Das Gastmahl oder die cena recta, wie man sie im alten Rom nannte, wird in der Forschung oftmals als "Ziel des ganzen Tages" aus Sicht eines Klienten betrachtet. Hier wird mit schönen Speisen, Unterhaltung und der Nähe zum Patron gelockt. Vergessen wird hier aber auch oft, dass sich dieses aus verschiedenen Perspektiven nicht immer als erfreulichen Ersatz für die sportulae gesehen wurde.
So soll diese Hausarbeit versuchen, die Schattenseiten der cenae rectae zu beleuchten und verwendet hierfür die Epigramme von Martial, der mit seinen Epigrammen eine zwar übertriebene und stark zynische Darstellung der römischen Gesellschaft gibt, damit aber durchaus eine gewisse Teilwahrheit über das Leben im antiken Rom entnommen werden kann.
Inhaltsverzeichnis
- Schmackhaftes Bankett oder ekelerregende Zurschaustellung? – Zu Gegenstand und Methodik der wissenschaftlichen Untersuchung
- Die cena und soziale „Bindungswesen“
- Der Stand aktueller Forschung zu Begriffsdefinitionen und dem sozialen Kontext
- Die cena im Allgemeinen – Sitzordnungen, Speisekarte und weitere Tätigkeiten während dem Bankett
- Die Rolle des Gastmahls bei Nahverhältnissen zur Zeit Martials
- Cena Recta statt sportula publica: Ein guter Ersatz?
- Ungleiche Bewirtung beim Abendessen (Mart. 3, 60)
- Ein Gastmahl ohne Bewirtung (Mart. 1, 43).
- Die beiden Martialepigramme im Vergleich mit anderen: Martials Kritik an Patrone seiner Zeit
- Demonstrationen sozialer Hierarchien während der römischen cena - Die Ergebnisse der Untersuchung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit der cena als Mittel zur sozialen Selbstdarstellung und zur Stärkung hierarchischer Ordnungen in Patron-Klienten-Beziehungen. Sie analysiert zwei Epigramme des Dichters Martial, um die Bedeutung der cena in diesem Kontext zu beleuchten. Die Untersuchung soll die Aussage widerlegen, dass die cena für den Klienten „das erstrebte Ziel des ganzen Tages“ war und stattdessen die cena als Instrument der sozialen Hierarchie darstellen.
- Die Bedeutung der cena in der römischen Gesellschaft
- Die Rolle der cena in Patron-Klienten-Beziehungen
- Martials Kritik an den Praktiken von Patrone seiner Zeit
- Soziale Hierarchie und Selbstdarstellung während der cena
- Die cena als Mittel zur Stärkung hierarchischer Ordnungen
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 erläutert die methodischen und wissenschaftlichen Grundlagen der Untersuchung und stellt die relevanten Begriffsdefinitionen vor, insbesondere die Bedeutung der cena als soziales Ereignis. Kapitel 2 beschäftigt sich mit der Bedeutung der cena als Bestandteil des sozialen „Bindungswesens“ in der römischen Gesellschaft. Es beleuchtet den Stand der Forschung zu Begriffsdefinitionen und dem sozialen Kontext der cena, insbesondere im Hinblick auf die cena recta und ihre Bedeutung für die Patron-Klienten-Beziehungen.
Kapitel 3 analysiert zwei Epigramme des Dichters Martial, die den sozialen Aspekt der cena beleuchten. Die Epigramme zeigen, wie Patrone die cena nutzen, um ihre soziale Position zu demonstrieren und Klienten ungleich zu behandeln.
Schlüsselwörter
Cena, convivium, Patron, Klient, Patron-Klienten-Beziehungen, soziale Hierarchie, Selbstdarstellung, römische Gesellschaft, Martial, Epigramm, cena recta, sportula publica, salutatio, Gastmahl, sozialer Kontext.
- Quote paper
- Rico Göbel (Author), 2019, Demonstration hierarchischer Ordnung? Die soziale Darstellung der Patrone der frühen Kaiserzeit bei einer 'cena recta' im Spiegel von Martials Epigrammen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/590963