Im Rahmen des Seminars "Didaktik II" hospitierten wir in einer Klasse für angehende Arzthelferinnen. Die unserer Bedingungsanalyse zugrunde gelegten Angaben stammen von der in dieser Stunde unterrichtenden Lehrerin. Die Schüler haben ihre dreijährige Ausbildung als Arzthelferinnen im September des Jahres 1999 begonnen. Die Ausbildung erfolgt im Dualen System, der Berufschulunterricht findet einmal in der Woche statt. Die Klasse befindet sich somit derzeit im dritten Ausbildungsjahr.
Die Ausbildung wird Anfang 2002 abgeschlossen sein. Die Klasse setzt sich aus 23 Schülerinnen im Alter von 18 bis 23 Jahren zusammen. Acht Schülerinnen sind Migranten und stammen aus der Türkei. Die restlichen Schülerinnen sind in Deutschland geboren, sechs davon kommen aus den neuen Bundesländern.
Hinsichtlich des Schulabschlusses der Auszubildenden sind folgende Angaben bekannt:
Hauptschule: 7
Realschule: 15
Gymnasium: 2
Wie die Struktur der schulischen Vorbildung zeigt, treten in der Klasse starke Leistungsunterschiede auf.
Die Schülerinnen werden in Lernfeldern unterrichtet. Im Unterricht melden sich auf Fragen der Lehrerin immer mehrere Schülerinnen. Es entstehen angeregte Gespräche und Diskussionen, sowohl im Lehrer-Schüler-Gespräch als auch der Schülerinnen untereinander.
Sie essen und trinken, Motivation und Interesse scheinen aber vorhanden zu sein.
Das Verhältnis der Schülerinnen und zur Lehrerin wirkt freundschaftlich, sie duzen einander und respektieren sich gegenseitig.
Die Klasse wurde zur Arbeit in Gruppen geteilt. Die Gruppeneinteilung erfolgte automatisch durch die Schülerinnen, da sie immer vierteljährlich in einer festgelegten Konstellation arbeiten.
Die Lehrerin verteilt Arbeitsaufträge und -materialien, dadurch entsteht Unruhe, welche sich aber bei anschließender Besprechung der Aufgabenstellung sofort legt.
Die Schülerinnen beginnen konzentriert mit der Arbeit, sie stellen Fragen an die Lehrerin, tauschen sich aus und diskutieren. Daraus wird deutlich, dass sie selbstständiges Arbeiten und die Arbeit in Gruppen gewohnt sind. Diese Sozialform erweist sich für die Klasse als günstig, weil Unterschiede im Leistungsniveau durch entsprechende Gruppenaufteilung ausgeglichen werden können.
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Inhaltsverzeichnis
- 1. Bedingungsanalyse
- 2. Didaktische Analyse des Themas
- 2.1 Typische Situationen der Berufswirklichkeit
- 2.2 Wissensbereiche
- 2.2.1 Sachwissen
- 2.2.1.1 Begriffsbestimmungen
- 2.2.1.2 Alkoholstoffwechsel und Alkoholverträglichkeit
- 2.2.1.3 Typologie (von Jellik) und Phasen des Alkoholismus
- 2.2.1.4 Epidemiologie des Alkoholismus
- 2.2.1.5 Entstehungsbedingungen
- 2.2.1.6 Begegnungen mit dem Alkoholkranken, Erkennung und Umgang
- 2.2.1.7 Alkoholismus Folgen
- 2.2.1.7.1 Folgen auf neuropsychiatrischem Gebiet
- 2.2.1.7.2 Folgen auf internistischem Gebiet
- 2.2.1.7.3 Folgen auf sozialem Gebiet
- 2.2.1.8 Therapie
- 2.2.1.9 Aspekte der Prävention
- 2.2.2 Methodisches Wissen
- 2.2.3 Ethisch-moralisches Wissen
- 2.2.4 Selbstbezogenes Wissen
- 3. Didaktische Legitimation
- 3.1 Gegenwartsbedeutung
- 3.2 Zukunftsbedeutung
- 3.3 Exemplarische Bedeutung
- 4. Ziele
- 4.1 Eingrenzung des Themenschwerpunktes für eine Doppelstunde
- 4.2 Ziele/Kompetenzen
- 5. Methodische Strukturierung des Lehr-/Lernprozesses
- 5.1 Einstiegsphase
- 5.2 Erarbeitungsphase
- 5.3 Ergebnissicherung
- 6. Beziehungsgestaltung
- 7. Literatur
- 8. Anhang
- 8.1 Arbeitsauftrag Gruppen 1 und 2
- 8.1.1 Arbeitsmaterialien Gruppen 1 und 2
- 8.2 Arbeitsauftrag Gruppen 3 und 4
- 8.2.1 Arbeitsmaterialien Gruppen 3 und 4
- 8.3 Übersicht Unterrichtsablauf
- Wissensbereiche im Zusammenhang mit Alkoholproblemen: Definition, Entstehung, Folgen und Therapie
- Didaktische Analyse des Themas: Typische Situationen in der Berufswirklichkeit und Relevanz für die Ausbildung von Arzthelferinnen
- Entwicklung von Lernzielen und Kompetenzen, die den Auszubildenden durch den Unterricht vermittelt werden sollen
- Methodische Gestaltung des Unterrichtsprozesses: Einstiegsaktivitäten, Erarbeitungsphasen und Sicherung des Lernerfolgs
- Beziehungsgestaltung und Kommunikation im Unterricht
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Entwicklung eines Unterrichtsentwurfs für angehende Arzthelferinnen, der sich mit dem Umgang mit Patienten mit Alkoholproblemen auseinandersetzt. Der Entwurf soll dazu beitragen, dass die Auszubildenden ein fundiertes Verständnis für die Thematik entwickeln und in der Praxis adäquat agieren können.
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die Rahmenbedingungen und die Ausgangssituation der Auszubildenden, die im Rahmen des Seminars „Didaktik II“ hospitiert wurden. Die Schülergruppe besteht aus 23 Schülerinnen im Alter von 18 bis 23 Jahren, die sich in ihrem dritten Ausbildungsjahr als Arzthelferinnen befinden. Es werden Informationen über die Zusammensetzung der Gruppe, die schulische Vorbildung und die Lernumgebung gegeben.
Kapitel 2 widmet sich der didaktischen Analyse des Themas „Umgang mit Patienten mit Alkoholproblemen“. Es werden typische Situationen der Berufswirklichkeit aufgezeigt und verschiedene Wissensbereiche definiert, die im Unterricht vermittelt werden sollen. Diese Bereiche umfassen Sachwissen, methodisches Wissen, ethisch-moralisches Wissen und selbstbezogenes Wissen.
Kapitel 3 befasst sich mit der didaktischen Legitimation des Themas. Die Gegenwartsbedeutung, die Zukunftsbedeutung und die exemplarische Bedeutung des Themas „Umgang mit Patienten mit Alkoholproblemen“ werden beleuchtet.
Kapitel 4 definiert die Ziele und Kompetenzen, die den Auszubildenden im Unterricht vermittelt werden sollen. Die Eingrenzung des Themenschwerpunktes für eine Doppelstunde wird ebenfalls behandelt.
Kapitel 5 konzentriert sich auf die methodische Strukturierung des Lehr-/Lernprozesses. Es werden verschiedene Phasen des Unterrichts beschrieben: Einstiegsphase, Erarbeitungsphase und Ergebnissicherung.
Das Kapitel 6 beschäftigt sich mit der Beziehungsgestaltung im Unterricht. Es werden wichtige Aspekte der Kommunikation zwischen Lehrerin und Schülerinnen und Schülerinnen untereinander behandelt.
Schlüsselwörter
Alkoholismus, Arzthelferinnen, Didaktik, Unterrichtsentwurf, Berufswirklichkeit, Wissensbereiche, Sachwissen, Methodisches Wissen, Ethisch-moralisches Wissen, Selbstbezogenes Wissen, Gegenwartsbedeutung, Zukunftsbedeutung, Exemplarische Bedeutung, Lernziele, Kompetenzen, Methodische Strukturierung, Beziehungsgestaltung, Kommunikation
- Quote paper
- Christine Steinhagen (Author), Christin Mosebach (Author), 2002, Vorüberlegungen für einen Unterrichtsentwurf - Umgang mit Patienten mit Alkoholproblemen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/6238