Die Bedeutung der internationalen Rechnungslegung nimmt parallel zur Globalisierung zu. Nicht nur kapitalmarktorientierte Kapitalgesellschaften, die ab 2005 bzw. 2007 ihre Konzernabschlüsse nach den IAS/IFRS
Rechnungslegungsvorschriften erstellen müssen, setzen sich hiermit auseinander. Mittelständische Unternehmen befassen sich laut des Deutschen Industrie- und Handelskammertages auch zunehmend mit diesem Thema. Ein konkreter Umstellungsbedarf wird bei den meisten mittelständischen Unternehmen jedoch noch nicht gesehen. Die wenigsten Mittelständler bilanzieren schon nach internationalen Rechnungslegungsstandards oder planen eine konkrete Umstellung. Dennoch bleibt die internationale Rechnungslegung auch weiterhin ein Thema, das von den mittelständischen Unternehmen verfolgt werden muss. In dieser Arbeit werden mögliche Auswirkungen der IAS/IFRS auf die mittelständische GmbH und GmbH & Co. KG untersucht. Dabei können auf Grund der Komplexität nicht alle Bereiche, bei denen Auswirkungen zu erwarten sind, abgedeckt werden. Es werden aber jene Themengebiete aufgegriffen, die von Bedeutung sein können und auch schon häufiger in der Öffentlichkeit thematisiert wurden. Wie diese Auswirkungen zu beurteilen sind, ob es sich um Vor- oder Nachteile handelt, kann im Allgemeinen nicht beantwortet werden und wird deshalb in dieser Arbeit nicht weitergehend diskutiert. Es kommt diesbezüglich auf den konkreten Sachverhalt des Einzelfalles an. Einführend wird die allgemeine Zielsetzung der internationalen Rechnungslegung nach IAS/IFRS dargestellt. Darauf folgend werden die Anwendungsmöglichkeiten dieser Regelungen im Hinblick auf die mittelständische GmbH und GmbH & Co. KG geprüft. Anschließend wird auf das sich in der Entwicklung befindliche IAS/IFRS-Regelungswerk für den Mittelstand eingegangen. Auf eine Erläuterung der IAS/IFRS-Entwicklung im Zeitverlauf, der Organisationsstrukturen sowie den formalen Aufbau des Regelungswerkes, wird hier verzichtet, da sie für diese Arbeit nicht direkt von Bedeutung sind. Das dritte Kapitel bildet den Schwerpunkt dieser Arbeit und zeigt die direkten Auswirkungen auf den Jahresabschluss bei der Anwendung der IAS/IFRS. Dabei sind exemplarisch einige Bereiche ausgewählt, die für eine mittelständische GmbH oder GmbH & Co. KG relevant sein können und bei denen gleichzeitig bedeutende Unterschiede zur Bilanzierung nach dem HGB bestehen. Zunächst wird auf die Bewertung von Anlagevermögen zu Zeitwerten eingegangen. [...]
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Grundlagen der IAS/IFRS Rechnungslegung
- 2.1 Zielsetzung der IAS/IFRS
- 2.2 Anwendungsmöglichkeiten der IAS/IFRS bei der mittelständischen GmbH und GmbH & Co. KG
- 2.2.1 Definition Mittelstand
- 2.2.2 Anwendungsmöglichkeiten
- 2.3 IASB Projekt zur Erleichterung der Rechnungslegung für KMU
- 3 Direkte Auswirkungen auf den Jahresabschluss bei der Anwendung der IAS/IFRS
- 3.1 Bewertung des Anlagevermögens zu Zeitwerten
- 3.2 Erhöhte Buchwerte durch verlängerte Abschreibungsdauern
- 3.3 Leasing
- 3.4 Gewinnrealisierung nach Fertigungsfortschritt
- 3.5 Pensionszusagen
- 3.6 Umqualifizierung von Eigenkapital in Fremdkapital
- 3.7 Latente Steuern
- 3.8 Zusammenfassung
- 4 Auswirkungen auf externe Anspruchsgruppen und die Finanzbuchhaltung
- 4.1 Auswirkungen auf die Kapitalgeber
- 4.1.1 Eigenkapitalgeber
- 4.1.2 Fremdkapitalgeber
- 4.2 Auswirkungen auf die Kunden und die Lieferanten
- 4.3 Auswirkungen auf die Finanzbuchhaltung
- 4.1 Auswirkungen auf die Kapitalgeber
- 5 Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit beschäftigt sich mit den möglichen Auswirkungen von IAS/IFRS auf die mittelständische GmbH und GmbH & Co. KG. Ziel ist es, einen umfassenden Überblick über die Auswirkungen der International Financial Reporting Standards (IFRS) auf die Rechnungslegungspraxis im deutschen Mittelstand zu geben. Die Arbeit untersucht sowohl die direkten Auswirkungen auf den Jahresabschluss als auch die indirekten Folgen für externe Anspruchsgruppen und die Finanzbuchhaltung.
- Anwendungsmöglichkeiten von IAS/IFRS für den Mittelstand
- Bewertung des Anlagevermögens zu Zeitwerten
- Auswirkungen auf die Finanzbuchhaltung
- Auswirkungen auf Kapitalgeber und andere Stakeholder
- Das IASB Projekt zur Erleichterung der Rechnungslegung für KMU
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in die Thematik der IAS/IFRS-Rechnungslegung ein und stellt den aktuellen Stand der Forschung dar. Kapitel 2 beleuchtet die Grundlagen der IAS/IFRS Rechnungslegung, einschließlich der Zielsetzung und der Anwendungsmöglichkeiten im deutschen Mittelstand. In Kapitel 3 werden die direkten Auswirkungen der IAS/IFRS auf den Jahresabschluss analysiert. Dies beinhaltet Themen wie die Bewertung des Anlagevermögens, die Abschreibungsdauer, Leasingverträge und die Gewinnrealisierung. Kapitel 4 befasst sich mit den Auswirkungen der IAS/IFRS auf externe Anspruchsgruppen und die Finanzbuchhaltung, wobei die Auswirkungen auf Kapitalgeber, Kunden, Lieferanten und die Finanzbuchhaltung im Vordergrund stehen.
Schlüsselwörter
Die Diplomarbeit beschäftigt sich mit den Schlüsselbegriffen IAS/IFRS, Mittelstand, GmbH, GmbH & Co. KG, Rechnungslegung, Jahresabschluss, Bewertung, Abschreibung, Leasing, Gewinnrealisierung, Pensionszusagen, Eigenkapital, Fremdkapital, Latente Steuern, Finanzbuchhaltung, Kapitalgeber, Kunden, Lieferanten und Stakeholder.
- Citation du texte
- Diplom-Betriebswirt (FH) Ulrich Wiebringhaus (Auteur), 2006, Mögliche Auswirkungen von IAS/IFRS auf die mittelständische GmbH und GmbH & Co. KG, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/61009