Diese Arbeit soll ein Beitrag für Pflegende leisten, indem Möglichkeiten der Hilfe und Selbsthilfe am Arbeitsplatz aufgezeigt werden. Dabei wird gezeigt, wie ein selbstfürsorglicher Umgang funktioniert und wie man sich vor den Folgen von Erschöpfung, Resignation und Burnout schützen kann. Zu diesem Zweck wird dargestellt, welche Bedeutung unbewusste Beziehungsdynamiken haben. Jedem Menschen liegt auf natürliche Weise die Kraft inne, selbstfürsorglich mit sich selbst umzugehen, doch vor allem frühe Sozialisationsprozesse, Rollenerwartungen, Strukturen in Systemen unter anderem konterkarieren diese oft unbewusst. Die Folge kann sein, dass Menschen über ihre Grenzen gehen, um tiefliegende unerfüllte Bedürfnisse wie beispielsweise Anerkennung, Zuwendung oder Aufmerksamkeit zu bekommen.
Das gesundheitliche Risiko, das aus diesem Verhalten häufig resultieren kann, wird oft nicht oder erst sehr spät wahrgenommen; Fehlen der Ausgleich im Privatleben, ist die Anerkennung individuell zu gering oder die Arbeitsbelastung über eine lange Zeit zu hoch, können Erschöpfung und Burnout die Folge sein. Der Nutzen von Supervision im Allgemeinen im Gesundheitswesen ist an vielen Stellen hin-reichend nachgewiesen, wenngleich Bezüge zur Gesundheit nur indirekt zu ziehen sind und denjenigen, die sie in Anspruch nehmen sollen, zu wenig bekannt. Die Fähigkeit zur Problemlösung und die zur Gefühlsregulierung sind Schlüssel zur Gesundheit sind. Beide können im Rahmen von Supervision Thema sei.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretische Grundlagen
- (Unbewusste) Beziehungsdynamiken
- Gesundheit
- Gesundheitssituation in Deutschland
- Gesundheit und Supervision
- Die Dynamik verlassen → Gesundheit fördern
- Problemlösung
- Gefühlsregulierung
- Abschlussbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Artikel beleuchtet die Chancen, die sich für Pflegende aus der Corona-Krise ergeben, und den Nutzen von Supervision als Instrument zur Gesundheitsförderung im Pflegeberuf. Der Schwerpunkt liegt auf dem Verständnis der Auswirkungen unbewusster Beziehungsdynamiken und der Bedeutung von Selbstfürsorge im Arbeitsumfeld.
- Die Auswirkungen der Corona-Krise auf die psychische und physische Gesundheit von Pflegekräften
- Die Rolle unbewusster Beziehungsdynamiken am Arbeitsplatz, insbesondere im Kontext des Drama-Dreiecks / Trauma-Vierecks
- Die Bedeutung von Selbstfürsorge als Schutzfaktor vor Erschöpfung, Resignation und Burnout
- Supervision als Instrument zur Reflexion eigener Verhaltensmuster, zur Förderung von Selbstfürsorge und zur Stärkung der Arbeitsfähigkeit
- Die Möglichkeiten der Hilfe zur Selbsthilfe im Pflegeberuf
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung beschreibt die besonderen Herausforderungen, denen Pflegende während der Corona-Krise gegenüberstehen. Es wird deutlich, dass die aktuelle Situation die ohnehin schwierigen Bedingungen im Pflegeberuf weiter verschärft.
- Kapitel 2 legt die theoretischen Grundlagen des Artikels dar. Es werden die Auswirkungen unbewusster Beziehungsdynamiken, insbesondere im Kontext des Drama-Dreiecks / Trauma-Vierecks, auf die Gesundheit von Menschen beleuchtet. Hierbei wird die Bedeutung von Selbstfürsorge hervorgehoben.
- Kapitel 3 widmet sich den Möglichkeiten, die Dynamik von Schuldzuweisungen und Verantwortungsschieberei zu verlassen und die eigene Gesundheit zu fördern. Es werden die Bedeutung von Problemlösung und Gefühlsregulierung als Schlüssel zur Gesundheit herausgestellt und konkrete Ansätze im Rahmen von Supervision vorgestellt.
Schlüsselwörter
Die zentralen Themen des Artikels sind die Auswirkungen der Corona-Krise auf die Gesundheit von Pflegekräften, unbewusste Beziehungsdynamiken im Arbeitsumfeld, Selbstfürsorge, Burnout-Prophylaxe, Supervision, Problemlösungskompetenz und Gefühlsregulierung.
- Quote paper
- Franziska Misch (Author), 2020, Selbsthilfe für Pflegende während der Corona-Krise. Möglichkeiten für den selbstfürsorglichen Umgang und Nutzen von Supervision, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/594282