Der Markt der Volksrepublik China scheint zu boomen. Das hohe Wirtschaftswachstum und die starke Nachfrage nach Erdöl, derzeit vielfach in den Medien thematisiert, erwecken den Eindruck, dass China mit 1,3 Milliarden potenziellen Kunden der Markt der Zukunft ist, in den es zu investieren gilt. Westliche Wirtschaftsmächte, so auch deutsche Unternehmen, wittern das große Geschäft. Doch gilt es vorher, Land und Leute genau zu betrachten, um ein Scheitern zu verhindern. Es ist nicht nur, dass die relative Kaufkraft pro Kopf im Verhältnis schwindend gering ist, da bisher nur die Städte von diesem Boom profitieren, nicht aber die Mehrheit der Bevölkerung auf dem Land. Es ist vielmehr auch die Kultur, die sich über Jahrtausende komplett anders entwickelt hat, als es die westlichen Kulturen taten. Schon innerhalb der westlichen Welt gibt es große kulturelle Unterschiede, denen sich jeder bewusst sein muss, der international erfolgreich geschäftlich tätig sein möchte. Betrachtet man die jeweiligen Stereotypen, so sind die Finnen ein wortkarges, sehr sauberes und nahezu hierarchieloses Volk, bei dem bestenfalls das Staatsoberhaupt gesiezt wird. Die Amerikaner lieben Smalltalk und treffen geschäftliche Entscheidungen auf dem Golfplatz. Die Spanier sind eher multitaskingfähig als die Deutschen, sind allerdings in deutschen Augen nie pünktlich. So soll auch in diesem Rahmen der chinesische Stereotyp betrachtet werden. Sicherlich gibt es Ausnahmen in Großstädten wie z.B. Shanghai, die sich stark dem Westen annähern. Doch ist die chinesische Kultur so tief verwurzelt, dass sie sicherlich noch bei dem modernsten Chinesen Einfluss auf seine Einstellung und sein Verhalten haben wird. Auf die Ursprünge der chinesischen Kultur sowie die Wirtschaftsnation VR China heutzutage soll im Folgenden eingegangen werden. Mit Hilfe der in der interkulturellen Forschung anerkannten Dimensionen von Geert Hofstede wird die chinesische Kultur dann analysiert, um das Bewusstsein dafür zu schaffen, wie anders die Chinesen sind bzw. wir zu sein scheinen. Anschließend wird dieses Wissen angewendet, um eine Grundlage für erfolgreiche Verhandlungen mit Chinesen zu bilden. [...]
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Die chinesische Identität - Die VR China gestern und heute
- 2.1 Die politische und gesellschaftliche Entwicklung Chinas
- 2.2 Der chinesische Markt heute
- 3. Besseres Verstehen der chinesischen Kultur mit Hilfe von Hofstedes Dimensionen
- 3.1 Machtdistanz (PDI)
- 3.2 Kollektivismus vs. Individualismus (IDV)
- 3.3 Maskulin vs. Feminin (MAS)
- 3.4 Unsicherheitsvermeidung (UAI)
- 3.5 Langfristige vs. kurzfristige Orientierung (LTO)
- 4. Wege zum erfolgreichen Geschäftsabschluss
- 4.1 Verhalten während Meetings und Verhandlungen
- 4.1.1 Verhandlungsstil und -strategie
- 4.1.2 Die Visitenkarte
- 4.1.3 Gastgeschenke
- 4.2 Verhalten während Geschäftsessen und Empfängen
- 4.1 Verhalten während Meetings und Verhandlungen
- 5. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit setzt sich zum Ziel, die chinesische Kultur und die geschäftlichen Besonderheiten des chinesischen Marktes zu analysieren. Der Fokus liegt dabei auf dem Verständnis der chinesischen Identität, sowohl historisch als auch in Bezug auf die heutige Volksrepublik China. Die Arbeit beleuchtet, wie kulturelle Unterschiede, insbesondere im Kontext der von Geert Hofstede entwickelten Dimensionen, das Geschäftsverhalten beeinflussen.
- Die Entwicklung der chinesischen Kultur und ihre Besonderheiten
- Die politische und wirtschaftliche Entwicklung der VR China
- Die Anwendung von Hofstedes Dimensionen zur Analyse der chinesischen Kultur
- Kulturelle Aspekte im Geschäftsleben in China
- Strategien für erfolgreiche Geschäftsabschlüsse mit chinesischen Partnern
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik des chinesischen Marktes ein und stellt die Relevanz des kulturellen Verständnisses für den Geschäftserfolg heraus. Kapitel 2 beleuchtet die politische und gesellschaftliche Entwicklung Chinas, wobei die Ursprünge der chinesischen Kultur sowie die Bedeutung des Konfuzianismus hervorgehoben werden. Kapitel 3 analysiert die chinesische Kultur anhand von Hofstedes Dimensionen und zeigt die Unterschiede zur westlichen Kultur auf. Kapitel 4 befasst sich mit dem Verhalten während Meetings, Verhandlungen und Geschäftsessen und gibt praktische Tipps für den Umgang mit chinesischen Geschäftspartnern.
Schlüsselwörter
Chinesische Kultur, VR China, Hofstedes Dimensionen, Machtdistanz, Individualismus, Kollektivismus, Maskulinität, Femininität, Unsicherheitsvermeidung, Langfristige Orientierung, Geschäftsverhalten, Verhandlungsstrategien, Geschäftsessen, Gastgeschenke.
- Citar trabajo
- Silke Hanebuth (Autor), 2006, Gestaltung deutsch-chinesischer Geschäftsbeziehungen unter Berücksichtigung der Kulturunterschiede, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/59903