Die jüdische Geschichte ist geprägt durch Vertreibung und Vernichtung. Die Auswirkungen sind auch heute noch allgegenwärtig. Nicht nur für die Holocaust-Überlebenden selbst, auch für ihre Kinder und alle nachfolgenden Generationen.
Neuveröffentlichungen von Texten, in denen Erfahrungen von Shoah-Überlebenden niedergelegt sind, werden immer seltener. 1992 erscheinen zwei deutschsprachige Nachzügler dieser Literatur, in denen dieses Ereignis dargestellt wird und die Aufschluss über die jüdische Sicht der Ereignisse geben.
"Weiter leben - Eine Jugend" ist eines dieser Bücher. Es ist der Titel der 1992 erschienenen Autobiographie der Literaturwissenschaftlerin Ruth Klüger. Das Buch fand in der Literatur große Beachtung. In ihren Erinnerungen schildert Klüger ihre jüdische Kindheit und Jugend in Österreich und Deutschland zur Zeit des Nationalsozialismus, die Bedingungen ihres Überlebens und die (Un)möglichkeit des Weiterlebens.
Klüger wird vorgeworfen, das Buch aus einer sehr feministischen Sicht geschrieben zu haben und dadurch oft bewusst das männliche Geschlecht in engem Zusammenhang mit dem Verbrechen der damaligen Zeit zu stellen.
Diese Arbeit verdeutlicht die feministische Sicht des Buches, die Entwicklung Klügers in Bezug zu den Männern und ihren Standpunkt den "Deutschen" gegenüber. Wichtig in diesem Zusammenhang ist der sie prägende äußere Einfluss und auch ihr religiöser Bezug.
Inhaltsverzeichnis
- A. Einleitung
- B. Biographisches
- C. Entwicklung des Verhältnisses
Jüdin und Frau bei Ruth Klüger - D. Die KZs aus feministischer Sicht
- E. Wie ist der Einfluss der Familie und Freunde
auf die Entwicklung und die Identität? - 1. Die Mutter
- 2. Der Vater
- 3. Die Familie
- 4. Die Freunde
- 5. Die Religion
- F. Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der feministischen Sichtweise in Ruth Klügers Autobiographie „weiter leben“. Sie untersucht, wie sich Klügers Verhältnis zu Männern in ihrem Buch entwickelt, ob diese Veränderung mit ihrem Standpunkt zu den „Deutschen“ zusammenhängt und welche Rolle äußere Einflüsse und der religiöse Bezug spielen. Ziel ist es, Klügers Identitätsentwicklung im Kontext der Shoah-Erfahrungen zu beleuchten und zu analysieren, ob sie sich im Laufe ihres Lebens verändert oder von denselben Gedanken geprägt war.
- Feministische Perspektive in der Shoah-Literatur
- Entwicklung des Verhältnisses von Frau und Jüdin zu Männern
- Einfluss der Familie und Freunde auf die Identitätsbildung
- Der religiöse Bezug als prägender Faktor
- Die Auswirkungen der Shoah-Erfahrungen auf Klügers Identität
Zusammenfassung der Kapitel
Das Buch beginnt mit einer Einleitung, die den Kontext und die Relevanz des Werks beleuchtet. Im zweiten Kapitel werden wichtige Stationen aus Klügers Leben beleuchtet, beginnend mit ihrer Kindheit in Wien bis hin zur Flucht aus Auschwitz und der Auswanderung in die USA. Das dritte Kapitel analysiert Klügers Verhältnis zu Männern, insbesondere ihre Sicht auf den Vater und die männlichen Figuren in ihrer Umgebung.
Das vierte Kapitel beschäftigt sich mit der feministischen Sicht auf die KZ-Erfahrungen. Das fünfte Kapitel befasst sich mit dem Einfluss der Familie und Freunde auf Klügers Entwicklung und Identität. Hier werden die Mutter, der Vater, die Familie, die Freunde und die Religion als prägende Faktoren betrachtet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen der Shoah-Überlebensgeschichte, der feministischen Perspektive, der Identitätsbildung, dem Einfluss der Familie und der Religion sowie dem Verhältnis von Frau und Jüdin zu Männern in der Zeit des Nationalsozialismus.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2001, Jüdin und Frau – Identitätsgeschichten in Ruth Klügers "Weiter leben - eine Jugend", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/67731