„Am Ende gescheitert“ – wie böse Zungen die Übersetzung der drei roten Buch-staben zynischerweise umdeuten – ist der Kampf um die Erhaltung des Nürnberger Stammwerkes der AEG-Haushaltsgeräte GmbH. 85 Jahre lang wurden hier Elektrogeräte zusammengeschraubt, Ende 2007 heißt es dann Aus-Ende-Geschlossen.
Hinsichtlich der Standortverlagerung des AEG-Werks Nürnberg ist eine Gegenüberstellung der neuen Institution des Sozialtarifvertrags mit der der des Sozialplans, dem üblicherweise angewendeten Verfahren der Nachteilsausgleichsregelung bei Betriebsveränderungen, Hauptanliegen dieser Arbeit.
Eine ausführliche Definition beider Verfahren beschreibt Kapitel 2.1., gefolgt von einer Untersuchung der allgemeinen Auswirkungen auf einen Betrieb und einem Vergleich hinsichtlich einer Gerechtigkeitsanalyse nach Georg C. Homans.
Nach dieser theoretischen Abhandlung des Themas Nachteilsausgleich wird konkret der Ablauf und das Ergebnis der Verhandlungen um die Schließung des Nürnberger AEG-Werks wiedergegeben, wie sie sich in den entscheidenen Monaten ereigneten.
Schließlich folgt eine kurze Darstellung der Konsequenzen für Arbeitgeber und Arbeitnehmer unter der Annahme, es hätte sich ein Sozialplan ergeben.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Sozialplan und Sozialtarifvertrag
- Begriffserklärungen und rechtliche Grundlagen
- Vergleich beider Konzepte
- Betriebsänderung bei der AEG 2005/2006
- Tatsächlicher Verlauf der Verhandlungen und Ergebnisse des Sozialtarifvertrags
- Mögliches Ergebnis im Falle eines Sozialplans
- Schlussgedanke
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit analysiert die Schließung des Nürnberger Stammwerkes der AEG-Haushaltsgeräte GmbH im Jahr 2007 und beleuchtet die Anwendung eines Sozialtarifvertrags als Instrument zur Regelung der Abfindungsmodalitäten für die betroffenen Mitarbeiter. Im Fokus steht dabei ein Vergleich des Sozialtarifvertrags mit dem Sozialplan, einem herkömmlichen Verfahren zur Nachteilsausgleichsregelung bei Betriebsänderungen.
- Definition und rechtliche Grundlagen von Sozialplan und Sozialtarifvertrag
- Vergleich der beiden Konzepte im Hinblick auf ihre Auswirkungen auf den Betrieb und ihre Gerechtigkeitsanalyse
- Analyse des Verlaufs und Ergebnisses der Verhandlungen um die Schließung des Nürnberger AEG-Werks
- Darstellung möglicher Konsequenzen für Arbeitgeber und Arbeitnehmer im Falle eines Sozialplans
- Bewertung des Sozialtarifvertrags als Instrument zur Regelung von Betriebsänderungen
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung führt in die Geschichte der AEG und die Hintergründe der Schließung des Nürnberger Stammwerkes ein. Sie beleuchtet die Entwicklung des Unternehmens und die Herausforderungen, die zu der endgültigen Schließung des Werks führten.
- Kapitel 2 definiert und erläutert die rechtlichen Grundlagen von Sozialplan und Sozialtarifvertrag. Es werden die jeweiligen Ziele, Inhalte und Anwendungsbereiche der beiden Instrumente dargestellt.
- Kapitel 3 analysiert den konkreten Verlauf der Verhandlungen um die Schließung des Nürnberger AEG-Werks und die Ergebnisse des Sozialtarifvertrags. Es beleuchtet die Positionen von Unternehmensleitung und Gewerkschaft und zeigt die Auswirkungen des getroffenen Abkommens auf die betroffenen Mitarbeiter auf.
- Kapitel 4 erörtert die möglichen Konsequenzen für Arbeitgeber und Arbeitnehmer, wenn statt eines Sozialtarifvertrags ein Sozialplan zur Regelung der Abfindungsmodalitäten gewählt worden wäre.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Sozialplan, Sozialtarifvertrag, Betriebsänderung, Nachteilsausgleich, AEG, Schließung, Verhandlungsergebnis, Arbeitnehmerrechte, Abfindungsmodalitäten und Standortverlagerung.
- Citar trabajo
- Maximilian Hegener (Autor), 2006, Sozialplan versus Sozialtarifvertrag - Fallstudie AEG, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/63838