Die Arbeit setzt sich mit der Begrenzung der Rückstellungshöhe in der Steuerbilanz durch die Handelsbilanz auseinander und behandelt das Thema anhand eines Beispiels.
Durch die von der OFD Münster veröffentlichte Verfügung vom 13.7.2012 hat sich der Gesetzgeber mit der steuerlichen Bilanzierung von Rückstellungen auseinandergesetzt. Dabei stand vor allem der handelsrechtliche Wertansatz und dessen maßgebende Bedeutung für die steuerrechtliche Rückstellungbildung im Fokus.
Diese Auffassung schlug sich ebenfalls in den Einkommensteuer-Änderungsrichtlinien vom Jahre 2012 nieder. Nachfolgend wird beispielhaft anhand einer Rückstellungsart, die in der Praxis oftmals davon betroffen ist, aufgezeigt, wie die Begrenzung der Rückstellungshöhe in der Steuerbilanz durch die Handelsbilanz zustande kommt.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung in die Thematik
- Rückstellungen im Allgemeinen
- Begriff und Zweck von Rückstellungen
- Ansatz von Rückstellungen
- Bewertung von Rückstellungen
- Rückstellung für die Aufbewahrung von Geschäftsunterlagen in der HB
- Ansatz der Rückstellung im Handelsrecht
- Bewertung der Rückstellung im Handelsrecht
- Rückstellung für die Aufbewahrung von Geschäftsunterlagen in der StB
- Der Maßgeblichkeitsgrundsatz
- Ansatz der Rückstellung dem Grunde nach
- Bewertung der Rückstellung der Höhe nach
- Konsequenzen für die Rückstellungsbewertung
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Begrenzung der Rückstellungshöhe in der Steuerbilanz durch die Handelsbilanz. Sie analysiert anhand eines Beispiels die Auswirkungen des Maßgeblichkeitsgrundsatzes und der handelsrechtlichen Vorschriften auf die steuerrechtliche Bilanzierung von Rückstellungen.
- Der Maßgeblichkeitsgrundsatz im Steuerrecht
- Handelsrechtliche und steuerrechtliche Bewertung von Rückstellungen
- Die Bildung von Rückstellungen für die Aufbewahrung von Geschäftsunterlagen
- Auswirkungen der handelsrechtlichen Bewertung auf die Steuerbilanz
- Praktische Konsequenzen für die Bilanzierung
Zusammenfassung der Kapitel
Einführung in die Thematik: Die Arbeit beleuchtet die steuerliche Bilanzierung von Rückstellungen im Kontext der Verfügung der OFD Münster von 2012 und der Einkommensteuer-Änderungsrichtlinien von 2012. Sie kündigt eine exemplarische Untersuchung der Begrenzung der Rückstellungshöhe in der Steuerbilanz durch die Handelsbilanz an, anhand einer in der Praxis häufig vorkommenden Rückstellungsart.
Rückstellungen im Allgemeinen: Dieses Kapitel definiert den Begriff und Zweck von Rückstellungen als bilanzielles Fremdkapital, hebt den Unterschied zu Verbindlichkeiten hervor (Ungewissheit des Grundes und/oder der Höhe der Verpflichtung) und betont deren Bedeutung für die periodengerechte Erfolgsermittlung. Es beschreibt den Ansatz von Rückstellungen gemäß § 249 Abs. 1 HGB und die eingeschränkte Bildung von Aufwandsrückstellungen, sowie die Anwendung des Maßgeblichkeitsgrundsatzes nach § 5 Abs. 1 S. 1 EStG und dessen zunehmende Durchbrechung durch steuerliche Regelungen. Die Bewertung von Rückstellungen nach § 253 Abs. 1 S. 2 HGB (vernünftige kaufmännische Beurteilung, Berücksichtigung aller möglichen Risiken) wird erläutert, inklusive der Unterschiede zur steuerrechtlichen Bewertung (Verbot der Berücksichtigung zukünftiger Preis- und Kostenänderungen nach § 6 Abs. 1 Nr. 3a lit. f EStG) und der Einführung der Abzinsungspflicht durch das BilMoG.
Rückstellung für die Aufbewahrung von Geschäftsunterlagen in der HB: Dieses Kapitel behandelt die handelsrechtliche Pflicht zur Aufbewahrung von Geschäftsunterlagen (§ 257 HGB), mit unterschiedlichen Fristen (10 Jahre für Bilanzen, Jahresabschlüsse etc.; 6 Jahre für Handelsbriefe). Es verweist auf die entsprechende steuerrechtliche Verpflichtung (§ 147 AO, § 14b UStG).
Rückstellung für die Aufbewahrung von Geschäftsunterlagen in der StB: Dieses Kapitel untersucht den Ansatz und die Bewertung der Rückstellung für die Aufbewahrung von Geschäftsunterlagen im Steuerrecht unter Berücksichtigung des Maßgeblichkeitsgrundsatzes. Es analysiert die Abweichungen zwischen Handels- und Steuerbilanzierung in diesem Kontext.
Konsequenzen für die Rückstellungsbewertung: Dieses Kapitel wird voraussichtlich die gesammelten Erkenntnisse zusammenfassen und die praktischen Konsequenzen der dargestellten Unterschiede zwischen Handels- und Steuerbilanzierung in der Bewertung von Rückstellungen aufzeigen.
Schlüsselwörter
Rückstellungen, Handelsbilanz, Steuerbilanz, Maßgeblichkeitsgrundsatz, Bewertung, Aufbewahrungspflicht, § 249 HGB, § 253 HGB, § 5 Abs. 1 S. 1 EStG, BilMoG, OFD Münster, Einkommensteuer-Änderungsrichtlinien.
Häufig gestellte Fragen (FAQ): Untersuchung der Begrenzung der Rückstellungshöhe in der Steuerbilanz durch die Handelsbilanz
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht, wie die Höhe von Rückstellungen in der Steuerbilanz durch die Handelsbilanz begrenzt wird. Sie analysiert anhand eines Beispiels die Auswirkungen des Maßgeblichkeitsgrundsatzes und der handelsrechtlichen Vorschriften auf die steuerrechtliche Bilanzierung von Rückstellungen, insbesondere für die Aufbewahrung von Geschäftsunterlagen.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit umfasst eine Einführung in die Thematik, eine allgemeine Betrachtung von Rückstellungen (Begriff, Ansatz, Bewertung), die detaillierte Behandlung von Rückstellungen für die Aufbewahrung von Geschäftsunterlagen in Handels- und Steuerbilanz unter Berücksichtigung des Maßgeblichkeitsgrundsatzes, sowie die Schlussfolgerungen und Konsequenzen für die Rückstellungsbewertung. Die Arbeit bezieht sich auf relevante Gesetze wie HGB und EStG und berücksichtigt die Verfügung der OFD Münster von 2012 und die Einkommensteuer-Änderungsrichtlinien von 2012.
Was sind Rückstellungen und wie unterscheiden sie sich von Verbindlichkeiten?
Rückstellungen sind bilanzielles Fremdkapital, das im Gegensatz zu Verbindlichkeiten durch Ungewissheit des Grundes und/oder der Höhe der Verpflichtung gekennzeichnet ist. Sie dienen der periodengerechten Erfolgsermittlung.
Wie werden Rückstellungen im Handelsrecht angesetzt und bewertet?
Der Ansatz von Rückstellungen erfolgt gemäß § 249 Abs. 1 HGB. Die Bewertung richtet sich nach § 253 Abs. 1 S. 2 HGB (vernünftige kaufmännische Beurteilung, Berücksichtigung aller möglichen Risiken). Im Unterschied zur Steuerbilanz sind zukünftige Preis- und Kostenänderungen nicht zu berücksichtigen (§ 6 Abs. 1 Nr. 3a lit. f EStG).
Wie wird der Maßgeblichkeitsgrundsatz im Kontext von Rückstellungen angewendet?
Der Maßgeblichkeitsgrundsatz (§ 5 Abs. 1 S. 1 EStG) besagt, dass die Handelsbilanz für die Steuerbilanz maßgeblich ist. Die Arbeit analysiert jedoch auch Ausnahmen und Durchbrechungen dieses Grundsatzes durch steuerliche Regelungen.
Wie werden Rückstellungen für die Aufbewahrung von Geschäftsunterlagen im Handels- und Steuerrecht behandelt?
Die Arbeit untersucht die handelsrechtliche Aufbewahrungspflicht (§ 257 HGB) und die entsprechende steuerrechtliche Verpflichtung (§ 147 AO, § 14b UStG). Sie analysiert die Unterschiede in Ansatz und Bewertung dieser Rückstellungen in Handels- und Steuerbilanz im Detail.
Welche Konsequenzen ergeben sich aus den Unterschieden zwischen Handels- und Steuerbilanzierung von Rückstellungen?
Die Arbeit fasst die Erkenntnisse zusammen und zeigt die praktischen Konsequenzen der dargestellten Unterschiede für die Bewertung von Rückstellungen auf.
Welche Schlüsselbegriffe sind relevant?
Wichtige Schlüsselbegriffe sind: Rückstellungen, Handelsbilanz, Steuerbilanz, Maßgeblichkeitsgrundsatz, Bewertung, Aufbewahrungspflicht, § 249 HGB, § 253 HGB, § 5 Abs. 1 S. 1 EStG, BilMoG, OFD Münster, Einkommensteuer-Änderungsrichtlinien.
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- Ruben Fernandes (Autor), 2018, Begrenzung der Rückstellungshöhe in der Steuerbilanz durch die Handelsbilanz, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/592979