Diese Arbeit beinhaltet eine detaillierte Analyse der wichtigsten Wahlstudien zum Zwei-Stufen-Fluss der Kommunikation, angefangen bei ihrer genuinen Entstehung und Wirkung. Die Hauptschwerpunkte liegen dabei im Bereich einer partikulären Untersuchung des "Opinion Leader" und des "Opinion Follower" sowie der zeitgenössischen Parallele mit ihren neuen Modellen und Ansätzen.
Die Wurzeln der klassischen Wirkungsforschung, welche in direktem Zusammenhang mit der Zwei-Stufen-Fluss-Hypothese der Kommunikation (Two-Step-Flow of Communcation) stehen, reichen zurück bis ins ausgehende 19. Jahrhundert. Sozialwissenschaftler zahlreicher Industriegesellschaften beschäftigten sich mit der Frage, inwiefern die Presse Einfluss auf die öffentliche Meinungsbildung ausüben kann (vgl. Schenk 2002, S. 3). „Gegenstand der Medienwirkungsforschung sind üblicherweise die Einflüsse der aktuellen Berichterstattung und fiktionaler Darstellungen auf Kenntnisse, Meinungen, Einstellungen und Verhaltensweisen“ (Noelle-Neumann 2002, S. 597). Lasswell entwickelte die Formel „Who says what in which chanel to whom with what effect?” (Lasswell 1948, S. 37ff.). Daraus ergaben sich verschiedene Komponenten und Bereiche der Kommunikations-forschung (vgl. Abb. 1). Speziell im Bereich der Publikums- und Wirkungsforschung zeigte sich der enorme Fortschritt der Massenkommunikationsforschung . Handlungsfelder der Forschung waren Werbung oder Politik.Der Wiener Soziologe und Mathematiker Paul. F. Lazarsfleld wurde 1933 als Direktor des „Office of Radio Research“ an der Princeton University durch seine Hörer- und Panelumfragen bei den amerikanischen Präsidentschaftswahlkämpfen bekannt. Die Ergebnisse seiner Analysen zur Massenkommunikationsforschung standen konträr zu denen ihrer Ursprungsgeschichte . Er repräsentierte mit anderen Forschern wie Kurt Lewin eine von zwei möglichen Forschungsarten im Bereich der Medienwirkung, die eine naturwissenschaftliche und neopositivistische Methodologie vertrat. Die so genannte „kritische Kommunikationsforschung“ hingegen untersuchte den Faschismus und seine beeinflussende Propagandawirkung. Die Philosophen Max Horkheimer, Theodor. L. W. Adorno und Leo Löwenthal stellten die Hauptvertreter dieser Richtung dar. So gesehen besteht der Two-Step-Flow of Communication aus zahlreichen Modifikationen und Ansätzen, basierend auf den Anfängen im ausgehenden 19. Jahrhundert bis hin in unsere Gegenwart.
Inhaltsverzeichnis
- Die Entstehung und Wirkung des TSF-Modells¹
- Die Wahlstudien, Ergebnisse und ihre Kritiken
- Die Erie-Studie
- Die Rovere-Studie
- Die Decatur-Studie
- Die Elmira-Studie
- Die Drug-Studie
- Der Zwei-Stufen-Fluss der Kommunikation
- Spezifika der „Opinion Leader“
- Spezifika der „Opinion Follower“
- Der Aktueller Forschungsstand
- Das „Two-Cycle-Flow“- Modell
- Die „Opinion Sharing“ - Konzeption
- Das trimodale Wirkungsmodell
- Die Kritik am TSF-Modell
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert das Two-Step-Flow-Modell der Kommunikation, beleuchtet seine Entstehung und Entwicklung, sowie die Kritikpunkte, die es im Laufe der Zeit erfahren hat. Sie befasst sich mit den empirischen Studien, die das Modell belegen oder widerlegen, und zeigt die aktuellen Forschungsstände und -entwicklungen in diesem Bereich auf.
- Entstehung und Entwicklung des Two-Step-Flow-Modells
- Empirische Studien zur Überprüfung des Modells
- Aktueller Forschungsstand und -entwicklungen
- Kritik am Two-Step-Flow-Modell
- Einfluss von Meinungsführern auf die öffentliche Meinung
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel behandelt die Entstehung des Two-Step-Flow-Modells der Kommunikation und seine Wurzeln in der klassischen Wirkungsforschung. Es beleuchtet die Bedeutung der Presse für die öffentliche Meinungsbildung und die Entstehung neuer Forschungsansätze durch den Einfluss von Radio und Fernsehen. Kapitel 2 befasst sich mit den Wahlstudien, die das Two-Step-Flow-Modell untersuchen. Es werden verschiedene Studien vorgestellt, darunter die Erie-Studie, die Rovere-Studie, die Decatur-Studie und die Elmira-Studie. Die Studie „People's Choice“ wird besonders hervorgehoben, da sie die Grundlage für die späteren Studien bildet. Kapitel 3 konzentriert sich auf den Zwei-Stufen-Fluss der Kommunikation und die Rolle der „Opinion Leader“ und „Opinion Follower“ bei der Meinungsbildung. Es werden die Eigenschaften und Funktionen der beiden Gruppen beleuchtet. Das vierte Kapitel betrachtet den aktuellen Forschungsstand zum Two-Step-Flow-Modell. Es werden verschiedene Modelle vorgestellt, darunter das „Two-Cycle-Flow“-Modell, die „Opinion Sharing“-Konzeption und das trimodale Wirkungsmodell.
Schlüsselwörter
Two-Step-Flow, Massenkommunikation, Meinungsbildung, Opinion Leader, Opinion Follower, Interpersonale Kommunikation, Wahlstudien, Medienwirkung, Lasswell-Formel, Medienforschung, Public Opinion, Wirkungsforschung, Erie-Studie, Rovere-Studie, Decatur-Studie, Elmira-Studie, Drug-Studie, Two-Cycle-Flow-Modell, Opinion Sharing-Konzeption, trimodale Wirkungsmodell.
- Quote paper
- Thomas Grimme (Author), 2006, Der 'Two-Step-Flow of Communication', Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/65027