Eine mikroökonomische Analyse der Mehrwertsteuererhöhung 2007 am Beispiel von Waschmaschinen


Term Paper, 2006

17 Pages, Grade: 1,0


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Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung

2 Rückblick, Analyse, Ausblick
2.1 Rückblick - Betrachtung der Mehrwertsteuererhöhung vom 1. April 1998 in Deutschland
2.2 Analyse des Waschmaschinenmarktes
2.3 Ausblick - Marktentwicklungen des Waschmaschinenmarktes in folge der Mehrwertsteuererhöhung
2.3.1 Marktentwicklung im Falle der Besteuerung der Nach frager
2.3.2 Marktentwicklung im Falle der Besteuerung der Anbieter

3 Realitätsprognose

Literaturverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Nachfragekurve

Abbildung 2: Angebotskurve

Abbildung 3: Gleichgewichtspreis- und Menge bilden den Schnittpunkt der Angebots- und Nachfragekurve

Abbildung 4: Gleichgewichtspreis- und Menge bei einer unelastischen Nachfrage

Abbildung 5: Das identische Steueraufkommen bei einem bestimmten Mengenund Wertsteuersatz

Abbildung 6: Die Wirkungen einer erstmaligen Einführung einer Steuer

Abbildung 7: Die Wirkungen einer Erhöhung der Mehrwertsteuer bei vollständiger Auferlegung auf die Nachfrager

Abbildung 8: Die Wirkungen einer Erhöhung der Mehrwertsteuer bei vollständiger Auferlegung auf die Anbieter

1 Einleitung

Die Mehrwertsteuer steigt zum 1. Januar 2007 um drei Prozentpunkte von 16 auf 19 Prozent. So haben es CDU/CSU und SPD im Koalitionsvertrag vereinbart. Nach anfänglichen Spekulationen darüber, ob es sich um eine po- litische Strategie zum Ankurbeln der Wirtschaft handelt, und die Mehrwert- steuererhöhung in der Realität nicht eintreffen wird, sieht sich Deutschland nunmehr mit den Tatsachen konfrontiert. Die sowohl von den Konsumenten als auch von den Produzenten gefürchtete Mehrwertsteuererhöhung ist beschlos- sene Sache. Aber was bedeutet diese Erhöhung der Steuer für Deutschland aus mikroökonomischer Sicht?

Da die Erläuterung dieser Fragestellung den Rahmen dieser Arbeit sprengen würde, werde ich mich im Folgenden speziell auf den Waschmaschinenmarkt in Deutschland konzentrieren.

Die Mehrwertsteuer, auch Umsatzsteuer genannt, fällt für jeglichen Kon- sumbereich an und belastet letztendlich die Konsumenten in Form einer in- direkten Steuer. Eine Erhöhung der Mehrwertsteuer um drei Prozentpunkte macht sich beim Waschmaschinenkauf für Konsumenten besonders bemerkbar, da es sich um eine kostenintensive Anschaffung ohne Ausweichmöglichkeiten handelt.

Im Folgenden werde ich das Zusammentreffen der Aktivitäten der Anbieter und Nachfrager auf dem Waschmaschinenmarkt und die daraus resultierenden Auswirkungen aufzeigen.

Hierauf wird eine Untersuchung der möglichen Entscheidungen der Anbieter und der Nachfrager bezüglich der Mehrwertsteuererhöhung folgen.

2 Rückblick, Analyse, Ausblick

Um einen aussagekräftigen Überblick in Hinsicht auf die Auswirkungen auf den Waschmaschinenmarkt durch die Mehrwertsteuererhöhung schaffen zu können, werde ich rückblickend die letzte Mehrwertsteuererhöhung in Deutschland be- trachten. Eine Analyse des Waschmaschinenmarktes und ein Ausblick auf die bestehenden Entwicklungsmöglichkeiten werden im zweiten und dritten Ab- schnitt folgen.

2.1 Rückblick - Betrachtung der Mehrwertsteuererhö hung vom 1. April 1998 in Deutschland

Am 1. April 1998 wurde die Mehrwertsteuer von 15% auf 16% letztmalig erhöht. Die Prognose des Statistischen Bundesamtes war damals, dass der Preisindex für die Lebenshaltung aller privaten Haushalte um 0,5% zusätzlich steigen würde (vgl. Statistisches Bundesamt 2006a). Der Preisindex für die Lebenshaltung ist ein ”gebräuchlicherMaßstabfürdiePreisveränderungen,von den die privaten Haushalte direkt betroffen sind.”(Kirchner/Polzin [2004]: [40]). Das Statistische Bundesamt ging bei dieser Berechnung von einer [100] Prozentigen Überwälzung der Mehrwertsteuererhöhung aus. Des Weiteren stellte es fest, dass Haushalte mit niedrigem Einkommen weniger stark als Haushalte mit höherem Einkommen durch die Mehrwertsteuererhöhung belastet werden würden, da diese im Durchschnitt den größten Teil ihrer Verbrauchsausgaben auf Waren und Dienstleistungen mit ermäßigtem Steuersatz bzw. steuerfreien Gütern tätigen (vgl. Statistisches Bundesamt [2006]a).

Am [11]. Mai [1998] teilte das Statistische Bundesamt mit, dass im Monat der Mehrwertsteuererhöhung der Preisindex der Lebenshaltung um [0],[4]% in den neuen Bundesländern ([0],[3]% in den alten Bundesländern) gestiegen sei, was [0].[1]% (bzw. [0],[2]%) geringer ist, als zuvor vom Statistischen Bundesamt progno- stiziert worden war. Die Preissteigerung für Haushaltsgeräte und andere Güter der Haushaltsführung, wie z.B. Waschmaschinen fiel mit [0],[3]% relativ gering aus (vgl. Statistisches Bundesamt [2006]b). Die Ursache hierfür könnte darin liegen, dass die Anbieter von Waschmaschinen die Mehrwertsteuererhöhung [4] nicht vollständig auf die Konsumenten abgewälzt haben und einen Teil der Belastung in ihre Preispolitik aufnahmen.

2.2 Analyse des Waschmaschinenmarktes

Unter dem Begriff Markt versteht man im wirtschaftlichen Sinne, einen ”öko- nomischen Ort des Tausches, an dem sich durch Zusammentreffen von Angebot und Nachfrage Preise bilden “(vgl. Gabler [1990]: [511]). Es herrscht vollständige Konkurrenz auf dem Waschmaschinenmarkt, da er durch sehr viele Anbieter und Nachfrager zustande kommt, die einzeln nur einen unbedeutend kleinen Einfluss auf die Preisbildung und das Marktgeschehen haben.

Dieser von Anbietern und Nachfragern gesteuerte Markt wird in der Mi- kroökonomie vereinfacht in einem Angebot-Nachfrage-Diagramm abgebildet. Hierbei bilden die Nachfragekurve und die Angebotskurve den Preis. Erstere gibt die funktionale Beziehung zwischen der nachgefragten Menge von z.B. Waschmaschinen und dessen Preise bei Konstanz aller übrigen Preise und des Einkommens des Haushaltes wieder (vgl. Gabler [1990]: [641]). Wobei die Angebotskurve die funktionale Beziehung zwischen der angebotenen Menge an Waschmaschinen und dessen Preise bei Konstanz aller anderen Variablen wiedergibt. Diesen mikroökonomischen Grundsatz, dass alle anderen Faktoren konstant bleiben, während ein bestimmter betrachteter Faktor verändert wird, nennt man Ceteris-paribus-Klausel (vgl. Samuelson [2005]: [1025]f). In der Regel findet die Ceteris-paribus-Klausel bei allen mikroökonomischen Betrachtungen, wie auch in dieser Arbeit, Anwendung.

Um die Nachfragekurve des Waschmaschinenmarktes bestimmen zu können, sollte vorerst die Nachfragemenge bestimmt werden. Diese ist die Gütermenge, die die Käufer erwerben wollen und können (vgl. Mankiw [2004]: [70]). Bei Waschmaschinen können wir davon ausgehen, dass jeder Haushalt mindestens aber auch höchstens eine Waschmaschine erwerben möchte, da jede weitere überflüssig wäre. In der Abb. [1] sieht man die Nachfragekurve für Waschmaschinen des gesamten Marktes. Nach dem Gesetz der Nachfrage ist diese negativ vom Preis abhängig, da die nachgefragte Menge eines Guts mit steigendem Preis sinkt und mit sinkendem Preis steigt (vgl. Mankiw [2004]: [70]).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1: Nachfragekurve

Die Anbieterseite wird in der Abb. 2 durch die Angebotskurve wiedergegeben. Wobei auch hier die Angebotsmenge von Bedeutung ist, da sie die Gütermenge ist, die die Verkäufer veräußern wollen und können (vg. Mankiw 2004: 77). Auf der Anbieterseite herrscht wiederum das Gesetz des Angebots, laut welchem die Angebotsmenge positiv vom Preis abhängig ist, da die angebotene Menge eines Guts bei steigendem Preis zunimmt, während sie bei einem fallenden Preis sinkt (vgl. Mankiw 2004: 77).

Die Kombination der Angebots- und Nachfragekurve zeigt den Gleichge- wichtspreis auf (siehe Abb. 3). Der Gleichgewichtspreis ist der Preis, der An- gebot und Nachfrage zur Übereinstimmung bringt (vgl. Mankiw 2004: 82). Bei dem Gleichgewichtspreis und der Gleichgewichtsmenge decken sich die Er- wartungen der Anbieter und der Nachfrager. Um zur Übereinstimmung von Angebots- und Nachfragemenge zu erlangen, passt sich in der Regel der Preis eines Guts entsprechend an. Da diese Erscheinung der Preisanpassung in der Praxis sehr beherrschend ist, wurde sie als Gesetz von Angebot und Nachfrage definiert (vgl. Mankiw 2004: 84).

Wenn jeder Haushalt auf eine Waschmaschine angewiesen wäre und es nur

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 2: Angebotskurve

sehr schlechte Substitute zum Kauf einer Waschmaschine gäbe, könnte die Elastizität der Nachfrage als unelastisch bezeichnet werden. Im Folgenden wer- de ich untersuchen, ob die Nachfrage beim Waschmaschinenmarkt unelastisch ist.

Substitutionsgüter sind ”Konsum-oderInvestitionsgüter,dieeinanderer setzen können...”(Gabler [1990]: [790]). Für Waschmaschinen könnten als Substitut die Handwäsche oder der Gang zum Waschcenter in Frage kommen. Ob diese als nahe Substitute betrachtet werden können, hängt von den Präferenzen der Konsumenten ab. Die Handwäsche ist im Vergleich zur Waschmaschine viel arbeits- und zeitintensiver und wird somit für den Großteil der Bevölkerung in Deutschland nicht als nahes Substitut in Frage kommen. Selbst der Gang zum Waschcenter ist für die meisten Haushalte ineffizient, da auch dieser zu unverhältnismäßig hohem Zeit-, Arbeits- und Kostenaufkommen führt.

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Details

Title
Eine mikroökonomische Analyse der Mehrwertsteuererhöhung 2007 am Beispiel von Waschmaschinen
College
University of Applied Sciences Berlin
Grade
1,0
Author
Year
2006
Pages
17
Catalog Number
V68047
ISBN (eBook)
9783638608657
ISBN (Book)
9783638773966
File size
694 KB
Language
German
Keywords
Eine, Analyse, Mehrwertsteuererhöhung, Beispiel, Waschmaschinen
Quote paper
Göksu Müslim (Author), 2006, Eine mikroökonomische Analyse der Mehrwertsteuererhöhung 2007 am Beispiel von Waschmaschinen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/68047

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