1 Einleitung
1.1 Allgemeine Einleitung
„Die Provinzen Galliens und Spaniens, ebenso Germanien habe ich befriedet, ein Gebiet, das der Ozean von Gades bis zur Mündung der Elbe umschließt.“1 Dieser überlieferte Satz des Kaisers Augustus, der von 63 v.Chr. bis 17 n.Chr. lebte, stellt sicherlich einen der meist diskutiertesten Sätze in der modernen Augustusforschung dar. Denn während durch die Aufzählung der ersten beiden Provinzen der Eindruck entsteht, Germanien wäre auch eine römische Provinz gewesen, wird dies allerdings nicht explizit gesagt. Ebenso geschickt ist das von Augustus angegebene befriedete Gebiet der Elbmündung, zumal die Stämme, die den Germanen zugeordnet wurden, sogar noch jenseits der Elbe siedelten.2 Und erwähnt man nun noch, dass Augustus diesen Satz für die Nachwelt angeblich in seinem 76. Lebensjahr,3 also nach der Schlacht im Teutoburger Wald hinterließ, dann erkennt man durchaus in diesem Satz eine „propagandistische Meisterleistung“.4 Denn die Varusschlacht hatte jegliche Anstrengungen und Ergebnisse der vor über zwanzig Jahren begonnenen römischen Militärpräsenz im rechtsrheinischen Gebiet auf einen Streich zunichte gemacht. Aufgrund dieses Satzes und der unklaren Aussagen im Bezug auf Germanien stellt sich natürlich unweigerlich die Frage, welche Politik der römische Kaiser eigentlich gegenüber Germanien verfolgt hatte. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Allgemeine Einleitung
- Die Quellenlage zur augusteischen Germanienpolitik
- Hauptteil
- Die Vorgeschichte der Germanienkriege
- Die römische Militärpräsenz in Germanien
- 12 v.Chr. - 10 v.Chr.
- 10 v.Chr. - 9 v.Chr.
- 9 v.Chr. - 1 n.Chr.
- 1 n.Chr. - 9 n.Chr.
- Schluss
- Anhang
- Quellenverzeichnis
- Literaturverzeichnis
- Anmerkungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Frage, welche Politik der römische Kaiser Augustus gegenüber Germanien verfolgte. Sie untersucht, ob die Eroberung Germaniens einen geplanten expansiven Charakter trug oder einzig dem Schutz der gallischen Provinz dienen sollte, die immer wieder von Einfällen germanischer Stämme heimgesucht wurde.
- Die Vorgeschichte der Germanienfeldzüge
- Die römischen Feldzüge unter Drusus und Tiberius
- Die augusteische Germanienpolitik im Kontext der Quellenlage
- Die Frage nach der römischen Expansionspolitik gegenüber Germanien
- Die Bedeutung der Varusschlacht für die augusteische Germanienpolitik
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung führt in das Thema der augusteischen Germanienpolitik ein und stellt die Forschungsfrage nach der Intention des römischen Kaisers im Kontext der Germanienfeldzüge. Die Einleitung befasst sich auch mit der schwierigen Quellenlage und den unterschiedlichen Interpretationen der Historiker zu Augustus' Germanienpolitik.
Hauptteil
Die Vorgeschichte der Germanienkriege
Dieser Abschnitt behandelt die Vorgeschichte der Germanienkriege und beleuchtet die römischen Interessen in der Region. Er analysiert die römischen Beziehungen zu den germanischen Stämmen und die Motive für die ersten Feldzüge in Germanien.
Die römische Militärpräsenz in Germanien
Dieser Abschnitt konzentriert sich auf die römische Militärpräsenz in Germanien und analysiert die verschiedenen Phasen der römischen Feldzüge unter Drusus und Tiberius. Er beleuchtet die militärische Strategie der Römer, die Konflikte mit den germanischen Stämmen und die Auswirkungen der römischen Präsenz auf die germanische Gesellschaft.
Schlüsselwörter
Augustus, Germanien, Germanienfeldzüge, Drusus, Tiberius, Varusschlacht, römische Expansion, römische Militärpräsenz, gallische Provinz, Germanische Stämme, Quellenlage, antike Autoren, Cassius Dio, Velleius Paterculus.
- Citar trabajo
- André Miething (Autor), 2006, Augustus und Germanien, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/65756