Die gesetzliche Krankenversicherung ist dringend reformbedürftig - da sind Politiker, Ökonomen und Politologen einer Meinung. Seit Jahren, oder vielmehr Jahrzehnten, wird dem deutschen Gesundheitssystem eine schwere Krankheit attestiert, jedoch verschiedenste Therapien verschrieben. Mit den in der letzten Zeit häufig diskutierten Schlagworten „Bürgerversicherung“ und „Kopfpauschale“ lassen sich die verschiedenen Optionen in zwei grundsätzliche Vorgehensweisen unterteilen: Mehr Privatisierung oder mehr Verstaatlichung.
Wie aber, um in der bildlichen Sprache zu verbleiben, sind die genauen Symptome der Krankheit, an der das Gesundheitssystem leidet? Und noch wichtiger: Wie sind sie entstanden? Ein Arzt, der die Krankheitsursache nicht kennt, kann nur die Symptome lindern. Genauso kann ein Politiker, der nicht die Entstehung und Entwicklung der heutigen Strukturprobleme kennt, nur „Flickschusterei“ an dem System betreiben, es aber nicht grundlegend verbessern.
Wenn man Artikel, wissenschaftliche Beiträge und politische Reden der Vergangenheit liest, bekommt man den Eindruck, als wäre die Diskussion um eine Reform der Krankenversicherung so alt wie die gesetzliche Krankenversicherung selbst. Dabei stellt sich automatisch die Frage, welche Mängel des deutschen Gesundheitssystems tatsächlich von Anfang an bestanden haben und ob Entscheidungen, die heute Probleme verursachen, im historischen Zusammenhang sinnvoll waren, oder von vornherein eine Fehlentwicklung darstellten. Mit dieser Frage, welche strukturellen Mängel der gesetzlichen Krankenversicherung bereits bei ihrer Einführung im Jahre 1883 Bestand hatten, will sich diese Arbeit auseinandersetzen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Hauptteil
- Versichertenkreis
- Lohnabhängige Beiträge
- Fehlende Anreizstrukturen für sparsames Verhalten
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Frage, welche strukturellen Mängel die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) bereits bei ihrer Einführung im Jahr 1883 aufwies. Sie untersucht, ob Entscheidungen, die heute Probleme verursachen, im historischen Kontext sinnvoll waren oder ob sie von vornherein eine Fehlentwicklung darstellten.
- Die Zweiteilung des deutschen Gesundheitssystems in GKV und private Krankenversicherung (PKV)
- Die fehlenden Anreize für sparsames Verhalten im GKV-System
- Die historische Entwicklung der GKV und ihre Auswirkungen auf die heutige Situation
- Die Rolle von Bismarck bei der Gestaltung der GKV
- Die Folgen der Versicherungspflicht und der Einkommensgrenze für die GKV
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Arbeit stellt die Relevanz der Diskussion um eine Reform der GKV heraus und untersucht die historischen Wurzeln der heutigen Strukturprobleme.
Hauptteil
Versichertenkreis
Dieser Abschnitt beleuchtet die Zweiteilung des deutschen Gesundheitssystems in GKV und PKV. Die Versicherungspflicht und die Einkommensgrenze führen zu einer Ungleichheit im System, die bereits bei der Einführung der GKV angelegt war.
Lohnabhängige Beiträge
Dieser Abschnitt untersucht die Finanzierung der GKV durch lohnbezogene Beiträge. Die Arbeit analysiert die Auswirkungen dieser Finanzierung auf die Anreizstrukturen für sparsames Verhalten.
Fehlende Anreizstrukturen für sparsames Verhalten
Dieser Abschnitt diskutiert die Folgen der fehlenden Anreize für sparsames Verhalten im GKV-System. Die Arbeit analysiert die Auswirkungen auf die Kostenentwicklung und die Nachhaltigkeit der GKV.
- Arbeit zitieren
- Johannes Frericks (Autor:in), 2005, Bismarck und die Konstruktionsfehler der gesetzlichen Krankenversicherung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/63333