ihren Fokus nicht auf das Individuum (= Ein­zelfallhilfe), nicht auf die Kleingruppe (= Gruppenarbeit), sondern auf soziale Netzwerke. D. h. die Wahrnehmung sozialer Probleme geschieht aus der ge­sellschaftlichen Perspektive. Sie ist dabei aber auch methodenintegrativ, d. h. gleichzeitig bedient sich die Gemeinwesenarbeit der Einzelfallhilfe, bzw. der Gruppenarbeit, wenn die Situation es erfordert. Der Fokus bleibt aber stets auf dem Gemeinwesen (vgl. Galuske, M.; 1998, S. 90-93).

2.2. Ziele der Gemeinwesenarbeit

Wie bereits erwähnt, hat die Gemeinwesenarbeit ihren Fokus auf das Ge­meinwesen. Genauer gesagt, zielt sie darauf ab, dass Bürger mittels Wieder­entdeckung und Nutzung der ihnen zur Verfügung stehenden Ressource (Gemeinschaft = Kapital) ihre sozialen Problemlagen selber in Angriff neh­men. Ein Sozialarbeiter hat dabei die Aufgabe die Bürger mittels Beratung, Koordination, Anregung, Aktivierung und Unterstützung zu einem Handeln, welches zum Wohle der Gesellschaft ist, zu bringen, ganz nach dem Motto: Gemeinsam kann man viel erreichen. Dabei hat die Gemeinwesenarbeit ent­weder eine systemerhaltende oder systemverändernde Wirkung (vgl. Galuske, M.; 1998, S. 90-93).

Der Unterschied zwischen der Gemeinwesenarbeit und der Gruppenarbeit ist, dass die Gemeinwesenarbeit nicht primär auf die einzelnen Bedürfnisse der Gruppenmitglieder abzielt, sondern auf die Bedürfnisse des Gemeinwe­sens. Sekundär befriedigt die Gemeinwesenarbeit allerdings die Bedürfnisse der einzelnen Gruppenmitglieder, indem sie Möglichkeiten der Zusammen­arbeit, der Kontaktaufnahme und der gemeinschaftlichen Formung ermög­licht. Sie macht latente Bedürfnisse bewusst und ermöglicht so wünschens­werte Veränderungen in der Gesellschaft (vgl. Schwendtke, A.; 1991, S.107-108).

3. Historische Ursprünge

Die Gemeinwesenarbeit hat ihre Ursprünge in der Settlement Bewegung. Toynbee Hall und Hull House installierten bereits Ende des 19. Jahrhun­derts sozialraum- und stadtteilbezogene Hilfesettings. Dabei arbeiteten Be­troffene und Helfer zusammen an einer infrastrukturellen, sozialpolitischen Lösung für Versorgungsprobleme. Die Lebenslage der Betroffenen sollte ver­bessert werden. Um dies zu erreichen, musste die Selbstorganisation geför­dert, soziale Netzwerke ausgebaut und somit der soziale Nahraum um­strukturiert werden (vgl. Galuske, M.; 1998, S. 89).

„Settlement-Arbeit ist gekennzeichent (sic!) als der Weg, einer größeren Personenzahl ein höheres Kulturniveau zu bringen, der Schaffung ei­ner neuen Welt zu dienen, der Erziehung zu sozialem Verständnis, zur Selbstständigkeit und Selbsthilfe“ (Boulet, J. J.; Krauss, E. J.; Oelschlägel, D.; 1980, S. 25).

[...]

Final del extracto de 14 páginas

Detalles

Título
Jane Addams - Eine Frau, berufen zur Gemeinwesenarbeit
Universidad
Baden-Wuerttemberg Cooperative State University (DHBW)
Calificación
2,5
Autor
Año
2006
Páginas
14
No. de catálogo
V58961
ISBN (Ebook)
9783638530149
ISBN (Libro)
9783640855988
Tamaño de fichero
476 KB
Idioma
Alemán
Palabras clave
Jane, Addams, Eine, Frau, Gemeinwesenarbeit
Citar trabajo
Daliborka Horvat (Autor), 2006, Jane Addams - Eine Frau, berufen zur Gemeinwesenarbeit, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/58961

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