Die hohe Zahl von Menschen mit Migrationshintergrund stellt für das Gesundheitssystem besondere Anforderungen dar, speziell im Bereich der Altenpflege . Diese Menschen kamen nach dem 2. Weltkrieg als so genannte Gastarbeiter nach Deutschland. Sie arbeiteten jahrzehntelang unter denkbar schlechten Bedingungen. „[Diese] sind ein Hauptgrund dafür, dass Arbeitsmigranten oft früher krank werden.“
Viele sind in ihre Heimatländer zurückgekehrt, nachdem ganze Industriesparten verschwanden, wie etwa die Portugiesen, die in der Textilindustrie tätig waren. Viele der anderen leben aber heute noch in Deutschland, und ihre Lebensbedingungen haben sich im wohlverdienten Ruhestand nicht verbessert. Im Gegenteil: Durch Krankheit und Pflegebedürftigkeit haben sich ihre Probleme nur in andere Bereiche verschoben; schlechte Lebensbedingungen, verbunden mit unzureichender Lebensqualität sind die Folge.
Einige Zahlen sollen verdeutlichen, inwieweit das Problem besteht und wie ihm Rechnung getragen wird. Der hier dargestellte Blickwinkel beschränkt sich auf Berlin, weil hier schon vor der Wende viele sog. Gastarbeiter lebten.
Um adäquater auf die Situation älterer Migranten eingehen zu können, entstanden interkulturelle Pflegeeinrichtungen. Diese sollen kurz vorgestellt werden, denn sie haben sich darauf spezialisiert pflegebedürftigen MigrantInnen durch konkrete Hilfestellungen denn Alltag zu erleichtern.
Besonderes Augenmerk wird auf Erkenntnisse zur Kommunikation zwischen pflegebedürftigen MigrantInnen und Pflegenden gelegt. Zudem soll eine Betrachtung vorgenommen werden, inwieweit professionelle Pflegekräfte mit Migrationshintergrund als Ressource wertvolle Beiträge zur Pflege leisten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- MigrantInnen und ambulante Pflege in Zahlen
- Die Kommunikationsebene
- Pflegekräfte mit Migrationshintergrund
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit untersucht die aktuelle Situation der transkulturellen ambulanten Altenpflege in Berlin. Sie analysiert die Herausforderungen, die sich aus der hohen Zahl älterer MigrantInnen mit spezifischen Bedürfnissen ergeben, und beleuchtet die Rolle von kultursensiblen Pflegeeinrichtungen sowie die Bedeutung von Pflegekräften mit Migrationshintergrund.
- Die demographische Entwicklung und die zunehmende Anzahl älterer MigrantInnen in Berlin
- Die spezifischen Bedürfnisse älterer MigrantInnen in Bezug auf Pflege und Gesundheitsversorgung
- Die Bedeutung von kultursensibler Pflege und die Herausforderungen in der Kommunikation
- Die Rolle von Pflegekräften mit Migrationshintergrund als Ressource in der transkulturellen Pflege
- Die unzureichende Ausstattung und Ressourcen der ambulanten Pflege für die Bedürfnisse älterer MigrantInnen
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung stellt die Relevanz des Themas der transkulturellen ambulanten Altenpflege in Berlin dar und erläutert die Besonderheiten der Situation älterer MigrantInnen in Bezug auf ihre Lebensbedingungen und Pflegebedürftigkeit.
- Das zweite Kapitel präsentiert statistische Daten zur Anzahl älterer MigrantInnen in Berlin und beleuchtet die Defizite in der Information und Vermittlung von ambulanten Pflegeangeboten.
- Das dritte Kapitel befasst sich mit den Herausforderungen in der Kommunikation zwischen pflegebedürftigen MigrantInnen und Pflegenden und betont die Notwendigkeit kultursensibler Ansätze.
- Das vierte Kapitel analysiert die Rolle von Pflegekräften mit Migrationshintergrund als wertvolle Ressource in der transkulturellen Pflege.
Schlüsselwörter
Transkulturelle Altenpflege, ambulante Pflege, MigrantInnen, Berlin, kultursensible Pflege, Kommunikation, Pflegekräfte mit Migrationshintergrund, Zugangsbarrieren, Ressourcen, Integration, demographische Entwicklung, Lebensbedingungen, Pflegebedürftigkeit.
- Citation du texte
- Alexander Weber (Auteur), 2006, Transkulturelle ambulante Altenpflege in Berlin - Eine Bestandsaufnahme, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/64369