In einer immer komplexer und dynamischer werdenden Unternehmensumwelt versuchen betroffene Unternehmen zunehmend, durch partnerschaftliche Konzepte der unternehmensübergreifenden Zusammenarbeit dem gestiegenen Wettbewerbsdruck zu begegnen. Forciert wird die Suche nach Möglichkeiten kooperativer Partnerschaften auch dadurch, dass immer mehr Unternehmen zu der Einsicht gelangen, dass Optimierungen einzelner Funktionseinheiten der unternehmensinternen Wertschöpfung weitgehend ausgeschöpft sind und deshalb nicht mehr als strategische Erfolgspotentiale nutzbar gemacht werden können. Aufgrund dieser Problematiken stellt insbesondere das Konzept des Supply-Chain-Managements (SCM) einen in Theorie und Praxis viel beachteten Ansatz dar. Grundidee des SCMs ist der Aufbau eines gemeinschaftlich betriebenen Supply-Chain-Netzwerks, innerhalb dessen die Partner eine Optimierung unternehmensübergreifender Wertschöpfungsprozesse verfolgen, welche schließlich in einer Ergebnis- und Wettbewerbsverbesserung jedes einzelnen Teilnehmers münden sollen. Hierbei wird die Unterstellung getroffen, dass alle Partner kooperativ ihre Kompetenzen und Ressourcen zur Erzielung eines Gesamtoptimums der interorganisatorischen Zusammenarbeit einsetzen. Um diese angesprochene Zielerreichung eines Gesamtoptimums auch in der Realität umsetzen zu können, ist eine umfassende Koordination netzwerkweiter Informations-, Güter-, Finanz- und Rechteflüsse in der Supply-Chain-Partnerschaft notwendig. Grundlage für eine effiziente und effektive Steuerung dieser unternehmensübergreifenden Flussbeziehungen muss ein Performance-Measurement-System (PMS) darstellen, welches es ermöglicht, die Ausprägungen dieser Leistungsaustauschbeziehungen angemessen erfassen, messen und im Anschluss an das SCM berichten zu können.
Insbesondere infolge wachsender Beziehungsverflechtungen durch die gemeinsame Ausführung unternehmensübergreifender Wertschöpfungsprozesse entwickeln sich erhöhte Abhängigkeitsbeziehungen zwischen den einzelnen Supply-Chain-Mitgliedern. Aufgrund dieses Umstandes haben, neben dem SCM, auch die jeweils betroffenen Einzelunternehmungen einen starken Informationsbedarf über die Performance ihrer unmittelbaren Partner im Wertschöpfungsprozess.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Problemstellung
- Zielsetzung
- Gang der Untersuchung
- Begriffliche Grundlagen
- Controlling
- Informationsorientierter Controllingansatz
- Koordinationsorientierter Controllingansatz
- Rationalitätssichernder Controllingansatz
- Performance-Measurement
- Wachsende Bedeutung des Performance-Measurements
- Performance-Measurement-Ziele
- Performance-Measurement-Aufgaben
- Performance-Measurement als Instrument des Controllings
- Supply-Chain-Management
- Wachsende Bedeutung des Supply-Chain-Managements
- Prinzipien des Supply-Chain-Managements
- Ziele und Aufgaben des Supply-Chain-Managements
- Supply-Chain-Controlling
- Wachsende Bedeutung des Supply-Chain-Controllings
- Informationsorientierter Ansatz des Supply-Chain-Controllings
- Koordinationsorientierter Ansatz des Supply-Chain-Controllings
- Rationalitätssichernder Ansatz des Supply-Chain-Controllings
- Instrumente des Supply-Chain-Controllings
- Darstellung der klassischen Balanced Scorecard
- Grundsätzliches Verständnis der klassischen Balanced Scorecard
- Merkmale der klassischen Balanced Scorecard
- Gütekriterien der Messgrößen
- Ausgewogenheit der Messgrößen
- Finanzielle und nicht-finanzielle Messgrößen
- Ergebnisgrößen und Leistungstreiber
- Quantitative und qualitative Messgrößen
- Kurzfristig und langfristig orientierte Messgrößen
- Extern und intern ausgerichtete Messgrößen
- Wirkungsverbund der Messgrößendimensionen
- Fokussierung auf Key-Performance-Indicators
- Perspektivenauswahl
- Darstellung der Finanzperspektive
- Darstellung der Kundenperspektive
- Darstellung der internen Geschäftsprozessperspektive
- Darstellung der Lern- und Entwicklungsperspektive
- Verwendung weiterer Perspektiven
- Perspektivenaufbau
- Darstellung von Ursache-Wirkungsbeziehungen
- Kaskadierung
- Abschlussbetrachtung der klassische Balanced Scorecard
- Klassische Balanced Scorecard als Controlling-Instrument
- Klassische Balanced Scorecard als Performance-Measurement-System
- Zusammenfassende Bewertung der klassischen Balanced Scorecard
- Existierende wissenschaftliche Ansätze für den Einsatz einer Balanced Scorecard im Supply-Chain-Management
- Grundsätzliche Eignung der Balanced Scorecard im Supply-Chain-Management
- Darstellung vorhandener wissenschaftlicher Konzeptionen einer Balanced Scorecard im Supply-Chain-Management
- Das Konzept von Brewer und Speh
- Das Konzept von Werner
- Das Konzept von Lange, Schaefer und Daldrup
- Das Konzept von Erdmann
- Das Konzept von Stölzle, Heusler und Karrer
- Das Konzept von Weber, Bacher und Groll
- Das Konzept von Jehle, Schulze im Hove und Stüllenberg
- Zusammenfassung der vorgestellten wissenschaftlichen Konzepte einer Balanced Scorecard im Supply-Chain-Management
- Modifikationserfordernisse einer Supply-Chain-Balanced-Scorecard für das Controlling von Supply-Chains
- Inhaltliche Modifikationen
- Schwächen traditioneller Messgrößen im Supply-Chain-Controlling
- Anforderungskriterien an Messgrößen für das Controlling von Supply-Chains
- Ausgewogenheit
- Integrierbarkeit
- Standardisierbarkeit
- Strukturelle Modifikationen
- Modifizierungen und Ergänzungen der klassischen Balanced-Scorecard-Perspektivenstruktur
- Supply-Chain-Finanzperspektive
- Supply-Chain-Endkundenperspektive
- Supply-Chain-Prozessperspektive
- Supply-Chain-Kooperationsperspektive
- Supply-Chain-Potentialperspektive
- Ursache-Wirkungsbeziehungen im Supply-Chain-Kontext
- Anforderungen an Ursache-Wirkungsbeziehungen im Supply-Chain-Kontext
- Funktionen von Ursache-Wirkungsbeziehungen im Supply-Chain-Kontext
- Sachlich-inhaltliche Dimension
- Institutionale Dimension
- Personale Dimension
- Kritische Beurteilung von Ursache-Wirkungsbeziehungen im Supply-Chain-Kontext
- Aufbau einer Mehrebenenstruktur für das Controlling von Supply-Chains
- Kaskadierung im Supply-Chain-Kontext
- Darstellungen der einzelnen Ebenen innerhalb der Mehrebenenstruktur
- Darstellung der Supply-Chain-Ebene
- Darstellung der Beziehungsebene
- Darstellung der Akteursebene
- Anforderungen an Messgrößen in der Mehrebenenstruktur
- Prozessuale Modifikationen
- Schwächen einer ausschließlich Top-down orientierten Supply-Chain-Mehrebenenstruktur
- Einsatz des Gegenstromverfahrens zur Synchronisation der Supply-Chain-Mehr-ebenenstruktur
- Anwendung des Gegenstromverfahrens
- Analyse und Beschreibung des Controllings in Supply Chains
- Entwicklung eines Konzepts für eine Supply-Chain-Balanced-Scorecard
- Identifizierung und Bewertung von Modifikationserfordernissen der Balanced Scorecard für den Einsatz im Supply-Chain-Controlling
- Darstellung von Ursache-Wirkungsbeziehungen im Supply-Chain-Kontext
- Entwicklung einer Mehrebenenstruktur für das Controlling von Supply Chains
- Einleitung: Die Arbeit stellt das Problem der Performance-Messung in Supply Chains dar und erläutert die Zielsetzung sowie den Aufbau der Untersuchung.
- Begriffliche Grundlagen: Das Kapitel definiert die zentralen Begriffe Controlling, Performance-Measurement, Supply-Chain-Management und Supply-Chain-Controlling.
- Darstellung der klassischen Balanced Scorecard: Hier werden die Grundlagen der klassischen Balanced Scorecard vorgestellt, einschließlich ihrer Merkmale, Perspektiven und des Aufbaus.
- Existierende wissenschaftliche Ansätze für den Einsatz einer Balanced Scorecard im Supply-Chain-Management: Das Kapitel stellt verschiedene wissenschaftliche Konzepte zur Integration der Balanced Scorecard in Supply Chains vor.
- Modifikationserfordernisse einer Supply-Chain-Balanced-Scorecard für das Controlling von Supply-Chains: In diesem Kapitel werden die notwendigen Anpassungen der Balanced Scorecard für die Anwendung im Supply-Chain-Controlling diskutiert.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit befasst sich mit der Entwicklung eines Performance-Measurement-Systems für das Controlling von Supply Chains. Dabei wird eine modifizierte Balanced Scorecard als Instrument zur Steuerung der Supply Chain eingesetzt.
Zusammenfassung der Kapitel
Schlüsselwörter
Supply-Chain-Management, Supply-Chain-Controlling, Performance-Measurement, Balanced Scorecard, Modifikationen, Mehrebenenstruktur, Ursache-Wirkungsbeziehungen
- Citation du texte
- Diplom-Kaufmann Jörg Bosshardt (Auteur), 2006, Aufbau und Gestaltung eines Performance-Measurement-Systems für das Controlling von Supply Chains unter Einsatz einer modifizierten Balanced Scorecard, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/66149