„Mittlerweile haben wir das Ziel des Risikomanagements verstanden“, bekräftigte im Mai 1999 der Leiter des zentralen Risikomanagements der Phillip Holzmann AG, das damals zweitgrößte Bauunternehmen der BRD. Doch weder diese Behauptung noch die politisch wie auch ökonomisch äußerst fragwürdige „Rettungsaktion“ von Seiten der Bundesregierung, verschiedenen Aktionären und Banken im November 1999 konnte dem Schicksal ein Schnäppchen schlagen: am 21.3.2002 war das Traditionsunternehmen aufgrund von Zahlungsunfähigkeit gezwungen, Insolvenz zu beantragen.1) Gleichermaßen flog 2001 SwissAir und 2002 Fairschild Dornier mit den Entwicklungskosten des neuen Vorzeigejets 728 nach 85-jähriger Luftfahrtgeschichte geradewegs in den Konkurs. Ebenso sind Flowtex, Enron, Worldcom und Konsorten weniger exotische Ausnahmefälle als eher populäre Vorzeige- Pleitiers. Im Jahr 2003 ist erstmalig der traurige Rekord mit Überschreitung der Grenze von 100.000 Gesamtinsolvenzen in Deutschland zustande gekommen –diese Entwicklung betraf in Sachsen-Anhalt sogar jedes 36. Unternehmen. 2) Worin liegen die Ursachen für eine solche Entwicklung? Prof. Dr. Michael Feucht von der Fachhochschule Augsburg sieht sie zumeist in der Kombination verschiedener interner (Betrug, Missmanagement) und externer Einflussfaktoren (Finanzmärkte, Absatzmärkte, Terror, etc.).
Inhaltsverzeichnis
- Wirtschaften - ein riskantes Unternehmen
- Wer nicht wagt... - Entscheidung unter Unsicherheit
- Risiko & Ungewissheit – ein definitorischer Ansatz
- Ausprägungsformen betrieblicher Risiken
- Daseinsberechtigung eines risikoorientierten Managements
- Risikomanagement als Wettbewerbsvorteil
- Gesetzliche Bestimmungen zum Risikomanagement
- Der Ablauf von Risikomanagementprozessen
- Gefahr erkannt... - Risikoerfassungsmethoden
- Quantität vor Qualität – Das Brainstorming-Verfahren
- Risikochecklisten als Orientierungshilfe
- Verschiedene Verfahren zur Risikomessung
- Die Risk-Map als System zur Risikobewertung
- Das Value-at-Risk-Verfahren
- Neuronale Netze - Risikoorakel der Zukunft
- Risiko in der Praxis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Das Referat behandelt die Bedeutung von Risikomanagement in der modernen Wirtschaft. Es beleuchtet die verschiedenen Ausprägungsformen betrieblicher Risiken, die Notwendigkeit eines risikoorientierten Managements und verschiedene Methoden zur Risikoerfassung und -messung.
- Definition und Charakterisierung von betrieblichen Risiken
- Die Bedeutung und Notwendigkeit von Risikomanagement
- Verschiedene Methoden zur Risikoerfassung und -bewertung
- Die Bedeutung von Risikomanagement als Wettbewerbsvorteil
- Praxisbeispiele für die Anwendung von Risikomanagement
Zusammenfassung der Kapitel
Wirtschaften – ein riskantes Unternehmen
Dieser Abschnitt beschreibt die hohe Anzahl von Unternehmenspleiten in den letzten Jahren und benennt interne und externe Einflussfaktoren, die zu diesen Entwicklungen führen.
Wer nicht wagt... - Entscheidung unter Unsicherheit
Dieses Kapitel erklärt den Begriff Risiko als eine Kombination aus Risikoaspekt und Eintrittswahrscheinlichkeit und betrachtet die duale Sichtweise von Risiko. Es erläutert die Unterscheidung zwischen Risiko und Ungewissheit und zeigt die Bedeutung von Risikomanagement für die Handlungsplanung auf.
Risiko & Ungewissheit - ein definitorischer Ansatz
In diesem Abschnitt werden verschiedene Definitionsansätze von Risiko diskutiert, die Eintrittswahrscheinlichkeit von Risikoereignissen betrachtet und die Unterscheidung zwischen „negativem“ und „positivem“ Risiko herausgestellt. Die Bedeutung der Risikobewertung hinsichtlich Eintrittswahrscheinlichkeit und Schadenshöhe wird anhand einer Risikomatrix verdeutlicht.
Ausprägungsformen betrieblicher Risiken
Dieser Abschnitt kategorisiert verschiedene Formen von Risiken, die in Unternehmen auftreten können, und die Bedeutung einer kategoriebezogenen Risikopriorisierung im Rahmen einer Risikoanalyse.
Daseinsberechtigung eines risikoorientierten Managements
Dieses Kapitel erläutert die Notwendigkeit eines proaktiven Risikomanagements in der globalisierten Wirtschaft. Es zeigt die Vorteile eines risikoorientierten Managements für Unternehmen auf und beleuchtet die gesetzliche Regulierung von Risikomanagement in verschiedenen Bereichen.
Gefahr erkannt... - Risikoerfassungsmethoden
Der Abschnitt beschreibt verschiedene Methoden zur Risikoerfassung, wie Brainstorming und Checklisten, und zeigt die Notwendigkeit einer umfassenden und systematischen Erfassung von Risiken für ein effektives Risikomanagement.
Verschiedene Verfahren zur Risikomessung
In diesem Kapitel werden verschiedene Verfahren zur Risikomessung, wie die Risk-Map, das Value-at-Risk-Verfahren und neuronale Netze, vorgestellt. Die jeweiligen Vorteile und Nachteile der Methoden werden erläutert.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter in diesem Referat sind Risikomanagement, betriebliche Risiken, Risikoerfassung, Risikomessung, Eintrittswahrscheinlichkeit, Schadenshöhe, Risikopriorisierung, Risikoanalyse, Risikobewertung, Risikostrategie und Risikocontrolling. Diese Begriffe bilden den Schwerpunkt der Diskussion und verdeutlichen die Bedeutung eines proaktiven Risikomanagements in der modernen Wirtschaft.
- Quote paper
- Diplomökonom Felix Genze (Author), 2004, Ansätze zur Messung und Erfassung betrieblicher Risiken, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/61913