„Wozu viele Worte vor Dir über den Staat? Er ist dahin, ganz und gar dahin!“
Diese Worte schrieb Cicero seinem Freund Atticus im Juli des Jahres 59 v. Chr., Jahre nach dem ersten Marsch auf Rom durch Sulla. Es war der Beginn des Konsulatsjahres des Gaius Iulius Caesar – ein Zeitpunkt, der aus der Perspektive des Historikers als „tiefer Einschnitt“ in der römischen Geschichte gilt.
Die Römer, die zwischen Sulla und Caesar an der Spitze der Republik standen – seien es nun Metellus, Lepidus, Sertorius, Crassus oder Pompeius gewesen – fielen vor allem durch ihr militärisches Wirken auf. Die seit Sulla bestehenden Konflikte, wie die Auseinandersetzung mit Mithridates und innenpolitisch die sozialen Spannungen, blieben von ihnen ungelöst. Ein „sozialer Ausgleich“ zwischen den armen Volksschichten und den vermögenden aristokratischen Optimaten und Rittern war in weiter Ferne, da diese nicht auf Privilegien verzichten wollten und konnten.
Ausgangspunkt dieser Arbeit soll die These Jehnes sein, der Caesars Konsulat als den „Anfang vom Ende“ der römischen Republik bezeichnete. An diese Aussage schließt sich die Frage an, ob es Caesars Politik war, die das Ende der Republik einläutete. Welche Rolle spielte das Verhalten der Senatsaristokratie, und wäre eine Politik mit anderen Mitteln mit dem Senat möglich gewesen?
Caesars erste Schritte in der politischen Welt Roms werden ebenso beschrieben wie sein Weg zum Konsulat (inklusive der Formung des ersten Triumvirates) und, nach Erreichung dieses großen Zieles, die von ihm eingebrachten Gesetze und politischen Vorhaben in seiner Amtszeit. Abgerundet wird die Arbeit mit der Beschreibung der Vorsorgemaßnahmen Caesars für die Zeit nach dem Konsulatsjahr, die für einen umstrittenen und nicht immer nur am Rande der Legalität agierenden Mann wie ihn von besonderer Wichtigkeit war.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Erste Schritte in der Politik
- Der Weg zum Konsulat
- Das Triumvirat
- Die Politik Caesars
- Land für die Veteranen und andere Gesetze
- Neue Ehebande
- Die Vorsorge für die Zeit nach dem Konsulatsjahr
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert das erste Konsulat von Gaius Iulius Caesar und untersucht dessen politische Auswirkungen auf die Römische Republik. Sie hinterfragt die These, dass Caesars Politik den "Anfang vom Ende" der Republik markierte und beleuchtet die Rolle der Senatsaristokratie in diesem Prozess.
- Die politischen Ambitionen Caesars und seine Strategien zur Machtgewinnung
- Die Bedeutung von Caesars Politik für die soziale und politische Ordnung Roms
- Der Einfluss der Senatsaristokratie auf die Entscheidungen Caesars
- Die Frage, ob eine alternative Politik mit dem Senat möglich gewesen wäre
- Die Rolle von Personen wie Cicero und Pompeius im Kontext von Caesars Konsulat
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt den historischen Kontext von Caesars erstem Konsulat dar und führt die These Jehnes ein, die Caesars Konsulat als den "Anfang vom Ende" der römischen Republik bezeichnet. Sie setzt sich mit der Quellenlage auseinander und beleuchtet die jeweiligen Stärken und Schwächen der verfügbaren Quellen.
1. Erste Schritte in der Politik
Dieses Kapitel behandelt die frühen Schritte Caesars in der römischen Politik. Es schildert seine Anfänge als Sohn eines Senators und seine ersten politischen Engagements, wie den Prozess gegen den Konsul Dolabella. Es beleuchtet Caesars Fähigkeiten als Redner und seine strategischen Überlegungen im Kampf um Einfluss und Macht.
2. Der Weg zum Konsulat
Dieses Kapitel behandelt die Schritte, die Caesar auf seinem Weg zum Konsulat unternahm. Es analysiert seine politischen Allianzen und strategischen Manöver, die ihm schließlich den Aufstieg zum höchsten Amt der Republik ermöglichten.
3. Das Triumvirat
Dieses Kapitel analysiert die Bildung des Triumvirats, die Caesar mit Pompeius und Crassus bildete. Es untersucht die Motive der drei Männer und die Auswirkungen dieser Allianz auf die politische Landschaft Roms.
4. Die Politik Caesars
Dieses Kapitel beschäftigt sich mit den wichtigsten politischen Maßnahmen Caesars während seines Konsulats. Es analysiert seine Gesetze, seine Beziehungen zum Volk und sein Verhältnis zum Senat.
5. Die Vorsorge für die Zeit nach dem Konsulatsjahr
Dieses Kapitel beleuchtet die Vorkehrungen, die Caesar traf, um seine Position nach seinem Konsulatsjahr zu sichern. Es behandelt seine Strategien zur Machtübernahme und die Herausforderungen, denen er sich gegenüber sah.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen der römischen Republik, dem Konsulat, den politischen Strategien von Caesar, dem Triumvirat, dem Senat, der Volkstribunen, den sozialen Spannungen in Rom, der Machtverteilung, der Einflussnahme, der Korruption und den unterschiedlichen Perspektiven auf die Ereignisse aus der Zeit des späten 1. Jahrhunderts v. Chr.
- Quote paper
- Andy Schalm (Author), 2006, Caesars erstes Konsulat, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/65512