Die elterliche Fürsorge für ihre Kinder umfasst zahlreiche Aufgaben, die in unserer heutigen Gesellschaft schon für Eltern gesunder Kinder schwer zu bewältigen sind. Die Erfüllung dieser vielfältigen Aufgaben ist daher keineswegs als selbstverständlich anzusehen. Aufgrund dessen benötigen vor allem Eltern mit behinderten oder von Behinderung bedrohten Kindern einer besondere Hilfe und Unterstützung, damit sie den Anforderungen der besten Entwicklung ihres Kindes und den Problemen ihres „speziellen“ Alltags gerecht werden können. Für die Frühförderung ist es demnach wichtig, dass die Hilfe für das Kind gleichzeitig auch für und mit den Eltern eingesetzt wird, um Ängste im Umgang mit dem Kind abzubauen, Hilflosigkeit zu überwinden, die Fähigkeit zur Selbsthilfe zu stärken und auch Fehlverhalten zu vermeiden (vgl. BMGS, 2003). Während vor einigen Jahren die Wirksamkeit einer Einbeziehung der Eltern in die Frühförderung weitgehend bezweifelt wurde, hat sich dieses Konzept mittlerweile zu einer der Grundleitideen der Frühförderung entwickelt. Zurückzuführen ist dies auf den Paradigmenwechsel von der allein auf das Kindzur die auf das System Kind-Eltern-Umfeld - zentrierten Frühförderung (vgl. Bode, 2002). So soll es mithilfe der Frühförderung den Eltern erleichtert werden, ihre Aufgaben in der Fürsorge und Förderung eines behinderten Kindes zu erfüllen und durch die Entlastung ihre eigenen Probleme lösen zu können (vgl. Weiß, 1989). [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Zur Definition von Frühförderung
- Aufbau der Arbeit
- Veränderte Lebensstrukturen von Familien mit einem behinderten Kind
- Die Bedeutung der Diagnosevermittlung
- Bewältigungsprozesse
- Elternkompetenzen
- Die Familie in der Frühförderung - ein ökologischer Ansatz
- Theorie der Ökologie der menschlichen Entwicklung
- Entwicklung im Kontext
- Die Ökologischen Systeme in der Umwelt
- Konsequenzen des ökologischen Ansatzes auf die Frühförderung
- Familienorientierung in der Frühförderung
- Zusammenarbeit von Eltern und Experten in der Frühförderung
- Eltern als Kotherapeuten
- Spezielle Probleme beim Einsatz von Hilfstherapeuten
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit beleuchtet die Bedeutung der elterlichen Fürsorge im Kontext der Frühförderung von Kindern mit Behinderungen oder dem Risiko einer Behinderung. Sie befasst sich mit den Herausforderungen, denen Familien in dieser Situation gegenüberstehen, und untersucht, wie die Frühförderung Eltern bei der Bewältigung dieser Herausforderungen unterstützen kann. Der Fokus liegt dabei auf der Zusammenarbeit zwischen Frühförderern und Eltern und der Bedeutung eines systemischen Ansatzes in der Frühförderung.
- Die besonderen Anforderungen an Familien mit einem behinderten Kind
- Die Rolle der Frühförderung bei der Unterstützung von Familien
- Die Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen Eltern und Fachkräften
- Die Anwendung des ökologischen Ansatzes von Uri Bronfenbrenner in der Frühförderung
- Die Bedeutung der elterlichen Resonanz auf die Frühförderung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung erläutert den Begriff der Frühförderung und skizziert den Aufbau der Hausarbeit. Das erste Kapitel beleuchtet die veränderten Lebensstrukturen von Familien mit einem behinderten Kind, mit Fokus auf die Diagnosevermittlung, Bewältigungsprozesse und Elternkompetenzen. Das zweite Kapitel widmet sich dem ökologischen Ansatz in der Frühförderung, indem es die Theorie von Uri Bronfenbrenner erläutert und deren Konsequenzen für die Frühförderung darstellt. Das dritte Kapitel befasst sich mit der Familienorientierung in der Frühförderung, untersucht die Zusammenarbeit zwischen Eltern und Experten sowie die Rolle der Eltern als Kotherapeuten.
Schlüsselwörter
Frühförderung, Behinderung, Familienorientierung, ökologischer Ansatz, Elternkompetenzen, Kotherapie, Zusammenarbeit, Systemtheorie, Uri Bronfenbrenner.
- Quote paper
- Caroline Lorig (Author), 2006, Die Situation des Elternhauses als wichtige Komponente in der erfolgreichen Frühförderung behinderter und von Behinderung bedrohter Kinder, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/61721