Über die Chancen und Risiken der Jugendlichen, die Hochleistungssport betreiben, wird in der Öffentlichkeit vielfach kontrovers diskutiert. Einerseits begegnen uns Argumente, wonach sich sportliches Engagement positiv auf die Persönlichkeitsentwicklung niederschlägt und somit vorteilhaft für das Leben ist.
Dem gegenüber stehen allerdings Auffassungen, vor allem von kritischen Sportpädagogen, dass die leistungssportliche Aktivität zu schwerwiegenden Entwicklungsdefiziten in sozialer, intellektueller und emotionaler Hinsicht für Jugendliche führen kann und somit den Aufbau von Persönlichkeit und Identität der jugendlichen Leistungssportler beeinträchtigt und gefährdet.
Sportliche Höchstleistungen auf internationaler Ebene können nur durch langjähriges Training erreicht werden. Außerdem ist eine breite Basis leistungssportlich engagierter Jugendlicher die Voraussetzung für den Erfolg eines nationalen Spitzensportkonzepts. Aus dieser Basis gilt es dann die Besten der Besten auszuwählen und zu fördern.
Im Folgenden möchte ich, neben den nicht wissenschaftlich belegten Argumentationen zu den Chancen und Risiken der jugendlichen Hochleistungssportler, auch auf wissenschaftlich gestützte Studien zum Selbstkonzept der Athleten und Athletinnen eingehen. Erst durch empirische Befunde einzelner Studien ist es möglich, eine Basis zu schaffen, mit deren Hilfe man die mit dem leistungssportlichen Engagement verbundenen Chancen und Risiken überhaupt angemessen bilanzieren zu können.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Einführung in die Problematik
- Jugendliche Entwicklungsaufgaben
- Schwierigkeiten bei der Bewältigung der Entwicklungsaufgaben
- Stressful life events
- Ressourcen zur Bewältigung der Belastungen
- Das Selbstkonzept
- Das schulische Selbstkonzept
- Chancen und Risiken
- Empirische Befunde
- Prinzipien für einen pädagogisch verantwortungsvollen Leistungssport
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text befasst sich mit der Thematik des Hochleistungssports im Jugendalter und analysiert die Chancen und Risiken, die diese Disziplin für junge Menschen mit sich bringt. Dabei wird ein besonderes Augenmerk auf die besonderen Herausforderungen für die Persönlichkeitsentwicklung von jugendlichen Leistungssportlern gelegt.
- Entwicklungsaufgaben im Jugendalter
- Stressfaktoren im Hochleistungssport
- Das Selbstkonzept von jugendlichen Leistungssportlern
- Empirische Befunde zu Chancen und Risiken
- Prinzipien für einen pädagogisch verantwortungsvollen Leistungssport
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema ein und beleuchtet die kontroversen Debatten über die Auswirkungen des Hochleistungssports auf Jugendliche. Kapitel 2 analysiert die Entwicklungsaufgaben im Jugendalter und die spezifischen Herausforderungen, die sich für junge Leistungssportler ergeben. Hierbei werden Themen wie die Balance zwischen sportlicher Belastung und Regeneration, die Unterstützung durch das soziale Umfeld und die schulische Leistungsfähigkeit thematisiert. Kapitel 3 beschäftigt sich mit dem Selbstkonzept von jugendlichen Leistungssportlern und die Rolle des schulischen Selbstkonzepts in diesem Zusammenhang. Kapitel 4 beleuchtet die Chancen und Risiken des Hochleistungssports und präsentiert empirische Befunde zu diesem Thema.
Schlüsselwörter
Jugendliche, Hochleistungssport, Entwicklungsaufgaben, Selbstkonzept, Chancen, Risiken, Empirische Befunde, Pädagogische Verantwortung, Sportliche Leistung.
- Quote paper
- Christian Reif (Author), 2006, Jugendliche im Hochleistungssport - Chancen und Risiken, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/61170