Der traditionelle Weg des Berufserwerbs, der in Form einer betrieblichen Ausbildung vielen Generationen den Eintritt in die Arbeitswelt eröffnet hat, wird für einen wachsenden Teil Jugendlicher immer unzugänglicher. Gerade für die Gruppe der Benachteiligten scheinen die Chancen in Bezug auf den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt in der Lerngesellschaft und wissensbasierten Wirtschaft noch schlechter zu werden als bisher. Sie sind die Verlierer, wenn es um eine zukunftsorientierte Berufsausbildung geht. Der strukturelle Wandel, die hohe Veränderungsdynamik, das Anzweifeln der früheren Linearität von Bildungs- und Erwerbsarbeit und der grundlegende Wandel der Arbeitsgesellschaft stellen schon „Nicht-Benachteiligte“ vor große Probleme, umso mehr werden von ihnen die Benachteiligten betroffen. Jeder fünfte Jugendliche ist nach Verlassen der Schule ohne zusätzlich begleitende Qualifizierungsmaßnahme nicht in der Lage, eine Berufsausbildung zu beginnen. Eine qualifizierte Berufsausbildung beutet jedoch nach wie vor das Fundament und den Einstieg in eine berufliche Zukunft. Fehlende Ausbildungsmöglichkeiten hingegen treffen junge Menschen besonders hart – nicht nur materiell, sondern primär durch die psychosozialen Folgen.
Insbesondere benachteiligte Jugendliche schaffen die Integration praktisch nicht mehr aus eigener Kraft. Die Benachteiligtenförderung bietet diesen Jugendlichen besondere Unterstützungsmöglichkeiten, um die Schwierigkeiten an den Hürden zu Ausbildung, Beruf und Arbeit zu überwinden. Vor allem die Förderplanung liefert hierbei Unterstützungsmechanismen, die es ermöglichen auf die individuellen Erfordernisse der Jugendlichen einzugehen.
Im Rahmen der Instrumente der aktiven Arbeitsförderung ist insbesondere die Integration der Teilnehmer der Benachteiligtenförderung zum zentralen Erfolgsmaßstab geworden. Diesen Anspruch hat die Arbeitsagentur im Zuge der grundlegenden Neuausrichtung ihrer Geschäftspolitik seit 2003 deutlich in den Vordergrund gerückt.
Inhaltsverzeichnis
- Problemstellung
- 1 Bestandsaufnahme der Ausbildungssituation
- 1.1 Die Situation am Ausbildungsstellenmarkt in Deutschland.
- 1.2 Die Lage auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt im Großraum Stuttgart.
- 1.3 Die Folgen der aktuellen Entwicklungen auf dem Ausbildungsstellenmarkt.
- 2 Die Benachteiligtenförderung.
- 2.1 Zum Begriff "Jugendliche".
- 2.2 Der Begriff der Benachteiligung
- 2.3 Das Wesen der Benachteiligtenförderung.
- 2.3.1 Der Internationale Bund als Träger der Benachteiligtenförderung..
- 2.3.2 Die Ausbildung in außerbetrieblichen Einrichtungen.
- 2.4 Fördern in der Benachteiligtenförderung.
- 3 Die Förder- und Integrationsplanung.
- 3.1 Die Förderplanung.
- 3.1.1 Das Wesen der Förderplanung
- 3.1.2 Das Verfahren der Förderplanung.
- 3.1.2.1 Die Eignungsdiagnose..
- 3.1.2.2 Der individuelle Förderplan und die differenzierten Angebote..
- 3.1.3 Die bisherige Förderplanung des BZ Stuttgart
- 3.2 Die Integrationsplanung.
- 3.2.1 Übergangshilfen während und nach der Ausbildung
- 3.2.2 Die Integrationsplanung im BZ Stuttgart..........\n
- 4 Die Notwendigkeit einer überarbeiteten Förder- und Integrationsplanung
- 4.1 Die neue Ausschreibungspraxis der Arbeitsagentur.
- 4.1.1 Die Reform des Vergaberechts.
- 4.1.2 Die Folgen der Ausschreibungspraxis für Träger, Mitarbeiter und Teilnehmer....
- 4.1.3 Die Reaktion der Agentur für Arbeit auf die Ausschreibungskritik .......
- 4.2 Die neue Rolle der Förder- und Integrationsplanung im Ausschreibungsverfahren...
- 4.2.1 Die Bedeutung der Förderplanung.
- 4.2.2 Der Stellenwert der übergreifenden Integrationsstrategien
- 4.3 Der Strukturwechsel des Bildungszentrums Stuttgart..
- 5 Die Entwicklung eines Handbuchs zur Förder- und Integrationsplanung
- 5.1 Vorüberlegungen zur Entwicklung des Handbuches
- 5.1.1 Die Ziele des Handbuches
- 5.1.2 Die Ergebnisse des Arbeitskreises Sozialpädagogen
- 5.2 Schritte zur Entwicklung einer professionellen Förder- und Integrationsplanung
- 5.2.1 Die veränderte Förderplanung......
- 5.2.1.1 Die Festlegung der Zeitpunkte der Förderplanung…..\n
- 5.2.1.2 Die Methoden und Instrumente der individuellen Förderplanung..\n
- 5.2.1.3 Die Dokumentation der Förderplanung.
- 5.2.2 Die Ergebnisse einer überarbeiteten Integrationsplanung....
- 5.3 Die Zusammenstellung der professionalisierten Förder- und Integrationsplanung ....
- 5.3.1 Die Erstellung des Handbuches zur Förder- und Integrationsplanung
- 5.3.2 Der Aufbau des Handbuches
- 5.3.3 Beispielhafte Darstellung einer individuellen Förder- und Integrationsplanung...
- 6 Die Implementierung des Handbuches
- 6.1 Die zu erwartende Akzeptanz des Handbuches
- 6.2 Die Einführung des Handbuches ....
- Schlussbetrachtungen...
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit befasst sich mit der Entwicklung eines Handbuchs zur Förder- und Integrationsplanung in der Benachteiligtenförderung. Ziel ist es, ein praxisnahes und professionelles Werkzeug für die Arbeit mit benachteiligten Jugendlichen im Bildungszentrum Stuttgart des Internationalen Bundes zu schaffen. Das Handbuch soll die Förder- und Integrationsplanung verbessern und die Integration der Teilnehmer in Ausbildung, Beruf und Arbeit fördern.
- Die schwierige Situation auf dem Ausbildungsmarkt und die besonderen Herausforderungen für benachteiligte Jugendliche
- Das Wesen der Benachteiligtenförderung und die Rolle der Förder- und Integrationsplanung
- Die Notwendigkeit einer überarbeiteten Förder- und Integrationsplanung im Kontext der neuen Ausschreibungspraxis der Arbeitsagentur
- Die Entwicklung und Implementierung eines Handbuches zur Förder- und Integrationsplanung
- Die Bedeutung der individuellen Förderung und Integration von benachteiligten Jugendlichen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Diplomarbeit beginnt mit einer Darstellung der aktuellen Situation auf dem Ausbildungsmarkt in Deutschland, insbesondere im Großraum Stuttgart. Es wird die Problematik der Benachteiligtenförderung im Kontext des strukturellen Wandels und der Folgen der globalisierten Wirtschaft beleuchtet. Die Arbeit setzt sich anschließend mit dem Begriff der Benachteiligung auseinander und erläutert das Wesen der Benachteiligtenförderung. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die Rolle des Internationalen Bundes als Träger der Benachteiligtenförderung gelegt. Die Arbeit widmet sich dann der Förder- und Integrationsplanung und analysiert deren Verfahren und Instrumente. Insbesondere werden die Herausforderungen der traditionellen Förderplanung und die Notwendigkeit einer überarbeiteten Integrationsplanung im Kontext der neuen Ausschreibungspraxis der Arbeitsagentur dargestellt. Die Diplomarbeit konzentriert sich darauf, wie ein Handbuch zur Förder- und Integrationsplanung entwickelt werden kann, welches die Arbeit mit benachteiligten Jugendlichen im Bildungszentrum Stuttgart verbessert.
Schlüsselwörter
Benachteiligtenförderung, Ausbildungsmarkt, Integrationsplanung, Förderplanung, Handbuch, Internationaler Bund, Bildungszentrum Stuttgart, Ausschreibungspraxis, Arbeitsagentur, individuelle Förderung, Übergangshilfen, Strukturwandel
- Citation du texte
- Denise Kouba (Auteur), 2006, Entwicklung eines Handbuchs zur Förder- und Integrationsplanung in der Benachteiligtenförderung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/65539