Wie funktioniert der Kabelmarkt?


Trabajo de Seminario, 2005

21 Páginas, Calificación: 2,7


Extracto


Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

1. Einleitung

2. Der Kabelmarkt in Deutschland
2.1. Entwicklung in den vergangenen Jahren
2.2. Deutschland im internationalen Vergleich
2.3. Netzstruktur und Netzebenen
2.4. Anbieterstruktur im deutschen Kabelmarkt
2.4.1. Situation der Netzebene 3
2.4.2. Situation der Netzebene 4

3. Konkurrenzsituation und Markteinschätzung
3.1. Satellitenempfang
3.2. Digitales terrestrisches Fernsehen (DVB-T)

4. Neue Kabelbreitbanddienste und ihre Chancen
4.1. Video-on-demand
4.2. Highspeed-Internet
4.3. IP-Telefonie

5. Fazit

Literaturverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Durchschnittlicher monatlicher Gesamtumsatz eines Kabelhaushalts (€ / Monat; netto; inkl. Digital-TV, Internet und Telefonie)

Abbildung 2: Anteile der verschiedenen Services am Gesamtumsatz (% des Kabelumsatzes)

Abbildung 3: Netzebenen für TV- und Hörfunkübertragungen

Abbildung 4: TV in Deutschland: Anteil der verschiedenen Technologien

Abbildung 5: DVB-T-Empfangsbereiche deutschlandweit

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1. Einleitung

Angefangen hat es mit dem deutschen Kabelmarkt Ende der 70-er Jahre als es darum ging, wie weitere Sendeplätze für Fernseh- und Hörfunkprogramme geschaffen werden können. Und damit verbinden auch die meisten hierzulande das Kabelnetz - mit dem Fernsehempfang. Doch seit damals nahm das Kabelnetz eine interessante Entwicklung. Allen voran die Besitzstruktur, die sich von ehemals staatlich zu vollkommen privatisiert geändert hat. Doch welche Möglichkeiten bietet das Kabelnetz über den Fernsehempfang hinaus? Werden die Möglichkeiten des Kabelnetzes in Deutschland überhaupt ausgereizt oder sollte man auch mal den Blick zu unseren Nachbarländern schweifen lassen, um zu sehen wie dort das Kabelnetz genutzt wird? Wer steckt eigentlich hinter dem Kabelnetz und wie ist die Anbieterstruktur? Auf diese und andere Fragen werde ich im Rahmen meiner Seminararbeit Antworten liefern.

2. Der Kabelmarkt in Deutschland

Im Folgenden werde ich die Entwicklung des Kabelnetzes, die Anbieterstruktur und Deutschland im internationalen Vergleich näher beschreiben.

2.1. Entwicklung in den vergangenen Jahren

Die Ursprünge des Kabelnetzes in Deutschland sind Ende der 70-er Jahre zu finden, als die ersten Kabelpilotprojekte von den Ministerpräsidenten der Bundesländer beschlossen wurden. Die vier Kabelpilotprojekte in den Städten Berlin, Ludwigshafen, München und Dortmund wurden dann Anfang der 80-er Jahre gestartet und über den so genannten Kabelgroschen von monatlich 20 Pfennig (10,23 Cent) finanziert. Auf massiven Protest des mittelständischen Handwerks hin wurde die Absicht der Bundespost, das TV-Kabel bis in jedes Wohnzimmer zu verlegen, vom Postministerium verhindert, und die Kompetenz der Bundespost auf die Netzebene 3[1] beschränkt. Trotz dieser Vorgabe ergab sich hieraus eine monopolartige Stellung für die Bundespost. Diese verlegte also ab diesem Zeitpunkt die Kabel nur noch bis zu einem Übergabepunkt am Grundstück oder im Keller eines Hauses. Für die weitere Verkabelung waren dann andere Firmen zuständig. Die Deutsche Telekom, als Nachfolgerin der Bundespost, behielt ihr Quasi-Monopol über das Kabelnetz bis Ende der 90-er Jahre, bis die EU-Wettbewerbskommission in Brüssel entschied, dass die ehemaligen staatlichen Telekommunikationsmonopolisten ihre Kabelnetze verkaufen oder zumindest ausgliedern müssen.[2]

Im Jahr 1999 kam die Deutsche Telekom dann den Vorgaben der Kommission nach und gliederte das gesamte Kabelnetz in die Kabel Deutschland GmbH, eine Tochter der Deutschen Telekom, aus. Anschließend wurde das Kabelnetz in neun eigenständige Regionalgesellschaften aufgeteilt.[3]

Doch der Verkauf der neun Kabelregionen in Deutschland verlief sehr schleppend und alles andere als reibungslos. Erst im Jahr 2000 wurde die erste Kabelregion, nämlich Nordrhein-Westfalen, an die US-amerikanische Callahan Associates International Inc. verkauft. Diese erwarb 55% der Anteile an der Regionalgesellschaft und ist heute unter dem Namen ish bekannt. Auch die Kabelregion Baden-Württemberg ging ein Jahr später an Callahan und wird gegenwärtig vom Unternehmen Kabel Baden-Württemberg verwaltet. Die Kabelregion Hessen ging an ein internationales Investoren-Konsortium, das 65% der Anteile der Region Hessen erwarb. Das hessische Kabelnetz wird seither vom Unternehmen iesy betrieben. Der Verkauf der restlichen Kabelregionen Bayern, Rheinland-Pfalz, Bremen-Niedersachsen, Schleswig-Holstein/Hamburg/Mecklenburg-Vorpommern, Berlin/Brandenburg und Sachsen/Sachsen-Anhalt/Thüringen dagegen, geriet zu einer wahren Odyssee für die Deutsche Telekom. Nachdem der Verkauf der kompletten restlichen Kabelregionen an den amerikanischen Investor Liberty Media im Jahr 2002 eigentlich schon perfekt schien, untersagte das Kartellamt im letzten Moment den Verkauf, da dieses durch den Verkauf eine erneute marktbeherrschende Stellung im deutschen Kabelmarkt untersagen wollte. Nach zähen Verhandlungen wurden die restlichen Regionen ein Jahr später dann doch noch zu einem Preis von 1,7 Milliarden Euro an ein Investorenkonsortium aus Apax Partners, Goldman Sachs Capital Partners und Providence Equity Partners veräußert, allerdings zu weit aus geringeren Preisen als dies noch an Liberty Media möglich gewesen wäre. Das Nachsehen hatte die Deutsche Telekom, die fast vier Milliarden Euro weniger erlösen konnte.[4]

Die einzelnen Kabelnetzbetreiber stehen vor großen Herausforderungen; allen voran die technische Aufrüstung der Kabelnetze, die zwingend erforderlich ist für neue Produkte und Technologien, wie z.B. Breitbandinternet oder Video-on-demand, auf die ich weiter unter näher eingehen werde. Die meisten Kabelnetze sind noch nicht für bidirektionale Technologien ausgelegt, d.h. in den meisten Fällen können Daten bisher nur empfangen, jedoch nicht gesendet oder angefordert werden.

Aufgrund dessen planten die neuen Eigentümer der Kabelregionen Nordrhein-Westfalen, Hessen und Baden-Württemberg die technische Aufrüstung ihrer Netze, um vor allem der Deutschen Telekom im Bereich des breitbandigen Internetzugangs Konkurrenz zu machen, was jedoch nicht gelang, da der ish-Muttergesellschaft Callahan das Geld ausging und ish Anfang 2003 an ein Bieterkonsortium verkauft werden musste. Nicht viel anders erging es Kabel Baden-Württemberg und iesy, die die Aufrüstung aufgrund der hohen Kosten Mitte 2002 ebenfalls vorerst auf Eis legten.

Erst im Jahr 2004 tat sich dann wieder was auf dem deutschen Kabelmarkt, als der größte Kabelnetzbetreiber Kabel Deutschland plante, die drei anderen kleineren Betreiber zu schlucken. Dieses Vorhaben wurde aber vom Kartellamt gestoppt, mit der Begründung, dass gerade die drei kleineren Netzbetreiber den technischen Fortschritt vorantrieben und eine erneute marktbeherrschende Stellung eines Unternehmens verhindert werden soll.[5] Wie die Entwicklung auf dem deutschen Kabelmarkt weitergeht, ist also schwer vorherzusehen und bleibt abzuwarten. Das wichtigste Vorhaben aber bleibt nach wie vor die Aufrüstung der Kabelnetze, die aber mit enormen Kosten verbunden sein wird. Dies ist allerdings unumgänglich, wenn man der Deutschen Telekom, vor allem im Bereich des schnellen Internetzugangs, Paroli bieten will.

2.2. Deutschland im internationalen Vergleich

Im internationalen Vergleich stellt sich die Situation auf dem deutschen Kabelmarkt sehr differenziert dar:

70% der knapp 38 Millionen TV-Haushalte hierzulande können grundsätzlich Fernseh-Signale durch das TV-Kabelnetz beziehen, allerdings sind nur rund 21 Millionen Haushalte zahlende Kunden der verschiedenen Kabelnetzbetreiber. In Europa ist Deutschland damit spitze und hinter den USA rangiert der deutsche Markt weltweit auf Platz Nummer zwei. Die Größe des deutschen Kabelmarktes geht allerdings nicht einher mit den Umsätzen, die hierzulande erwirtschaftet werden. Bei den absoluten Umsätzen rangiert Deutschland hinter Großbritannien nur auf Platz zwei, und nicht viel anders sieht es bei den durchschnittlichen Umsätzen pro Kabelhaushalt aus[6]:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1: Durchschnittlicher monatlicher Gesamtumsatz eines

Kabelhaushalts (€ / Monat; netto; inkl. Digital-TV, Internet und Telefonie)[7]

Ein weiteres Problem stellt die nicht vorhandene Diversifikation der Produktpalette der deutschen Kabelnetzbetreiber dar, die sich bislang fast ausschließlich auf das herkömmliche TV- und Hörfunkprogramm konzentrieren. In anderen europäischen Ländern sind bereits neue Dienste über das Kabelnetz verfügbar und werden dort auch rege benutzt, was nachstehende Grafik verdeutlicht:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 2: Anteile der verschiedenen Services am Gesamtumsatz (% des Kabelumsatzes)[8]

Daraus lässt sich ein enormes Wachstumspotenzial für die deutschen Kabelnetzbetreiber ableiten, sollten sie ihre Hausaufgaben machen und große Investitionen im Bereich der Kabelnetze tätigen, um diese weiter auszubauen, aber vor allem technisch aufzurüsten.

[...]


[1] In Deutschland gibt es vier verschiedene Netzebenen, die weiter unten näher erläutert werden.

[2] vgl. Teltarif.de: Schnell: Internet über das Fernsehkabel, unter: http://www.teltarif.de/i/tv-kabel.html?page=3 (6. April 2005)

[3] vgl. Kabel Deutschland: Unternehmensprofil. Meilensteine., unter: http://www.kabeldeutschland.de/unternehmen/unternehmensprofil/meilensteine.php?p=sn (6. April 2005)

[4] vgl. Teltarif.de: Schnell: Internet über das Fernsehkabel, unter: http://www.teltarif.de/i/tv-kabel.html?page=3 (6. April 2005)

[5] vgl. Teltarif.de: Schnell: Internet über das Fernsehkabel, unter: http://www.teltarif.de/i/tv-kabel.html?page=4 (7. April 2005)

[6] vgl. Report von Solon Management Consulting (2005) : Breitbandkabel Deutschland 2005, Marktübersicht, S.1

[7] Advanced Television (2004): Deutschland: Solon Analyse, basierend auf Endkundenumsätzen, d.h. ohne Signallieferungsentgelte von NE 4- und NE 3-Betreibern

[8] Advanced Television (2004): Deutschland: Solon Berechnungen

Final del extracto de 21 páginas

Detalles

Título
Wie funktioniert der Kabelmarkt?
Universidad
Nürtingen University
Curso
Seminarveranstaltung Volkswirtschaftslehre
Calificación
2,7
Autor
Año
2005
Páginas
21
No. de catálogo
V67374
ISBN (Ebook)
9783638603539
ISBN (Libro)
9783640760718
Tamaño de fichero
684 KB
Idioma
Alemán
Notas
Die Arbeit befasst sich mit dem Thema des deutschen Kabelmarkts. Vier Firmen dominieren diesen in Deutschland, doch die Aufsplitterung des Kabelmarkts in Deutschland sucht weltweit wohl seinesgleichen. Die Arbeit zeigt die verschiedenen Netzebenen, die in Deutschland existieren, die verschiedenen Besitzverhältnisse, aber auch die enormen Potenziale, die im Kabelnetz stecken (Triple Play, etc.) sowie dessen Konkurrenztechnologien (Satellit, DVB-T, etc.).
Palabras clave
Kabelmarkt, Seminarveranstaltung, Volkswirtschaftslehre, Kabelfernsehen;, VoIP;, Voice over IP;, Internet;, DVBT;, DVB-T;, Kabelanschluss;, Kabelanbieter;, Kabel BW;, Kabel Deutschland, Kabel, Deutsche Telekom, DSL, Satellit, analog
Citar trabajo
Dominik Dürr (Autor), 2005, Wie funktioniert der Kabelmarkt?, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/67374

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