Als erstes stelle ich den III. Teil des Werkes „Geist, Identität und Gesellschaft“ von George Herbert Mead dar. George H. Mead (1863 - 1931) gilt als Begründer des symbolischen Interaktionismus. Sein wissenschaftliches Arbeiten und die Entwicklung seines Werkes wurden durch den Darwinismus und den Pragmatismus geprägt. Zum ersten war das Darwins Evolutionstheorie. Charles W. Morris schreibt : „Daraus schien zu folgen, dass nicht nur der menschliche Organismus, sondern auch der ganze geistige Prozess innerhalb der evolutionären Entwicklung interpretiert werden müsse, dass er diese Eigenschaft der Veränderlichkeit teile und aus dem Zusammenspiel von Organismus und Umwelt entstanden sei.“ 1 Der Organismus muss sich nach dieser Theorie an seine Umwelt anpassen um zu überleben.
Der Darwinismus ist u. a. auch wieder eine Strömung der den amerikanischen Pragmatismus, der zu dieser Zeit erst richtig entstand, beeinflusst hat. Mead selbst bezeichnet sich als ein Vertreter dieser philosophischen Richtung. Die nach Darwin beschriebene aktive Lebenssicherung des Organismus ist nicht als deterministisch anzusehen, sondern ist abhängig von problemlösenden Denken und Handeln der Menschen. Mead hat daran gearbeitet eine These zu entwickeln, die die Entstehung des selbstbewussten Subjekts, also der Identität, beschreiben kann. Dies gelingt nur in einer Gemeinschaft handelnder und kommunizierender Menschen. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- George Herbert Mead: Geist, Identität und Gesellschaft; Teil III, Identität
- Identität und Organismus
- Der Hintergrund der Entstehung der Identität
- Die Identität und das Subjektive
- Das ,,I\" und das „,me”
- Gesellschaftliche Haltungen und die physische Welt
- Geist als Hereinnahme des gesellschaftlichen Prozesses in das Individuum
- ,,I“ und „,me\" als Phasen der Identität
- Die Verwirklichung der Identität in der gesellschaftlichen Situation
- Die Beiträge des „me“ und des „I“
- Die gesellschaftliche Kreativität der Identität
- Gegenüberstellung von individualistischen und gesellschaftlichen Theorien der Identität
- Lothar Krappmann: Soziologische Dimensionen der Identität
- Identität und Beteiligung an Interaktionsprozessen
- Balancierende Identität
- Beurteilung aus gerontologischer Sicht
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Identitätsentwicklung im Lebenslauf unter Einbezug der Theorien von George Herbert Mead und Lothar Krappmann. Sie verfolgt das Ziel, die Entstehung und Struktur der Identität im Kontext gesellschaftlicher Prozesse zu analysieren und deren Bedeutung für das menschliche Individuum zu beleuchten.
- Das Konzept des symbolischen Interaktionismus nach George Herbert Mead
- Die Rolle von Sprache und Kommunikation in der Identitätsbildung
- Die Bedeutung des gesellschaftlichen Prozesses für die Entwicklung der Identität
- Soziologische Dimensionen der Identität nach Lothar Krappmann
- Die Interaktionstheorie und die Bedeutung von sozialen Interaktionen
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 bietet eine Einführung in das Thema Identitätsentwicklung und stellt die wissenschaftlichen Hintergründe der Arbeit dar. Es wird auf die Bedeutung des Darwinismus und des Pragmatismus für die Entwicklung der Theorie von George Herbert Mead eingegangen.
Kapitel 2 präsentiert den dritten Teil des Werkes „Geist, Identität und Gesellschaft“ von George Herbert Mead. Es wird der Prozess der Identitätsbildung aus der Perspektive des symbolischen Interaktionismus beleuchtet. Die zentrale Rolle von Sprache und Kommunikation in der Entstehung der Identität wird hervorgehoben. Der Abschnitt geht außerdem auf das Verhältnis von „I“ und „me“ im Selbstverständnis des Individuums ein und beschreibt die Interaktion zwischen Individuum und Gesellschaft.
Kapitel 3 widmet sich den soziologischen Dimensionen der Identität nach Lothar Krappmann. Es wird auf die Bedeutung von Interaktionen und die Notwendigkeit der Beteiligung des Individuums an sozialen Prozessen eingegangen.
Kapitel 4 befasst sich mit der gerontologischen Perspektive auf die Identitätsentwicklung. Es werden mögliche Fragestellungen und Herausforderungen im Alter im Hinblick auf das Konzept der Identität diskutiert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die zentralen Begriffe des symbolischen Interaktionismus, der Identitätsentwicklung, der Sprache und Kommunikation, des gesellschaftlichen Prozesses und der sozialen Interaktion. Weitere wichtige Schlüsselbegriffe sind "I", "me", "Gesellschaft", "Individuum", "Balancierende Identität" und "Gerontologie".
- Quote paper
- Astrid Vorhoff (Author), 2001, Identitätsentwicklung im Lebenslauf nach George Herbert Mead, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/59881