Der New Yorker Weltgipfel im September 2005 hat trotz wichtiger Weichenstellungen keine befriedigende Antwort auf eine zukunftsfähige Reform der VN gegeben. Die Struktur der Weltgemeinschaft erscheint veraltet und regressiv und die VN widersprechen sich zunehmend selbst, wenn sie eine einen Demokratisierungsprozess in allen Teilen der Welt einfordern, ohne sich selbst an die immer wieder angemahnten Prinzipien zu halten. Das Demokratiedefizit der Vereinten Nationen äußert sich vor allem in der fehlenden Transparenz bei den politischen Entscheidungsprozessen. Wenn Fragen von globaler Bedeutung der Weltbevölkerung weiterhin in Form von Geheimdiplomatie der nationalen Regierungen vorenthalten werden, ist ein noch größer werdender Mangel an Akzeptanz für die Vorgänge bei den VN absehbar. Inwieweit bzw. in welchen Bereichen die VN überhaupt reformierbar sind, soll in dieser Arbeit abgewogen werden. Zunächst müssen dazu einige theoretische Vorüberlegungen aus der Wissenschaft betrachtet werden, um eine einheitliche Basis für die Bewertung später zu prüfender Reformvorschläge legen zu können. Da sich zwei Wissenschaften kontinuierlich mit den VN beschäftigen, die noch dazu nicht immer einer Meinung sind, teilt sich dieses Kapitel in 2 Unterpunkte auf. Die Analyse der Reformentwürfe für mehr Demokratie innerhalb der VN beginnt unter Punkt 2 mit den Vorhaben, die die Organisation dazu in den letzten Jahren selbst aufgelegt hat. Können diese Modelle den großen Erwartungen der Weltöffentlichkeit gerecht werden?
Inhaltsverzeichnis
- A. Einführung
- 1. Keine Zukunft mit den Mitteln von gestern
- 2. Eine veränderte globale Situation
- B. Hauptteil
- 1. Die Wissenschaftliche Einschätzung der Reformproblematik
- 1.1 Ansichten in der Politikwissenschaft
- 1.2 Ansichten im Völkerrecht
- 2. Eigene diesbezügliche Vorhaben der VN
- 3. Initiativen von zivilgesellschaftlichen Akteuren
- 4. Ein Schwerpunkt der Reformvorschläge: Die Schaffung einer parlamentarischen Versammlung in Ergänzung zur Generalversammlung
- 5. Mögliche positive und negative Auswirkungen der Reformen
- 6. Zusammenfassung der Vorschläge und der anhaltenden Diskussion
- 6.1 Vereinbarkeiten mit der,, Realpolitik\"?
- 6.2 Fachliche Einschätzungen der Erfolgsaussichten für eine Reform
- C. Ein Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit der Demokratisierung der Vereinten Nationen und untersucht Reformvorschläge, die eine Struktur im Sinne von global democracy schaffen sollen.
- Analyse des Demokratiedefizits der Vereinten Nationen
- Bewertung der Reformentwürfe für mehr Demokratie innerhalb der VN
- Beurteilung der Vorhaben, die die VN in den letzten Jahren selbst aufgelegt haben
- Untersuchung der Initiativen von zivilgesellschaftlichen Akteuren
- Bewertung der Auswirkungen einer möglichen Reform auf die Staaten und die Zivilgesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
A. Einführung
Der Autor stellt die Aktualität und Relevanz der Reformdebatte der Vereinten Nationen heraus. Er argumentiert, dass die bestehende Struktur der Weltgemeinschaft veraltet und regressiv ist und die VN ein Demokratiedefizit aufweisen. Die Arbeit befasst sich mit der Frage, inwieweit und in welchen Bereichen die VN reformierbar sind.
B. Hauptteil
Das Kapitel analysiert die wissenschaftliche Einschätzung der Reformproblematik aus der Sicht der Politikwissenschaft und des Völkerrechts. Es befasst sich mit den Vorhaben der VN selbst, den Initiativen zivilgesellschaftlicher Akteuren und der Schaffung einer parlamentarischen Versammlung in Ergänzung zur Generalversammlung.
Des Weiteren werden die möglichen positiven und negativen Auswirkungen der Reformen auf die Staaten und die Zivilgesellschaft sowie die Zusammenfassung der Vorschläge und der anhaltenden Diskussion diskutiert.
Schlüsselwörter
Demokratisierung, Vereinte Nationen, Global Governance, Reformvorschläge, parlamentarische Versammlung, Zivilgesellschaft, Politikwissenschaft, Völkerrecht, Realpolitik.
- Quote paper
- Ivo Jarowinsky (Author), 2006, Demokratisierung der Vereinten Nationen: Reformvorschläge zum Aufbau einer Struktur im Sinne von global democracy, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/61182