Im Zentrum dieser Arbeit steht die Frage, wie eine fiktive Figur als theoretisches Konstrukt sowie als rezipierter Inhalt funktioniert und im Speziellen, wie die ambivalente Figur Stewie Griffin funktioniert. Ob in Film oder Fernsehen – fiktive Figuren scheinen schon immer ein wichtiger Bestandteil filmischen Erzählens zu sein. Zwar mag auf den ersten Blick klar erscheinen, dass Figuren essenziell für eine Handlung sind, doch welche Bedeutung sie genau für eine solche Handlung haben, welche Aufgaben sie beim Gestalten des narrativen Inhalts übernehmen und welche Wirkung sie auf den Zuschauer haben, lässt sich nicht sofort erschließen.
Denn die Figur ist ein erzählerisch vielseitiges Konstrukt, das auf verschiedenen Ebenen operiert. Je nach Inhalt oder Genre können Figuren simpel oder komplex, typisiert oder individuell, sympathisch oder unsympathisch erscheinen. Damit eine Figur entsprechend rezipiert werden kann, ist es wichtig, dass eine solche Figur für den Zuschauer funktioniert. Wenn eine Figur aber auf den ersten Blick vollkommen unvereinbare Eigenschaften besitzt und mehrere Extreme zur gleichen Zeit auslebt, ist fraglich, ob sie für den Zuschauer überhaupt funktionieren kann. Stewie Griffin aus der US-amerikanischen Zeichentrickserie Family Guy ist eine solche Figur. Stewie zu beschreiben fällt schwer, denn nach außen ist er ein unschuldiges einjähriges Baby, das sich aber wie ein egozentrischer Erwachsener verhält, der wiederum häufig in kindliche Verhaltensmuster zurückfällt. Er scheint also, mehrere sich ausschließende Verhaltensweisen miteinander zu vereinen. Die Analyse soll Informationen darüber preisgeben, wie Konzeption und Rezeption der Figur miteinander zusammenhängen.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- ALLGEMEINES ZUR SERIE FAMILY GUY UND DER FIGUR STEWIE GRIFFIN
- DIE SERIE FAMILY GUY
- DIE FIGUR STEWIE GRIFFIN
- GENRE UND NARRATION
- GRUNDLAGEN SERIELLEN ERZÄHLENS
- FAMILY GUY ALS SITCOM
- FAMILY GUY ALS ANIMATED CARTOON
- FAMILY GUY ALS GENREMIXTUR
- NARRATIVE BESONDERHEITEN BEI FAMILY GUY
- SELBSTREFERENZ
- DIE PETER-FOLGEN
- DIE STEWIE-FOLGEN
- STEWIE AUS SICHT DER ENTWICKLUNGSPSYCHOLOGIE
- DIE KOMIK
- DIE THEORIE DES KOMISCHEN
- DIE KOMIK IN DER KOMÖDIE
- DIE KOMIK IN FAMILY GUY AM BEISPIEL EINER SZENE
- REZEPTION VON FIGUR UND HANDLUNG
- DIE ROLLE DES ZUSCHAUERS BEI DER FERNSEHREZEPTION
- EMOTIONALE ASPEKTE DER BEDEUTUNGSZUWEISUNG
- REZEPTION VON HANDLUNG
- REZEPTION VON HANDELNDEN
- Parasoziale Interaktion im Allgemeinen
- Parasoziale Interaktion mit Stewie
- FAZIT
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert die Figur Stewie Griffin aus der US-amerikanischen Zeichentrickserie Family Guy. Dabei wird untersucht, wie die Figur trotz ihrer scheinbar unvereinbaren Eigenschaften für den Zuschauer funktioniert. Die Arbeit befasst sich mit der Konzeption und Rezeption der Figur und beleuchtet die verschiedenen Aspekte, die zur Entstehung und Wirkung von Stewie beitragen.
- Analyse der Figur Stewie Griffin im Kontext der Serie Family Guy
- Untersuchung der Genreeinordnung von Family Guy und der damit verbundenen narrativen Besonderheiten
- Anwendung der Entwicklungspsychologie auf die Figur Stewie und Analyse der Komik in der Serie
- Rezeptionsanalyse der Figur Stewie und Untersuchung der parasozialen Interaktion zwischen Zuschauer und Figur
- Zusammenhang zwischen Konzeption und Rezeption von fiktiven Figuren am Beispiel von Stewie Griffin
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung, die die Relevanz der Figurenanalyse im Film und Fernsehen beleuchtet. Es wird die These aufgestellt, dass Stewie Griffin trotz seiner widersprüchlichen Eigenschaften als Figur funktioniert.
Kapitel 2 bietet eine Übersicht über die Serie Family Guy und die Figur Stewie Griffin. Dabei wird auf die Konzeption der Figur und ihre wichtigsten Merkmale eingegangen.
Kapitel 3 widmet sich der Genreeinordnung von Family Guy. Die Serie wird als Sitcom, Animated Cartoon und Genremix betrachtet. Es werden die narrativen Besonderheiten von Family Guy, wie z.B. die Selbstreferenz, beleuchtet.
Kapitel 4 analysiert die Figur Stewie aus Sicht der Entwicklungspsychologie. Es werden verschiedene Entwicklungsstadien eines Kindes aufgezeigt und auf die Figur Stewie übertragen.
Kapitel 5 beschäftigt sich mit der Komik in der Serie Family Guy und insbesondere mit der Figur Stewie. Es wird die Theorie des Komischen vorgestellt und die Bedeutung des Komischen in der Komödie beleuchtet.
Kapitel 6 befasst sich mit der Rezeption von Stewie Griffin. Es wird die Rolle des Zuschauers bei der Fernsehrezeption erläutert und der emotionale Aspekt der Bedeutungszuweisung untersucht. Die parasoziale Interaktion zwischen Zuschauer und Figur steht dabei im Mittelpunkt.
Schlüsselwörter
Stewie Griffin, Family Guy, Figurenanalyse, Konzeption, Rezeption, Genre, Narration, Sitcom, Animated Cartoon, Entwicklungspsychologie, Komik, Parasoziale Interaktion, Zuschauerrolle.
- Quote paper
- Raphael Breuer (Author), 2019, Wie funktioniert eine fiktive Figur als theoretisches Konstrukt und als rezipierter Inhalt? Figurenanalyse am Beispiel von Stewie Griffin in "Family Guy", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/594384