Führungsverhalten am Beispiel eines leitenden Mitarbeiters in einem Brillengeschäft


Praktikumsbericht / -arbeit, 1998

19 Seiten


Leseprobe


Inhalt

I. Einleitung

II. Darstellung meiner praktischen Tätigkeit
II.1. Die Firma b+f
II.2. Beschreibung meiner Aufgaben
II.3. Beschreibung einer ausgewählten Tätigkeit

III. Fü hrungsverhalten
III.1. Verschiedene Theorien der Führung
III.2. Autokratischer, demokratischer und laissez-faire Führungsstil
III.2.1. Lewins Experiment
III.2.2. Ergebnisse des Experimentes
III.3. Anwendung auf die Firma b+f

IV. Fazit

V. Literaturangaben

VI. Anhang: „Pflege- und Trageanleitung für weiche Kontaktlinsen“

I. Einleitung

Im Sommer 1996 nach meinem Abitur arbeitete ich im Zeitraum vom 08.07.1996 bis 09.08.1996 bei der Firma b+f in W. . Mir hat die Arbeit dort sehr gut gefallen - sowohl vom fachlichen Standpunkt aus als auch vom Betriebsklima her. Da es möglich war, mir die Arbeit dort als Praktikum, das als Sozial- oder Betriebspraktikum im Rahmen des Studiums an Grund- und Hauptschulen verlangt wird, anzuerkennen, habe ich mich entschlossen, meinen Praktikumsbericht über meine Arbeit dort zu verfassen.

In diesem Unternehmen fiel mir ganz prägnant auf, wie wenig der Filialleiter -der mir auch die zu erledigenden Aufgaben zuteilte- eigentlich von seiner „Führungsmacht“ Gebrauch zu machen schien. Trotzdem -oder gerade deshalb- funktioniert der Betrieb einwandfrei. Da ich im SS 97 (innerhalb meines Studiums des Faches Sozialpsychologie auf Magister) ein Seminar mit dem Titel „Gruppentheorien II“ besuchte und dort mit einer Kommilitonin eine Hausarbeit zum Thema „Führungsverhalten“ verfasste, war ich für das Thema „Führung“ sensibilisiert. Ich fragte mich, welchen Führungsstil der Filialleiter eigentlich

-bewußt oder unbewußt- anwandte. Daher beschloß ich, in diesem Praktikumsbericht das Thema Führungsstile zu behandeln; und zwar mit folgenden Schwerpunkten:
- Was für verschiedene Modelle über Führung gibt es überhaupt ? (Dieser Punkt muß natürlich dem Umfang der Arbeit entsprechend eingegrenzt werden. Hierbei entschied ich mich, auf das Modell autokratischer-demokratischer-laissez-faire-Führungsstil von Lewin differenzierter einzugehen.)
- Welcher Führungsstil kennzeichnet das Verhalten des leitenden Mitarbeiters in der Firma b+f ?

II. Darstellung meiner praktischen Tätigkeit

II.1. Die Firma b+f

Bei der Firma b+f handelt es sich um ein Brillengeschäft mit Kontaktlinsen-Institut. Das Geschäft ist eine der 19 Filialen des Unternehmens b+f, das etwa seit 100 Jahren existiert. Die Verwaltungsstelle und damit das Hauptgeschäft des Unternehmens befindet sich in der Lister Meile 3 in Hannover. Die 19 Filialen liegen alle nahe der Stadt Hannover, wie beispielsweise in Hameln, Neustadt/Rbge, Peine, Wolfsburg oder Braunschweig. Außerhalb Niedersachsens gibt es keine Filialen.

Die Filiale in W. , in der ich tätig war, existiert seit 1974. Sie liegt recht zentral in der Fußgängerzone im Stadtkern von W. . Allerdings ist die Konkurrenz groß: allein in der Fußgängerzone gibt es derzeit 3 weitere Brillengeschäfte.

Der Betrieb hatte im Sommer 1996 5 festangestellte Mitarbeiter: Herr F., Frau K., Frau B., Herr G. sowie Frau M. Alle Mitarbeiter haben eine Ausbildung zum/zur Augenoptiker/In. Diese Ausbildung beinhaltet eine technische Werkstattausbildung sowie weitere Ausbildungseinheiten, die insbesondere den Bereich Kundenbetreuung abdecken.

Herr F. ist Filialleiter, Frau K. seine Vertretung. Die weiteren Mitarbeiter sind gleichberechtigte Angestellte. Bezüglich der Aufgabengebiete sind Herr F. und Frau K. für den Bereich Kontaktlinsen zuständig, Herr G. für die Hörgeräte. Die übrige Arbeit wie beispielsweise Brillenanpassung, Kundenbetreuung, Verkauf von Produkten, Werkstattarbeit (Brillen zurechtbiegen, Lötarbeiten o.ä. Reparaturen) werden von allen Mitarbeitern gemeinsam erledigt: „Wer gerade Zeit hat, ist für den nächsten Kunden zuständig.“

Hier möchte ich noch kurz etwas zum Thema berufliche Weiterbildung anmerken: Es finden regelmäßig Fachseminare und -lehrgänge statt, sowohl zu psychologischen Themen (z.B. das Auftreten dem Kunden gegenüber) als auch auf fachlicher Basis (z.B. Neuerungen im Bereich Kontaktlinsen). Nach etwa 2 Jahren Berufserfahrung als Augenoptiker kann man einen FH-Studiengang anschließen, der 6 Semester (5 Semester Studium und 1 Semester Prüfungszeit) dauert und mit einer staatlichen Meisterprüfung abschließt. Es besteht die Möglichkeit, innerhalb des Betriebes aufzusteigen (zum Filialleiter) oder aber auch, sich mit einem eigenen Geschäft selbständig zu machen .

II.2. Beschreibung meiner Aufgaben

Meine Aufgabengebiete waren glücklicherweise sehr abwechslungsreich. Ich durfte in alle Arbeitsbereiche der Firma hineinschnuppern, was ich sehr interessant fand. Häufig war ich im Kundenbereich am Kassencomputer beschäftigt. Ich durfte auch selber Produkte verkaufen (beispielsweise Produkte zur Kontaktlinsenpflege, Brillenetuis o.ä.). Außerdem erledigte ich Arbeiten in den Verkaufsräumen selber; zum Beispiel das Sortieren und Putzen der Brillengestelle, das Einpacken der Schaufensterdekoration (am nächsten Tag wird dann von einer Firma die neue Schaufensterdekoration mitgebracht und aufgebaut, sowie die alte Deko mitgenommen), das Auffüllen der Produktregale mit neuen Waren, das Auspacken und Einräumen bestellter Waren, die Umgestaltung der Regale im Tresenbereich usw.

Im Büro war ich damit beschäftigt, Anschreiben mit Brillenpässen an die Kunden, die vor einiger Zeit eine neue Brille gekauft hatten, zu versehen und versandfertig zu machen. Auf diesen Brillenpässen sind die Brillenstärke und andere Daten vermerkt, damit der Kunde sie im Notfall gleich parat hat. Außerdem mußten die Kunden, die eine neue Brille bestellt hatten, telefonisch darüber informiert werden, daß diese abholfertig bereitlag. Auch fielen Arbeiten wie das Ordnen der Karteikarten von Kontaktlinsenkunden an. In der Werkstatt erledigte ich kleine Reparaturarbeiten wie beispielsweise Schrauben anziehen, Brillen im Ultraschallbad reinigen etc. Außerdem war ich dafür zuständig, Briefe zur Post zu bringen, und ab und zu erledigte ich auch kleinere Einkäufe wie das Besorgen von Getränken oder Briefmarken. Rein informativ lernte ich etwas über die Anpassung von Brillen, Hörgeräten und Kontaktlinsen, was ich aber natürlich nicht selbst machen durfte. Trotzdem fand ich es sehr interessant !

II.3. Beschreibung einer ausgewählten Tätigkeit

Hier wähle ich als Thema das Anpassen und die Pflege von Kontaktlinsen (aus Gründen des Umfanges der Arbeit beschränke ich mich hierbei auf weiche Kontaktlinsen). Im Anhang füge ich eine Kopie des Informationsheftes „Pflege- und Trageanleitung für weiche Kontaktlinsen“ bei, welches Kontaktlinsen-Neukunden bei b+f mitgegeben wird. Darin finden sich Tips zum Einsetzen und zur Pflege der Linsen.

Zuerst einmal muß der Augenarzt prüfen, ob sich die Augen des interessierten Neukunden für Kontaktlinsen eignen. (Bei einer sehr starken Hornhautverkrümmung beispielsweise wird davon abgeraten, weiche Kontaktlinsen zu tragen, da sich die Linse an die Hornhaut anschmiegt. Da nun die weiche Linse selbst „verbogen“ ist, wird der Augenfehler nicht korrigiert .) Der Kunde bekommt ein Rezept für Kontaktlinsen und geht damit zu einem Optiker. Dieser mißt dann die erforderliche Stärke der Kontaktlinsen, da diese nicht gleich der Brillenstärke ist. Die Brille hat stärkere Gläser, da sie weiter vom Auge entfernt ist als die Kontaktlinse. (Bei mir zum Beispiel haben die Brillengläser eine Stärke von -6 Dioptrien und die Kontaktlinsen nur eine Stärke von -5 Dioptrien.)

Dann entscheidet sich der Kunde, ob er lieber weiche oder harte Kontaktlinsen tragen möchte - es sei denn, eine leichte Hornhautverkrümmung oder ähnliche Gründe erfordern harte Kontaktlinsen. Generell gilt, daß man sich an weiche Kontaktlinsen leichter gewöhnt. Da sie hochgradig gasdurchlässig sind, sind sie sehr flexibel,und man spürt sie im Auge kaum. Der Kunde bekommt vom Optiker gezeigt, wie man die Linsen -entweder mit den bloßen Fingern oder mit einem kleinen Sauger, mit dem man die Linse auf das Auge aufsetzt- einsetzt. Zu Anfang ist das recht mühsam, da man Scheu hat, sich einen Fremdkörper ins Auge zu setzen, aber man gewöhnt sich sehr schnell daran. Dem Kunden werden zuerst für 6 Wochen Probelinsen ausgehändigt. Man beginnt mit 2 Stunden Tragedauer am Tag und steigert sich dann um eine Stunde jeden Tag - bis hin zu etwa 12 Stunden. (Bei Bedarf kann man die Linsen auch länger tragen, wenn die Augen daran gewöhnt sind.) Nach diesen 6 Wochen entscheidet sich der Kunde, ob er wirklich eigene Linsen erwerben möchte. Es gibt verschiedene Linsensysteme, unter denen man wählen kann. Die preisgünstigsten sind die „normalen“ weichen Kontaktlinsen, die etwa -je nach Sorgfalt und Pflege- 1 bis 1 ½ Jahre halten und pro Paar ungefähr 380 DM kosten. Außerdem gibt es ein System, bei dem man alle 3-4 Monate neue Linsen vom Optiker erhält. Dieses kostet etwa 320 DM im Jahr. Dann gibt es noch Linsen, die etwa für eine Tragedauer von 2-4 Wochen (je nach Hersteller) konzipiert sind. Die Linsen „Surevue“ von der Firma Johnson & Johnson, die ich trage, sollen 4 Wochen getragen werden und kosten 84 DM pro 6 Stück. Im Handel erhältlich sind ebenfalls sogenannte „Ein-Tages-Linsen“. Sie sind beispielsweise für Sportler oder den Urlaub gedacht. Man trägt sie einen Tag und wirft sie dann weg. Pflegemittel entfallen, allerdings sind diese Linsen sehr teuer.

[...]

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Details

Titel
Führungsverhalten am Beispiel eines leitenden Mitarbeiters in einem Brillengeschäft
Hochschule
Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover  (Institut für Pädagogik)
Veranstaltung
Betriebspraktikum
Autor
Jahr
1998
Seiten
19
Katalognummer
V6194
ISBN (eBook)
9783638138253
Dateigröße
501 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Ein Praktikumsbericht.
Schlagworte
Führungsverhalten
Arbeit zitieren
Hanna Beyer (Autor:in), 1998, Führungsverhalten am Beispiel eines leitenden Mitarbeiters in einem Brillengeschäft, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/6194

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