Der Begriff der Rhetorik wird in neuerer Zeit zumeist als Theorie und Praxis der Rede und des Gesprächs verwendet. Somit sind für wissenschaftliche Belange Anknüpfungsmöglichkeiten nicht nur für Sprachwissenschaftler, sondern auch für Linguisten, Psychologen, Pädagogen, Soziologen gegeben, was sich in einem breiten Aufgebot an Forschungsbeiträgen zur Rhetorik widerspiegelt. Im Folgenden möchte ich den Begriff der Rhetorik jedoch enger Fassen und vor allem auf die in der Antike zentralen Aufgaben fokussieren: die der Identifikation und Persuasion. Gegenstand der Rhetorik war in der Antike im allgemeinsten Sinne die Kunst der freien, öffentlichen Rede. Bereits genannte Aufgabe der (antiken) Rhetorik war es, die Möglichkeiten zu erforschen und die Mittel bereitzustellen, die nötig sind, um eine Gemeinsamkeit zwischen Redner und Zuhörern herzustellen (Identifikation), auf deren Basis es ermöglicht wird, eine subjektive Überzeugung allgemein zu machen (Persuasion). Mitarbeitermotivation, so meine zugrunde liegende These, muss ebenso zunächst Identifikation herstellen, welche sodann als Basis für einen Transfer der Unternehmensziele und -Motive auf die Mitarbeiter ge- bzw. benutzt werden kann. Der in der obigen Rhetorik-Definition genannte Zweischritt von Identifikation und Persuasion findet sich m. E. in der Mitarbeitermotivation wieder und soll in dieser Arbeit - durch Analyse der Anreizstrukturen der Unternehmensberatung McKinsey & Company, Inc. - in der Unternehmenspraxis beispielhaft nachgewiesen werden. Ziel ist esnicht,eine empirische Analyse aktueller, vergangener oder zukünftiger Systeme zur Mitarbeitermotivation durchzuführen. Vielmehr soll aufgezeigt und dafür sensibilisiert werden, dass auch bei den als besonders ausgefeilt und komplex geltenden Motivationssystemen wie denen der Top-Management-Beratungen die Grundprinzipien mit den beiden genannten der Rhetorik grundsätzlich übereinstimmen: auch die „modernste“ Mitarbeitermotivation kann also gewissermaßen als „antik“ bezeichnet werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung | Rhetorik & Mitarbeitermotivation
- 2. Mitarbeitermotivation bei McKinsey & Comp., Inc.
- a. Gründe & Ziele
- b. Aufbau/ Struktur
- 3. Warum Anreizsysteme „rhetorisch“ sind - am Beispiel von McK
- 4. Fazit
- a. Mitarbeitermotivation = Rhetorik?
- b. Ort der Rhetorik
- c. Entwicklung & Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Mitarbeitermotivation bei McKinsey & Company, Inc. und argumentiert, dass die Prinzipien der antiken Rhetorik – Identifikation und Persuasion – auch in modernen Motivationssystemen zentral sind. Ziel ist es nicht, empirische Daten zu analysieren, sondern aufzuzeigen, dass selbst komplexe Motivationssysteme auf diesen grundlegenden rhetorischen Prinzipien beruhen.
- Rhetorische Aspekte der Mitarbeitermotivation
- Analyse der Anreizsysteme bei McKinsey
- Identifikation und Persuasion als zentrale Elemente der Motivation
- Vergleich zwischen antiker Rhetorik und moderner Mitarbeitermotivation
- Die Rolle von "weichen" und "harten" Faktoren bei der Mitarbeitermotivation
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung | Rhetorik & Mitarbeitermotivation: Die Einleitung definiert den Begriff der Rhetorik im antiken Sinne als die Kunst der Identifikation und Persuasion. Die Arbeit argumentiert, dass Mitarbeitermotivation ähnliche Prinzipien aufweist: Zuerst muss Identifikation zwischen Unternehmen und Mitarbeitern hergestellt werden, um anschließend die Unternehmensziele zu vermitteln (Persuasion). Die Analyse der Anreizsysteme bei McKinsey dient als Beispiel für diese These. Der Fokus liegt darauf aufzuzeigen, dass selbst hochentwickelte Motivationssysteme auf antiken rhetorischen Prinzipien basieren.
2. Mitarbeitermotivation bei McKinsey & Comp., Inc.: Dieses Kapitel untersucht die Mitarbeitermotivation bei McKinsey. Es beleuchtet die Gründe und Ziele der Motivationssysteme, die aufgrund des starken Wettbewerbs um Talente ("war for talents") essentiell sind. Der Fokus liegt auf dem Recruiting und der Bindung von Mitarbeitern. Es wird unterschieden zwischen "harten" Faktoren (z.B. Gehalt, Aufstiegschancen, Image) und "weichen" Faktoren (z.B. Arbeitsklima, Kollegialität, Feedback). Das Unternehmensporträt und die Kommunikation dieser Faktoren spielen eine zentrale Rolle, wobei die "weichen" Aspekte für die Mitarbeiterbindung wichtiger sind.
Schlüsselwörter
Mitarbeitermotivation, Rhetorik, McKinsey & Company, Anreizsysteme, Identifikation, Persuasion, "harte" und "weiche" Faktoren, Recruiting, Mitarbeiterbindung, Top-Management-Beratung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Analyse: Mitarbeitermotivation bei McKinsey & Company
Was ist das Thema der Arbeit?
Die Arbeit untersucht die Mitarbeitermotivation bei McKinsey & Company und argumentiert, dass die Prinzipien der antiken Rhetorik – Identifikation und Persuasion – auch in modernen Motivationssystemen zentral sind. Der Fokus liegt nicht auf empirischen Daten, sondern auf der Aufdeckung der rhetorischen Grundlagen komplexer Motivationssysteme.
Welche Aspekte der Mitarbeitermotivation werden untersucht?
Die Analyse betrachtet rhetorische Aspekte der Mitarbeitermotivation, analysiert die Anreizsysteme bei McKinsey, untersucht die Rolle von Identifikation und Persuasion als zentrale Elemente der Motivation und vergleicht antike Rhetorik mit moderner Mitarbeitermotivation. Zusätzlich wird die Rolle von "weichen" und "harten" Faktoren bei der Mitarbeitermotivation beleuchtet.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zur Mitarbeitermotivation bei McKinsey & Company (inkl. Gründen, Zielen und Struktur der Motivationssysteme), ein Kapitel, das die rhetorischen Aspekte der Anreizsysteme bei McKinsey beleuchtet, und ein Fazit. Das Fazit beinhaltet Überlegungen zur Gleichsetzung von Mitarbeitermotivation und Rhetorik, zum Ort der Rhetorik und Entwicklungsperspektiven.
Welche Rolle spielt die Rhetorik in der Mitarbeitermotivation?
Die Arbeit argumentiert, dass Mitarbeitermotivation auf ähnlichen Prinzipien wie die antike Rhetorik beruht. Identifikation zwischen Unternehmen und Mitarbeitern muss geschaffen werden, um anschließend die Unternehmensziele zu vermitteln (Persuasion). Selbst komplexe Motivationssysteme basieren auf diesen grundlegenden rhetorischen Prinzipien.
Wie werden die Anreizsysteme bei McKinsey analysiert?
Die Analyse der Anreizsysteme bei McKinsey dient als Beispiel für die These, dass moderne Motivationssysteme auf antiken rhetorischen Prinzipien basieren. Es werden sowohl "harte" Faktoren (Gehalt, Aufstiegschancen, Image) als auch "weiche" Faktoren (Arbeitsklima, Kollegialität, Feedback) berücksichtigt. Die Bedeutung der Unternehmenskommunikation und des Recruitings wird hervorgehoben, wobei "weiche" Faktoren als wichtiger für die Mitarbeiterbindung angesehen werden.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Mitarbeitermotivation, Rhetorik, McKinsey & Company, Anreizsysteme, Identifikation, Persuasion, "harte" und "weiche" Faktoren, Recruiting, Mitarbeiterbindung, Top-Management-Beratung.
Was ist das Fazit der Arbeit?
Das Fazit befasst sich mit der Frage, ob Mitarbeitermotivation gleich Rhetorik ist, untersucht den Ort der Rhetorik in diesem Kontext und gibt einen Ausblick auf zukünftige Entwicklungen. Es wird die These weiter verfolgt, dass die Prinzipien der antiken Rhetorik auch in modernen, komplexen Motivationssystemen wirksam sind.
- Citar trabajo
- Florian Jansen (Autor), 2006, Rethorik der Mitarbeitermotivation - am Beispiel McKinsey, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/60832