Die Kampagne der SPD im Vorfeld der Bundestagswahlen 1998 ist ein Paradebeispiel für die moderne Wahlkampfführung. Durch die Zusammenarbeit mit parteiexternen Kommunikationsexperten und der Nutzung politischer Marketingstrategien, gelang es der Partei die Wahl für sich zu gewinnen. Anhand der SPD-Kampagne sollen in dieser Arbeit moderne Elemente der politischen Wahlkampagne dargestellt und erläutert werden.
Dabei beschäftige sich der erste Teil mit der begrifflichen Definition einer Kampagne an sich und speziell mit der Begriffsbestimmung einer Wahlkampfkampagne. Frei nach dem Ausspruch: „Nach der Wahl ist vor der Wahl!“ stellt sich hierbei die Frage, wie lässt sich der Wahlkampf zeitlich begrenzen. Außerdem soll dargelegt werden, wie die politischen Akteure überwiegend durch Massenmedien mit dem Wähler kommunizieren.
Im Zusammenhang mit den Bundestagswahlen 1998 und der SPD-Kampagne trat in der Berichterstattung der Medien oftmals der Begriff ‚Amerikanisierung’ auf. Er beschreibt eine Veränderung der politischen Kommunikation von Wahlkämpfen. Im Rahmen dieser tauchen verschiedenste Phänomene und Erscheinungen auf, wie etwa die zunehmende Personalisierung von Wahlkämpfen. Gründe dafür sind unter anderem der gesellschaftliche Wandel und die sich verändernde Wählerschaft sowie die Medien. Diese Themen sind Gegenstand des zweiten Kapitels dieser Arbeit. Der letzte Teil dieser Arbeit beschäftigt sich mit der ‚Kampa 98’, der Wahlkampagne der SPD. Hier soll zu Beginn die politische Ausgangslage und die Leitgedanken zur Entwicklung einer Wahlkampstrategie dargestellt werden. Die lange Vorbereitung der Kampagne und die Zuhilfenahme von professionellen Marketingstrategien halfen ihr zu einem Erfolg. Es wurden zentrale Begriffe und Botschaften entwickelt, die der Partei ein modernes und zukunftsfähiges Image verschaffen sollten. Ferner konzentrierte sich die SPD auf wenige Themenfelder, um ihren politischen Standpunkt klar zu verdeutlichen. Des Weiteren beschäftigt sich dieser Teil der Arbeit mit den wichtigsten Elementen, von der klassischen Werbung bis hin zum Angriffswahlkampf, einer Wahlkampfkampagne. Nicht alle waren Innovationen der SPD. Mitarbeiter der ‚Kampa `98’ erlangten bereits 1997 bei den Parlamentswahlen in Großbritannien Einblicke in die Materie moderner Wahlkampagnen. So konnte die seit langem erfolglose SPD die Bundestagswahlen für sich entscheiden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Begriffsbestimmung
- 2. Die Amerikanisierung oder Mediatisierung von Wahlkämpfen
- 2.1 Die Streitfrage um den Terminus
- 2.2 Die Ursachen
- 2.2.1 Der Wandel der Wählerschaft
- 2.2.2 Der Wandel des Mediensystems
- 2.3 Die politische Legitimation
- 2.4 Die Folgen der Mediatisierung
- 3. Die Kampagne der SPD im Bundestagswahlkampf 1998
- 3.1 Die politische Ausgangslage
- 3.2 Die Entstehung der Wahlkampfstrategie
- 3.2.1 Die Einteilung der Kampagne in Phasen
- 3.2.2 Die verschiedenen Einzelkampagnen
- 3.3 Die Wahlkampfleitung
- 3.4 Die Wahlkampfzentrale
- 3.5 Demoskopische Untersuchungen vor dem Wahlkampf
- 3.6 Die zentralen Elemente der Wahlkampfkampagne
- 3.6.1 Die Begriffe und Botschaften
- 3.6.2 Der Personenwahlkampf
- 3.6.3 Der Themenwahlkampf
- 3.6.4 Der Angriffswahlkampf
- 3.6.5 Die Konzentration auf besondere Wahlkreise
- 3.6.6 Die Werbemittel
- 3.7 Das Vorbild: ,New Labour'
- 3.8 Der Ausgang der Wahl
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die moderne Wahlkampfkampagne am Beispiel der SPD-Kampagne im Vorfeld der Bundestagswahlen 1998. Sie analysiert die begriffliche Definition einer Wahlkampfkampagne, beleuchtet die Entwicklung der "Amerikanisierung" von Wahlkämpfen, die sich durch eine zunehmende mediale Präsenz und Personalisierung auszeichnet, und betrachtet die spezifischen Strategien und Elemente der SPD-Kampagne.
- Begriffsbestimmung und Abgrenzung der Wahlkampfkampagne
- Die "Amerikanisierung" von Wahlkämpfen: Ursachen und Folgen
- Die SPD-Kampagne 1998: Strategien, Elemente und zentrale Botschaften
- Der Einfluss von Medien auf die politische Kommunikation im Wahlkampf
- Die Bedeutung von Marketing und Kommunikationsexperten im modernen Wahlkampf
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit stellt die SPD-Kampagne 1998 als Paradebeispiel für moderne Wahlkampfstrategien vor und erläutert den Fokus der Untersuchung auf die Elemente und Entwicklungen der Wahlkampfkommunikation.
- 1. Begriffsbestimmung: Dieses Kapitel beleuchtet die Bedeutung von Kommunikation im politischen Wettbewerb und definiert den Begriff der Wahlkampfkampagne. Es zeigt, wie politische Akteure ihre Botschaften über Medien verbreiten und wie die Nutzung von Kommunikationsexperten sich in der politischen Landschaft etabliert hat.
- 2. Die Amerikanisierung oder Mediatisierung von Wahlkämpfen: Dieses Kapitel analysiert den Wandel der politischen Kommunikation durch die zunehmende "Amerikanisierung" von Wahlkämpfen. Es beleuchtet die Ursachen dieser Entwicklung, wie den Wandel der Wählerschaft und des Mediensystems, sowie die Folgen für die politische Legitimation und die Kommunikation zwischen Politik und Wähler.
- 3. Die Kampagne der SPD im Bundestagswahlkampf 1998: Dieses Kapitel beleuchtet die politische Ausgangslage der SPD-Kampagne 1998 und zeigt die Entstehung der Wahlkampfstrategie auf. Es analysiert die zentralen Elemente der Kampagne, wie die Entwicklung von Botschaften, die Nutzung von Personenwahlkampf, Themenwahlkampf und Angriffswahlkampf, sowie die Verwendung von Werbemitteln. Schließlich wird der Einfluss von "New Labour" auf die SPD-Kampagne und der Ausgang der Wahl beleuchtet.
Schlüsselwörter
Wahlkampfkampagne, Amerikanisierung, Mediatisierung, politische Kommunikation, Massenmedien, SPD-Kampagne 1998, politische Strategie, Wahlkampfmarketing, Kommunikationsexperten, Wahlkampfstrategie, Botschaften, Themenwahlkampf, Personenwahlkampf, Angriffswahlkampf, New Labour.
- Citation du texte
- Clara Schwarz (Auteur), 2005, Die moderne Wahlkampfkampagne am Beispiel der SPD im Vorfeld der Bundestagswahlen 1998, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/63283