Pädagogische Theorie und Praxis können im Widerspruch stehen, müssen es aber nicht. Der Schulalltag in der Praxis verlangt von den Lehrkräften nicht nur die didaktische Vorbereitung des Unterrichts, sondern auch die Teilnahme und das Engagement in den verschiedensten Aufgabengebieten die den Schulbetrieb direkt und indirekt betreffen können.
Für das Studium didaktischer Modelle und deren Übertragung in die Praxis bleibt dabei nicht viel Zeit. Wie könnte also eine idealtypische Ableitung aus einem didaktischem Modell der wissenschaftlichen Theorie in der Praxis einer Berufsschule aussehen?
Die zugrunde liegende Aufgabenstellung der Curriculumentwicklung, ist die idealtypische Umsetzung eines didaktischen Modells bzw. Konzeptes unter Loslösung von Restriktionen, die ansonsten durch den schulischen Alltag, durch fehlende Rahmenbedingungen oder den Lehrplan gegeben sein könnten. Das eigentliche Stoffgebiet, also die Lehrinhalte, sind hierbei durch den Lehrplan bzw. das hier vorliegende Lernfeld, bzw. den ausgewählten Ausschnitt aus diesem, gegeben. Grob gesehen liegt die Aufgabe der Lehrkräfte also darin, den Schülern hier dargestellte Lerninhalte mit der gewählten Methodik zu vermitteln. Es gilt also den Lernstoff effizient und im Hinblick auf den gegenwärtigen Stand der berufspädagogischen Forschung und der technologischen Möglichkeiten zu vermitteln.
Allerdings treffen wir schon bei näherer Betrachtung des Begriffs Vermittlung von Lerninhalten auf ein Dilemma, denn laut Martin Heidegger (Ott, 2000, 7) ist Lehren, also das Vermitteln von Lerninhalten, schwerer als Lernen, weil Lehren heißt: Lernen lassen! Der eigentliche Lehrer lässt sogar nichts anderes lernen als – das Lernen. Hier setzt das Konzept des handlungsorientierten Unterrichts an bei dem Schüler/innen durch das eigene Handeln neue Kenntnisse erlangen und verschiedenste Kompetenzen erlangen.
In dieser Arbeit wird am Beispiel des Modells des handlungsorientierten Unterrichts gezeigt, wie der Übergang von der Theorie zur Praxis anhand eines konkreten Beispiels aussehen könnte. Aufbauend auf didaktische Ansätze und den Prinzipien des Modells eines handlungsorientierten Unterrichts, folgt ein konkretes Konzept wie die Umsetzung realisiert werden könnte.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Einführung in die Lerntheorie als Basis eines idealtypischen berufsdidaktischen Modells
- Didaktische Ansätze für einen berufsbezogenen handlungsorientierten Unterricht
- Bildungstheoretische Didaktik
- Lehr- bzw. lerntheoretische Didaktik
- Das idealtypische didaktische Modell
- Handlungsorientierter Unterricht
- Kernelemente des handlungsorientierten Unterrichts
- Prinzipieller Aufbau eines handlungsorientierten Unterrichts
- Das Unterrichtskonzept des handlungsorientierten Unterrichts
- Wie könnte ein handlungsorientierter Unterricht aussehen?
- Voraussetzungen
- Anforderungskatalog
- Die Fallsituation
- Erwartungen an die Schule
- Erwartungen an die Lehrkräfte
- Erwartungen an die Schüler/innen
- Lernzielkontrolle
- Zusammenfassung / Schlussfolgerungen
- Literaturhinweise
- Anhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der idealtypischen Umsetzung eines didaktischen Modells im Kontext der Berufsschule. Sie untersucht, wie das Konzept des handlungsorientierten Unterrichts, das auf der Grundlage von Lerntheorien entwickelt wurde, in der Praxis umgesetzt werden kann. Im Fokus steht dabei die Verbindung von wissenschaftlicher Theorie und praktischer Anwendung im Berufsfeld Metalltechnik.
- Einführung in die Lerntheorie als Grundlage für ein berufsdidaktisches Modell
- Didaktische Ansätze für einen handlungsorientierten Unterricht im Berufsfeld
- Das idealtypische didaktische Modell des handlungsorientierten Unterrichts
- Praktische Umsetzung des Modells in Form eines konkreten Unterrichtskonzepts
- Bewertung der Voraussetzungen, Erwartungen und Lernzielkontrollen im Rahmen des handlungsorientierten Unterrichts
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die Bedeutung von didaktischen Modellen für die Berufsschule und stellt die Problemstellung der Arbeit dar: die idealtypische Umsetzung eines didaktischen Modells unter Absehung von Restriktionen des Schulalltags.
Das zweite Kapitel widmet sich der Lerntheorie als Grundlage für ein berufsdidaktisches Modell. Es werden die wesentlichen Merkmale von Lernen und die Bedeutung von Handlungseinheiten, Prozessen und Ganzheitlichkeit für den Lernerfolg erläutert.
Kapitel drei behandelt verschiedene didaktische Ansätze, die für einen berufsbezogenen handlungsorientierten Unterricht relevant sind, darunter die bildungstheoretische Didaktik und die Lehr- bzw. lerntheoretische Didaktik.
Kapitel vier stellt das idealtypische didaktische Modell des handlungsorientierten Unterrichts vor. Es werden die Kernelemente und der prinzipielle Aufbau dieses Modells erläutert.
Das fünfte Kapitel widmet sich der konkreten Umsetzung des handlungsorientierten Unterrichts in der Praxis. Es werden die Voraussetzungen, Erwartungen und die Lernzielkontrolle im Rahmen des Modells betrachtet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den zentralen Themen der Curriculumentwicklung und Unterrichtsgestaltung im Berufsfeld Metalltechnik. Die Schwerpunkte liegen auf dem handlungsorientierten Unterricht als didaktisches Modell, Lerntheorie, berufsdidaktische Ansätze und der idealtypischen Umsetzung von didaktischen Modellen in der Praxis.
- Arbeit zitieren
- Christian Lang (Autor:in), Björn Hidde (Autor:in), 2006, Eine Ableitung für die Berufsschule aus einem didaktischen Modell der wissenschaftlichen Theorie. Handlungsorientierter Unterricht, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/66892